Neue Formate
Adobe bewirbt die neue Version des Programms auch mit neuen Formaten. In erster Linie sind dabei in den Projekteinstellungen nun SD-SDI und HS-SDI hinzugekommen. Hierbei handelt es sich um unkomprimiertes 10bit-YUV 4:2:2-Video, das in einem AVI-Container abgelegt wird. Dies könnte zwar den beliebten HUFFYUV-Codec ersetzen, allerdings werden die Videodaten nicht verlustfrei (wie bei einem Zip-Programm) zusammengefasst. Dadurch werden die Dateien extrem groß (ca. 26 MB für eine Sekunde SD-Video, ca. 130 MB für eine Sekunde HD-Video).
Ohne großes Raid-Array macht dieses Codec-Format daher nur zum Austausch zwischen Applikationen Sinn. Wer solche Videos auch irgendwie analog oder über SDI ein- und ausgeben will, kann momentan nur die AJA Xena-Karten einsetzen. Scheinbar kooperiert diese Firma gerade besonders eng mit Adobe.
Ebenfalls neu ist die Abkehr vom Cineform-Codec. Denn Premiere setzt nun auf direkte und native HDV-Bearbeitung von Anfang bis Ende. Das bedeutet keine Zwischenkodierungsschritte mehr, solange man ausschließlich mit HDV-Material arbeitet. Leider fand sich in unserer Version kein Codec für DVCPRO (HD/P2). Schade: Käufer von Panasonics neuer HVX-200 werden dadurch erstmal auf Final Cut Pro oder Canopus Edius setzen müssen, bis sich hier eine Lösung abzeichnet. Dafür dürften sich die Multimedianer über die integrierte Flash-Unterstützung freuen: Premiere exportiert nun direkt nach Flash-Video (On2-VP6), sogar mit Alpha-Kanal.
