Zero Zero Robotics (ZZR), der Hersteller der populären HoverAir Selfie-Drohnen, hat mit dem V-Copter Falcon Mini die weltweit erste Bi-Copter Drohne vorgestellt, die unter der 250g-Grenze liegt. Der Falcon Mini folgt einem ganz anderen Konzept als die sonst übliche Quadcopter-Bauform, der alle Consumer-Drohnen wie etwa DJIs Mavic und Mini Modellreihen folgen, denn er nutzt nur 2 (schwenkbare) statt der sonst üblichen 4 Rotoren.

Im Einsteiger-Drohnensegment mit Preisen um die 300 Euro konkurriert der V-Copter Falcon Mini direkt mit DJIs Mini 4K für 299 Euro - das neue Konzept soll ihr gegenüber gleich mehrere Verbesserungen ermöglichen, wie eine größere Beschleunigung, eine höhere Beweglichkeit, leiseren Flug sowie längere Flugzeiten.
Zwei Rotoren statt vier - die Technik
Die große Dominanz von DJI im Drohnenmarkt scheint den letzten übriggebliebenen Konkurrenten zur Innovation zu zwingen, um der Übermacht von DJI dank einer anderen Technik etwas Besseres entgegenzusetzen. Ein Quadcopter stabilisiert seine Lage durch vier Rotoren, bei der Verwendung von nur zwei kommt es normalerweise zu unerwünschten Pendelbewegungen.
Beim Falcon Mini wird der Einsatz von nur zwei Rotoren durch einen besonderen Kniff ermöglicht: Die Rotoren sollen in Echtzeit auf Schwingungen reagieren können und diese mittels einer minimalen Anpassung ihres Winkels mit einer Genauigkeit von 0.01° ausgleichen, sodass der V-Copter stabil fliegt - der Name V-Copter spielt übrigens auf die (von vorne gesehene) V-förmige Bauform der Falcon Mini an.

Diese Innovation ermöglicht die Nutzung von nur zwei Propellern, welche gleich mehrere Vorteile bringen soll. Dank ihrer Schwenkbarkeit können sie schnell aus der zum Schweben notwendigen, horizontalen Lage leicht nach vorne geneigt werden, um Vortrieb zu erzeugen. So soll eine Fluggeschwindigkeit von 12 m/s in nur 3.2 Sekunden erreicht werden - deutlich schneller als Quadcopter, welche dafür laut ZZR 4-5 Sekunden brauchen. Die zwei individuell neigbaren Propeller sollen auch zu einer besseren Manövrierbarkeit führen und engere Kurven und präzisere Steuerung ermöglichen als bei Quadcoptern, welche dazu die Geschwindigkeit ihrer vier Rotoren variieren müssen.
Der Wegfall von zwei Rotoren (und ihren Motoren) sowie die größeren Rotorenblätter, welche in einer geringeren Geschwindigkeit laufen sollen auch zu einer höheren Effizienz führen und - ein großer Pluspunkt - einen leiseren Betrieb (mit 5 dB weniger Lärm) möglich machen. Die größere Effizienz soll sich auch in der Flugzeit bemerkbar machen - der Falcon Mini erreicht demnach eine 3 Minuten längere Flugzeit als die direkt konkurrierende DJI Mini 4K.
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Zero Zero Robotics hatte bereits vor mehreren Jahren einen solchen Bi-Copter entwickelt, er war jedoch deutlich größer und sehr teuer. Die weiterentwickelte Version ist jetzt viel kleiner, billiger und hält sich viel stabiler in der Luft.
Mit an Bord ist eine 4K-Kamera, welche außer 4K mit bis zu 30p bzw. 2.688 x 1512 Video in 50p auch vertikale Videos in 2.7K schießen kann und durch einen 3-Achsen-Gimbal stabilisiert wird. Die mitgelieferte Fernsteuerung nutzt das Smartphone samt eigener App des Piloten als Display für eine Flugvorschau in 720p in einer Entfernung von bis zu 2.4km. Auch die inzwischen üblichen intelligenten Flugfunktionen sind im Programm der Falcon Mini - so kehrt sie per Return-to-home auf Wunsch automatisch zum Startpunkt zurück oder vollführt smarte Aufnahmemanöver wie Orbit oder Zoom-Out. Per App können auch die Einstellungen der Kamera oder Parameter des Fluges geändert und das aufgenommene Video heruntergeladen werden. Die Rotorenarme können zum Transport eingeklappt werden.

Günstige Gewichtsklasse
Das knapp unter der Grenze von 250g liegende Gewicht beschert Drohnenpiloten einige Vorteile gegenüber schwereren Modellen: So benötigen sie keinen Drohnenführerschein und dürfen näher an unbeteiligten Personen und auch über Wohngebiete fliegen (wobei direkte Überflüge vermieden werden sollten). Zwar besteht eine Registrierungspflicht bei Kameradrohnen auch in dieser Gewichtsklasse, doch insgesamt ist der bürokratische Aufwand für Flüge deutlich geringer (Flugbeschränkungen wie Flugverbotszonen oder die maximale Flughöhe von 120 Metern gelten aber weiterhin).

Preis und Verfügbarkeit
Wie schon bei den HoverAir X1 Selfie-Drohne setzt Zero Zero Robotics beim Verkauf der Falcon Mini auf Crowdfunding. Der V-Copter Falcon Mini kann ab sofort über die Crowdfunding-Plattform Indiegogo vorbestellt werden. Frühe Besteller können vom Super Early Bird Sonderpreis von nur 225 Euro für Drohne samt Fernsteuerung profitieren (einer Ermäßigung von 37%), die Fly More Combo mit zusätzlich noch 2 Akkus, ein Reparatur-Set sowie eine Tragetasche kostet 369 Euro - ausgeliefert werden soll ab Juni 2025 wahlweise mit mattschwarzem oder kanariengelben Gehäuse. Unklar ist, warum Zero Zero Robotics den Falcon Mini nicht unter seinem bekannten Markennnamen HoverAir vertreibt, sondern der neuen V-Copter Marke.
Wie immer gilt allerdings bei Crowdfunding Kampagnen ein Caveat: es wird keine Lieferung garantiert, das bezahlte Geld könnte also auch ganz verloren gehen - allerdings hat HoverAir einen guten Ruf und bisher immer alle bezahlten Produkte ausgeliefert.
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