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Infoseite // Günstige LED-Leuchten gesucht - 3 Modelle in der engeren Wahl



Frage von beiti:


Ich würde mir gern ein kleines, billiges Lichtset anschaffen, um für kleinere Beleuchtungsaufgaben (z. B. Person sitzt am Tisch und spricht in die Kamera) nicht eigens Equipment anmieten zu müssen. Bisher habe ich nur drei Philips-Fotolampen (je 500 Watt) mit Klemmfassungen; die sind extrem unpraktisch in jeder Hinsicht.

Erster Gedanke war natürlich so ein 150-€-Set aus drei chinesischen Redhead-Nachbauten mit je 800 Watt; sogar Stative sind im Set schon dabei. Mit kleineren mechanischen Mängeln könnte ich angesichts des Preises und des seltenen Gebrauchs leben.
Was mich allerdings abschreckt, ist der hohe Stromverbrauch: Bei 2400 Watt kommt manche Haushaltssicherung schon ins Wanken, wenn noch andere Geräte angeschlossen sind; ein mobiler Betrieb wäre ohnehin nur mit einem starken lärmenden Generator möglich. Ein Minuspunkt ist auch die Hitzeentwicklung, denn schon nach kurzem Gebrauch muss man hitzefeste Handschuhe tragen, um noch irgendwas nachzustellen. Sollte man in die Situation kommen, Kunstlicht und Tageslicht mischen zu müssen (z. B. weil irgendwo noch Tageslicht durchs Fenster fällt), geht das nur in Verbindung mit stark lichtschluckenden CTBs, d. h. man hat bestenfalls noch ein Drittel der Lichtmenge übrig. Umgekehrt, wenn 800 Watt zuviel sind, kann man die Leuchten dimmen; allerdings sinkt dabei sichtbar die Farbtemperatur - was man als Effekt nicht immer brauchen kann.
Außer dem sensationellen Anschaffungspreis spricht also nur noch sehr wenig für die Redheads.

Um billig an sowas Ähnliches wie Tageslicht zu kommen, könnte man an sogenannte Tageslicht-Energiesparlampen denken. Als Fotolicht werden sie in allerhand günstigen Sets angeboten, z. B. mit Stativen und Schirmen oder Softboxen.
Was die Lichtqualität angeht, liest man dazu Unterschiedliches. Oft heißt es, erst mit manuellem Weißabgleich bekomme man wirklich neutrale Farben ohne Grün- oder Rotstich. Das würde aber bedeuten, dass das Mischen mit vorhandenem Tageslicht nicht so einwandfrei funktioniert.
Was mir auch nicht gefällt, ist das große Transportvolumen der Leuchtmittel, denn in den größeren Leuchten sind bis zu sieben sehr große E27-Energiesparlampen vorgesehen. Dimmen kann man sie auch nicht; man kann allenfalls bei den größeren Modellen einzelne Lampen rausdrehen.

So werde ich am Ende doch bei den LED-Leuchten landen - wohl wissend, dass diese in Sachen Farbqualität auch noch nicht das Ende der Fahnenstange erreicht haben. Ich erwarte ja gar keine wissenschaftlich genaue Nachbildung des Tageslicht-Spektrums. Es würde mir schon genügen, wenn ich mit einer auf Tageslicht eingestellten Kamera keinen auffälligen Farbstich produziere.
Meine bisherige Erfahrung mit Haushalts-LED-Lampen zeigt, dass diese zum Filmen und Fotografieren auf jeden Fall besser zu gebrauchen sind als Haushalts-Energiesparlampen. Ob sich diese Beobachtung auch auf tageslichtähnliche Filmleuchten übertragen lässt, weiß ich natürlich nicht.

Nun will ich, wie gesagt, in Anbetracht des nur gelegentlichen Bedarfs kein Vermögen für solche Leuchten ausgeben. Von der Lichtleistung her sollten sie wenigstens in die Nähe von 500-Watt-Baustrahlern kommen, also sagen wir mal als Richtwert 5000 Lumen. Eine "Bi-Color"-Version soll es nicht sein, lieber maximale Leistung für Tageslicht; mittels CTO-Folie auf Kunstlicht umformen kann man sie dann immer noch, wenn es mal nötig ist.
Die meisten LED-Leuchten lassen sich auch dimmen; wie sich das auswirkt (ob sich die Farbe ändert und/oder es zum Flimmern kommt), weiß ich allerdings noch nicht. Das Thema schreckt mich jetzt aber nicht so; da kann man ja auch mit ND-Folien arbeiten.

Mittlerweile habe ich drei Kandidaten gefunden, die interessant ausschauen:
- Excelvan 900S und 901S
- Yongnuo YN600
- Aputure Amaran HR672W
Es sind alles Flachleuchten zur Montage auf Leuchtenstativen. Alle lassen sich wahlweise mit einem mitgelieferten Netzteil oder mit anzuflanschenden Sony-Akkus betreiben.

Von den Äußerlichkeiten her gefallen mir am besten die Excelvan-Leuchten. (900S und 901S sind offenbar technisch identisch; einziger Unterschied sind zwei mitgelieferte Filter bei der 901S.) Sie haben eine hohe Lichtleistung, schwarze Lichtklappen und sind offenbar passiv gekühlt (leider steht zum Thema Kühlung nichts in der Beschreibung; man sieht zumindest auf der Abbildung keinen Lüfter). Was mir gut gefällt, ist die Möglichkeit der Stromversorgung zwischen 12 und 24 Volt; so kann man sie im mobilen Einsatz statt mit kleinen Sony-Akkus auch an einer Autobatterie betreiben.
Ob man die Filterscheiben der Version 901S braucht, sei dahingestellt; das kann man mindestens genauso gut mit Folien machen.
Leider fehlt in den technischen Daten eine CRI-Angabe, was für die Farbqualität vielleicht ein böses Omen ist.

Auf die Yongnuo YN600 bin ich gekommen, weil ich den Hersteller schon von günstigen Blitzgeräten kenne (die sind in Ordnung). Die YN600 ist etwas schwächer als die beiden Excelvan-Leuchten, dafür aber auch etwas günstiger zu haben. Lichtklappen und Filterscheiben gibt es hier auch, und als Bonus sogar eine Fernbedienung. Betrieb an der Autobatterie wird wegen der geforderten 8 Volt vermutlich nicht gehen. Was mich am meisten stört, ist - neben einer fehlenden CRI-Angabe - der eingebaute kleine Lüfter.

Die Aputure HR672W (der Buchstabe W ist wichtig; es gibt noch andere Modelle) wird als einzige der hier genannten Leuchten mit einem CRI von 95 beworben. Zumindest in der Theorie verspricht das eine bessere Farbqualität. Zudem wird in der Beschreibung ausdrücklich die passive Kühlung erwähnt. Eine Fernbedienung gibt es auch.
Die Lichtleistung kann ich schlecht einschätzen, weil es nur eine nutzlose Lux-Angabe gibt. Aber mit ihren 672 LEDs wird sie schon nicht schlechter sein als bei der Yongnuo.
Als Stromversorgung wird 15 Volt gefordert; das passt leider nicht zur Autobatterie. Was fehlt, sind Lichtklappen; um den Lichtkegel einzuschränken und/oder irgendwelche Folien anzubringen, wäre also eine Bastellösung erforderlich. (Man muss wohl einen Abstand einhalten, um die frontalen Kühlungslöcher nicht zu bedecken.) Dafür ist die HR672W selber deutlich leichter als die anderen genannten Leuchten.

Mein vorläufiges Fazit - rein anhand der Abbildungen und technischen Daten:
Die Yongnuo YN600 ist das uninteressanteste Modell, schon allein wegen der Kühlung mittels Lüfter.
Die Excelvan gefällt mir wegen der hohen Lichtleistung, der Lichtklappen und der Autobatterie-Option sehr gut. Ungeklärt ist die Frage der Kühlung.
Die Aputure hat am wenigsten interessante Ausstattung und würde noch etwas Bastelarbeit meinerseits erfordern, hat aber dafür das CRI95-Label, von dem ich mir eine bessere Farbgenauigkeit bzw. bessere Mischbarkeit mit echtem Tageslicht verspreche.

Nun würde mich interessieren, ob jemand eine dieser Leuchten schon mal ausprobiert hat und aus der Praxis etwas dazu sagen kann.

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Antwort von chrisdemonaco:

Hallo,
ich verwende u.a. die Yongnuo YN600 sowohl in der Bicolor als auch in der 5500 K Version. Das Lüftergeräusch hat sich bei mir noch nie negativ bemerkbar gemacht (sehr leise). Drei dieser LED Leuchten reichen für die Ausleuchtung von Räumen bis ca. 30 qm von der Lichtstärke her aus. Mit der Qualität des Lichts bin ich für meine Ansprüche (Imagefilme für Webseiten, lokale Dokus) zufrieden. Wer hier mehr Qualität wünscht, muss ein vielfaches für Dedos oder Arri etc. ausgeben. Die Handhabung ist durch die geringe Größe der Leuchten und durch den Akkubetrieb viel besser als mit herkömmlichen Leuchten. Ich verfüge auch noch über einige 800 W Strahler, die aber durch den unkomplizierten Workflow der Yongnuos nur noch bei aufwändigeren Produktionen zum Einsatz kommen. Nachteil der Yongnuos bzw. dieser Art von Flachen leuchten ist, dass natürlich kein gerichtetes Licht möglich ist. Die Klappen dienen ausschließlich der Befestigung von Filterfolien. Deswegen würde ich zusätzlich noch ein bis zwei LED Strahler für gerichtetes Licht (z.B. für Spitzlicht) zu den Flachenleuchten kaufen.
Positiv an den yongnuos ist auch die Fernbedienung. Drei Leuchten können mit einer Fernbedienung gesteuert werden. Insgesamt kann ich die YN600 von der Preis/Leistung auf jeden Fall empfehlen.

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Antwort von beiti:

ich verwende u.a. die Yongnuo YN600 sowohl in der Bicolor als auch in der 5500 K Version. Danke für Deinen Erfahrungsbericht! Wie klappt das denn mit dem Weißabgleich? Kannst Du den einfach auf 5500 Kelvin stellen, oder musst Du ihn manuell auf die Yongnuos abgleichen?

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Antwort von chrisdemonaco:

Wenn es auf hohe Farbtreue ankommt, würde ich immer einen manuellen Weisabgleich machen. Bei meinen Projekten geht es meist darum, dass es "schön" und freundlich ausssieht. D.h. das Bild ist eher etwas wärmer. Ich mische auch die Tageslichtversion der YN600 mit der Bicolor Variante. Wenn man bei der BC die Kunstlicht LED"s beimischt (Tageslicht Preset oder auch autom. WB) kann man ganz gut diesen wärmeren Look erzeugen. Bei der YN600 kann man die jeweilige Helligkeit der LED"s gut regeln. Ich habe auch noch keine signifikante Veränderung der Farbtemperatur beim Dimmen festgestellt (Wird ja manchen LED nachgesagt). Letztendlich kommt es auf den Einsatzzweck und das Budget an. Bei Kosten von 150,- € bis 180,- € / Stück inkl. 2 Akkus kannst Du mit den Yongnuos eigentlich nicht viel falsch machen.

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Antwort von beiti:

Inzwischen habe ich diverse Testvideos zu solchen Leuchten angeschaut (nur zur Excelvan gibt es leider nichts Brauchbares).

Die Farbqualität ist offenbar wirklich ein großes Unterscheidungskriterium. Selbst einige sehr teure Modelle haben einen Grünstich, der per Weißabgleich korrigiert werden muss - was natürlich nichts hilft, wenn man noch echtes Tageslicht im Hintergrund hat (das würde dann rosa).
Umgekehrt wurde die gute Farbwiedergabe der Aputure HR672W in einem der Videos bestätigt. Die CRI95-Angabe ist also demnach kein leeres Versprechen. Das Vorgängermodell desselben Herstellers (AL-528W) hat ohne Korrektur noch einen deutlichen Farbstich - also da hat sich technisch wirklich was getan.

Was sich leider auch bestätigt hat: Der Lüfter der Yongnou YN-600 ist, wenn er anspringt (das hängt offenbar von der Raumtemperatur ab) im Kameraton zu hören. Wenn ich mir vorstelle, ich mache z. B. ein Interview und plötzlich fängt das Ding an zu laufen (auch wenn es nur leise zu hören ist), gefällt mir das überhaupt nicht. Also solange es Alternativen gibt, werde ich lüfterlose Modelle bevorzugen.

Zusammen mit der Information, dass die Lichtklappen bei dieser Art von Leuchten nicht viel bringen, tendiere ich jetzt stark zur Aputure HR672W und werde mir wohl ein Testexemplar bestellen. Die mechanische Qualität soll nicht so toll sein und die mitgelieferte Stativhalterung auch nicht, und natürlich fehlt noch was, woran man Filterfolien befestigen könnte, aber da kann ich vielleicht was basteln.
Von der Excelvan bin ich - trotz der hohen Lichtausbeute und der besseren Mechanik (Metallgehäuse) abgekommen, weil ich nach allem, was ich in Testvideos anderer Leuchten gesehen habe, der Lichtqualität nicht mehr traue.

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Antwort von tommyb:

Es gibt nicht nervigeres als anspringende Lüfter. Egal ob leise oder nicht.

Als ich noch ganz klein war und Ton gemacht habe, hat mich soetwas tierisch auf die Palme gebracht (da waren es beispielsweise Notebooks). Das kann man dann auch nicht filtern, wenn es ständig rauf und runter geht mit der Drehzahl.

Ich würde auch NUR Leuchten nutzen ohne Lüfter. Oder aber solche, die einen manuell steuerbaren Lüfter haben (mit der Gefahr, dass die Dinger am Hitzetod krepieren).

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Antwort von cantsin:

Das Aputure-Modell klingt interessant - wobei sich die Variante HR672C (mit umschaltbarer Farbtemperatur zwischen 3200K und 5600K) preislich kaum unterscheidet. Testberichte sind leider nirgends zu finden. Wenn Du die Leuchte kaufst, berichte uns doch mal von Deinen Erfahrungen!

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Antwort von beiti:

Das Aputure-Modell klingt interessant - wobei sich die Variante HR672C (mit umschaltbarer Farbtemperatur zwischen 3200K und 5600K) preislich kaum unterscheidet. Die hat dann je 336 LEDs mit Tageslicht-Charakteristik und mit Kunstlicht-Charakteristik. Die volle Lichtleistung bekommt man nur, wenn man alle LEDs voll aufdreht (also den Regler in die Mitte stellt), und dann liegt die Farbtemperatur genau dazwischen.
Meine Überlegung war, dass ich die maximale Leistung am ehesten dann brauche, wenn ich gegen vorhandenes Tageslicht anleuchten muss - was doch eher für die reine Tageslicht-Version spricht.
Testberichte sind leider nirgends zu finden. Den hier fand ich ganz nützlich:
http://youtu.be/zqRL_MauZFM
Allerdings halte ich nichts von den Lux-Messungen, die er da macht, weil der Lux-Wert immer vom Abstrahlwinkel abhängt.
Wenn Du die Leuchte kaufst, berichte uns doch mal von Deinen Erfahrungen! Gerne!

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Antwort von beiti:

Da ich die Aputure HR672C jetzt hier habe, dazu ein paar Beobachtungen.

Was Mechanik und Handhabung angeht, kann ich die Angaben in dem verlinkten Testvideo bestätigen: Das Ding fühlt sich ziemlich Plastik-mäßig an und hat mit einer professionellen Studioleuchte wenig gemeinsam. Der Neiger/Schirmhalter ist brauchbar, aber verbesserungsfähig. Hart anpacken darf man hier gar nichts.

Die Leuchte ist tatsächlich völlig lautlos. Nicht ganz verstanden habe ich die passive Lüftung: Einerseits benötigt sie Löcher auf der Vorderseite, andererseits wird die gesamte Vorderseite samt Löchern zugedeckt, sobald man eine der migelieferten Diffusorscheiben (weiß oder CTO) einsetzt. Nach längerem Betrieb mit Scheibe wird die Leuchte gut warm, aber noch nicht so, dass man sich verbrennen könnte.

Die Handhabung ist selbsterklärend. Genial ist die Funk-Fernbedienung.

Ich habe versucht, die Leuchtkraft mit einer meiner 500 Watt Fotolampen zu vergleichen. Das ist nicht so einfach, weil die Abstrahlwinkel unterschiedlich sind. Ich habe es indirekt probiert und durch einen weißen Schirm hindurch, um neutralere Werte zu bekommen. Pi mal Daumen würde ich sagen, das Licht der HR672C ist um 1 Blendenstufe dunkler als das der Fotolampe, also vielleicht vergleichbar mit einer 250 Watt Halogen-Leuchte.

Die Helligkeitsregelung funktioniert anstandslos. Eine Veränderung der Farbe ist mir nicht aufgefallen, auch kein Flimmern (ich habe es mit meiner Kamera bei verschiedenen Belichtungszeiten von 1/30 bis 1/500 getestet).

Die mitgelieferten Akkus habe ich nach dem vollständigen Laden bei laufender Kamera bis zum Abschalten der Leuchte in Betrieb gelassen, und das dauerte stattliche 02:21:26. Allerdings ging in ca. der letzten halben Stunde die Helligkeit allmählich etwas zurück (insgesamt vielleicht 1/2 Blende). Möglicherweise deckt sich das mit der Zeit, in der die Akku-Anzeige bereits auf "rot" stand (das war schon eine ganze Weile vor dem Abschalten so, aber ich habe nicht auf den genauen Zeitpunkt geachtet). Für mich heißt das als Anhaltspunkt für die Praxis: 1 1/2 Stunden Leuchtdauer sollten mit vollen Akkus stets einplanbar sein, und zur Not geht es auch mal zwei Stunden.

Was den kritischsten Punkt angeht, die Farbqualität, bin ich noch zu keinem endgültigen Urteil gekommen - aber die bisherigen Beobachtungen sind eher ernüchternd.
Ich habe für erste Probeaufnahmen meinen Camcorder auf 5500 K gestellt (das soll laut Hersteller die Farbtemperatur der Leuchte sein) und erhalte damit ein leicht rötliches Bild; ob die Färbung in der Praxis tolerierbar ist, muss ich noch testen.
Dann habe ich Vergleichsfotos gemacht, einmal mit der HR672C und einmal mit einem Metz-Blitzgerät, das laut Hersteller 5600 K liefert (also nah dran sein sollte). Der Unterschied ist leider sehr groß: Wenn ich für beide in Lightroom einen Klick-Weißabgleich mache, um die Farben identisch zu kriegen, kommt der Metz-Blitz auf 6950 K und +15 Tönung, und die HR672C kommt auf 5650 K und -6 Tönung. Diese Werte aus Lightroom darf man nicht absolut nehmen, aber sie zeigen den Unterschied: Die Abstimmung der LED-Leuchte ist gegenüber dem (Tageslicht-)Blitz deutlich wärmer und zudem ein Stück in Richtung Rot verschoben.
Ich werde noch weitere Versuche machen, aber schon jetzt kann ich sagen, dass das mit der Tageslicht-Charakteristik nicht so ganz hinhaut und man für perfekte Farben zum manuellen Weißabgleich incl. Korrektur der Rot-Grün-Achse greifen muss - CRI95 hin oder her. Das ist schon eine Enttäuschung - und ich bin nicht sicher, ob ich mir wirklich noch zwei weitere dieser Leuchten zulegen soll. Denn wenn das Mischen mit Tageslicht nicht einwandfrei funktioniert und die Leuchten daher nur für sich nutzbar sind, kann ich auch wieder die anderen Modelle (z. B. die mechanisch solideren von Excelvan) in Betracht ziehen.

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Antwort von tommyb:

Wenn ich für beide in Lightroom einen Klick-Weißabgleich mache, um die Farben identisch zu kriegen, kommt der Metz-Blitz auf 6950 K und +15 Tönung, und die HR672C kommt auf 5650 K und -6 Tönung. Heißt das, dass dein Metz Blitz einen Grünstich hat?

Wenn dem so ist, dann ist das Ergebnis der HR672C doch gar nicht schlecht. Aber dein Metz scheint langsam das Zeitliche zu segnen ;)

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Antwort von beiti:

Heißt das, dass dein Metz Blitz einen Grünstich hat? Nein, der Metz ist schon in Ordnung. Dass Lightroom neutrale Farben bei +10 oder +15 findet, auch bei Tageslicht, ist bei mir normal; ob das an meiner Kamera liegt oder am Objektiv, keine Ahnung.
Wie schon gesagt: Das sind keine absoluten Werte.

Die HR672C tendiert definitiv ins Rötliche. Mir war das auch schon tagsüber aufgefallen, als Tageslicht beim Fenster hereinschien und ich daneben die HR672W im Testbetrieb hatte. Der Farbstich ist nicht stark, aber er ist vorhanden.

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Antwort von beiti:

Hier mal vier Standbilder, entnommen aus Videos des Canon XA10.
Es geht mir nicht so sehr um die absoluten Farben (da bräuchte ich ja nur jeweils einen manuellen Weißabgleich machen), sondern mehr um die Vergleichbarkeit der LED-Leuchte mit anderen Lichtquellen für den Fall, dass man mischen muss.
Die Möglichkeit des unauffälligen Mischens ist schließlich der Grund, warum man eine Leuchte mit Tageslicht-Charakteristik kauft (und ggfs. einen CTO-Filter vorsetzt).

Jetzt frage ich mich halt, wie ich das Ergebnis zu werten habe - auch angesichts des CRI95-Versprechens von Aputure. Ist der CRI95 völlig wertlos (weil, wie einige Artikel im Internet nahelegen, die Messmethode nicht für LED geeignet ist)? Oder macht Aputure hier aus Gründen des Marketings falsche Angaben, und die Leuchte hat in Wahrheit einen viel niedrigeren CRI?
Oder ist das Ergebnis nur dank CRI95 so, wie es hier ist - und mit anderen LED-Leuchten, die einen niedrigeren oder gar keinen CRI-Wert im Prospekt haben, wäre alles noch viel schlimmer?

Leider habe ich keine andere LED-Filmleuchte hier, um zu vergleichen.


zum Bild


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Antwort von beiti:

Hier noch ein weiterer Vergleich, diesmal mit manuellem Weißabgleich auf das Licht der Aputure-Leuchte. Die Verhältnisse sind dann eben etwas verschoben: Die Farben mit der LED-Leuchte sind neutral, und das echte Tageslicht driftet ein bisschen in Richtung blaugrün ab. Immerhin bleibt die Farbe der LED-Leuchte bei allen Helligkeiten annähernd gleich.
(Am oberen Rand des Bildes bei Helligkeit Stufe 10 kommt etwas Tageslicht durch, weil ich das nicht sauber abgeschattet habe. Hat also nichts mit der Leuchte zu tun.)


zum Bild


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Antwort von cantsin:

Tja, leider alles nicht so schön...

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Antwort von tommyb:

Ich glaube mit deiner Lampe ist irgendwas nicht in Ordnung.

So krumm kann keine moderne LED Leuchte leuchten, selbst die CN600 die ich leihweise in Hamburg ab und an miete sind neutraler und die haben schon zwei Jahre oder mehr auf dem Buckel.

Vielleicht ein Fake? Wäre zumindest nichts Neues wenn man sich die diversen billigen Fälschungen der F&V Z96 zurück ins Gedächtnis ruft...

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Antwort von beiti:

Wenn das ein Fake ist, hat sich aber jemand richtig Mühe gegeben, von der Außenverpackung mit Aputure-Siegel und Aufkleber "EU" über die ganzen Zubehörteile bis hin zur Tasche mit eingesticktem Logo "CRI 95+". Kaum vorstellbar, dass der Aufwand in dieser Preisklasse lohnen würde. Aputure ist ja jetzt nicht der große, unbezahlbare Nobel-Hersteller, den alle haben wollen.
Ich habe auch nachgezählt, wieviele LEDs es sind: Es sind tatsächlich 672 Stück (sonst hätte es das umgelabelte Vorgängermodell sein können). Ein paar weitere LEDs liegen übrigens noch als Ersatzteile bei.

Von anderen LED-Leuchten habe ich schon Beispielvideos und -fotos gesehen, die ähnliche Farbstiche zeigen, teils in Richtung Grün und teils in Richtung Rot - und oft hat man den Eindruck, dass die Ersteller der Videos das selber gar nicht bemerkt haben. Diese Abweichungen fallen mit normalen Motiven sicherlich nicht so stark auf wie hier mit einem grauen Hintegrundkarton und der Farbkarte. Also wenn ich jetzt z. B. den Weißabgleich auf das LED-Licht einstelle, im Vordergrund eine Person damit beleuchte und im Hintergrund das echte Tageslicht ein wenig ins Blaugrüne driftet, ist das bestimmt nicht so stark, dass die Zuschauer gleich vor Schreck aufspringen. Es geht da schon um Feinheiten. Aber "CRI 95+" ist halt ein Versprechen...

Mich würden mal ähnliche Vergleiche von anderen LED-Leuchten interessieren, also mit fixem Weißabgleich und im Vergleich mit natürlichem Tageslicht.

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Antwort von ennui:

Vermutlich ist es das, was die teuren Leuchten teurer macht. Wie funktioniert das denn technisch, sind das alles LEDs eines Typs, oder wird da so bunt gemischt aus rotstichig und blaustichig, bis es irgendwie passt? Oder gibt es schon richtige weiße Vollspektrum-LEDs? Wenn ja, sicher nicht günstig. Ich würde hier ja gerne mal das Farbspektrum als Diagramm sehen, und dazu noch das von einer richtig teuren Leuchte. Farbreprduktion ist ja sonst ganz ok.

Ich kann mir aber auch nicht vorstellen, dass das Licht sonderlich weit reicht, das ist doch wahrscheinlich nicht gebündelt, sondern eher diffus wie bei Leuchtstoffröhren, eben für den Nahbereich, oder? Bei Leuchtstoffröhren mit ähnlichem CRI-Wert habe ich jedenfalls die Erfahrung gemacht, dass die billigeren Grün- oder Violettstiche hatten, die besseren Markenröhren aber ganz gut gingen zu dem Zweck (reales Tageslicht verlängern/ergänzen). Bewölkter Himmel ist aber auch nicht einfach bewölkter Himmel: das Wetter, die Art der Bewölkung, der Sonnenstand, Tageszeit, Temperatur und Luftfeuchtigkeit, etc. etc. bringt auch lauter Farbstiche.

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Antwort von beiti:

sind das alles LEDs eines Typs, Ja.
Ich kann mir aber auch nicht vorstellen, dass das Licht sonderlich weit reicht, das ist doch wahrscheinlich nicht gebündelt, sondern eher diffus wie bei Leuchtstoffröhren, eben für den Nahbereich, oder? Es gibt zwei Varianten: Die HR672W mit 75° und die HR672S mit 25° Leuchtwinkel (laut Hersteller). Außerdem liegt eine Streuscheibe bei, die den Winkel etwas weiter und den Lichtstrahl gleichmäßiger macht. Variabel bündeln wie bei einem Stufenlinser kann man das Licht natürlich nicht.
das Wetter, die Art der Bewölkung, der Sonnenstand, Tageszeit, Temperatur und Luftfeuchtigkeit, etc. etc. bringt auch lauter Farbstiche. Ich habe zum Vergleich Tageslicht zu zwei verschiedenen Tageszeiten, ein Blitzgerät sowie eine Fotolampe mit CTB-Filter herangezogen. Und immer war das Licht der HR672W im Vergleich etwas rötlicher.

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Antwort von ennui:

Da müsste man halt rauskriegen, was für LEDs das genau sind, dazu gibt es ja dann jeweils technische Datenblätter. Und dann wäre interessant, was es da bei der Konkurrenz noch so gibt in der Liga, was vielleicht noch bisschen besser ist. Und dann, wer die verbaut.

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Antwort von beiti:

Ja, das wäre interessant. Wobei Klagen der Profis über die Lichtqualität auch bei hochpreisigen LED-Leuchten noch an der Tagesordnung sind. Deshalb erschien das ja so sensationell, als Aputure einen CRI von 95 oder mehr behauptete. (Zum Vergleich: Dedo Weigert gibt für die Felloni-Leuchten einen CRI von 84 an.)

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Antwort von beiti:

Hier gibt es übrigens eine Anleitung, wie man einzelne defekte LEDs austauschen kann:
http://www.aputure.com/replace-led-bulbs
Da erkennt man auch ganz gut die Anordnung und Form der verwendeten LEDs.

Bei meiner Leuchte waren drei Ersatz-LEDs in einem Beutelchen dabei, aber leider gibt es keinen Hinweis auf Typ oder Hersteller.

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Antwort von ennui:

Da hätte ich mehr Vertrauen zu Weigert, dass der das schon ausgiebig recherchiert hat, was es auf dem Markt so gibt, und dann das beste verbaut hat was es derzeit gibt: mit 84. Ich hatte das auch so in Erinnerung, dass LEDs immer noch nicht ganz so weit sind, deshalb hat es mich interessiert. Hat wohl technische Gründe, für die Farben werden die ja innen irgendwie beschichtet, und Vollspektrum ist da wohl anspruchsvoll und aufwändig. Da sind die besseren Leuchtstoffröhren wohl noch besser/weiter, also Kino Flo, die Liga. Selbst mit meinen war ich ganz zufrieden, und das war glaube ich bei der Röhre einfach was von Osram für solche Anwendungen, mit wirklich CRI um 95. Sind halt nur bisschen klobig und zerbrechlich.

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Antwort von srone:

@beiti, ich denke das ist eine frage der messmethode, ein recht gleichmässiges spektrum scheint die lampe ja zu leuchten (lt deinen bilder), würde sie mal mit lee folie 1/8tel plus green, probieren. ;-)

lg

srone

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Antwort von beiti:

ich denke das ist eine frage der messmethode Ja, kann gut sein. Der englischsprachige Wikipedia-Artikel ist da ganz aufschlussreich. Sieht so aus, als ob der CRI nicht besonders für die Bewertung von weißen LEDs taugt. Die Messung basiert auf nur zehn verschiedenen Testfarben; wenn der Hersteller will, kann er das LED-Spektrum so hintrimmen, dass messtechnisch ein hoher CRI rauskommt, obwohl das Licht optisch stark von der Referenz abweicht.
Das ist wie ein schlechter Schüler, der nur schnell das lernt, was in der Prüfung drankommt und dadurch eine unfair gute Note kriegt. ;)
würde sie mal mit lee folie 1/8tel plus green, probieren Habe leider nur 1/1 und 1/2 Plus Green da. Aber vielleicht kann ich zum Testen improvisieren, z. B. mit einem Filterstückchen aus dem Lee-Filterfächer vor dem Objektiv.

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Antwort von ennui:

Das hab ich dazu mal auf die Schnelle gefunden:

http://www.just-normlicht.de/de/led-technologie.html

Zitat: "Da farbige Leuchtdioden aber kein Spektrum abdecken sondern Licht nur in einer bestimmten Wellenlänge produzieren, kann man mit RGB-LEDs zwar alle möglichen Lichtfarben erzeugen, durch die Kombination von 3 farbigen LEDs ist aber nur eine sehr lückenhafte Simulation des Tageslichts möglich. Die Farbwiedergabeeigenschaften sind dadurch begrenzt, weshalb alle Versuche, hochwertige Tageslichtsimulation für die visuelle Farbbeurteilung z.B. nach ISO 3664 oder DIN 6173 auf Basis der LED Technologie zu erzeugen, gescheitert sind"

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Antwort von beiti:

Die Leuchten enthalten aber "weiße" LEDs. Die haben schon ein durchgehendes Spektrum - allerdings nicht identisch mit einem natürlichen Spektrum, sondern meist mit Peak im Blau-Bereich. So ungefähr wie hier.

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Antwort von srone:

wäre einen versuch wert. ;-)

worüber ich an deiner stelle nachdenken würde, es gibt hier einen, ich glaube queenofcatwalk oder so, der immer wieder die 150w (entspricht ca 650w kunstlicht) tageslicht-hedler anbietet - für ca 200,-, kämen dann noch ein tor für ca 100,- dazu.

habe schon ein paarmal damit gearbeitet, macht ein recht brauchbares licht.

ist zwar nur eine open face (leider keine stufelinse), jedoch als (zb harte) spitze unbadingbar, als komplementärergänzung zur fläche. ;-)

lg

srone

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Antwort von beiti:

es gibt hier einen, ich glaube queenofcatwalk oder so, der immer wieder die 150w (entspricht ca 650w kunstlicht) tageslicht-hedler anbietet - für ca 200,-, kämen dann noch ein tor für ca 100,- dazu. Auf das Angebot bin ich auch schon gestoßen. Allerdings sind das HMI-Brenner, die immer ein bisschen surren. (Kenne ich noch aus meiner Studentenzeit.)

Dass die Aputure-LED-Leuchten leichtgewichtig, lautlos, fernbedienbar und sparsam im Stromverbrauch sind (Stichwort Akku-Betrieb), sind natürlich auch Argumente. Also wenn man das kleine Farbproblem tatsächlich mit Filtern lösen könnte, wären sie wieder meine Favoriten.

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Antwort von ennui:

Auch interessant:

http://glamox.com/de/led-und-lichtqualitt1

Zitat: "Wenn LEDs hergestellt werden, ist das Herstellungsergebnis, dass LEDs mit verschiedenen Farben und Farbtemperaturen produziert werden (binning). Deshalb wird das CIE-Farbdiagramm verwendet, um eine „Binning-Struktur“ zu erschaffen, d.h. Gruppen von LEDs mit gleichen Farbeigenschaften werden gefiltert.

Die LED-Lieferanten bieten verschiedene „bins“ für Leuchtenhersteller an. Je höher die Qualität der „bins“, umso höher sind die Kosten. "

Und

http://www.osram.de/osram_de/news-und-w ... /index.jsp

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Antwort von srone:

Allerdings sind das HMI-Brenner, die immer ein bisschen surren. 1. bei vernünftiger mikrophonierung (clip oder angel) idr kein problem.

2. hmi - nach wie vor, bestes tageslichtspektrum, bei recht hoher lichtausbeute.

für mich wären, nur weiche flächen, nichts zum lichtsetzen - das setzen eines akzents ist imho damit nur schwer möglich.

lg

srone

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Antwort von beiti:

Ich sehe die Flächenleuchten auch mehr als bezahlbare Übergangslösung für einfache Zwecke. Für die Zukunft schiele ich auf Mono-LED-Leuchten - am liebsten solche mit Bowens-Bajonett, wo ich gleich die vorhandenen Lichtformer meiner Studioblitze mitverwenden kann. ;)
Sowas gibt es schon, aber entweder noch recht teuer oder mit Macken. Zum Beispiel die Jinbei EF-100 geht in diese Richtung, hat aber laut Testberichten einen lauten Lüfter und - für uns jetzt wenig überraschend - Probleme mit der Farbqualität.
Das kann man abwarten. In ein paar Jahren wird sich da viel getan haben, sowohl in Sachen Qualität als auch in Sachen Preis.

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Antwort von srone:

Das kann man abwarten. In ein paar Jahren wird sich da viel getan haben, sowohl in Sachen Qualität als auch in Sachen Preis. das denke ich auch - bis dahin habe ich das gefühl mit hmi und fluroszenz, ganz gut zu fahren. ;-)

lg

srone

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Antwort von beiti:

Nun der Versuch mit verschiedenen grünen Filterfolien.
Hier sieht es so aus, als ob man mit 1/4 Plus Green ganz gut hinkommt. Aber ich muss das morgen noch gegen das echte Tageslicht testen; vielleicht reicht in der Praxis ja auch 1/8 Plus Green, um den gröbsten Farbstich zu beseitigen; ich will im Zweifelsfall nicht überkorrigieren.


zum Bild


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Antwort von srone:

auf meinem kalibrierten monitor (99%srgb) sieht 1/8tel besser aus.

die grautöne deiner stills könnte man in einer bildverarbeitung ausmessen, nur so als idee.;-)

lg

srone

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Antwort von beiti:

die grautöne deiner stills könnte man in einer bildverarbeitung ausmessen, nur so als idee.;-) Hab ich gemacht. So bin ich ja drauf gekommen, dass 1/4 Plus Green noch am besten passt. :)

Aber in der "Messung" sind noch mehrere Unbekannte drin.
Zunächst mal ist nicht klar, wie gut die 5500-Kelvin-Einstellung meines Camcorders tatsächlich auf echte 5500 Kelvin passt.
Und dann ist offen, ob man die gleichmäßigsten Farben aus der LED-Leuchte tatsächlich auf 5500 K basierend bekommt, oder ob z. B. 5000 K und 1/8 PlusGreen die neutraleren Graustufen liefert. Das ist ja eine Abstimmung auf zwei Farbachsen, und ein neutralisiertes Mittelgrau garantiert noch nicht, dass auch das hellere und dunklere Grau farbneutral ist.
Da ich keine aufwendige Messtechnik besitze, muss ich wohl mehrere Kameras und WB-Einstellungen durchprobieren. Aber ich bin, denke ich, schon auf dem richtigen Weg.

Ich will eigentlich nur, dass aus der Leuchte eine Art Tageslicht ohne Abweichung nach Rot oder Grün rauskommt.

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Antwort von srone:

die grautöne deiner stills könnte man in einer bildverarbeitung ausmessen, nur so als idee.;-) Hab ich gemacht. So bin ich ja drauf gekommen, dass 1/4 Plus Green noch am besten passt. :) hast du alle graufelder ausgemessen?

ich bin nämlich mit deiner entscheidung 3. von oben, nicht so ganz glücklich, 4. von oben trifft fototechnisch mittleres neutralgrau imho am ehesten.

lg

srone

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Antwort von cantsin:

Interessante Diskussion, die zeigt, wohin die Reise beim Low Budget-Filmemachen in den nächsten Jahren wahrscheinlich gehen wird: LED-Leuchten, Gimbals, preiswerte Kameras, die in Raw oder 10bit-Log aufnehmen. Das ist alles jetzt schon auf dem Markt, aber eben noch nicht ausgereift, und wir sind jetzt noch die early adopters.

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Antwort von srone:

@cantsin

eigentlich fühle ich mich recht "weit" was deine prognose angeht, doch scheint es mir felder zu geben, denen ich noch nicht wirklich traue,
stichwort led - stufenlinse, wer die konstruktion kennt,
weiss, dass ein bipolar leuchtender brenner, vor einem brennspiegel hin und her gefahren wird, das mischlicht aus direkt abgestrahlten und reflektiertem licht wird über eine (gefrostete) stufenlinse (fresnel-linse) nach aussen geführt,
ich denke das ergebnis ist ein anderes, als ein led-modul mit feststehendem leuchtwinkel, in selbigem gehäuse zu bewegen.

ein bischen, der vollformat kontra "crop" gedanke, nur andersherum, sozusagen in licht "qualität" ;-)

lg

srone

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Antwort von Frank Glencairn:

Falls es jemand ganz genau wissen will, hier ist ein sehr umfangreiches (164 Seiten) und detailliertes PDF von der französischen CST - die haben ausgiebig und akribisch jede Menge verschiedener LED Leuchten gemessen - is zwar französisch, aber für die Daten und Grafiken sind keine Französischkenntnisse nötig.

http://www.cst.fr/wp-content/uploads/20 ... ur_LED.pdf

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Antwort von Skeptiker:

Hinweis: Nicht direkt auf Frank Glencairn's Link klicken sondern ihn komplett kopieren und in den Webbrowser einsetzen!
Der Link bricht ab, weil ein é enthalten ist.
Das etwas Tückische daran ist, dass man mit dem 'Rumpf-Link' trotzdem verlinkt wird, aber statt auf das PDF auf eine Liste mit Einzelbestandteilen der Website.
Diese 'amputierten' Links kommen bei slashCAM leider immer wieder vor - auch bei ä, ü, ö etc. und bei anderen Sonderzeichen.
Dass diese Zeichen zwar im normalen Text benutzt werden können, aber innerhalb eines Links zum Fehler führen, will mir nicht recht einleuchten.
Aber ich kenne mich mit Webseitenprogrammierung zu wenig aus.
Könnte hier eine Kombination der Links mit Unicode-Textcodierung evtl. Abhilfe schaffen?

Wie aufwändig eine längst fällige Bug-Korrekur wäre, kann ich also nicht beurteilen.
Aber dass dies ein Ding der Unmöglichkeit sein soll, kann ich nicht glauben. Jedenfalls nicht für ene Website, die sich von A-Z mit Hightech beschäftigt.

Entweder man betrachtet das hier bei slashCAM als Quantité négligeable oder man hat keine Zeit für solche Belanglosigkeiten, vielleicht ist man auch schlicht zu faul oder man weiss tatsächlich nicht, wie's geht.
Mich nervt's jedenfalls!

Ok, das musste einfach mal klar gesagt werden - selbst wenn ich als Folge nun aus dem Forum verbannt werden sollte oder in all meinen zukünftigen Beiträgen zur Strafe automatisch die Umlaute durch Leerzeichen ersetzt werden :-( -> ;-)

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Antwort von srone:

Falls es jemand ganz genau wissen will, hier ist ein sehr umfangreiches (164 Seiten) und detailliertes PDF von der französischen CST - die haben ausgiebig und akribisch jede Menge verschiedener LED Leuchten gemessen - is zwar französisch, aber für die Daten und Grafiken sind keine Französischkenntnisse nötig.

http://www.cst.fr/wp-content/uploads/20 ... ur_LED.pdf danke, bin beglückt über die handschattenbilder.

lg

srone

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Antwort von domain:

Also ich finde den Aputure HR672W für den Preis eigentlich voll in Ordnung. Gerade bei Personenaufnahmen ist ein leicht rötlicheres Licht von Vorteil auch wenn der Hintergrund bei Tageslicht dadurch etwas bläulich erscheint. Mischlicht ist meistens interessanter als von der Farbtemperatur her homogenes Licht. Kommt in der Praxis auch häufig vor, man denke nur an die blaue Stunde bei gleichzeitig schon eingeschalteter künstlicher Beleuchtung.
Vergiss außerdem nicht, dass der Weißabgleich in der Kamera immer nur ein „geschummelter“ ist, denn der Sensor mit seinen Farbfiltern ist in der Regel fix auf Tageslicht abgestimmt. Es geschieht also nichts anderes als das Anheben oder Absenken einzelner Farbkanäle noch vor der Aufzeichnung. In einem gewissen Rahmen kannst du das aber genauso gut im NLE machen, siehe hier:

zum Bild http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/farbtafelalb0qfkp53.jpg

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Antwort von beiti:

Gerade bei Personenaufnahmen ist ein leicht rötlicheres Licht von Vorteil auch wenn der Hintergrund bei Tageslicht dadurch etwas bläulich erscheint. Mischlicht ist meistens interessanter als von der Farbtemperatur her homogenes Licht. Kommt in der Praxis auch häufig vor, man denke nur an die blaue Stunde bei gleichzeitig schon eingeschalteter künstlicher Beleuchtung. Wenn es um klassische Lichtquellen innerhalb der Kelvin-Skala geht (z. B. Halogen innen und Tageslicht außen), bin ich völlig Deiner Meinung; das kann interessant aussehen, und ich habe solche Effekte auch schon bewusst als Filmlicht gebaut. Deswegen habe ich oben ja geschrieben, dass es mir gar nicht auf die exakte Farbtemperatur ankommt.
Im Fall der HR672W handelt es sich aber um einen Rotstich, also eine Abweichung jenseits der Kelvin-Skala. Macht man den Weißabgleich darauf, wird das Tageslicht im Hintergrund nicht bläulich kühl, sondern geht etwas ins Grünliche - und das will niemand haben, weil es widernatürlich aussieht. Das ist ähnlich blöd wie die Kombination grünstichiger Leuchtstoffröhren mit Tageslicht; da wird das Tageslicht dann entweder rosa (Tageslicht-Leuchtstoffröhre) oder violett (Warmton-Leuchtstoffröhre).

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Antwort von beiti:

Inzwischen habe ich noch eine weitere, umfangreichere Testreihe gemacht mit verschiedenen Weißabgleichs-Einstellungen und verschiedenen Filterstärken. Das ist jetzt zu groß, um es direkt im Forum einzubinden, daher als Link:
http://pixab.de/led-vergleich-4.jpg

Der Hintergrund der Zusammenstellung ist übrigens neutralgrau (128/128/128). Nur als Anhaltspunkt.

Es kommt mit weiterhin so vor, als ob ich mit Kamera-Weißabgleich auf 5400 Kelvin und einem Filter "1/4 Plus Green" die neutralsten Ergebnisse kriege. Mit dem "1/8 Plus Green" bleiben die Grautöne immer noch etwas rosa. Umgekehrt macht der "1/4 Plus Green" auch in den anderen Kelvin-Einstellungen noch nirgends einen Grünstich, d. h. ich kann bei aufgesetztem Filter jederzeit die Kelvin-Einstellung rauf- oder runterdrehen, wenn ich wärmere oder kühlere Farben will.

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Antwort von Auf Achse:

Servus beiti!

Danke für deine Versuche und eure Inputs! Das ist für mich auch grad ein Thema und erspart mir somit viel Recherche und eigene Versuche.

Ich komme zum Schluß, daß ich noch eine zeitlang mit meinen Halogen arbeiten werde --> http://www.cinelight.com/tungsten-light ... el-lights/

Meine große Hoffnung ist ja, daß ein LED Hersteller auf die Idee kommt die verschiedenen Halogenbrenner als LED Ausführung zu bauen. Weltweit könnte man damit ein gutes und sinnvolles Geschäft machen wenn die Halogen User auf diese simple Weise ihre Lampen umrüsten.

Wär doch genial, nur den Brenner gegen LED austauschen, die restliche Lampe bleibt wie sie ist!

Grüße,
Auf Achse

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Antwort von srone:

Wär doch genial, nur den Brenner gegen LED austauschen, die restliche Lampe bleibt wie sie ist! nun ja, wenn sie die led "bipolar" leuchtend hinkriegen (siehe dazu auch obiger post), wäre das eine feine sache, zumal man dann auch zwischen kunst- und tages-licht bestückung wechseln könnte (siehe zb sachtler reporter led).

lg

srone

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Antwort von Auf Achse:

Na das wär dann die Krönung!

Ich bin sicher daß irgend ein Hersteller auf diese Idee kommen wird, KFZ Lampen gibts ja auch schon als LED zum Nachrüsten. Allerdings meist in einer grottigen Qualität.

Es wird wohl noch ein paar Jahre dauern bis die LED's auch zum günstigen Preis farbtreu, klein und leistungsstark zugleich sind. Das Problem mit dem CRI wird über kurz oder lang obsolet sein. Wenn die Technologie so weit ist wird es einfach keine grauslichen LED'S mehr geben weil sie niemand kaufen wird ...

Genau so selbstverständlich wie heute niemand mehr Taschenlampen mit Halogenfunzel kauft. Vor 10 Jahren sah die Sache noch ganz anders aus!


Auf Achse

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Antwort von beiti:

Um auszuschließen, dass die Lichtfilterung jetzt nur für den zum Test verwendeten Camcorder (Canon XA10) passt, habe ich die Testreihe nochmal mit der Sony RX10 durchgezogen:
http://pixab.de/led-vergleich-5.jpg

Erfreulicherweise ist das messtechnische Ergebnis, trotz der kamerabedingten Abweichungen, dasselbe: Die neutralsten Farben gibt es mit einem Kamera-Weißabgleich von 5400 Kelvin und dem "1/4 Plus Green"-Filter.

Die einzige Frage, die noch offen ist, ist die nach eventuellen Serienschwankungen der Leuchten. Inzwischen habe ich mir zwei weitere Exemplare bestellt und werde dann berichten.

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Antwort von beiti:

Inzwischen habe ich etwas mehr von den grünen Filterfolien da (die Experimente hatte ich noch mit Filter vorm Objektiv gemacht), und jetzt ergibt sich ein unerwartetes Problem:
Wenn ich die Folie einfach flach vor die Leuchte klebe, egal ob mit oder ohne eingesetzte Streuscheibe, habe ich zwar in der Mitte die gewünschte Filterwirkung, aber zu den Rändern hin wird das Licht immer grünlicher.
An sowas hatte ich nicht gedacht, aber es lässt sich im Nachhinein leicht erklären: Das Licht, das nicht genau frontal abgestrahlt wird, fällt schräg durch die Filterfolie und wird dadurch stärker eingefärbt.
Gar nicht so einfach, da eine Lösung zu finden. Ideal wäre wohl, die Filterfolie mit etwas größerem Abstand und in Form einer näherungsweisen Halbkugel um die Leuchte herum anzuordnen. Ich hoffe aber, dass es auch einfacher geht. Wer hat Ideen?

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Antwort von domain:

Vielleicht mal provisorisch die Filterfolie diagonal so verschieben, dass einige LED-Reihen am Rand ungefiltertes Licht abstrahlen können.

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Antwort von beiti:

Vielleicht mal provisorisch die Filterfolie diagonal so verschieben, dass einige LED-Reihen am Rand ungefiltertes Licht abstrahlen können. Das wird nichts helfen. Jede einzelne LED strahlt ja den vollen Winkel aus. Wenn ich ein paar LEDs auslasse, verringere ich nur den Effekt insgesamt, aber ändere nichts an der Winkelabhängigkeit.

Bin noch nicht sicher, ob das ein spezifisches Problem der LED-Flächenleuchten ist, oder ob man dasselbe tendenziell auch mit herkömmlichen Leuchten hat. Zumindest kann ich mich im Zusammenhang mit einfachen Flutern und Stufenlinsern nicht an etwas Vergleichbares erinnern.

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Antwort von domain:

Einfach mal ausprobieren.
Keine singuläre LED kann eine Fläche gleichmäßig ausleuchten. Siehe hier die Darstellung einer 100 Grad Abstrahlung:

zum Bild

Nähere Erkärung auf http://www.leds-com.de/index.php?page=Abstrahlwinkel
Zentrische Verlaufsfilter sind übrigens nicht ungewöhnlich in der Optik.

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Antwort von beiti:

Zentrische Verlaufsfilter sind übrigens nicht ungewöhnlich in der Optik. Verstehe. So einen zentrischen Verlauf bräuchte ich dann pro Leuchte 672-mal mit je 6 mm Durchmesser. ;)

Naja, wird wohl auf irgendeinen Kompromiss rauslaufen.

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Antwort von domain:

Aber geh.
Auch die äußern LEDs beleuchten ja kegelförmig, also in der Mitte stärker als am Rand. Somit haben die ungefilterten LEDs am Rand mehr Chance ein rötliches Licht zu platzieren.

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Antwort von beiti:

Ich habe versucht, den Lichtverlauf zu fotografieren, aber da kommt nichts Verwertbares dabei raus. Mit Filter vor der Leuchte werden die Ecken ein bisschen grüner als mit demselben Filter vor dem Objektiv (die Mitte bleibt gleich), aber der Unterschied ist nicht riesig - und auch ohne Filter ist der Verlauf schon seltsam.
Am besten verwende ich diese LED-Lampen nur mit Schirm oder Frost-Folie davor. Für gezieltes Punktlicht sind sie sowieso nicht besonders geeignet.

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Antwort von domain:

Ich kenne das Verbeißen in ein vermeintliches Problem persönlich nur zu gut. Inzwischen glaube ich allerdings, dass ich damit zu viel Lebenszeit vergeudet habe, also etwas Sinnvolleres hätte anfangen können.
So wie ich sehe, liegt dein „Problem“ hauptsächlich darin, dass der HR672W erstens einmal keinen exakten Tageslichtcharakter liefert (den es sowieso nicht gibt) und sich außerdem die leichte Rotfärbung nicht auf der Kelvinreihe bewegt, also mehr Rot als Orange ist.
Spielt im Grunde aber wenig Rolle oder glaubst du, dass irgend ein Zuseher bei Mischlichtaufnahmen aufspringen und dein Video zur Sau machen wird?
Der Normalsterbliche ist ja so farbenblind, dass er keinen Unterschied zwischen bläulichem Grün und grünlichem Cyan entdecken wird :-)
Und nur in diesem Rahmen werden sich Farbverfälschungen mit dieser Leuchte in der Praxis unter Mischlicht abspielen.

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Antwort von beiti:

glaubst du, dass irgend ein Zuseher bei Mischlichtaufnahmen aufspringen und dein Video zur Sau machen wird?
Der Normalsterbliche ist ja so farbenblind, dass er keinen Unterschied zwischen bläulichem Grün und grünlichem Cyan entdecken wird :-) Da magst Du wohl recht haben. Im Zweifelsfall ist es sinnvoll, den Weißabgleich stur aufs LED-Licht im Vordergrund zu machen und das Cyan im Hintergrund zu ignorieren. Das ist dann die weitaus drittbeste Lösung. ;)
Inzwischen glaube ich allerdings, dass ich damit zu viel Lebenszeit vergeudet habe, also etwas Sinnvolleres hätte anfangen können. Das habe ich sicher auch. Allerdings ist das vorher so schwer zu sagen: Manchmal merke ich später, dass ich viel Zeit in die Lösung eines Problems gesteckt habe, das eigentlich nebensächlich war. Aber manchmal wünsche ich mir auch, ich hätte auf Dieses oder Jenes, was mich hinterher ärgert, mehr geachtet.
Daher denke ich mir: Solange man Fehler ohne allzu großen Aufwand abstellen kann, sollte man es auch tun. Die PlusGreen-Folien versprachen zumindest am Anfang eine simple Lösung; jetzt zeigt sich halt, dass dem nicht ganz so ist. Kein Grund zum Weinen. :)

Im Fall der LED-Leuchten geht es nicht um Alles oder Nichts, sondern eher um ein paar Grundsätze zur Anwendung. Jetzt habe ich noch Zeit für ein paar Experimente; wenn ich dann mal irgendwo vor Ort bin und unter Zeitdruck was filmen soll, will ich vorbereitet sein und mein Equipment kennen. Notwendige Kompromisse gibt es dann immer noch genug.

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Antwort von domain:

Jetzt habe ich noch Zeit für ein paar Experimente; wenn ich dann mal irgendwo vor Ort bin und unter Zeitdruck was filmen soll, will ich vorbereitet sein und mein Equipment kennen. Notwendige Kompromisse gibt es dann immer noch genug. Sehr viele Postings scheinen sich um den großen bevorstehenden Wurf zu drehen, da bist du keine Ausnahme.
So kann man seine Zeit auch verbringen mit Hoffnungen.
Habe ich im Fotoclub auch mal gemacht: 6*7 Mittelformataufnahmen von einem 15 kg Stativ aus.
Haben aber lange nicht so viel Eindruck gemacht, wie die 24*36 mm SW-Aktaufnahmen von einem sensationellen Model von einer völlig unerfahrenen jungen Rotznase bei uns fotografiert ;-)

zum Bild http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/model2n7tw0bvr8x.jpg

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Antwort von beiti:

Sehr viele Postings scheinen sich um den großen bevorstehenden Wurf zu drehen, da bist du keine Ausnahme.
So kann man seine Zeit auch verbringen mit Hoffnungen. Kann es sein, dass ich hier nicht ernst genommen werde? :(

Ein guter Film besteht aus vielen gut gemachten Kleinigkeiten - inhaltlich wie technisch. Wenn die eine oder andere nicht so gut ist, fällt das nicht auf; von daher kann man über die Wichtigkeit von Details immer streiten. Als ich meinen ersten Kurzfilm vorbereitet habe, war ich z. B. der Meinung, ich bräuchte überhaupt kein Lichtequipment, wenn ich eine lichtstarke Kamera verwende. Zum Glück hat mein damaliger Producer mich zur "klassischen" Herangehensweise überredet und die nötigen Leute für Kamera und Licht besorgt. Anfangs habe ich mich noch darüber gewundert, wenn die Licht-Leute zwanzig Minuten lang diskutiert haben, wie sie einen bestimmten Nasenschatten wegkriegen; heute achte ich selber auf sowas. Dass die meisten Zuschauer es nicht merken würde, wenn bei solchem Kleinkram geschlampt wird, ist mir klar; aber der Kleinkram summiert sich, und irgendwann merkt auch der anspruchsloseste Betrachter, dass es billig wirkt.

Wenn ich zum ersten Mal etwas völlig Neues in der Hand habe (wie jetzt die LED-Leuchten) und mir da ein Problem auffällt, halte ich es nicht für Zeitverschwendung, der Sache nachzugehen. Wenn ich bei jedem Fehler gleich sage "ach pfeif drauf, die Zuschauer sind eh blind", sieht der Film hinterher entsprechend aus.
Es geht nicht immer um den "großen Wurf". Ich habe nicht vor, mit diesen LED-Leuchten einen eigenen Spielfilm zu drehen, eher kleinere Sachen (z. B. kleine Imagefilme für einen befreundeten Unternehmer, oder Erklär-Filme für meine zwei Homepages). Aber das heißt ja nicht, dass ich daraus nichts lerne, auch für künftige Projekte, wo ich vielleicht auch wieder vor der Frage stehe, ob ich LED-Flächenleuchten mieten will oder doch lieber HMI. Jetzt weiß ich schon einige Sachen, auf die ich achten muss - und die wusste ich vor einer Woche noch nicht. Ich denke, einige Mitleser dieses Threads haben auch ein paar neue Dinge erfahren; insofern lohnt es sich, die Ergebnisse solcher Versuche dann auch öffentlich zu machen - selbst wenn bestimmte Leute sie für übertrieben halten.

Und damit zurück zur HR672W:

Meine Vermutung, dass der schräge Winkel eine zu starke Filterwirkung hervorruft, hat sich durch die jüngsten Versuche als falsch erwiesen. Vielmehr ist es so, dass die Leuchte auch ohne Filter bereits eine ungleichmäßige Lichtfarbe abgibt: Im Zentrum hat sie den besagten Rotstich, zu den Rändern hin geht dieser Rotstich zurück - und deshalb bewirkt der Grünfilter dort bereits eine Überkorrektur. Das gilt besonders für die nackte Leuchte, aber in leicht abgeschwächter Form auch noch für die Leuchte mit eingesetzter Streuscheibe.
Folgerung: Wenn man eine überall gleichmäßige Lichtfarbe haben will, muss man für zusätzliche Diffusion sorgen.
Als Filter, um den Rotstich beim Mischen mit Tageslicht wegzukriegen, würde ich weiterhin den 1/4 PlusGreen nehmen.

Damit sind meine technischen Versuche mit der Leuchte auch weitgehend abgeschlossen. Ich habe sie jetzt gründlich kennengelernt (Bedienung, Abstrahlverhalten, Lichtfarbe, Akku-Laufzeit etc.) und kann sie in dem begrenzten Bereich, für den sie taugen, guten Gewissens einsetzen.

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Antwort von Auf Achse:

Ich kenne das Verbeißen in ein vermeintliches Problem persönlich nur zu gut. Inzwischen glaube ich allerdings, dass ich damit zu viel Lebenszeit vergeudet habe, also etwas Sinnvolleres hätte anfangen können.
Kommt immer darauf an wie man diese Zeitverschwendung für sich selbst beurteilt. Wenn das Problem sachlich gesehen minimal war (--> objektiv gesehen Zeitverschwendung), aber man an dessen Lösung trotzdem FREUDE hatte, etwas gelernt und neue Erkenntnisse gesammelt hat, eins mit sich selbst dabei war ..... dann gibt es keine schönere Art der "Zeitverschwendung"!!

Auf Achse

@beiti: Danke für deine Zeitverschwendung und daß du uns daran teilhaben läßt!

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Antwort von beiti:

Danke für deine Zeitverschwendung und daß du uns daran teilhaben läßt! Gerne!

Da ich es versprochen hatte, hier noch ein Vergleich der Lichtfarben der drei Leuchten-Exemplare, ich ich mittlerweile hier habe:
http://pixab.de/led-vergleich-6.jpg
Die Variationen sind, wie man sieht, sehr gering. Sind allerdings alle vom gleichen Händler und vermutlich aus der gleichen Produktionscharge; von daher kann ich keine Aussage über alle je hergestellten Leuchten dieses Typs machen.

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Antwort von domain:

Mir grauet vor der Götter Neide,
des Lebens ungemischte Freude
ward keinem Irdischen zuteil.

So gings mir jedenfalls immer, wenn ich etwas entwickelt hatte und anschließend testete. Von reiner Freude konnte manchmal keine Rede sein, eher von dramaturgisch wertvollen Zeiten, denn irgend etwas hat nie gepasst.
Aber gerade durch diesen Perfektionismus ist die deutsche Industrie ja groß geworden. Wenn ein Mercedesingenieur ein halbes Jahr lang eine Dachkante so optimieren darf, dass sie im Fahrtwind nicht mehr pfeift, dann hat das schon was für sich.
Die Nationen und ihre Bürger sind halt verschieden in ihren Ansprüchen.
So hat ein Bekannter von mir Kajaks von einer Firma in Slowenien herstellen lassen, die vorher große Kunststoffbehälter herstellte. Die B- um nicht zu sagen Ausschussware ging nach England, die waren hochzufrieden damit.
Die ausgesucht besten Kajaks gingen nach Deutschland und trotzdem kamen von dort die meisten Reklamationen.
Irgendwie musste ich bei Beitis akribischen Tests daran denken, wobei ich auch die neuste Theorie nicht glaube, dass die Lampe in der Mitte rötlicher leuchtet als am Rand. Das hat vermutlich andere Gründe, die mit der Aufnahmetechnik i.w.S. zusammenhängen.

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Antwort von beiti:

wobei ich auch die neuste Theorie nicht glaube, dass die Lampe in der Mitte rötlicher leuchtet als am Rand. Das hat vermutlich andere Gründe, die mit der Aufnahmetechnik i.w.S. zusammenhängen. Wenn man das Licht auf eine große weiße Fläche richtet, kann man die leicht unterschiedlichen Farben von Mitte und Rändern mit bloßem Auge sehen.

Mich hat die Erkenntnis nicht überrascht - eher, dass ich nicht früher draufgekommen bin. Vor vielleicht einem Jahr hatte ich mir eine Warmton-LED-Lichtleiste für die Küche gekauft, bestehend aus einer Reihe von nackten SMD-LEDs; da konnte man deutliche Farbstreifen sehen, weil die LEDs offenbar je nach Winkel ein anderes Licht abgeben.

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Antwort von domain:

Weil mich eine ev. Farbdrift bei Leuchtdioden in Abhängigkeit vom Abstrahlwinkel jetzt mal selbst interessiert hat, hier die Ausleuchtung einer weißen Fläche bei völliger Dunkelheit. Den Reflektor der Taschenlampe habe ich abgenommen, aber die Luxeon-Diode selbst hat ebenfalls eine halkugelförmige Sammelinse vor dem eigentlichen Lichtelement, also genauso wie eine der kleinen LEDs bei dir.
In Zentrum liegen die RGB-Werte z.B. bei 228,229,247 am Rand aber bei 36,37, 32 d.h. der Blauanteil hat kontinuierlich abgenommen, aber Rot ist nichts geworden, sondern nur gelblicher.
Also schon möglich, dass sich die Farbtemperatur von LEDs zum Rand hin verändert.
Aber eines siehst du auch, von einer gleichmäßigen Ausleuchtung einer einzigen LED kann gar keine Rede sein und zwar völlig unabhängig vom angegebenen Abstrahlwinkel.
Merkwürdig aber auch, dass sich das Licht der 672 LEDs der HR672W nicht zu einem Kontinuum vermischt.

zum Bild http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/luxeonzfu01jcd6h.jpg

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Antwort von ennui:

Den Infos zufolge, die ich weiter oben verlinkt hatte, sind ja sogar bei der Produktion einer Charge unterschiedlichste Farbtemperaturen dabei. Die dann sortiert werden und gestaffelt für Abnehmer verschieden viel kosten. Und hier können sie nicht so furchtbar viel gekostet haben.

Bläuliche, grünliche oder violette Farbabweichungen am Rand des Lichtkegels habe ich bei weißen LEDs auch schon gesehen, ich glaube, ich habe sogar nur solche gesehen (bei Typen mit Linse wie beschrieben), und noch nie einfach durchgehend "weiß".

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Antwort von beiti:

von einer gleichmäßigen Ausleuchtung einer einzigen LED kann gar keine Rede sein und zwar völlig unabhängig vom angegebenen Abstrahlwinkel.
Merkwürdig aber auch, dass sich das Licht der 672 LEDs der HR672W nicht zu einem Kontinuum vermischt. Die strahlen ja alle schön ausgerichtet in die gleiche Richtung. Damit sich mehr vermischt, müssten sie in verschiedene Richtungen schauen.
Mir zeigt das, dass für den Filmbereich das Konzept der LED-Flächenleuchten nur eine "Brückentechnologie" ist. Sobald lüfterlose Mono-LED-Leuchten (an die man dann allerlei Lichtformer anschließen kann) bezahlbar werden, wird sich kaum noch jemand für Flächenleuchten interessieren.

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Antwort von Auf Achse:

Mir zeigt das, dass für den Filmbereich das Konzept der LED-Flächenleuchten nur eine "Brückentechnologie" ist. Sobald lüfterlose Mono-LED-Leuchten (an die man dann allerlei Lichtformer anschließen kann) bezahlbar werden, wird sich kaum noch jemand für Flächenleuchten interessieren.
Sehe ich auch so. Flächenleuchten nur noch dann wenn Flächenleuchten gewünscht sind.

Auf Achse

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Antwort von srone:

so werden also 500-600 "farbpattern" abgestrahlt, in der hoffnung, dass sie sich zu reinem weiss vermengen, dann finde ich den ansatz der streufolie gut, jedoch ein weiterer lichtverlust ... wohin soll das führen, auskorrigiert und dunkel? ;-)

lg

srone

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Antwort von beiti:

Die Streuscheibe, die bei der HR672W dabei ist, kostet ca. 1/3 Blende. Aber sie hilft nicht viel, weil sie erstens nur sehr schwach streut und zweitens viel zu nah an den LEDs sitzt.

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Antwort von srone:

das mit dem abstand bringt mich auf eine idee was deinen radialen tint angeht, die streufolie rund und grösser als die lampendiagonale ausschneiden, dann einen schnitt halber durchmesser, dann einen kegel formen, die steilheit des kegels wäre dein korrekturfaktor innen/aussen, überschüssige folie abschneiden die zwei enden beidseitig mit tesafilm verkleben.

lg

srone

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Antwort von domain:

Nicht alle LEDs haben vorne eine primitive Sammellinse, wie die Leistungs-LED meiner Taschenlampe und auch die kleinen LEDs der Aputure-Leuchte.

Diese Sammellinsen sind natürlich keine Achromaten und spalten weißes Licht wie ein Prisma auf, wodurch die kurzwelligen und noch wenig abgelenkten Farben in der Mitte der Linse zunächst dominieren können. Besonders deutlich wird das bei Fresnel-Linsen, die ja nichts anderes als eine Abfolge verschieden stark ablenkender ringförmiger Prismen in einer Ebene sind.
Eigentlich müsste der Effekt bei allen Lampen mit Sammellinsen in dieser Art auftreten aber aus der Praxis habe ich derartige Klagen noch nie gehört und auch im Internet nichts dazu gefunden. Die farblichen Abweichungen von der Mitte zum Rand hin sind allerdings m.E. so gering, dass sie eher nur Tüftler stören :-)

Für ziemlich sicher halte ich, dass die lichterzeugende Diode selbst an dem Effekt nicht beteiligt ist, sondern die optische Konstruktion rundherum.

zum Bild http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/prismai58l3aohgn.jpg

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Antwort von beiti:

Die farblichen Abweichungen von der Mitte zum Rand hin sind allerdings m.E. so gering, dass sie eher nur Tüftler stören :-) Das Lustige an meinen Leuchten ist, dass sie am Rand fast farbneutral sind, während sie ausgerechnet in der Mitte den besagten Rosa-Stich produzieren. :)

Mag schon sein, dass die meisten Leute die Unterschiede nicht bemerken. Hier habe ich ein Video von einem Filmemacher entdeckt, der über die HR672C (das Bi-Color-Modell) spricht - und das Video selbst hat einen deutlich rötlichen Farbstich. Allerdings sagt er nicht, mit welcher Leuchte er das Video geleuchtet hat; es muss ja nicht dasselbe Modell sein wie das, das er dort vorstellt.
Auf jeden Fall scheint der Herr den Farbstich nicht bemerkt zu haben, denn sonst hätte er ihn vor der Veröffentlichung des Videos bestimmt korrigiert.
Für ziemlich sicher halte ich, dass die lichterzeugende Diode selbst an dem Effekt nicht beteiligt ist, sondern die optische Konstruktion rundherum. Die LED-Küchenleuchte, an der ich sowas zum ersten Mal beobachtet habe, hatte "nackte" SMD-LEDs. Allerdings kann ich jetzt nicht mehr nachschauen, weil ich das Ding (samt eingeschobener Frost-Folie) an eine Nachbarin weiterverkauft habe. ;)

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Antwort von Drushba:

Überlege mir diese CRI-95 Leuchte zu bestellen:
http://www.foto-werkstatt-mainz.de/ledg ... hutztasche

Argument ist für mich, daß sie auf Farbreinheit getestet werden, bevor sie das Lager verlassen. Sie sind insgesamt etwas größer - und dadurch eventuell homogener. Hat da schon jemand Erfahrung mit machen können?

PS: Hier ein Video, in welchem die alten AL-528W und die neuen HR672W verglichen werden:

Interessant bei Minute 1:25, die HR625w bleibt im Gegensatz zum Vorgängermodell einigermassen rein, eventuell eine andere Produktionscharge als die von Beiti und damit anfällig für Serienstreuung?

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Antwort von Schleichmichel:

Überlege mir diese CRI-95 Leuchte zu bestellen:
http://www.foto-werkstatt-mainz.de/ledg ... hutztasche

Argument ist für mich, daß sie auf Farbreinheit getestet werden, bevor sie das Lager verlassen. Sie sind insgesamt etwas größer - und dadurch eventuell homogener. Hat da schon jemand Erfahrung mit machen können? Nein, aber ich wäre sehr interessiert an Deiner Meinung, wenn Du sie gekauft hast.

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Antwort von Drushba:

Überlege mir diese CRI-95 Leuchte zu bestellen:
http://www.foto-werkstatt-mainz.de/ledg ... hutztasche

Argument ist für mich, daß sie auf Farbreinheit getestet werden, bevor sie das Lager verlassen. Sie sind insgesamt etwas größer - und dadurch eventuell homogener. Hat da schon jemand Erfahrung mit machen können? Nein, aber ich wäre sehr interessiert an Deiner Meinung, wenn Du sie gekauft hast. Die Fotowerkstatt Mainz hat geschlossen bis zum 15 Januar. Hab jetzt zwei Aputure HR672W bei den Ebay Chinesen bestellt und will mal sehen, ob die in der Mitte auch pink rüberkommen;-)

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