Schon 7 Jahre ist es her, das DJIs Topmodell Inspire 2 veröffentlicht wurde - höchste Zeit also für ein Update von DJIs professionellster Kameradrohne mit ihrer modularen Gimbal-Kamera mit Wechselobjektiv. Dass es nun tatsächlich soweit ist, darauf deuten nicht nur vermehrte Gerüchte über den Erscheinungstermin hin, sondern auch die Tatsache, dass die Inspire 2 in mehreren Ausführungen in DJIs Webstore als "ausverkauft" angezeigt wird - bisher war das immer ein recht verlässliches Zeichen dafür, dass in Kürze ein Modellupdate ansteht.

Die Gerüchte sprechen davon, dass die neue Inspire 3 jetzt im März vorgestellt werden wird. Einem vom bekannten Insider @DealsDrone geposteten Veröffentlichungsfahrplan neuer DJI Produkte zufolge, sollen im Februar noch eine SE Version der Goggles plus der neuen RC Motion 2 Bewegungssteuereinheit erscheinen und im März dann die Inspire 3 Drohne samt neuer Zenmuse Gimbal-Kamera, die womöglich Z9 getauft werden wird. Hochqualitative Aufnahmen gibt es leider bisher keine von der Inspire 3 - nur Bilder aus der Ferne oder von Teilen abgestürzter Modelle.

Neue Zenmuse Gimbal-Kamera
Seit 2018 bietet DJI für die Inspire 2 Drohne die Zenmuse X7 Gimbal-Kamera als leistungsstärkste Option an. Sie kostet rund 1.800 Euro ohne Objektiv und nutzt einen Super35 Kamerasensor (23,5 x 12,5mm) mit einem Dynamikumfang von 14 Blendenstufen.Aufgezeichet wird in 6K CinemaDNG RAW oder 5,2K Apple ProRes mit bis zu 30 fps.

Die neuste Version allerdings von DJIs Zenmuse-Kamera ist die Zenmuse X9 6K/8K Kamera, welche 2021 als Teil des Ronin 4D Gimbalkamerasystems vorgestellt wurde. Sie ist jedoch nicht mit der Inspire 2 kompatibel, sondern nur mit dem Ronin 4D. Die Vermutung liegt daher nahe, dass eine neue Inspire 3 Drohne auch eine neue Zenmuse Gimbal-Kamera nutzt, die in ihren Eigenschaften denen der X9 6K/8K ähnelt - einem Gerücht nach könnte das eine Zenmuse X9-8K Air sein. Idealerweise wäre diese neue Zenmuse-Kamera ihrem modularen Wesen gemäß auch mit einem DJI Gimbal ohne Drohne nutzbar - eine Kreuzkompatibilität, die eigentlich schon für die X9 erhofft worden war.

Zur Erinnerung: die Zenmuse X9 wird in zwei Versionen angeboten, die X9-6K unterstützt die interne Aufnahme in den Formaten H.264 (4:2:0 10-Bit), Apple ProRes RAW (HQ), Apple ProRes 422 (HQ) von bis zu 6K/60fps und 4K/120fps. Die Zenmuse X9-8K unterstützt bis zu 8K/75fps per 35 mm Vollformat CMOS-Sensor und verfügt über einen Dynamikbereich von über 14 Stops, einen dualen native EI (Exposure Index) von 800/5.000 sowie einen integrierten physischen ND-Filter mit neun Blendenstufen. In ihren sonstigen Funktionalitäten, wie etwa dem austauschbaren Objektiv-Mountsystem für DJI DL-Mount, Sony E-Mount und Leica M-Mount, sind die beiden Modelle identisch. Für die Aufnahme von ProRes RAW ist allerdings als Aufzeichnungsmedium DJIs proprietäre PROSSD 1 TB Voraussetzung.
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Was könnten die Verbesserungen sein?
Da die Inspire 2 schon recht alt ist, wären eigentlich zahlreiche Verbesserungen fällig. Angefangen vom Hinderniserkennungssystem, welches bei der Inspire 2 nur Sensoren für vorne, unten und oben umfasst und auf ein omnidirektionales Advanced Pilot Assistance Systems upgegradet werden könnte, über die intelligenten Aufnahmefunktionen, welche inzwischen schon von DJIs aktuellen Consunmerdrohnen übertroffen werden, bis hin zur recht mickrigen Flugzeit von nur 23 Minuten - die neue Mini 3 Pro erreicht 34 Minuten, mit Spezialakku sogar bis zu 47 Minuten und die Mavic 3 46 Minuten.
Ein Upgrade auf die aktuelle Version O3+ (oder sogar ein neues O4) könnte auch das alte Lightbridge Videoübertragunggssystem der Inspire 3 vertragen und so die Reichweite von 7km auf mindestens das doppelte 15km in den USA (wie die Mavic 3) vergrößern.

Den geleakten Bildern nach wird das Design der neuen Version dem bisherigen ähneln (eventuell aber etwas schlanker sein) und ebenfalls über ein einfahrbares Landegestell verfügen - das Gewicht wird wohl in der Größenordnung des bisherigen sein mit 4.2 kg samt Kamera. Als Fernsteuerung wird den Gerüchten zufolge der neue RC Plus Controller fungieren, der bisher nur mit der großen Matrice 30 zusammenarbeitete. Er besitzt einen 1.200 nits hellen FullHD 7" Bildschirm (RC Pro: 5.5") mit HDMI 1.4 Port und unterstützt den Dual Operator-Modus der Inspire, der besonders für professionelle Aufnahmen wichtig ist und die unabhängige Steuerung von Drohne und Kamera durch Pilot und Kameramann erlaubt.

Inspire 3: und der Preis?
Die (inzwischen ausverkaufte) Inspire 2 kostet rund 3.400 Euro, mit der Zenmuse X5S Kamera rund 5.500 Euro und mit der X7 7.800 Euro. Mit der Fähigkeit, auch in CinemaDNG und ProRes aufzuzeichnen, kommen nochmal 2.000 Euro Aufpreis hinzu. Zum Vergleich: die Mavic 3 Cine Premium Combo kostet rund 4.800 Euro - hier unser Test mit Aufnahmen in 5.1K ProRes HQ 50p LOG. Die neue Inspire 3 dürfte sich in ihren Eigenschaften klar gegenüber der Mavic 3 Cine absetzen und wird deswegen vermutlich auch deutlich teurer sein.