Speicherfragen
Momentan gibt es zwei gängige RAM-Technologien, die in PCs und Macs Anwendung finden: DDR4- und DDR5-RAM. Bei topaktuellen Prozessoren kommt praktisch nur noch DDR5-RAM zum Einsatz. Alle modernen Rechner sprechen RAM zudem besonders effizient parallel an, was man bei PCs an der Doppelbestückung (2 Bänke bzw. Dual Channel) erkennt - auch wenn dieser Begriff bei DDR5 nicht mehr ganz korrekt ist. Bei Laptops und Mini-PCs ist der Arbeitsspeicher oft nicht steckbar/erweiterbar, sondern fest mit dem Mainboard oder Prozessor verlötet, was im Gegenzug oft noch schnelleren Speicherzugriff ermöglicht.
Bei PC-Mainboards mit steckbarem Speicher betragen aktuelle Datenraten bei DDR4 im Dual-Channel Modus bis zu 35 GB/s, während zwei DDR5 Dimm-Module aktuell auf bis zu 80 GB/s kommen können. Bei fest verlötetem Speicher kommt dagegen meistens sogar das noch schnellere LPDDR-RAM zum Einsatz. Apples kleinster M1-Prozessor bot hier mit 2x LPDDR4x bereits 66 GB/s, während die Generationen M2, M3 mit 2x LPDDR5x sogar auf 100 GB/s kommen. Der M4 erzielt mit zwei schnellen LPDDR-RAM Kanälen im neuesten iPad Pro (M4) sogar 120 GB/s.
Dieser Dual Channel Modus entspricht aktuell immer einer Datenbusbreite von 128 Bit. Wer am PC mehr will, muss zu sehr teuren Mainboards und Prozessoren für Server und/oder Workstations greifen. Das aktuelle Maximum in Workstations ist eine DDR5-Achtkanal-Anbindung, die momentan jedoch höchstens 333 GB/s erreichen kann. Entsprechende Mainboards kosten alleine schon mindestens 1000 Euro...

Auch am Mac verdoppelt sich die Datenbusbreite bei den größeren Modellen. Die M-"Pro"-Prozessoren bieten aktuell 256 Bit mit 200 GB/s, die "Max"-Modelle 512 Bit mit 400 GB/s und die Ultra Prozessoren sogar 1024 Bit mit 800 GB/s. Neuerdings schränkt Apple jedoch diese Werte bei einigen Speicherkonfigurationen wieder ein. Dennoch bekommt man einen M2-Max in einem "kompletten" Studio-Mac mit 400 GB/s bereits ab ca. 2.000 Euro, was verglichen mit PC-Workstations sogar erstaunlich günstig ist. (Mehr dazu demnächst im Folgeartikel).
Endlich Bewegung im Windows-Markt
In der Windows-Welt kommt seit diesem Sommer endlich auch etwas Bewegung in den Unified Memory Markt. Qualcomm verbaut ähnlich wie Apple bei seinen Snapdragon X ARM-Chips jetzt LPDDR5x-RAM mit einer 128 Bit Speicherbandbreite von 135 GB/s. Allerdings geraten die ersten Geräte nicht viel günstiger als Apple Macs und es gibt zudem keine schnelleren Pro-, Max- oder Ultra-Optionen. Auch von AMD und Intel werden schon in den nächsten Monaten vergleichbare Lösungen erwartet. AMD will zusätzlich eine Plattform namens Strix Halo einführen, die mit 256 Bit Speicherbandbreite dann auch Durchsatzraten um die 250 GB/s ermöglichen soll. Für eine mobile Windows-PC-Plattform stellt dies ein Leistungs-Novum dar. Allerdings wahrscheinlich frühestens ab Anfang 2025.