Einem Bericht von realscreen zufolge wird Sir David Attenborough eine Naturdoku in Borneo explizit auch für das Virtual Reality Headset Oculus Rift filmen. Die Doku "Conquest of the Skies" der Londoner Produktionsfirma Atlantic wird eigentlich für Sky 3D gedreht, aber mittels eines 8-Kamera Rigs wird auch 360°-Video für die Oculus Rift Brille aufgenommen, somit ist es vermutlich die erste größere Naturdoku, die für Oculus Rift produziert wird. Das Headset bietet dem Zuschauer die Möglichkeit, selbst auszuwählen, in welche Richtung er schauen will und erzeugt so ein das normale Kinoerlebnis weit überschreitende Gefühl von Immersion.
Oculus Rift wurde vor kurzem von Facebook für rund 2 Milliarden Dollar gekauft - erste VR-Headsets für den Consumer-Markt sollen Ende 2014/Anfang 2015 erscheinen. Für Oculus Rift produzierte Filme machen natürlich nur Sinn, wenn recht schnell viele VR-Sets verkauft werden und so einen lohnender Markt für solche Produkte entsteht. Für Atlantic ist die Filmproduktion für Oculus Rift erstmal ein (erhofftes Wachstums-)Segment von mehreren Zielformaten wie TV und (3D-)Kino. Ein spannendes neues Feld, für das noch keine Regeln existieren, so ein Vertreter von Atlantic, den die erstaunten Zuschauerreaktionen auf Virtual Reality Bilder an die Frühzeit des Kinos erinnern.

Und in der Tat müssen VR-Filmemacher umdenken: wenn die Kamera ständig alles 360° Rundum aufnimmt, bleibt kein Platz für das Team hinter der Kamera - alles ist vor der Kamera. Und sobald keine Naturdoku, sondern Handlung gefilmt wird, müssen Konventionen gefunden werden, die dem Zuschauer klar machen, wo im Filmpanoptikum gerade die relevante Haupthandlung stattfindet und wo Nebenschauplätze sind, die aber auch etwas zur Story beitragen. Nicht nur dramaturgisch werden 360° Filme eine Herausforderung: es wird schwieriger sein, womöglich mehrere gleichzeitige Handlungsorte im Panorama synchron zu bespielen als nur die Handlung vor einer Kamera.
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Sollten VR-Filme erfolgreich sein, so könnte dies, wie das Magazin Variety spekuliert, vielleicht den Einstieg von Facebook ins Filmgeschäft bedeuten. Unter dem Sammelbegriff "immersive entertainment" könnten neben Spielen so auch Filme total umfassend präsentiert werden (speziell natürlich extra dafür produzierte neue Formen).