James Camerons Avatar 2 - The Way of the Water ist kürzlich in den Kinos gestartet, nach dreizehn Jahren Wartezeit. Ähnlich spannend wie die Fortsetzung der Na'vi Saga, welche hauptsächlich in der digital erschaffenen Welt Pandora spielt, ist für Filmfreaks dabei die Entstehung dieser bemerkenswerten Produktion: ein großer Teil des Films spielt unter Wasser und die entsprechenden Sequenzen wurden auch tatsächlich unter Wasser gedreht. Wet-for-wet heißt dieser Ansatz auf Englisch, statt dem üblichen Dry-for-Wet, wenn Schauspieler an Seilen hängen und Schwimmbewegungen im Trockenen machen.
Letzteres wurde für eine kürzere Szene im ersten Avatar-Film verwendet, jedoch fand Cameron dass das Resultat für die diesmal geplanten, langen Sequenzen nicht überzeugend genug aussah. Unter Wasser sehen Bewegungen schlicht anders aus, auch sollten die Schauspieler das Medium Wasser am eigenen Leib erfahren, um eine glaubhafte Performance geben zu können. Dafür wurde eigens ein 36m x 18m großer und 9 Meter tiefer Tank konstruiert, in dem sogar Meeresströmung simuliert werden konnte.

Nun sind jedoch im Film wieder nicht die Schauspieler selbst zu sehen, sondern sie werden nachträglich per CGI (und sogar als Vorschau am Set in einer Virtual Camera) in ihre blauen Na'vi-Charaktere versetzt. Mit Motion- bzw. Performance-Capturing wurden auch hier wieder die Bewegungen und Mimiken der echten Personen auf die im Computer generierten Figuren übertragen. Doch wie soll ein Mienenspiel von den kleinen, an den Kopf geschnallten Kameras eingefangen werden, wenn eine Tauchmaske das Gesicht bedeckt? Die Na'vi schwimmen schließlich ohne extra Sauerstoff.

Und so wurden die Schauspieler für die Aufnahmen eigens im Free Diving unterrichtet und lernten, ihren Atem mehrere Minuten anzuhalten - Kate Winslet schaffte dies sogar für über 7 Minuten und brach damit den von Tom Cruise bisher gehaltenen Filmset-Rekord. Damit die Schwimmbewegungen auch rasant genug rüberkommen (die Na'vi sind ausgezeichnete Schwimmer), kamen Jetpacks zum Einsatz, die für zusätzlichen Schub sorgten.
Folgender Clip von Frame Voyager erzählt ausführlich von diesen Dreharbeiten und gibt zum Vergleich auch interessante Rückblicke aus früheren Unterwasserproduktionen von Cameron, etwa The Abyss, bei deren Tauchaufnahmen er gar um ein Haar ertrunken wäre.
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Die Live-Action-Aufnahmen für den Film wurden mit Sony Venice Kameras in einem 3D-Beamsplitter-Rig gedreht (sogar einigermaßen handlich Dank des modularen Sensorblocks). Unter Wasser kamen speziell konstruierte und auf Wasser angepasste Nikon-Objektive zum Einsatz.
Für die außerordentlich gelungene Postproduktion zeichnet Weta FX verantwortlich - die Übertragung der MoCap-Aufnahmen auf die digitalen Avatare, die Simulation der künstlichen Welten mitsamt sehr viel Wasser und so weiter. Wassersimulationen sind extrm aufwendig zu berechnen und beim Rendering wurde folglich eine immense Rechenkapazität benötigt. Viele Szenen sind zudem in 48fps gedreht, was den Rechenaufwand automatisch verdoppelt.
Erste Reaktionen auf den Film fallen sehr positiv aus, vor allem auch die CGI-Welten scheinen die Latte wieder ein gutes Stück nach oben zu legen. Der nächste, dritte Teil von Avatar soll übrigens nicht nochmal so lange auf sich warten lassen - für ihn wurde diesmal bereits mitgedreht.

