Das beste aus zwei Welten: HEVC und AVC(HD)
Besonders interessant ist die Format-Strategie von Panasonic zu bewerten. Im Gegensatz zu Canons XF705 legt Panasonic von Stunde Null darauf Wert, auch die aktuell genutzten und in vielen Workflows bewährten Broadcastformate zu implementieren. Also auch AVC und AVCHD. Gleichzeitig gibt es aber auch die Möglichkeit, in dem weitaus effizienteren HEVC aufzuzeichnen. Somit ist die AG-XC350 in vieler Hinsicht eine sichere Investition in die Format-Zukunft.

Einzige Beschränkung gegenüber Canon: In HEVC 10 Bit sind bei interner 4K Aufzeichung nur 4:2:0 möglich. Damit bleibt eine 4K-Aufzeichnung in 10 Bit 4:2:2 auf AVC mit maximal 30 fps beschränkt. Immerhin gelingt auch der 10 Bit Import in Programmen wie VLC, Davinci Resolve oder Premiere problemlos. In Premiere gelang uns sogar eine nahezu ruckelfreie Wiedergabe des 10 Bit 4:2:0 HEVC 4K Materials mit 50p.
Sensor-Bildqualität und Bewertung
Trotz der für 4K schon relativ kleinen Sensorfläche setzt Panasonic auf einen deutlichen Pixelüberschuss und verbaut einen 5K-Sensor. Panasonic gibt dabei als effektive Senselzahl 15 Mio. Sensel an. (Im Vergleich: Canon nennt für die XF705 8,9 Mio). Bei einem geschätzten Crop Faktor von 2,8 dürfte ein Sensorelement dabei eine Seitenlänge von ca. 2,5 µm haben. Die XF705 hat ungefähr 3,1µm und damit fast die doppelte Fläche pro Sensel. Beide Werte liegen deutlich unter typischen Großsensor-Kameras, weshalb auch die CX350 eine geringere Lichtempfindlichkeit und Dynamik an den Tag legt. Doch die kleineren Sensel lassen sich im Gegenzug schneller auslesen und bieten in Panasonics Fall sogar noch ein sauberes 5K auf 4K Downsampling.
Und tatsächlich ist die Auflösung der AG-CX350 über alle 4K-Frameraten von 24-60p konstant hoch:

Hoch ist dabei sogar untertrieben. Die CX350 zeigt feinste Details nahezu fehlerfrei und bietet ein weitaus saubereres Debayering als Canon. Ironisch ist dabei, dass die AG-CX350 damit in 4:2:0 weitaus mehr Details aufzeichnen kann, als die Canon XF705 in 4:2:2.