Daß Party Laser auf Konzerten ein Problem für Kamerasensoren darstellen können ist relativ bekannt - neu ist aber, was dem Ingenieur und Fan autonomer Autos Jit Ray Chowdhury auf der CES 2019 passiert ist. Denn ein mit seiner Sony A7RII geschossenes Photo eines selbstfahrenden Autos hatte ungeahnte Folgen: bei der Durchsicht seiner Photos bemerkte er auf dem Bild des Autos und auf allen danach gemachten Photos Bildfehler, die immer an der gleichen Stelle auftraten und auf einen dauerhafter Schaden des Bildsensors hindeuten (der Bildfehler ist gut zu erkennen auf den unten eingebundenen Photos von Jit Ray Chowdhury).
Als Fachmann war ihm schnell klar, daß das laser-gestützte Entfernungsmessung System (LIDAR) des selbstfahrenden Autos für den Sensorschaden verantwortlich war. Die intensive gebündelte Energie des Lasers hat sich bei dem empfindlichen Kamera-Sensor (35 mm Objektiv bei f/4.0, einer Belichtungszeit von 1/60 Sekunde und 100 ISO) quasi eingebrannt und Sensorzellen unwiderruflich beschädigt.
Der beobachtete Bildfehler entspricht auch genau einem typischen durch Laser verursachten Sensorschaden, der sich in Ausfällen ganzer Pixelreihen oder -spalten äußert, die nicht mehr korrekt ausgelesen werden können. Theoretisch betroffen wären nicht nur Photokameras, sondern auch die Kameras anderer autonomer Autos oder etwa fest installierte Kameras zur Verkehrsüberwachung oder Sicherheit.

Der CEO des Herstellers des LIDARs, AEye, gesteht auch ein, daß sein Laser den Schaden verursacht hat, meint aber, daß Befürchtungen, daß auch die Augen geschädigt werden könnten unbegründet seien, da Kamerasensoren bis zu 1.000 empfindlicher auf Laser reagieren als menschliche Augen. Er hat Chowdhury auch angeboten, die beschädigte Kamera zu ersetzen, was quasi einem Schuldeingeständnis entspricht.
Da die Entfernungsmessung ein wichtiger Bestandteil der Informationen über die nahe Umwelt des Fahrzeugs sind, stellt sich die Frage, wieviele LIDAR Systeme verschiedener Hersteller betroffen sind - manche nutzen andere Wellenlängen und Verfahren zur Entfernungsmessung als der betroffene Laser von AEye, der besonders leistungsstark ist (und damit potentiell auch gefährlich). Da bisher solch ein Schaden noch nicht beobachtet wurde, könnte es sein, daß das Problem nur die LIDARS von AEye betrifft.
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Auf dieser Seite finden sich Tipps für Photographen die auf Konzerten tätig sind, wo Laser gerne bei Shows eingesetzt werden. Ein Ratschlag lautet, mit der Kamera nie direkt auf den Laser zu zielen. Ein weiterer Faktor ist die Entfernung zur Quelle des Lasers, da diese mit der Entfernung lichtschwächer werden und so die Gefahr einer lokalen Sensorüberhitzung ("einbrennen") samt dauerhafter Beschädigung der Sensels abnimmt.

Hier ein Beispiel eines durch einen Partylaser beschädigten Kamerasensors: