Signalverarbeitung
Wer in 4K oder 6K arbeiten will, muss mit der internen Signalverarbeitung vorlieb nehmen. Denn extern lässt sich das Videosignal nur mit maximal 3G-SDI und somit in FullHD ausgeben. Über das zugehörige KineMON-Display funktioniert das 6K-Fokussieren allerdings sehr gut. Dank der nutzbaren Vergrößerung lassen sich auch kritische 6K-Auflösungsdetails zuverlässig fokussieren. Bei anderen Herstellern ist diese fundamentale Funktion teilweise nicht einmal in 4K-Auflösung selbstverständlich.
Rolling Shutter
Beim Rolling Shutter liefert die MAVO Edge 6K für das Jahr 2022 nur noch durchschnittliche Werte, die gegenüber den Werten der MAVO LF von 2019 unverändert geblieben sind. Für das Auslesen von vollen 3984 Zeilen benötigt sie ca. 20,7 ms. Da man in 6K jedoch oft in einem 16:9/17:9 HD-Seitenformat filmen wird, kommt die Kamera in 6K bei 3172 Zeilen auf noch bessere 16,5 ms. Diese Zeiten gelten auch für ProRes Formate im Oversampling (z.B. 4K Encoding bei voller 6K Sensorauslesung). Filmt man in Cinemasope oder in einem kleineren Sensor Ausschnitt, so verbessert sich die Auslesezeit prinzipbedingt noch weiter. Ein 1:1 S35-Readout mit 4096 x 2160 Senseln kommt dann beispielsweise auf runde 12ms.
4K-Debayering
Wie kaum anders zu erwarten gibt es beim 4K-Debayering Gutes zu berichten: Wird unser Chart in 6K aufgenommen und in 4K ausgespielt, sorgen sowohl das interne als auch das nachträgliche Herunterskalieren in der Post für tadellose Ergebnisse:
Gut zum Vergleich sieht man in einem 4K S35 Readout die typischen Probleme eines RGGB 1:1 Debayerings:
Das sind vor allem Zipper Artefakte sowie Aliasing Falschfarben schwarzweißen Mustern.