Eigentlich hatten wir beim Test des neuen iPhone 16 Pro Max keine großen Erwartungen. Sogar im Gegenteil: Nach der Präsentation sah es so aus, als hätte sich gegenüber dem Vorgängermodell nur wenig getan. Außer der Erweiterung der 4K Frameraten auf 120 fps sollte es wohl beim Alten bleiben. Was prinzipiell ja nicht verkehrt ist, denn bereits das 15er Modell bietet für Videofilmer eine ausgesprochen gute Videoqualität.

Rolling Shutter iPhone 16 Pro Max
Doch während unserer Messungen der Rolling Shutter Zeiten bekamen wir auch diesmal etwas sehr überraschendes zu sehen: Der Rolling Shutter der Hauptkamera (24mm) benötigt unabhängig von der Framerate (24-120 fps) nur noch 2,4 Millisekunden - und somit weniger als die Hälfte des Vorgängers (ca. 5 ms).
Damit setzt sich das iPhone 16 Pro Max fast an die Spitze aller von uns getesteten Kameras und wird nur von einer Sony Venice 2 übertroffen, die ein S35-6K-Fenster mit 5792 x 3056 Senseln bei 24-60fps in 2,1 Millisekunden auslesen kann.
Dies mag für die meisten Anwender keine große Rolle spielen, kann aber in der Postproduktion gelegentlich recht nützlich sein. Außerdem wirkt das Bild bei bewegter Kamera noch einmal einen Tick "stabiler". Also auf jeden Fall "Nice To Have". Und wer schon länger nach einer Kamera mit besonders kurzen Rolling Shutter Zeiten sucht, hat nun eine weitere interessante Option. Verglichen mit typischen Großsensor-Kameras ist dieser Wert übrigens besonders exzellent. Hier gelten aktuell 8-9ms für einen 4K-Readout schon als extrem gute Werte.
Die übrigen Ergebnisse der anderen Sensoren sind ebenfalls nicht schlecht, wenn auch für Smartphones schon eher typisch: Beim 13mm Sensor ermittelten wir 5,8 Millisekunden (24-60fps) und bei dem 120mm Modul waren es 5,5 ms (24-60fps). Ein Ausreißer war ein weiteres Mal die Frontkamera mit "nur" 10,5 Millisekunden.
4K-Debayering iPhone 16 Pro Max
Beim 4K-Debayering gibt es ebenfalls Gutes zu berichten. Trotz der recht kleinen Sensorfläche liefert die Hauptkamera bei maximaler, zugeschalteter Stabilisierung das folgende Ergebnis ab:

Feinste 4K-Details werden vom iPhone 16 Pro Max zwar nicht mehr wiedergegeben, was sich besonders am Ende der farbigen Sweeps zeigt. Typische Aliasing-Artefakte halten sich jedoch in Grenzen. Das 4K-Debayering des iPhone 16 Pro ist so mit guten 1:1 Readouts vergleichbar.