Mit der LUMIX S1R II stellt Panasonic ein neues Kamera-Flaggschiff in seiner hybriden Vollformat-S-Serie vor. Für Videoanwender ist besonders interessant, dass sich die S1R II über einen externen Wahlschalter zwischen Foto- und Videobetrieb umschalten lässt.
[ Hier könnt ihr unseren ersten Praxistest der Panasonic LUMIX S1R II lesen ]
Das Gehäuse ist den S1-Vorgängern recht ähnlich und vergleichbar massiv gestaltet (13,4 x 10,2 x 9,2 cm, 795 Gramm mit Akku und SD-Karte).

Die Kamera verfügt über einen 44,3-MP-BSI-CMOS-Sensor, der unter anderem eine native 8K-Aufzeichnung mit bis zu 30 Bildern pro Sekunde ermöglicht. Dies funktioniert als 1:1-Readout mit „UHD“ 8K (7680 x 4320), jedoch nicht ganz normgerecht im 17:9-DCI-Seitenverhältnis, weil die Kamera ihre Zeilenanzahl hierfür auf 4288 reduziert. Dieses Format nennt Panasonic dann 8,1K – mit einer Auflösung von 8128 x 4288 Pixeln. Gängig sind bei DCI 8K eigentlich 8192 x 4320 Pixel.
In 6K oder auch auf 4K herunterskaliert kann die Kamera dann mit bis zu 60p fast die gesamte Sensorbreite nutzen und sogar bis zu 120p können in 4K aufgenommen werden. Auch 3:2-OpenGate-Formate sind möglich, bei Auslieferung jedoch erst einmal nur mit maximal 6K Horizontalauflösung. Mit einem zukünftigen Firmware-Update sollen dann auch hier bis zu 8,1K möglich sein.
Besonders spannend klingt ein Feature namens „Dynamic Range Expansion“. Dieses limitiert die maximale Framerate auf 30 fps und erhöht zudem die Rolling-Shutter-Zeiten, soll aber im Gegenzug die Dynamik beim Filmen von 13 auf 14 Blendenstufen anheben können.

Aufgezeichnet werden kann in einer Menge Formate in MOV- und/oder MP4-Containern: H.264/MPEG-4 AVC, H.265/HEVC sowie Apple ProRes und ProRes RAW; die Apple-Formate sind dabei jedoch auf 5,8K, C4K sowie 3,3K beschränkt. In ProRes RAW findet ein 1:1-Readout statt, der dementsprechend gecroppt ist. In ProRes (HQ) lässt sich dagegen die Vollformat-Sensorfläche nutzen. Aufgezeichnet wird entweder intern auf CFexpress Typ B oder SD-UHS-I/II und alternativ auch auf eine externe USB-SSD. Durch ein zukünftiges Firmware-Update soll auch externes RAW (bis zu 8K) via HDMI mit Atomos- und Blackmagic-Recordern möglich werden.
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Der bewährte Phasen-Hybrid-AF mit Echtzeiterkennung arbeitet in der S1R II mit verbessertem KI-Tracking und soll schnell und präzise menschliche Augen und Gesichter erkennen. Die Videostabilisation soll eine neue cropless E.I.S.-Korrektur bieten, die Verzerrungen bei Weitwinkelaufnahmen reduziert.
Dazu kommen zahlreiche professionelle Bedienungselemente für die Videoproduktion, darunter ein Klapp- & Schwenkmonitor, zwei Tally-LEDs, Waveform Monitor, Vectorskop, Knee Control, Frame Marker sowie eine False-Color-Belichtungshilfe. In der Audiosektion ist beim Einsatz des separaten XLR-Adapters DMW-XLR2 echtes 32-Bit-Float-Recording möglich, das keine manuelle Aussteuerung der Mikrofone benötigt.

Zur Bildkontrolle steht neben dem klapp- & schwenkbaren 7,6 cm (3,0˝) LCD-Touchscreen mit 1,84 MP auch ein OLED-Sucher mit 5,76 MP (maximal 120 B/s, Augensensor sowie Dioptrienausgleich) bereit.
Das Gehäuse der Kamera (DC-S1RM2E) soll für 3.599 Euro (UVP, inkl. MwSt.) erhältlich sein, ein Kit mit dem 24–105-mm-Objektiv soll zudem für 4.499 Euro zeitnah verfügbar werden.