Panasonic hat die S5 mit Vollformatsensor und kompakterem Design als die GH5 vorgestellt - dazu noch interne 10 Bit 50p V-Log Aufnahme für unter 2.000,- Euro (inkl. Sigma Objektiv). (Hier geht es zur Newsmeldung mit den Features und Specs der S5.) Wir konnten mit dem neuen Vollformat-Preiskracher Panasonic S5 bereits erste Erfahrungen sammeln und haben uns gleich auch die Gimbal-Tauglichkeit der kleinsten Vollformat-DLSM im Panasonic-Portfolio angeschaut - hier unsere ersten Eindrücke …
Für unseren ersten Praxistest mit der neuen Panasonic S5 mussten wir mit einer flotten Caro mithalten und haben die kompakte S5 neben handgehaltenen Shots auch probehalber auf einen Gimbal montiert. Aufgenommen wurde fast ausschließlich mit internem 10 Bit V-Log.

Zum Einsatz kam neben der S5 das ebenfalls kompakt und leicht bauende, neue LUMIX S 20-60mm F3,5-5,6, das bewährte S 24-105mm F4 Makro OIS, unser Genustech Eclipse Vario-ND sowie der aktuelle TH-G3-Gimbal von Libec. Schnitt und Farbkorrektur erfolgte im aktuellen DaVinci Resolve 16.
10 Bit V-Log & Hauttöne
Dem ersten Eindruck nach haben wir es bei der Panasonic S5 mit dem gleichen, hochwertigen Vollformat-Sensor wie bei der S1 zu tun. Neben der identischen Auflösung sprechen hierfür auch die beiden Dual Native ISO Werte der S5, die mit 640 ISO und 4.000 ISO exakt den beiden nativen ISO Werten der S1 (sowie der S1H) im V-Log-Betrieb entsprechen.

Auch bei der Farbwiedergabe und den Hauttönen im V-Log/Lut Betrieb finden wir eine sehr ähnliche und auf hohem Niveau agierende Abstimmung bei der S5 wieder. Für schnelle Turnovers kommt man mit der offiziellen Panasonic V-709 LUT bereits recht weit. Für eine individuelle Farbabstimmung bringt das 10 Bit V-Log Material jede Menge Spielraum mit – und dies ohne dabei den Speicher übermäßig zu belasten. Mit moderaten Datenraten zwischen 150-200 Mbit/s sowie den zwei zur Verfügung stehenden SD-Cardslots stellen dann auch professionellen Standards genügende Backup-Recordings kein Problem dar. Wer hingegen auch ALL-I Formate benötigt, muss zur S1H greifen.

Die bewährten 10 Bit Long-Gop Codecs der Panasonic S5 verhalten sich angenehm robust und liessen sich problemlos auf dem Redaktions-MacBook Pro unter DaVinci Resolve 16 in Echtzeit inkl. ein Paar Farbkorrektur-Nodes bearbeiten/abspielen. Dies gilt sowohl für den H.264-basierten 10 Bit 4:2:2 Codec der S5 (mit dem bis zu 4K 30p möglich sind) wie auch für den internen H.265-basierten 10 Bit 4:2:0 Codec mit dem im S35-Crop bis 60p aufgenommen werden kann (10 Bit 4:2:2 60p extern via HDMI).
Wir waren bei unserem Praxistest auch an der Qualität des 4K 50p-Materials im S35 Crop interessiert und auch hier konnte die S5 durchaus schönes Material liefern. Dies gilt besonders für den gebotenen Dynamikumfang des 10 Bit Materials der S5:

Wenn wir uns beispielsweise die (nicht clippenden) Himmel-Bereiche in diesem Shot anschauen, erhalten wir einen ersten Fingerzeig in Richtung vergleichbar hohem Dynamikumfang wie bei der S1/S1H - wozu dann auch die Angabe von Panasonic mit max. 14+ Blendenstufen für den V-Log Betrieb der S5 passt.
Fokus
Panasonic weist explizit darauf hin, den Autofokus der S5 Dank neuer Algorithmen und verkürzter Reaktionszeiten verbessert zu haben. Zu den videorelevanten Verbesserungen zählen demnach ein besseres Gesichtstracking, sobald sich Personen abwenden oder teilweise verdeckt werden sowie eine bessere Verfolgung des Hauptgesichts auch wenn andere Gesichter im Ausschnitt erkannt werden.

Am auffälligsten bei unserem Test-Dreh mit Caro empfanden wir in Sachen AF-Performance die gewachsene Entfernung, auf die das AF-System im Videobetrieb noch Gesichter und Augen identifizieren/tracken kann.
Wir wollten den Eindruck aus der Praxis dann auch nochmal unter kontrollierteren Bedingungen im Testlabor prüfen und haben den neuen AF-Algorithmus der S5 daher auch nochmal kurz gegen den aktuellen der S1 mit gleichem Objektiv antreten lassen. Hierbei zeigte sich dann nochmal deutlich, dass der neue AF-Algorithmus der Panasonic S5 Gesichter deutlich früher und damit auch sicherer erkennt, als dies bei der S1 der Fall ist. Darüber hinaus hat sich auch die kontinuierliche AF-Tracking-Leistung pro Shot bei der S5 verbessert. (Mehr hierzu sobald wir unsere Tests abgeschlossen haben ...)
Zurück zu unserem Praxistest: Der Video-AF der S5 hat zwar deutlich zugelegt - schaut man sich unsere längeren AF-Sequenzen im Testvideo jedoch etwas genauer an, fallen hier und da noch kleinere Unsicherheiten beim AF-Tracking auf - auf dem AF-Niveau von Canon / Sony und deren letzten DSLM-Vorstellungen ist man damit beim Video-AF der S5 noch nicht ganz angekommen. Trotzdem gut zu sehen, dass Panasonic an der Erhöhung der Zuverlässigkeit des Video-AFs kontinuierlich arbeitet …
Wo die Panasonic S5 jedoch Sony beim Thema Fokussierung schlägt ist bei der Qualität der Suchervergrösserung beim manuellen Fokussieren. Hier bietet die S5 trotz geringerer Sucherauflösung die qualitativ deutlich bessere Vergrösserungsfunktion. Mit der bis zu 20-fach einstellbaren Suchervergrösserung lässt sich bei der S5 vorbildlich akkurat die Schärfe zumindest vor der Aufnahme bestimmen. (Was wir grundsätzlich gerne noch bei der S-Serie sehen würden, wäre entweder eine zuschaltbare manuelle Sucherlupe während der Videoaufnahme oder die Gesichtserkennung inkl. Schärfeindikator bei der manuellen Fokussierung aktiv).

Ebenfalls zum Thema Fokus gehört die vorbildlich auch bei der S5 implementierte lineare Fokussier-Option. Via Menü kann der Operator auswählen, ob sich die Fokussierung linear oder exponentiell zur Drehgeschwindigkeit des Fokusrings verhält.
Soweit unser Teil 1 inkl. Videoclip zur neuen Panasonic S5. In zweiten Teil geht es dann weiter mit der Ergonomie, der Akkuleistung, dem Ginbal-Setup u.a. ...