Frage von lx2:Hi,
ich arbeite nun schon recht lange mit Premiere.
Als Input Material hab ich meistens MiniDV( ganz normales PAL SD 720x576).
Die Hauptaufgabe von NLE's ist es doch Videos zu schneiden. Richtig? Richtig!
Wie kann es dann sein, dass wen man eine Datei nur minimal schneidet, die ganze Datei neu rausgerendert werden muss. Irgendwie wird doch da die Hauptaufgabe - das warum es Premiere überhaupt gibt - nicht wirklich verwirklicht. Die Wartezeit auf die neue Datei steht doch in keinem Verhältnis zu der Veränderung…
Ich meine, stellen wir uns mal vor wir hätten ein riesen Projekt und müssen das „in-time“ bei einem Kunden abliefern. Tonnenweise Effekte drauf und eine Spielzeit von über einer Stunde.
Alles schön über Nacht (meinetwegen auch im Netzwerk) 10 Stunden gerendert.
Kurz vor Abgabe bemerkt man, dass hier und da ein paar Frames zuviel weggeschnitten wurden oder sich in einem Titel ein Rechtschreibfehler eingeschlichen hat-> behoben -> und nun ?
Noch mal 10 Stunden rendern??? (kann doch nicht wahr sein)
oder
Nur die Fehlerstelle rendern und dann mit anderen Programmen zusammenflicken. (=umständlich)
Irgendwie muss es doch eine Möglichkeit geben einfach in der Ausgabedatei genau diese Stellen zu überschreiben. Nach dieser Antwort suche ich nun echt schon Monate…
… finde ich sie nicht weil es Sie tatsächlich nicht gibt und Adobe er bis zur CS4 nicht geschafft hat zumindest so etwas simples wie Direct Stream Copy in VirtualDub in Premiere zu integrieren???
P.S.: In letzter Zeit habe ich öfters das Stichwort „Smart Rendering“ gelesen. Ist Premiere nun irgendwie fähig (zur Not mit Plugin) bei der Ausgabe einfach nur das zu rendern was geändert wurde bzw. die bereits gerenderte Datei an den Fehlerstellen zu überschreiben ohne alles komplett neu rendern zu müssen?
P.P.S.: Ist der Export in eine Datei eigentlich schneller wenn man mit der Entertaste schon vorgerendert hat?
Für eure Antworten schon mal vielen Dank!
Grüße aus München
Antwort von domain:
Das ist eine rein interne Organisationsfrage im NLE. So dauert das (smarte) Rendern bei Liquid und PS grundsätzlich weniger als 1:1 und zwar auch für alle alle schon vorher im Hintergrund gerenderten Fx-Partitionen. Mir bis heute schleierhaft, dass dieses Multitasking mit absoluter Timeelinepriorität nicht auch bei anderen NL-Editoren zu finden ist.
Also bei Liquid und PS genügt es, die kleinen Änderungen durchzuführen und der gesamte Rest wird dann wieder relativ schnell "smart" rausgerendert.
Kommt bei mir öfters vor und dann warte ich halt eine halbe Stunde für den 45 Minutenfilm in seiner neuen Fassung.
Antwort von tommyb:
Statt riesige Geschichten zu Tippen, kurz und prägnant Frage stellen.
Wenn das Inputmaterial DV ist, (25 mbit, 420, 48Khz), Du spielst es ein als solches, schneidest es, spielst es wieder als DV aus, dann sind mitlerweile viele Programme in der Lage eben dieses "Smart Rednering" zu verwenden.
Sony Vegas z.B. macht das ohne große Probleme - die Geschwindigkeit beim Export von Material hängt dann allerdings stark von der Festplattengeschwindigkeit ab.
Das ist die eine Sache.
Wenn man irgendwas am kompletten Material verändert hat, muss das ganze natürlich durchgerechnet werden. Und dabei reicht es schon beim Export den Farbbereich zu verändern (z.B: von 0-255 -> 601 zu 16-235 -> 709).
Antwort von ksr:
In aller Kürze: Natürlich beherrscht Premiere Smart Rendering/Direct Stream Copy, und das nicht erst seit der neuesten Version...
Voraussetzung ist, daß die Projekteinstellungen den Clipspezifikationen entsprechen - daß das so ist, kann man daran sehen, daß - sofern nur harte Schnitte und keinerlei Effekte vorliegen - überhaupt nicht gerendert wird! Trotzdem muß beim Export in 1 Datei gerechnet werden - schließlich werden da ja die ganzen Einzelclips, auf die Premiere referenziert, entsprechend er Timeline "zusammenkopiert". Sofern das aber wiederum dem Format der Rohclips (in Deinem Falle dv-avi) entspricht, geht das schneller als Echtzeit.
Aber das müßte Dir eigentlich alles klar sein, wenn Du schon lange mit Premiere arbeitest.
Nur die Fehlerstelle rendern und dann mit anderen Programmen zusammenflicken. (=umständlich)
Premiere kann sich die exportierte Datei nicht "merken" - der Export wird ja nicht in der Timeline gespeichert, insofern kann der bereits erfolgte Export nicht "wiederverwendet" werden, wenn sich nur kleine Änderungen gegenüber einem Neuexport ergeben.
Wäre cool, wenn das machbar wäre, da stimme ich Dir zu - sehe es aber trotzdem nicht als Kernaufgabe.
P.P.S.: Ist der Export in eine Datei eigentlich schneller wenn man mit der Entertaste schon vorgerendert hat?
Ja - um genau den Zeitanteil, den vorher dieses Rendern gebraucht hat. Hier liegt aber trotzdem der Schlüssel:
Du renderst mit "Enter", exportierst (geht nun schneller). Wenn nun alles passt, hat es gleich lang gedauert, wie wenn Du nicht "vorgerendert" hättest. Entdeckst Du nun aber einen Fehler und besserst ihn aus, müssen die ganzen restlichen (=korrekten) vorgerenderten Stellen nicht neu berechnet werden - somit geht der Export wesentlich schneller (da nur die vorhandenen Clips zusammenkopiert werden müssen)! Voraussetzung: Du speicherst die Projektdatei, nach dem "Vorrendern" (=dann werden die Vorschaudateien abgespeichert, der grüne Balken in der Timeline bleibt!).
Antwort von lx2:
Prägnant:
Warum aber dann komplett rausrendern anstatt die alte Ausgabedatei zu kopieren und die geänderten Parts zu ersetzen?
Antwort von pilskopf:
Prägnant:
Warum aber dann komplett rausrendern anstatt die alte Ausgabedatei zu kopieren und die geänderten Parts zu ersetzen?
So und nicht anders würd ich es auch machen. Und dann trptzdem mit Smart Render natürlich.
Antwort von lx2:
Ok, hab mal einen kleinen Test gemacht. Tatsächlich ist (lediglich bei hardcuts) die Exportgeschwindigkeit von Premiere ganau so schnell wie Virtualdubs Direct-Stream-Copy
Hmm, naja dann muss ich mir halt einen besseren Workflow ausdenken, wenn es zu einem Fehler gekommen ist:
z.B.
Spur1: Ausbesserungen
Spur2: Ausgebedatei
Spur3: Hauptfilm, unterteilt in Einzelsequenzen
Dann kann ich immer schön Smartrendern und hab auch nen guten Überblick.
Danke für eure Infos