Blackmagic Design DaVinci Resolve 11 ab Juni 2014

Mit Resolve 11 geht Blackmagic den Schritt in Richtung Editor konsequent weiter, verspricht aber auch zahlreiche andere Verbesserungen und bringt auch kleine Verschlechterungen mit sich. Wir probieren einmal das wichtigste zusammenzufassen.


(Nicht nur) Cutter erhalten jetzt Support für zwei Bildschirme und Tools wie dynamisches JKL-Trimmen, Audioüberblendung sowie frei anpassbare Tastaturkürzel. Dieser Schritt war wohl lange überfällig:





Gespannt sind wir auf die kontextsensitiven Trim-Tools, bei denen DaVinci Resolve basierend auf der jeweiligen Mauszeigerposition erraten will, ob ein Cutter die Funktionen Ripple, Roll, Slip oder Slide verwenden oder den Schnitt erweitern oder verkürzen will. Ein manueller Werkzeugwechsel soll so entfallen.



In der Timeline wurde ein Spline-Kurven-Editor integriert, der Keyframes direkt unter jeden Clip und in Kontext mit diesem Clip platziert. FX-Plug-ins können ebenfalls direkt in der Timeline platziert und animiert werden. Auch Plug-ins für Übergänge werden nun unterstützt.



Der Audiobereich und der Titel Editor sollen ebenfalls stark erweitert worden sein, wodurch sich Resolve wohl wirklich langsam mit gängigen Editoren messen kann. Ein Clip Audio-Mixer sowie Auto-Crossfades sind nun ebenso selbstverständlich, wie Audio Waveform Display oder Track Mapping.



Besonders stolz scheint Blackmagic auf die deutlich verbesserte Round-Trip-Kollaboration mit Apple Final Cut Pro X. Im Pressetext träumt Blackmagic von den Fällen, in denen Anwender einen Independent-Film in Final Cut Pro X produzieren und den geschnittenen Film einem großen Hollywood-Postproduktionshaus zum Color Grading und zum Mastering übergeben. Das lassen wir jetzt einmal unkommentiert so stehen.



Doch das Upgrade bringt auch einige neue Farbkorrektur-Features (z.B. einen Saturation vs. Saturation Selector). Mittels eines neuen Farbtabellen-Tools soll der automatische Farbabgleich noch zuverlässiger gelingen. Ein neues Farbabgleichswerkzeug analysiert die Aufnahmen mithilfe von Farbtafeln und stellt automatisch ein primäres Grading her. Das soll sogar bei Aufnahmen funktionieren, die in unterschiedlichen Lichtverhältnissen mit unterschiedlichen Belichtungen und Farbtemperaturen gedreht wurden.


Die neue Kamera-RAW-Palette umfasst verbesserte Kompression von Lichtern und Schatten sowie Funktionen für Mitteltonwert-Details, Color Boost, Sättigung, Hervorhebung (Lift), Verstärkung (Gain) und Kontrast.



Ebenfalls spannend klingt der automatisierte Render Cache, welcher wie ein Backgrund Renderer Optical Flow Effekte, Noise Reduction und Grades im Hintergrund berechnet und in in einem Cache bis zur nächsten Veränderung bereithält. Eine schnelle SSD-Anbindung ist hierfür obligatorisch, um die unkomprimierten Cache Bilder ruckelfrei abzuspielen. Die Render Cache Datenrate beim aktuellen Resolve 10 liegt dabei übrigens für FullHD aufgrund der unkomprimierten hohen Farbtiefe bei ca. 200 MB/s und für UHD bei 800 MB/s. Wohl gemerkt bei 24 fps.



Der Kollaborativ-Workflow erlaubt einem Cutter und mehreren Coloristen von verschiedenen Arbeitsplätzen aus auf dieselbe Timeline zuzugreifen. Beispielsweise könnte ein Colorist graden oder Power Windows tracken, während sein Kollege die Grades verfeinert, sodass noch während der Cutter schneidet alles sofort aktualisiert wird. Da die Aktualisierung der Timeline für alle User sichtbar erfolgt, können alle simultan am gleichen Job arbeiten. In der Praxis dürfte außer der technischen Lösung hierbei jedoch auch die menschliche Synchronisation eine entscheidende Rolle spielen. Aber auf jeden Fall ist dies ein klares Zeichen, dass Resolve in Zukunft beim Roundtrip nicht nur eine Station von vielen, sondern auch der zentrale Hafen sein kann und will.



Auch im Bereich der Onset-Tools will DaVinci Resolve in Zukunft (s)eine Rolle spielen. Das Klon-Tool von Resolve kopiert hierfür Medienlaufwerke, Speicherkarten und Kamera-Packs gleichzeitig zu mehreren Zielen. Alle Kopien sollen per Prüfsumme auf Korrektheit kontrolliert werden. Das neue Klon-Tool ist (wie auch viele der bereits erwähnten Funktionen) in der weiterhin kostenlosen DaVinci Resolve Lite Version enthalten und kann zur Arbeit am Set auf einem Laptop installiert werden.



Noch kurz zu den Verschlechterungen: Zum NAB-Start gab es Gerüchte per Twitter, dass kleine Blackmagic Karten, wie die Intensity Pro, nicht mehr zur Vorschau in Resolve 11 genutzt werden können. Jedoch scheint dies jetzt doch nicht der Fall zu sein. Alle aktuell erhältlichen Karten von Blackmagic sollen weiterhin unterstützt werden.





Sicher ist jedoch, dass die GPU-Unterstützung reduziert wurde. Die Lite-Version unterstützt nach wie vor nur eine GPU (neue Ausnahme: am Mac Pro auch beide GPUs). Die Windows- und Mac Vollversionen unterstützen dagegen jetzt nur noch 3 statt 4 GPUs. Einzig die Linux-Version, die man nach wie vor nur komplett mit dem Resolve Control-Pult (ca. 30.000 US-Dollar) erstehen kann, unterstützt weiterhin 8 GPUs für maximale Echtzeitleistung. Wer also gerade seine kommende Workstation plant, hat nun wieder einen PCIx16 Steckplatz mehr zur Disposition...



Das war tatsächlich nur ein grober Überblick über die Neuerungen. Eine komplette, tabellarische Übersicht findet man am besten hier.



DaVinci Resolve 11 Software für Mac und Windows wird bestehenden Anwendern weiterhin kostenlos zur Verfügung gestellt und kostet ansonsten 999 Dollar. Es soll ab Juni ebenso wie die kostenlose Lite Version zum Download erhältlich sein. Die Linux Version gibt es leider nach wie nur mit dem Control Pult.


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