Wird Hybrid Log Gamma die Lösung im HDR-Wirrwarr?

// 11:36 Sa, 11. Mär 2017von

Wer sich schon heute näher mit HDR-Produktion beschäftigt, kennt wahrscheinlich die aktuellen Stolpersteine. Egal ob man auf HDR-10 oder Dolby Vision oder sogar beides setzt. Man braucht für jedes Format auf dem Endgerät eigentlich ein eigenes Grading. Und selbst wenn der heimische HDR-TV im Profil umschaltbar ist und alle Clip-Flags richtig deutet, muss man erst einmal an eine HDR-Quelle herankommen.


Über das Internet können dabei ja verschiedene HDR-Streams neben SDR zur Verfügung gestellt werden, für eine bestehende Fernsehsender-Infrastruktur ist dies jedoch in der Regel zu teuer. Der Missing Link war bislang eine Sendenorm, die sowohl SDR- als auch HDR-Signale über einen einzigen Sendekanal verbreiten kann. Am schönsten wäre es natürlich, wenn “normale” SDR-Geräte dieses Format auch gleich richtig deuten können. Sprich: Abwärtskompatibilität. Und nicht weniger als dies verspricht Hybrid Log Gamma.



Hybrid Log Gam­ma (HLG) dürfte somit neben HDR10 und Dol­by Visi­on mindestens das drit­te wichtige HDR-Format werden. Und während HDR10 und Dolby Vision im Bereich Ultra HD Blu-ray und Internet-Distribution um die Vorherrschaft streiten, dürfte HLG im Bereich Fernsehen fast sicher das Rennen machen. Der Trick des dritten Formates klingt dabei so einfach wie genial: Hybrid Log Gamma nutzt im unteren Teil der Übertragungsfunktion eine typische Gamma-Kurve, während in der oberen Hälfte eine Log-Funktion “angeklebt” wird.


In dem entsprechenden Wikipedia-Eintrag zu Hybrid Log Gamma ist dies ganz gut erklärt. Ein normaler SDR-Fernseher “sieht” nur den unteren Teil der Kurve während ein HDR-Fernseher die ganze Kurve zur Darstellung auswerten kann.



Aktuell rüsten gerade viele Hersteller von HDR-Fernsehern dieses Profil für ältere Modelle nach und bei Neuvorstellungen scheint ein HLG-Profil mittlerweile mandatorisch. In HEVC und HDMI 2b sind ebenfalls bereits HLG-Profile standardisiert worden. Und wenn sich dieser HDR-Standard bei den etablierten Sendern etabliert ist auch nicht auszuschließen, dass er mittelfristig auch in der Netzdistibution eine größere Rollen spielen wird. Denn schließlich wollen die Studios ja ungern zig verschiedene Gradings für ein und denselben Film bezahlen.



Für slashCAM-Leser könnte Hybrid Log Gamma noch “auf der anderen Seite” interessant werden. Denn Panasonic hat für seine GH5 schon ein HLG-Profil angekündigt, das mit dem Sommer-Firmware-Update 2017 kommen soll. Somit könnte hieraus ebenfalls ein genormter Semi-Log-Workflow heranwachsen, der gegenüber V-Log wahrscheinlich kostenlos sein wird. Denn viele Programme wie Resolve bringen die entsprechenden Hybrid Log Gamma conversion LUTs bereits mit oder werden diese in naher Zukunft unterstützen.


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