Vor rund eineinhalb Jahren veröffentlichte Felix Mujkanovic das kostenlose Tool Cinecred zur Erstellung von professionellen Filmabspännen, seitdem hat es schon eine ganze Reihe von Updates gegeben.
Nun ist gerade die neue Version 1.6.0 (für Windows, macOS und Linux) erschienen und bringt einige neue Funktionen und Verbesserungen mit. Unter anderem rendert Cinecred jetzt in 32-bit-Floats und unterstützt eine große Auswahl an Bit-Tiefen, Farbräumen, HDR, sowie zusätzlichen Formaten wie H.265 und EXR. Dazu soll der ganze technische Unterbau ausgetauscht und das Farbmanagement konsequent umgesetzt worden sein. Verbessert wurde auch die SVG sowie PDF/EPS/PS-Renderer sowie die Standbild- und Videovorschau. Zudem rendern Einzelbildsequenzen jetzt deutlich schneller und ProRes unter macOS sogar hardwarebeschleunigt.

Was ist Cinecred?
Jedes größere Filmprojekt steht vor der Herausforderung, einen ansprechenden Abspann zu erstellen. Dabei müssen Mitwirkende, Drehorte und Musikstücke aufgelistet sowie Danksagungen ausgesprochen werden - und das Ganze soll natürlich gut aussehen. Cinecred (ein Amalgam aus Cinema und Credits, dem englischen Begriff für den Filmabspann) wurde dafür entwickelt, Filmemachern genau bei dieser oft lästigen Aufgabe zu helfen.
Die Grundlage für Cinecred bildet eine vom Benutzer erstellte Tabelle (Excel, LibreOffice oder CSV) mit allen relevanten Informationen für den Abspann. Diese wird vom Programm eingelesen und kann dann interaktiv gestaltet werden. Besonders nützlich ist die Echtzeit-Vorschau, die Änderungen sofort visualisiert und auf mögliche Probleme hinweist (es werden auch Blackmagic Decklink-Karten zur Ausgabe unterstützt). Cinecred bietet ein flexibles Gestaltungssystem mit vielfältigen Optionen für Layout und Design, einschließlich der Möglichkeit, Titeltafeln mit Rolltiteln zu kombinieren.
Eine besonders hilfreiche Funktion von Cinecred ist die Möglichkeit, eine bestimmte Laufzeit für den Abspann oder einzelne Abschnitte festzulegen. Das Programm passt dann automatisch die Abstände an, um die Zielzeit genau zu erreichen. Je nach Anforderung kann der fertige Abspann in verschiedenen Formaten exportiert werden, darunter ProRes, DPX-Sequenzen, TIFFs oder als PDF fürs schnelle Sichten.
Als Open-Source-Software kann Cinecred nicht nur kostenlos genutzt, sondern auch angepasst und weiterentwickelt werden. Nutzer können Erweiterungswünsche über die GitHub-Plattform oder per E-Mail an den Entwickler richten. Diese Offenheit macht Cinecred zu einem nützlichen Werkzeug für Filmemacher, das kontinuierlich verbessert und an die Bedürfnisse der Community angepasst wird. Praktischerweise gibt es auch ein Online-Handbuch, welches die verschiedenen Funktionen von cinecred erläutert.

Die Neuerungen von Cinecred 1.6.0
- Die Kredit-Tabellenkalkulationsdatei kann jetzt mehrere Blätter enthalten, von denen jedes als eine isolierte Kreditsequenz behandelt wird.
- Manuelle Zeilenumbrüche in einem Absatzkörper oder einem vertikalen Kopf-/Endbereich werden jetzt gerendert.
- Die Laufzeit einer Karte kann jetzt auch über die Laufzeitspalte der Tabelle festgelegt werden. Sowohl diese als auch die Stileinstellung geben jetzt die gesamte Laufzeit einschließlich Überblendungen an.
- Die Laufzeit einer einzelnen Scrollseite kann jetzt auch über den Seitenstil festgelegt werden.
- Der zeitliche Abstand zwischen den Seiten und ob Seiten miteinander verschmelzen, kann jetzt über eine neue Spaltenlücke in der Tabelle gesteuert werden.
- Der Farbwähler ist nicht mehr auf sRGB beschränkt und unterstützt sogar HDR.
- Eingebettete Videos können jetzt in der Mitte oder am Ende des Zeitbereichs, in dem sie erscheinen, ausgerichtet werden.
// Top-News auf einen Blick:
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- Beleuchtung für Foto und Video lernen mit kostenlosem Tool von Google
- Der umständliche Dateiauswahldialog wurde durch den vertrauteren, nativen des Betriebssystems ersetzt.
- Beim Erstellen eines neuen Projekts können jetzt Auflösung, Bildrate und Timecode-Format gewählt werden, und die Timings und Scrollgeschwindigkeit werden entsprechend angepasst.
- Deutlich verbesserte Lieferung:
-- Das Rendering erfolgt jetzt in 32-Bit Floating Point RGB(A).
-- Hinzugefügt Matte (nur Alphakanal) Lieferung.
-- Hinzugefügt 10-, 12-, 16- und 32-Bit-Formate.
-- Hinzugefügt DCI-P3, Display P3, BT.2020 und HDR (linear/PQ/HLG) Lieferung.
-- Hinzugefügt H.265 Lieferung.
-- Hinzugefügt OpenEXR Seiten-Still- und Bildsequenzlieferung.

-- Der Export von Bildsequenzen nutzt jetzt alle CPU-Kerne.
-- Der ProRes-Export nutzt jetzt Hardwarebeschleunigung unter macOS.
-- Exportierte Seitenstills und Bildsequenzen tragen jetzt Farbrauminformationen.
-- Exportierte TIFFs unterstützen jetzt Raw- & LZW-Komprimierung und verwenden Standard-Deflate.
-- Exportierte DPXs unterstützen jetzt Run-Length-Encoding.
-- Exportierte SVGs sind jetzt kleiner und fallen seltener auf Rasterung zurück.
-- Beim Exportieren eines PDFs kann jetzt zwischen verlustloser Erhaltung und verlustbehafteter Komprimierung (auch Reduzierung der Auflösung) von Rasterbildern gewählt werden. Eingebettete SVGs können jetzt gerastert statt in das PDF-Format konvertiert werden.
- Unterstützung für das Lesen von PSD-, JBIG2- und JPEG2000-Bilddateien hinzugefügt, wobei letztere beiden hauptsächlich in PDFs vorkommen.
- Ein Über-Tab, der alle Mitwirkenden im Willkommensfenster auflistet, wurde hinzugefügt.
- Ein AppImage-Distributionspaket für Linux hinzugefügt.
das Projektverzeichnis kein übergeordnetes Verzeichnis hat.