Elektronischer Bildstabilisator
Wir nutzen im Test das Canon RF 35mm f/1.8 IS Macro STM, welches als Festbrennweite mit integriertem Bildstabilisator ausgeliefert wird. Im direkten Vergleich mit der Gehäuse-Stabilisierung (Movie Digital IS) gewann die Objektiv-Stabilisierung dabei immer.
Dennoch stabilisiert auch das Gehäuse noch ganz passabel, zumal in der EOS R kein beweglicher Sensor zum Einsatz kommt. Dafür muss man jedoch weitere Sensorfläche opfern, was aufgrund des 1:1 Pixel-Readouts in 4K auch einen weiteren Auflösungsverlust bedeutet. Wir können dabei höchstens die erste Stufe der Stabilisation empfehlen, da sich hier Crop-Verlust (ca. 1,92) und Auflösungsreduzierung noch in erträglichen Grenzen halten:

Der sogenannte Enhanced Movie Digital IS treibt den Cropfaktor auf extreme 2,47 und verschlechtert dabei das 4k Debayering deutlich:

Interessanterweise leidet der HD-Modus nur sehr marginal unter der ersten Stufe der digitalen Stabilisierung. Die Auflösung und Crop-Faktor (von 1 auf ca.1,1) verschlechtern sich dabei nicht sehr signifikant. Hierfür ausnahmsweise ein (nicht ganz sorgfältig produzierter) Vergleich des Debayerings bei der Stabilisierung in HD:

Somit ist der Movie Digital IS besonders in HD bei unstabilisierten Optiken zum Filmen aus der Hand eine brauchbare Option. Außerdem lässt sich die digitale Stabilisation mit einer Stabilisation im Objektiv synergetisch kombinieren.
Wir haben uns noch einmal die Mühe gemacht, sämtliche Crop-Faktoren und zugehörige Stabiliserungen der Canon EOS R zu visualisieren. Es handelt sich hierbei um reale, übereinander kopierte Aufnahmen, die zeigen, wie extrem sich die Crop-Faktoren teilweise auf den Ausschnitt auswirken:
