Der EIZO Foris FX2431 stellte bislang Eizos günstigsten Flachbildschirm in der Gruppe der auf Videodarstellung ausgerichteten Computer-Monitore dar. Zudem ist der FX2431 in dieser Kategorie der einzige Eizo, der über HDMI-Eingänge verfügt, welches ihn für eine kostengünstige Video-Vorschau-Lösung besonders interessant macht. Wir haben ihn getestet und wollten wissen, wie sich der EIZO Foris FX2431 bei der Darstellung diverser Videoformate schlägt ...

Technische Ausstattung
Bei den TFT-Monitoren gibt es eine ganze Reihe von unterschiedlichen Panel-technologien, die sich je nach Einsatzzweck, Qualität sowie Fertigungskosten deutlich voneinander unterscheiden. Während TN-Panels auf Grund ihrer schnellen Reaktionszeiten (und günstigen Preises) vor allem von Gamern geschätzt werden, galt die von PVA nach S-PVA weiterentwickelte Samsung Panel Technologie lange Zeit als Referenz in Sachen Kontrastumfang und Blickwinkel, die derzeit jedoch zunehmend von S-IPS, bzw. H-IPS Panels verdrängt wird. Entsprechend verbaut Eizo bei seinem Video-Einstiegsmonitor FX2431(UVP: 898,- Euro) noch die „alte Königsklasse“ S-PVA Panel, während bei den Spitzenmonitoren wie etwa dem CG232W (UVP: 5.598,- Euro) S-IPS Panel, bzw. CG 303W H-IPS Panel Einzug gehalten haben.
Doch Vorsicht – auch innerhalb einer bestimmten Panel-Technologie gibt es durchaus qualitative Unterschiede. Ein hochwertiges S-PVA Panel kann in seiner Darstellungsleistung auch deutlich über einem S-IPS Panel liegen. Unserer Erfahrung nach ist der Unterschied zwischen TN- und S-PVA Panels in der Regel deutlicher zu sehen als zwischen S-PVA und S-IPS Panels.
Letztlich sollte stets entlang sowohl technischer Anforderungen als auch subjektivem Bildeindruck entschieden werden. Subjektives muss jeder für sich selbst entscheiden aber was sind eigentlich die wichtigsten technischen Anforderungen an einen guten Kontrollmonitor ? Diese Frage erscheint uns wichtig genug, um ihr ein eigenes, nachfolgendes Kapitel zu widmen – doch hier erstmal weiter mit der technischen Ausstattung des Eizo FX 2431.

In Sachen Anschlüsse macht der EIZO Foris FX2431 eine gute Figur: 2xHDMI, S-Video-, Composite- und Component-Buchsen, DVI-D, D-Sub sowie 2 aktive USB 2.0 Ports (4 Schnittstellen), die als Hub betrieben werden können, bieten umfassende Anschlussmöglichkeiten.
Die Auflösung des Eizo Foris FX 2431 beträgt 1920x1200 Pixel - mehr hierzu im Kapitel Display.
Die Videoschnittstellen lassen es bereits klar erkennen: Der EIZO Foris FX2431 ist als Allround-Monitor konzipiert. D.h., dass er sowohl als Computermonitor wie auch als Spielkonsolen- (oder Videovorschaumonitor) einsetzbar ist. Entsprechend vermarktet Eizo den FX2431 auch in erster Linie als Gamer-Monitor mit relativ kurzen Schaltzeiten dank Overdrive (6 ms) und zuschaltbarer Kontrastverstärkung (ohne Kontrastverstärkung = 1000:1) und erst in zweiter Linie als Videovorschaumonitor.
Dieser eher ungewöhnlichen Zwitterstellung zwischen Gamer– (PC- ) und Videovorschaumonitor sind jedoch einige Fähigkeiten des FX 2431 zu verdanken, die für Videobearbeiter von besonderem Interesse sind: Stichwort: Korrekte Wiedergabe von 24p HD-Inhalten (in erster Linie für Blu-ray bzw. Video-On-Demand Inhalte gedacht, aber für 24p-Material bsp. von HDSLRs nicht minder interessant).
Komplettiert wird der EIZO Foris FX2431 mit einem Stereolautsprecherpaket am unteren Bildrand , einer Fernbedienung mit umfassenden Einstellmöglichkeiten sowie einem Kopfhörer-Anschluss auf der Frontseite.

Die Höhenverstellung des EIZO Foris FX2431 ist mit der Neigung des Bildschirms verkoppelt (hier hätten wir uns etwas individuellere Einstellmöglichkeiten gewünscht – in der Praxis stört diese Einschränkung unserer Erfahrung nach jedoch kaum). Auch eine Blauschaltung, wie man sie von reinen Videovorschaumonitoren zur Kalibrierung kennt, sucht man beim FX2431 vergebens – dafür ist der Monitor dann doch zu sehr auch PC-Monitor. Da der EIZO Foris FX2431 jedoch über sehr fein abgestimmte Farbjustage-Möglichkeiten (inkl. Gain) verfügt, ist eine recht exakte Farbeinstellung durchaus möglich – wer nicht auf eine Blauschaltung verzichten kann, muss mit etwas Folie nachhelfen ...
Das Serviceangebot von Eizo für den Foris FX2431 orientiert sich an dem der Eizo-Oberklasse - vorbildlich: Auch beim Foris FX 2431 ist eine 5-Jahre-Vor-Ort-Austauschgarantie enthalten.
Was macht einen guten Kontrollmonitor aus?
Wir hatten die Frage bereits angeschnitten: Worauf sollte man also eigentlich beim Kauf eines Flachbildschirms im Preissegment unter 1000,- für die Videovorschau achten ?
Ergonomie Fangen wir mit der Ergonomie an: Die mm-genaue, richtige Ergonomie für Jedermann am Schnittplatz gibt es nicht. Unserer Erfahrung nach sollte jedoch der Monitor vor allem höhenverstellbar sein. Ist er dies nicht, sind Podeste auf dem Tisch keine schlechte Alternative, um bsp. das Zentrum des Vorschau-Monitors auf Augenhöhe zu bringen. Viele Panels sind in der Vertikalen blickwinkel-abhängiger als in der Horizontalen. Die richtige Höhe (oder korrekte Neigung des Monitors) kann also bei der Beurteilung von Farben durchaus eine Rolle spielen. (Mal davon abgesehen, dass sich der Nacken des Cutters auch über eine etwas aufrechtere Haltung beim mehrstündigen Schnittbetrieb freuen dürfte.) Breite Tischplatten ab 80cm aufwärts bringen Abstand zwischen Euch und den Monitor (abhängig von dessen Größe s. unter Größe) Mattes Display Die Meinungen über Sinn und Unsinn spiegelnder Displays gehen zwar deutlich auseinander - Fakt ist jedoch auch, dass im High-End Monitor-Bereich Spiegeldisplays nicht zum Einsatz kommen. Wer die Wahl zwischen spiegelndem und mattem Display hat, sollte für die Videovorschau unserer Meinung nach stets zum matten Display greifen. Größe Viele sind der Ansicht, dass bei Monitoren je größer desto besser bedeutet – dieser Meinung sind wir nicht. Die Größe des Monitors sollte sich nach dem Arbeitsabstand richten. Für 24“ Monitore empfehlen wir mind. 1 m Abstand. Die ideale Vorschaumonitor-Größe sehen wir derzeit bei 23“. Hiermit sind (je nach Monitor) Full-HD-Wiedergaben noch möglich ohne dass man sich eine neue Tischplatte für den optimalen Abstand zurechtzimmern müsste. Schnittstellen Womit wir bei den wesentlichen Schnittstellen angekommen wäre: Wer sich einen dezidierten Schnittmonitor zulegt, sollte sich ebenfalls eine Schnittkarte oder externe Monitoring-Box leisten können, welche das Videosignal der Schnittsoftware an den Monitor ausgibt – vorzugsweise mit dem Farbsampling der Videoaufnahme (bsp. 4:2:2). An erster Stelle in Sachen günstige Karten für Full-HD-Previews stehen solche mit HDMI Ausgängen. Entsprechend sollte der Vorschaumonitor über HDMI-Eingänge verfügen. Leider besitzen die wenigsten dezidierten Videovorschaumonitore HDMI-In – auch wenn sich das gerade ein wenig ändert.... Analoge HD-Signale sind ebenfalls eine Möglichkeit – hier gilt es dann auf Komponenten-Eingänge am Video-Monitor zu achten. Vergeblich dürfte man in der Sub-1000-Euro-Klasse HD-SDI Eingänge finden. Die beste Preis-/Leistungs-Option bleibt HDMI. Bewegungsdarstellung Die meisten PC-Monitore arbeiten mit 60 Hz, was für eine ruckelfreie Videodarstellung von 24p, 25p oder 50i Signalen denkbar ungeeignet ist. Der optimale Videovorschaumonitor kann nicht nur entsprechende Frequenzen annehmen (Achtung ! Das können Viele !), sondern sie auch korrekt darstellen. Als minimaler Nenner sollte der Monitor also mit 48, 50 und 60 Hz betrieben werden können. Leider geben die meisten Hersteller hierüber kaum Auskunft. Vielfach werden 24p und 25p Signale angenommen aber dann intern wieder auf 60 Hz umgelegt, was zu Teils erschreckenden Ergebnissen führt. Es darf mit der Verbreitung von 24p HD Kinoformaten (sei es via Blu-ray oder als Video-On-Demand) gehofft werden, dass die Display-Hersteller hier nachrüsten oder zumindest transparenter mit der internen Signalverarbeitung umgehen. Farbräume Idealer Weise deckt der Vorschaumonitor den jeweiligen Farbraum, in dem man gerade arbeitet, zu 100% ab. Bei HD-Material wären dies die Rec. 709 Spezifikationen oder genauer ITU-R BT.709, für SD-Material die sog. EBU Spezifikationen. ![]() High-End Monitore garantieren eine größtmögliche Abdeckung dieser Spezifikationen/Farbräume. Allerdings bewegt man sich bei diesen häufig mit hardwareseitiger Kalibrierung ausgestatteten Monitoren in Preisregionen, die den uns hier gesteckten Preisrahmen deutlich überschreiten. Doch auch hier kommt neuerdings ein wenig Bewegung ins Spiel. Es scheint, als würde farbverbindliches Sehvergnügen im Zuge der HD-Aufrüstung des Heimkinos auch im Konsumer-Bereich ein zunehmend wichtiger werdendes Argument darstellen – zu hoffen bleibt es – denn bislang beschränkten sich Verkaufsargumente im Höchstfall auf darstellbare Farben oder die Qualität der Signalverarbeitung, selten jedoch auf Farbräume. Aber wer weiss, vielleicht werden wir ja demnächst von einem LCD-TV überrascht, der mit allen Videoformaten umzugehen weiss und diese auch noch farbraumkonform darstellt – dies wäre dann der heisseste Anwärte in Sachen preisgünstige Vorschaulösung – uns ist ein solches Gerät bislang leider noch nicht untergekommen … Größere, bzw. erweiterte Farbräume (Wide Gamuts) wie sie derzeit bei vielen TVs und Monitoren Einzug halten, bedeuten nicht per se größere Farbechtheit. Die Frage muss hier immer lauten: Farbechter zu welchem Standard? Für die Videoarbeit an Monitoren mit erweiterten Farbräumen müssen diese auf den jeweiligen Standard-Farbraum begrenzt werden. Mit entsprechenden internen Umrechnungen sind dann, je nach Modell, zumindest theoretisch auch Begrenzungen auf bsp. Rec.709 oder EBU möglich. Wer sich keinen 100% Rec.709 konformen Monitor leisten kann oder will, dem ist bereits mit einer größtmöglichen Abdeckung des sRGB Farbraums gedient. sRGB und Rec.709 arbeiten mit den gleichen Primärfarbpositionen. Von daher kann man für eine erste Orientierung bsp. bei einer Kaufentscheidung bei Monitoren, bei denen die sRGB Farbraumabdeckung angegeben ist aber nicht die Rec.709 Abdeckung, pauschal die Abdeckung in Prozent von sRGB und Rec.709 erstmal gleichsetzen. Wer jedoch professionell Farbkorrektur anfertigen möchte, wird um einen 100% Rec.709 fähigen Monitor mit Hardwarekalibrierung nicht herumkommen. Ton Lautsprecher spielen bei Videovorschaumonitoren eine untergeordnete Rolle, da hierfür wenn möglich auf aktive Nahfeldmonitore zurückgegriffen werden sollte, welche direkt von der Schnittkarte gespeist werden. Für schnelle Kontrollzwecke zwischendurch können integrierte Lautsprecher aber durchaus Sinn machen. Wichtig ist hier vor allem, dass man sie Abschalten bzw. komplett stumm schalten kann. |
Nach diesem kleinen Diskurs in Sachen Videovorschaumonitor zurück zu unserem Test des EIZO Foris FX2431:
Ein „Hertz“ für Video
Wir hatten schon vorab darauf hingewiesen. Eines der ganzen großen Probleme von TFT-Displays ist deren interne Taktung mit 60 Hz. 30p-Material wird bei der doppelten Bildfrequenz zumeist problemlos dargestellt, doch 24p, 25p und 50i Material ist problematisch. Je nachdem, wie die interne Umrechnung auf 60 Hz arbeitet, kommt es zu mal mehr mal weniger ausgeprägten Bildrucklern. Die sauberste Lösung sind Panels, die mit diversen Frequenzen geschaltet werden können. 48, 50 und 60Hz sind hierbei wünschenswert.

Der EIZO Foris FX2431 kann mit all diesen Frequenzen betrieben werden und generierte bei unseren Tests eine absolut ruckelfreie Wiedergabe von 24p, 25p, 30p, 50p und 50i Material – optimal für die Beurteilung von Bewegungsauflösungen.
Vorbildlich ebenfalls die Informationspolitik von Eizo hinsichtlich der technischen Spezifikationen seiner Monitore. Wir würden uns in diesem Zusammenhang wünschen, dass mehr Hersteller offen mit ihren Monitorspezifikationen umgehen.
Display
Das im EIZO Foris FX2431 verbaute S-PVA Panel (gleiches Panel wie CG241) überzeugte uns durch sehr homogene Ausleuchtung bis in die Randpartien hinein sowie mit gut separierter, crisper Darstellung und divers regelbaren Farbeinstellungen (inkl. Gain). Durch die Ausstattung mit sog. Overdrive werden zudem relativ kurze Schaltzeiten (6ms) erreicht. Als besonders gelungen für den Einsatz am Schnittlatz empfanden wir das matt gehaltene Display.
Das S-PVA Panel des EIZO Foris FX2431 darf als durchaus hochwertig bezeichnet werden und ist im Vergleich zu anderen dezidierten Schnittmonitoren im Bereich unter 1000,- Euro erfreulich Blickwinkel-unabhängig. Sicher kann ein S-IPS Panel nochmals größere Blickwinkel darstellen aber in unserem Praxistest reichen die Blickwinkel auf den EIZO Foris FX2431 locker für den Betrieb am Schnittplatz aus.
Die Auflösung beträgt 1920x1200 Pixel und entspricht damit einem 16:10 Format. 16:10 hat sich auf Grund des flexibleren Arbeitsbereiches vielfach gegenüber 16:9 durchgesetzt. Mit 16:10 Monitoren erhält man bei Desktop-Anwendungen etwas mehr Höhe für die Dokumentenbearbeitung und Spieler werden 16:10 Formaten sowieso den Vorzug vor 16:9 geben. Videobearbeiter müssen hingegen mit schwarzen Balken oben und unten vorlieb nehmen, was jedoch nicht weiter stört. Wichtig ist bei HD-Videoanwendungen auf 16:10 Displays vor allem eine 1:1 pixelnative Darstellung, die der EIZO Foris FX2431 problemlos beherrscht.
Farbräume
Der EIZO Foris FX2431 ist nicht für die professionelle Farbkorrektur entwickelt worden - trotzdem kommt man mit seiner maximalen Farbraumabdeckung schon ziemlich weit. Eizo gibt folgende Werte an:
sRGB: 98%,
Rec709: 98%
EBU: 98%
SMPTE-C: 99%
AdobeRGB: 96%
DCI: 86%
Der Unterschied zum Spitzenmodel CG 232 W (U.V.P. 5.598,- Euro) hält sich bei der Farbraumabdeckung in Grenzen. Hier dessen maximale Farbraumabdeckung zum Vergleich:
sRGB: 99 %,
Rec709: 99 %,
EBU: 99 %,
SMPTE-C: 100%,
AdobeRGB: 97 %,
DCI: 87 %
Der große Vorteil von High-End-Monitoren liegt, (neben nochmals höherwertigerem Panel, Signalelektronik, Anschlüssen e.t.c ) in der werksseitig direkt hinterlegten Anwahl und garantierten Darstellung definierter Farbräume (Hardwarekalibrierung), in der 10Bit-Verarbeitung und der Zukunftssicherheit von erweiterten Farbräumen.
Menüs
Anbei als Übersicht die wichtigsten Menüs des EIZO Foris FX243:







Fazit
Der EIZO Foris FX2431 überzeugt mit fehlerfreier Bewegungsdarstellung diverser Videoformate, hochwertigem Panel und sehr guter Bilddarstellung in Sachen Blickwinkel, Farbe und Schärfe. Auch bei der Ausleuchtung gab es keine Beanstandung. Hinzu kommen diverse In/Outs insbesondere 2xHDMI, die kaum Wünsche offen lassen. Einzig eine eingebaute Blauschaltung haben wir vermißt.
Zusammen mit der von Eizo gewährten 5 Jahres-Garantie inkl. Vor-Ort-Austauschservice ein sehr empfehlenswerter Schnittmonitor in der Klasse bis 1.000,- Euro und damit für zukünftige slashCAM Monitor-Tests konsequenter Weise Referenzklasse im Segment bis 1.000,- Euro.