Frameraten - dezentral im Menü verteilt

Nach dem ersten Einschalten bietet die europäische Version der EOS 1D X Mark II im 4K-Modus nur 25 oder 50fps, die einzig als Motion JPEG Format (MJPEG) in 8 Bit zur Verfügung stehen. Über einen separaten Menüpunkt kann man die Kamera auch auf 24 fps schalten, dann stehen jedoch die anderen Modi nicht mehr zur Auswahl.



Dazu ist die Kamera zwischen PAL und NTSC umschaltbar, was in der Folge alternativ 30 und 60 fps in 4K möglich macht. Genauer gesagt stehen unter NTSC dann 59,94p, 29,97p sowie 23,98p zur Verfügung. Interessanterweise löst keine der erwähnten Einstellungen einen Neustart der Kamera aus, weshalb man sich unwillkürlich fragt, weshalb Canon nicht einfach alle möglichen Frameraten unter einem Menüpunkt verfügbar macht, anstatt hierfür drei separate Menüpunkte zu “verbraten”.






Slow-Motion nur in FullHD

Und es kommt noch etwas komplexer: Will man in FullHD mit mehr als 60 fps drehen, muss man in der Kamera in einem separaten Menüpunkt “High Frame Rate” aktivieren. Diese Funktion zeichnet dann in FullHD in in MPEG4/ALL-I mit 100 fps (PAL) bzw. 119.9 fps (NTSC) auf. Allerdings skaliert die Kamera nur sehr mäßig auf FullHD herunter. Die deutlich sichtbaren Moires in HD lassen hierbei auf grobes Lineskipping bei der Sensorauslesung schließen. Diese Artefakte sind dabei übrigens in allen Frameraten über 30p gleich stark. Aber auch darunter ist das FullHD-Bild vertikal äußerst weich gezeichnet und somit um Welten schlechter als ein herunterskaliertes 4K Bild. Kurz gesagt: Wer mit dieser Kamera nicht in Slow-Motion filmen will, sollte immer den 4K-Modus vorziehen.



Dafür spricht zudem, dass die Kamera in FullHD nur mit einer Farbunterabtastung von 4:2:0 aufzeichnet, während in 4K eine qualitativ hochwertigere 4:2:2-Aufzeichnung erfolgt. Bemerkenswert ist vor allem die Unterstützung von 50 fps und 60 fps-Aufnahmen in 4K. Wenn es sich nicht gerade um spezielle Cine-Kameras handelt ist üblicherweise bei 30fps in 4K Schluss. Noch bemerkenswerter ist dabei, dass die Sensorauslesung auch bei 50 Hz und 60 Hz qualitativ nicht nachlässt. Das ISO Testchart löst in 4K bei jeder Framerate gleich auf.



Doch in der Praxis gibt es dann doch einen qualitativen Unterschied: Bei einer 24p Aufnahme gönnt sich die Kamera rund 510.000 kbps (ca. 64 MB/s), bei 60p-Aufnahme jedoch “nur” 830.000 kbps (ca. 104MB/s). Wie man hier selber ausrechnen kann, bekommt ein Frame bei 24p rund 2,7 MB Speicherplatz zugewiesen, während bei 60p-Aufnahme nur 1,73 MB pro Frame gespeichert werden. Somit werden die einzelnen Frames bei 24p mit ca. 6:1 Kompression gespeichert, während bei 60p die Kompression ungefähr bei 10:1 liegt. Da MJPEG jeden Frame unabhängig von den anderen speichert treten bei 60fps dadurch typische JPG-Artefakte leichter in den Vordergrund. Für alle die nicht selber rechnen wollen, sei noch als Daumenregel erwähnt, dass 32GB bei 24 Bildern pro Sekunde ungefähr 10 Minuten Aufnahmedauer entsprechen.




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