XLR-Audio
Eines der Hauptfeatures des Video Assist 4K besteht in seinen seitlich verbauten gesicherten Mini-XLR Buchsen inkl. interner Preamps. Letztere arbeiten auf überraschend hohem Niveau. (Bei kurzen Vergleichsaufnahmen von uns mindestens auf dem Niveau eines externen Recorders wie Zoom H5n) Wer also die Audioabteilung seiner Kamera extern aufwerten möchte, findet hier eine rauscharme, hochwertige Audio-Option, die durch hochauflösende Audiopegel mit Hold-Funktion, individuell zuschaltbaren PADs und optionaler Phantomspannung ergänzt wird: Eine feine Sache und in dieser Qualität in der Preisklasse ziemlich ungewöhnlich.

Bei der Nutzung der XLR-Abteilung des Video Assist sollte man allerdings entsprechende Kabel parat haben und je nach Kamera-Audio-Setup – wie bei jedem externen Recorder - auch das Thema Video-Audio-Latenz im Auge behalten:
Da der Video Assist 4K weibliche Mini XLR-Eingänge nutzt, bedarf es für den Betrieb von XLR-Mikros entsprechender Adapter Kabel (von normal Mama auf Mini-XLR Papa). Entsprechende Adapater Kabel waren gar nicht so leicht aufzutreiben – mittlerweile bietet sie der deutsche Blackmagic Distributor NMAV an.
Zum anderen sollte man – je nach Setup und genutzter Kamera – eine Strategie für Audio-Videolatenzen parat haben. Dies gilt vor allem, wenn das Audio via externem XLR-Mikro direkt in den Video Assist eingespeist wird und mit einem HDMI Video-Signal von einer Kamera zusammen aufgenommen werden soll. Hier können sich je nach Kamera beachtliche Latenzen zwischen Video und Audiosignal ergeben. Einen manuell einstellbaren Frameversatz würden wir daher beim nächsten Firmwareupdate des Video Assist 4K begrüssen zumal dies das qualitativ hochwertige Audiorecording noch breiter einsetzbar machen würde.
Wohlgemerkt: Die Latenz ist nicht die Schuld des Videoassists, sondern der Verzögerung des HDMI-Out Signals der meisten Kameras geschuldetet. (Wir haben auch mal via SDI das Signal eine ARRI AMIRA an den Video Assist gehängt und hatten hier geringere aber immer noch merkliche Latenzen). Den Video-Audioversatz kann man auch in der Post korrigieren, aber das bedeutet meist mehr Hassle (aber wohl auch einen genaueren Match als „nur“ die Eingabe eines Frameversatzes). Wir empfehlen – sofern 1 hochwertiger Channel ausreicht – auf dem zweiten Channel für´s einfache Synchronisieren die Audio-Spur des HDMI- oder SDI-Videos mit aufzunehmen. Ein externer Audiorecorder muss dann nur noch bei Bedarf von mehr Audiospuren oder als Backup eigesteckt werden.
Darüberhinaus sollte man beim Einsatz eines externen XLR-Mikros darauf achten, dieses nicht direkt am Video Assist 4K zu befestigen, da es unter Umständen das Lüftergeräusch mit aufnehmen könnte.
Zum Schluß sei noch in Sachen Audio erwähnt, dass der Video Assist 4K im Gegensatz zu anderen Monitor/Recordern auch über einen internen Lautsprecher verfügt. Wir verbuchen das unter „nicht essentiell aber Nice to Have“.