Wissen Perfect Match? Die korrekte anamorphe Abstimmung von Kamera und Objektiv

Perfect Match? Die korrekte anamorphe Abstimmung von Kamera und Objektiv

Wer anamorphotisch filmen will, sollte seine Kamera und die geplanten Objektive richtig aufeinander abstimmen. Tatsächlich steckt hierbei der Teufel im Detail...

// 11:38 Fr, 25. Apr 2025von

...denn bei genauerem Hinsehen passen Sensorformat und Stauchfaktor erstaunlich selten exakt zueinander. Und liegt man in der Kombination weit daneben, bekommt man vielleicht nicht unbedingt die ersehnte Ästhetik.




Worum geht es?

Ein anamorphotisches Objektiv (kurz "Anamorphot") staucht das Bild horizontal vor der Aufzeichnung auf der Sensorfläche. Vor der Wiedergabe wird das Bild wieder entzerrt, wodurch die Proportionen im gezeigten Bild wieder stimmen. Das früher übliche 4:3 Kinoformat konnte damit besser ausgenutzt werden, weil man hiermit "mehr Breite" aufzeichnen konnte - was letztlich die Basis für das berühmte CinemaScope Breitbild-Format bildete.



Perfect Match? Die korrekte anamorphe Abstimmung von Kamera und Objektiv : stauchung und entzerrung


Beim Einsatz eines Anamorphoten tauscht man eine geringere horizontale Auflösung gegen mehr Weitwinkel bei der Aufzeichnung und bekommt dabei spezielle Artefakte wie ovale Lensflares zu Gesicht- was viele DOPs heute als bildgestaltendes Stilmittel einer anamorphotischen Produktion sogar bewusst suchen.




Eine Frage der (Seiten-)Verhältnisse

Was sich mit einem anamorphen Objektiv ändert, ist also das Seitenverhältnis bei der Aufzeichnung. Diese so genannte Aspect Ratio bezeichnet das Verhältnis der Breite zur Höhe eines Bildes. Lange Zeit herrschte im Kino und Fernsehen ein typisches Seitenverhältnis von 4:3, bzw. 1,33:1. In diesem Format landeten die Einzelbilder auf analogem Film. Da man das Format des Filmes nicht ändern wollte oder konnte, nutzte CinemaScope anfänglich eine anamorphotische Komprimierung von 2:1. Diese verdoppelte das gängige Seitenverhältnis von 1,33:1 auf 2,66:1. Mit dem Einzug von Magnetstreifen als Tonspur wurde die Aspect Ratio des Bildes später auf 2,55:1 reduziert.



Mit der Digitalisierung der Displays und dem zeitgleichen Ende der Fernsehröhren erhielten Fernseher mit dem Einzug von HD ein deutlich breiteres 16:9 -Format (was 1,77:1 entspricht). Zugleich etablierte sich für die digitale Breitbild-Distribution das 21:9 Format. Dieses entspricht in der Praxis jedoch gar nicht dem rechnerischen Bruch (also 2,33:1) sondern typischerweise der Aspect Ratio von 64:27, also eher 2,37:1.



Raucht schon der Kopf? Fast egal, denn das klassische, analoge CinemaScope entwickelte sich zum Ende der analogen Zeiten ebenfalls noch weiter in Richtung 2,35:1, während der digitale, cinematische Breitbild-Content sich mit einer Aspect Ratio von 2,39:1 "entwickelte". Und dies wurde letztlich das nun gängigste Format, welches man heutzutage üblicherweise bei einer "Cinematic Widescreen" Produktion nutzt - und damit immer eine gute Wahl, sofern man so wenig Ärger wie möglich in der Distributionskette erzeugen will. In der 4K-DCI-Welt entspricht 2,39:1 meistens 4.096 x 1.716 Pixeln. Was wiederum nicht nur DaVinci Resolve als DCI-Default-WideScreen Projektgröße anbietet.






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