Frage von Dedi:Hallo,
ich habe folgende Herausforderung:
Ich habe ca. 8 Stunden Rohmaterial von meinen beiden Kindern, also vorsichhinbrabbelnde Babys oder die ersten Gehversuche etc. Nun gibt es wohl nichts langweiligeres, als diese Schnipsel aneinanderzureihen und auf DVD zu brennen. Das schauen sich nur echte Fans (die Eltern) an und das wohl auch nur alle paar Jahre :-)
Habt Ihr ein paar Anregungen für mich, wie ich das kreativ angehen kann?
Vielen Dank!
Gruß,
Dedi
Antwort von AndyZZ:
: Hallo,
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: ich habe folgende Herausforderung: Ich habe ca. 8 Stunden Rohmaterial von meinen beiden
: Kindern, also vorsichhinbrabbelnde Babys oder die ersten Gehversuche etc. Nun gibt
: es wohl nichts langweiligeres, als diese Schnipsel aneinanderzureihen und auf DVD zu
: brennen. Das schauen sich nur echte Fans (die Eltern) an und das wohl auch nur alle
: paar Jahre :-)
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: Habt Ihr ein paar Anregungen für mich, wie ich das kreativ angehen kann?
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: Vielen Dank!
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: Gruß,
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: Dedi
Hatte und habe ein ähnliches Problem: Ohne Ende Babyfilme...
So im nachhinein eine Story zu konstruieren ist ziemlich schwierig.
Ich hab es bisher derart gelöst:
- Material sichten
- verdorbene Szenen sofort vernichten
- Material sichten
- Direkt zusammengehörendes Material zusammenzufassen und Kapitelblöcke zu generieren. Heißt: Du hast innerhalb dieses Kapitel eine abgeschlossen Aktion
- Kapitel bilden: z.Bsp. Besuch der Eltern/Schwiegereltern, Das erste Bad in der Wanne, Spazierengehen mit Kinderwagen, Baby an Muttis Brust, Papa an Muttis Brust :-), Der erste Geburtstag, Die ersten Schritte, Baby spielt mit Spielzeug, usw. usws....
- Keine Hemmungen haben doppelt und dreifach vorhandenes Material (und davon ist reeeeeiiiiichlich vorhanden) zu löschen oder in einer Art Zeitrafferaufnahme auch von verschiedenen Daten zusammenzufügen. Ein bißchen Schummeln fällt meist niemandem auf.
- Wenn du dann aus deinen 8h bis dato vermutlich 4h gemacht hast, gehe nochmals alle Kaptel durch und lösche, lösche, lösche... was dir beim ansehen des kompletten Films als störend und zu lang auffällt. Ist manchmal schwierig, aber wenn es halbwegs interessant bleiben soll, kommst du nicht drum herum. Und wenn die Szenen erstmal weg sind, vermisst sie auch niemand.
Hoffentlich konnte ich ein wenig helfen. Mir graut auch schon davor meine weiteren 10-12 Cassetten zu schneiden...
Gruß
Andreas
Antwort von Markus:
Hallo Dedi,
in der Kürze liegt die Würze - und es gibt nichts schöneres als einen Videofilm, der kurzweilig ist und den man sich immer wieder gerne ansieht.
Wenn das Endprodukt später auf DVD vorliegen soll, nutze ruhig die damit verbundenen Möglichkeiten der Strukturierung. Du könntest z.B. einzelne kleine Sequenzen von wenigen Minuten Laufzeit schneiden (wie von Voltz beschrieben) und diese auf einer DVD mit einem Menü verbinden. Das reduziert einerseits die Arbeit an dem Werk, weil Du alles in kleine Portionen aufteilen kannst. Andererseits wird der Zuschauer dabei nicht zum passiven Betrachter, sondern kann durch Auswahl der einzelnen Filme aktiv Einfluss auf den Filmablauf nehmen.
Liebe Grüße
Markus
www.behrendt.tv
Antwort von - Udo -:
: Hallo,
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: ich habe folgende Herausforderung: Ich habe ca. 8 Stunden Rohmaterial von meinen beiden
: Kindern, also vorsichhinbrabbelnde Babys oder die ersten Gehversuche etc. Nun gibt
: es wohl nichts langweiligeres, als diese Schnipsel aneinanderzureihen und auf DVD zu
: brennen. Das schauen sich nur echte Fans (die Eltern) an und das wohl auch nur alle
: paar Jahre :-)
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: Habt Ihr ein paar Anregungen für mich, wie ich das kreativ angehen kann?
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: Vielen Dank!
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: Gruß,
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: Dedi
Egal was Du ZUSÄTZLICH daraus machst - die 8 Stunden würde ich nur um schlechte, unscharfe, verwackelte und wirlich langatmige Szenen kürzen und komplett aufheben. Auch wenn Du sie erst in 10 Jahren noch mal sichten wirst, Du (und Deine Kinder) wirst Dich daran erfreuen!
Antwort von Voltz:
Meistens ist es ja so, dass man ganz entzückt ist und seinen kleinen brabbelnden Nachwuchs minutenlang in andächtiger Stille gefilmt hat. Dieses Material kann man natürlich schon verwenden, aber kürzen - kürzen - kürzen!
Ich selbst bemühe mich immer um thematische Blöcke in chronologischer Reihenfolge.
Das kann für das erste Jahr eines Babys z.B. so aussehen:
1. Geburt
2. Glückwünsche
3. Die ersten Wochen (Baby kommt nach Hause, Spaziergang, Ausflüge etc.)
4. Großeltern, Verwandte, Freunde kommen zu Besuch
5. Baby schläft - Baby trinkt - Baby wird gewogen, gebadet, gewickelt
Ab hier nur noch die Highlights, z.B.
6. Baby kann sitzen und spielt
7. Baby kann rutschen bzw. krabbeln
8. Der erste Brei
9. Die ersten Gehversuche
Und dazwischen, je nach Chronologie:
Ostern / Weihnachten / Der 1. Geburtstag / Besuche bei Freunden, Verwandten etc.
kurze lustige oder typische Szenen
Wenn Du die Themen in sich abgeschlossen hälst, sind sie später auf der DVD im Menü auch separat anwählbar. Wenn der Film insgesamt also zu lang wird, kann man sich beim Vorführen auf einzelen Themenblöcke beschränken. Insgesamt solltest Du dich aber an einer Gesamtdauer von max. 60 Minuten orientieren, es sei denn Du hast wirklich sehr viel abwechslungsreiches Material. Dann darf es natürlich auch etwas länger sein. Es ist ja schließlich Eurer Kind!
Antwort von wolfgang:
Die Kürzung ist natürlich ein wichtiges Mittel - und wurde ja breit genug dargelegt.
Ansonst gibts noch immer die klassischen Mitteln, so einen Film interessanter zu gestalten:
- etwa, indem man auch Details zeigt, und auch zwischen Totaler und Halbtotaler hin- und herschneidet;
- etwa, indem man aus verschiedenen Perspektiven die Sachen herzeigt;
- etwa, indem man doch ein wenig einen Handlungsfaden in die Sache bringt, wie es oben schon beschrieben worden ist (Besuch bei Oma/Beim Wickeln usw...).
Und: normalerweise ist die Länge von so einem Film halt der kritische Teil. Man sollte wohl nicht über 40 Minuten gehen, das durchschnittlich interessierte Publikum ist wohl dankbar, wenn man mit den besten 20 oder 25 Minuten beglückt wird. Womit wir wieder bei der Kürze sind...
Antwort von Piepelchen:
: Hallo Leute,
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: vielen, vielen Dank für diese tollen Antworten!!!
:
: So schwer es auch werden wird, ich werde kürzen :-)
:
: Auch die Kapitelweise Vorgehensweise ist ein sinniger Tip.
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: Nochmals, vielen Dank!
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: Gruß,
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: Dedi
Was einen Film auch noch wirklich kurzweilig erscheinen läßt, ist die passende Musik dazu und eventuelle Nachvertonung (witzigen Kommentar aus dem "Hintergrund"). Die Sache mit der Musik ist allerdings sehr zeitaufwendig, aber lohnt sich ohne Ende! Ein peppiger Hintergrundmusiktitel läßt die Betrachter mit den Füßen wippen und die Zeit nicht so schnell realisieren ;-)
Antwort von Dedi:
Hallo Leute,
vielen, vielen Dank für diese tollen Antworten!!!
So schwer es auch werden wird, ich werde kürzen :-)
Auch die Kapitelweise Vorgehensweise ist ein sinniger Tip.
Nochmals, vielen Dank!
Gruß,
Dedi
Antwort von wolfgang:
: Egal was Du ZUSÄTZLICH daraus machst - die 8 Stunden würde ich nur um schlechte,
: unscharfe, verwackelte und wirlich langatmige Szenen kürzen und komplett aufheben.
: Auch wenn Du sie erst in 10 Jahren noch mal sichten wirst, Du (und Deine Kinder)
: wirst Dich daran erfreuen!
Aufheben des O-Materials sollte man immer machen - aber zum Rest: versuche mal, 8 Stunden irgendjemanden zu zeigen.
;)