Frage von Todd Deece:Die Frage ist natürlich unmöglich allgemeingeltend zu beantworten (eine GZSZ-Folge wird wohl schneller geschnitten sein, als es bei 30min Apocalypse Now! der Fall war).
Aber ich bräuchte mal einen Richtwert.
Sagen wir, wir haben eine Folge der TV-Serie "Die Wache" oder "Der Bulle von Tölz". Gut, die gehen netto jeweils 45 und nicht 30 Minuten, aber es reicht als Beispiel.
Eigentlich kann ma es aus den Punkt bringen: Wieviele Schnittminuten stecken durchschnittlich in einer Filmminute (bei einem Aufwand wie er halt bei einer kurzen durchschnittlichen TV-Produktion üblich ist (Thema: Die Wache) ?
Jede realistische Angabe würde mir Helfen.
Oder wer mir sogar NOCH mehr helfen kann und will: Wie lange würde eine Cutter brauchen (bzw. wieviele Tage würde er einer Produktionsfirma berechenen, und zu welchem Satz?) für einen 30minütigen Fernsehkurzfilm?
Jede Hilfe wäre toll!
Bräuchte diese Information wirklich dringend.
Danke!
Todd
Antwort von livinggerund:
Das ist total abhängig vom Rohmaterial (Menge), Arbeitsweise, vorhandenes Equipment, Unterstützung(Assis), Erfahrung, Eile, Vereinbarung, Glück, Kosten und vor allem von weiss der Geier.
Ich nehme an du fragst wie das im professionellen Bereich ist. Am besten rufe ein Sender an und frag mal. Für bestimmte *Formate* gibt es bestimmte Zeitberechnungen, aber die Vereinbarung ist das dominante.
Livinggerund
Antwort von Marco:
Bei Spiel ca. 2 bis 4 Minuten pro Tag - abhängig von verschiedenen Faktoren.
Marco
Antwort von grovel:
Laut Walter Murch beträgt die Rate bei einem normalen Feature-Film ca. 8 cuts pro Tag. (Statistische Endleistung).
Für einen zweistündigen Feature-Film arbeitet man acht Monate, macht zwei Monate für 30 Minuten, und das mit Assistenten und viel Arbeitsteilung.
Eine kleine Bude rechnet normalerweise zwei Wochen Postproduction für eine Kurzfilmproduktion (~20 min.)
Angenommen, man hat nur den Filmschnitt zu tun, so kann man bei effizienter Arbeitsweise aber durchaus mit 5 Min. Schnitt pro Arbeitstag rechnen. War der Cutter bereits bei der Produktion dabei, kennt das Material, sogar noch schneller; sitzt der Regisseur neben dem Cutter gehts viiieeel länger.
Und natürlich gibt's sehr viel mehr als nur den Filmschnitt zu tun, die Tonabmischung braucht mindestens ebenso lange.
SeeYa grovel
Antwort von Marco:
Wenn es um den puren Schnitt geht und er einen Assistenten hat, der sich v.a. in einer Vorbereitung und in einer zweiten Schicht um die Materialorganisation kümmert, so dass der Cutter konzentriert allein am Schnitt arbeiten kann, dann ist das möglich. Bedarf aber einiger Erfahrung und da dürfen dann keinerlei Probleme auftreten.
Dennoch kann dann 3 Minuten pro Tag ein sehr hohes Pensum sein (denk daran, dass es hier nicht nur um Bildschnitt, sondern auch um Tonschnitt und zumindest um die Vorbereitung zu einer Tonmischung geht!!!). Und rechne bei dieser Zeit bloß nicht noch irgendwelche Effekte oder eine Farbkorrektur mit ein. Das geht nochmal extra drauf.
Wenn Du halbwegs auf der sicheren Seite sein willst, dann kalkuliere auf keinen Fall mehr als 2 Minuten pro Tag.
Marco
Antwort von Todd Deece:
Danke erstmal für die Antworten.
Ja, ich hab schon befürchtet, dass meine ziemlich lockeren Vorgaben für eine fundierte Antwort nicht ausreichen. Das "Problem" ist, ich bräuchte so eine Angabe für eine rein fiktive Geschichte.
Aber wenn es okay ist, wenn ich bahupte, dass ein Editor bei einer angenehm-fixen Arbeitsweise, das Material einer kleinen DigiBeta-Produktion in 10 Tagen (10x3 Minuten = 30min) zu einem Endprodukt zusammenschnibbeln kann - dann würde mir das wirklich reichen.
Antwort von mr. nice:
hi
also ich arbeitete mal bei taxi orange (österreichisches pendant zu big brother) da waren 10 min an einem arbeitstag zu schneiden. bei meinem 7 minütigen kurzfilm gingen aber ca 2 wochen drauf!
Antwort von dirk:
Eine Frage ohne Antwort.
Wer schneidet auf was und wer sitzt dabei und hat welche Vorstellungen.
Im besten Fall sitzt der Filmemacher neben dem Cutter und kann (durch vorheriges Sichten und Timecode notieren) genau sagen, wo und was geschnitten wird. Wenn der Filmemacher nun auch noch alle benötigten Geräusche und die Musik mitbringt (GEMA!! etc.) und keine aufwendigen Special-Effects braucht, dann kann man sehr schnell schneiden.
Mein BlitzFilm "Augen" geht 9 Minuten, gedreht an einem Tag und an zwei geschnitten - aber von mir und mit ca. 70min Rohmaterial (
www.brand-xfilms.de für mehr und Film anschauen - sehr gut geworden und läuft auf Festivals - gedreht auf mini-DV).
Auch ist es wichtig, wie viele Schnitte notwenig sind, wie viele Einstellungen gedreht wurden und ob mann eventuelle Fehler gut covern kann.
Dann muß man das Material möglicherweise auch einladen und wer mit vier Stunden ankommt, lädt erstmal vier Stunden ein - das will natürlich auch bezahlt sein beim Schnitt (vielleicht nicht der große Tarifsatz, aber die Maschinen sind ja belegt).
Also bei gutem Arbeiten ist alles möglich, sogar mehr als sechs Minuten, aber das hängt eben von allen Faktoren ab. Fürs Planen würde ich sagen mind. 6 Tage für 30min - also am besten einen Cutter mit Schnittplatz oder eine Firma für das Projekt begeistern und dann für wenig Geld oder keines und dafür mit mehr Zeit schneiden.
