Wer schon länger filmt, erinnert sich an die nicht-so-guten, alten Zeiten, als Videoaufnahmen noch auf (Mini)DV-Kassetten gespeichert wurden und für den Schnitt recht umständlich auf dem Rechner gespielt werden mussten. Dies ist schon lange nicht mehr nötig, aufgenommen wird bereits seit langem hauptsächlich auf Speicherkarten verschiedenster Ausführung. Ähnlich viel hat sich auch bei der Ausspielung und der Distribution verändert - Filme werden beim Export nicht mehr wie früher auf optische Scheibenträger gebrannt oder in Form von Blu-Ray-Disks gekauft, sondern werden über das Internet gestreamt oder über Cloud-Speicher geteilt.
Entsprechend wenig Umsatz wird mit den alten Datenträgern gemacht. Sony hat nun angekündigt, die Produktion einer Reihe traditioneller physikalischer Medien zu beenden und hat seine letzte Fabrik in Japan, welche diese Medien herstellte, im Februar geschlossen. Betroffen sind wiederbeschreibbare Blu-ray-Disks, (Daten-)MiniDiscs sowie Mini-DV-Kassetten.

Wiederbeschreibbare Blu-ray-Disks werden von manchen Anwendern jedoch noch als lokales Backup-Medium eingesetzt, da sie mit Kapazitäten von bis zu 128 GB auch größere Datenmengen speichern, gerade auch als Archiv über längere Zeiträume. Als Alternative bleiben vor allem USB-Sticks und konventionelle Festplatten, die inzwischen Kapazitäten von bis zu 26 TB erreichen, sowie Cloudspeicher – der allerdings gewöhnlich monatliche Gebühren kostet und potentiell unsicher ist. Nicht betroffen vom Produktionsstopp sind kommerzielle, d. h. schon beschriebene Blu-ray-Disks, also etwa mit Filmen. PCs besitzen allerdings standardmäßig schon seit Jahren keine der früher üblichen optischen Laufwerke mehr.
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Mit dem Produktionsstopp setzt Sony ein klares Zeichen für das Ende einer Ära von Formaten, die das Unternehmen einst mitprägte. Sony schuf 1992 nicht nur das MiniDisc-Format samt zugehöriger Rekorder und Player, sondern war auch an der Entwicklung von Mini-DV (1994) und Blu-ray (2002) beteiligt.
Dennoch müssen sich User keine Sorgen machen, die diese alten Formate noch verwenden, sei es aus Nostalgie oder Notwendigkeit: Zwei Unternehmen, Verbatim und I-O Data, haben bekanntgegeben, weiterhin optische Medien zu produzieren. Verbatim hat auf seiner japanischen Website erklärt, dass es trotz des „bedeutenden Wendepunkts“ im Markt, der durch den Rückzug von Mitbewerbern entstanden ist, eine „stabile Versorgung“ mit optischen Medien wie Blu-ray, DVD und CD sicherstellen werde.