Vielen sagt der Name FFmpeg vielleicht nichts, aber sehr wahrscheinlich nutzen auch sie eines der vielen Programme rund um Video, welche auf FFmpeg setzen, wie zum Beispiel den populären VLC Multimedia-Player, Googles Chrome Browser, Firefox, die Streaming-App OBS Studio, den 3D Modeler Blender oder das Encoding-Tool Handbrake. All diese Software (neben vielen weiteren Tools) nutzt die zahlreichen Funktionen, die FFmpg kostenlos und lizenzfrei bereitstellt.
Denn FFmpeg ist quelloffen und besteht aus einer Reihe von freien Programmbibliotheken und Commandline-Tools (für Windows, macOS, Linux sowie weitere Betriebssysteme), welche eine große Reihe von Audio, Video und Bildformaten (wie zum Beispiel H.265, H.264, AV1, Apple ProRes und Avid DNxHR) en- und dekodieren, extrahieren, konvertieren und streamen können. Auch Filter und Effekte sind enthalten und lassen sich leicht in anderen Programmen nutzen. Verbesserungen von FFmpeg kommen also auch einer Vielzahl von populären Programmen zugute - besonders im Bereich Videobearbeitung.

Die wichtigsten Neuerungen in FFmpeg 6.0
Eine große Neuerung, die für eine deutliche Verbesserung der Performance bei der Wiedergabe von vielen Videos im Netz sorgen sollte, ist die Hardwareunterstützung fürs Decoding von AV1-Video auf Intel, Nvidia und AMD GPUs/ Grafikkarten. Da der AV1-Videocodec im Gegensatz zu H.265 lizenzfrei ist und oft auch eine etwas bessere Bildqualität (bei gleicher Datenrate) liefert, wird er von vielen großen Videoportalen wie YouTube, Netflix, Amazon Prime Video und Twitch genutzt. Browser wie Chrome und Firefox ( leider nicht Microsofts Edge und Apples Safari) können AV1 dank FFmpeg abspielen und profitieren von der neuen GPU-Unterstützung, da so das Decoding nicht mehr per CPU erfolgen muss, sondern auf der GPU erfolgen kann.

Auch Encoding von AV1 wird jetzt per GPU unterstützt und zwar sowohl mittels Nvidias NVenc als auch Intel Quick Sync Video (QSV) Encoder. QSV unterstützt zudem die Dekodierung und -Kodierung Von 10/12bit 422, 10/12bit 444 HEVC und VP9 per (Intel) GPU.
FFmpeg 6.0 bringt auch Unterstützung für Multi-Threading des FFmpeg Commandline-Tools, d.h. dass auf CPUs mit mehreren Kernen (also praktisch allen aktuellen Prozessoren) Funktionen wie etwa das En- und Decoding oder die Anwendung von Filtern in jeweils eigenen Threads (parallel) ausgeführt werden. Zudem liefert die neue Version von FFmpeg Decoding von neuen Formaten wie Bonk, RKA, Radiance HDR, SC-4, APAC, VQC, WavArc und einigen ADPCM-Varianten sowie eine ganze Reihe neuer Audio- und Videofilter (wie z.B. adrc, showcwt, backgroundkey und ssim360).

Die wichtigsten Neuerungen in FFmpeg 6.0
- Unterstützung von Radiance HDR-Bildern
- ffmpeg erfordert nun Threading und führt nun jeden Muxer in einem separaten Thread aus
- Hinzufügen eines neuen Modus zum Cropdetect-Filter zur Erkennung des Crop-Bereichs anhand von Bewegungsvektoren und Kanten
- VAAPI-Dekodierung und -Kodierung (GPU) für 10/12bit 422, 10/12bit 444 HEVC und VP9
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- a3dscope-Filter
- bonk Decoder und Demuxer
- APAC-Decoder und -Demuxer
- DTS-zu-PTS-Reorder bsf
- Backgroundkeying-Filter
- nvenc AV1-Codierungsunterstützung
- Android MediaCodec-Decoder über NDKMediaCodec und MediaCodec-Encoder
- oneVPL-Unterstützung für Quick Sync Video
- Quick Sync Video AV1-Encoder sowie Decodierung und -Encodierung für 10/12bit 422, 10/12bit 444 HEVC und VP9
- showcwt Multimedia-Filter
- corr Video-Filter, adrc Audio-Filter, afdelaysrc Audio-Filter
- WADY DPCM Decoder und Demuxer
- CBD2 DPCM Decoder
- ssim360 Video-Filter
- WavArc-Dekoder und -Demuxer