Frage von dudelsack44:2 Sachen möchte ich erlernen, gerne in Form eines Praktikums:
- Lichtgestaltung
- Production Design
Wen fragt man da am besten? Für Licht einen Oberbeleuchter? Oder gibt es Firmen, bei denen man gut aufgehoben ist? Und wen bei Production Design? Soll allerdings kein Bühnenbild im Theater sein, da die Kulisse (und das Licht) sich ja dort doch stark vom Filmbereich unterscheidet, wenn Ihr versteht, was ich meine. :-)
Macht das auch ohne zeichnerische oder malerische Amibitionen/Talente Sinn? Was genau würde man da überhaupt machen?
Bin da gerade etwas ratlos und würde mich über Antworten freuen!
Antwort von srone:
Soll allerdings kein Bühnenbild im Theater sein, da die Kulisse (und das Licht) sich ja dort doch stark vom Filmbereich unterscheidet, wenn Ihr versteht, was ich meine. :-)
nein, verstehe ich nicht, den die grundlagen sind in beiden fällen diesselben, abstrahieren solltest du in deinem kopf.
lg
srone
Antwort von dudelsack44:
Ja, die Grundlagen, aber mehr auch nicht, denn im Theater wird doch immer etwas grober ausgeleuchtet, da man ja nicht mitten auf die Bühne Scheinwerfer usw. platzieren kann. ;-)
Z.T. ist das schon ziemlich gut geleuchtet, aber gearbeitet wird doch irgendwie anders als beim Film.
Antwort von srone:
Ja, die Grundlagen, aber mehr auch nicht
das ist
alles - denke in lichtstimmungen, das übertragen (hauptsächlich kontraste mildern) auf film/video ist dann ein klacks. ;-)
beim bühnenbild genauso, lerne die basics, techniken, materialien und du hast das "lego" das du brauchst, um selbst etwas zu entwickeln.
lg
srone
Antwort von dudelsack44:
Ich möchte aber auch gerne lernen, wie Diffusoren, Abdeckfahnen usw. eingesetzt werden. Im Theater hängen die oben an der Traverse (oder hinten ein Verfolgerspot) und mehr nicht... reizt mich nicht so sehr, da kann ich ja gleich alles auf eigene Faust machen. Außerdem wird nicht das Set-Up alle paar Sekunden geändert. Das meine ich halt mit den Unterschieden.
Antwort von domain:
Bist ja ein ganz neugieriger Keksgänger.
Warum baust du dir nicht eine Miniaturlocation (Puppenstube) auf, kaufst dir 3-4 LED-Taschenlampen mit min. 600 Lumen und veränderbarem Fokus.
Dann noch mit schwarzem Naturpapier und weißen Reflektoren alle möglichen Abschattungen oder Aufhellungen basteln und mit Backpapier div. Diffusoren.
So könntest du im kleinen Maßstab alles mögliche testen und autodidaktisch lernen und erfahren. Gibt ja z.B. einige Tutorials am Beispiel Ei.
Sicher besser, als als alles nur gezeigt zu bekommen.
Antwort von dudelsack44:
Hinter dem Praktikum steckt auch ein großes ICH WILL... grüble gerade an einer sinnhaften Formulierung, aber mir fällt kein gescheites Argument ein....ist es wirklich so unsinnig?
Antwort von Alf_300:
@
Warum baust du dir nicht eine Miniaturlocation (Puppenstube)
Zeit wirds dass wieder mal einer sowas wie Celebrity Deathmatch dreht ;-)
Antwort von dudelsack44:
Ist es nicht schwierig, in Miniatur zu leuchten? Kann man da wirklich differenziert, also mit vielen verschiedenen Lichtquellen usw. arbeiten?
Gibt es keine Möglichkeit, an solche Praktikumsplätze zu kommen?
Antwort von srone:
Ist es nicht schwierig, in Miniatur zu leuchten? Kann man da wirklich differenziert, also mit vielen verschiedenen Lichtquellen usw. arbeiten?
ja, ist dasselbe wie in gross.
ich habe mir am anfang einen styroporkopf genommen, meine damalige frau hat ihn geschminkt, eine perücke dazu und du hast ein super geduldiges lichtdouble.
lg
srone
Antwort von Bergspetzl:
da will endlich einer handwerk lernen, LICHT dazu noch wohlgemerkt, und er bekommt nichts zu hören wie "machs dir selbst, von profis lernen is doof"??? so langsam zweifle ich an der branche oder an dem forum hier?! es wird nur gelästert über die ganzen preisdumpenden selfmade amateure und dann sowas. ich glaube, ich weiss wo diese sitzen ;)
go on, mach licht. schau wer die letzten großen interessanten deutschen film produktionen gefahren hat, schau nach den firmen, den lichtsetzern, ihren homepages. da kommst du denen auf die fährte und dann ab mit dir, irgendwo wird sicher wer gesucht.
im notfall auch die studios, aber interessanter ist es sicher bei einer filmproduktion lichtprakti/assi/runner zu sein.
Antwort von dudelsack44:
Also einfach mal quer-reinfragen, Danke, dann weiß ich dbzgl. schonmal Bescheid. :-)
Wie sieht es mit meiner Idee, in den Beruf eines Production Designers mal "hereinzuschnuppern" aus? Genauso vorgehen und einfach mal nachfragen?
Antwort von Alf_300:
Kann sein dass Bewerbungen beim Abzocker zum Erfolg führen
in Firmen wie Bavaria kommt man allerdings ohne Vitamin B nicht rein.
Es stellt sich also auch die Frage - wo kriegt man Vitamie
Antwort von dudelsack44:
Naja, ich dachte eigentlich erst einmal daran, die Firmen zu fragen, ob sie Beleuchter kennen, die vielleicht so etwas machen würden und dass ich die dann kontaktiere... können die dann auch Zeugnisse usw. schreiben, die an Unis anerkannt werden? (Selbsterklärend nicht die Harvard...)
Antwort von carstenkurz:
In welcher Stadt oder Nähe wohnst Du denn?
Meiner Meinung nach - ins Produktionsdesign reinschnuppern ist sicher interessant. Aber ohne existierenden gestalterischen Background ist das im Grunde dann doch witzlos. Ich denke auch, die haben in der Regel kein Interesse an jemandem, der 'nur sehen will, wie das läuft'.
Was Licht angeht, könnte eventuell auch ein Verleih ein Ausgangspunkt sein. Da ist zwar vielleicht erstmal nur Schleppen angesagt, aber das kann auch interessant sein ;-)
Die wenigsten kleinen Produktionen machen aufwendiges Licht.
- Carsten
Antwort von rainermann:
Kann sein dass Bewerbungen beim Abzocker zum Erfolg führen
in Firmen wie Bavaria kommt man allerdings ohne Vitamin B nicht rein.
Es stellt sich also auch die Frage - wo kriegt man Vitamie
Hat man keine, holt oder macht man sich welche. Denke, auch heute noch gilt: dranbleiben, dranbleiben, dranbleiben. Dann siebt sich das von selbst aus, wer wirklich will oder wer's einfach nur "cool" findet.
Ich hatte Anfang der 90er genau Null Kontakt zur Filmbranche und kam aus einem kleinen Dörfle. Aber ich blieb dran, fuhr immer wieder nach München/Berlin, hab die (deutschen) Regisseure kontaktiert, die ich immer bewundert hatte und mich immer wieder bei Filmfirmen vorgestellt. Aber nur die großen: Beim Vilsmaier, Verhoeven etc. So entstanden im Laufe der Zeit die ersten Kontakte. Man braucht Geduld und Ausdauer und sollte schon absolut vom Thema Film überzeugt sein. Sonst tut man damit niemandem einen Gefallen. Achso: 2-3 Jahre später war ich Praktikant bei "Marienhof", paar Wochen drauf Fahrer beim "Fahnder" etc. 8 Jahre später dann Dipl./Regie an der Filmakademie LB gemacht.
Mein Tip: raus aus dem Forum, Laptop abstellen, das Telefon schnappen und loslegen! Als ich mal in NY war, rief ich kurz vor der Abreise bei den Troma Studios an. Einfach so. Fiel mir spontan ein. Wurde sofort eingeladen. War geil dort und durfte spontan Kamera bei einer Webshow machen. Das nur als Beispiel.
Antwort von Thunderblade:
Ohne ein ausgiebiges Praktikum in einem Major Rental ( ARRI, Cine-Mobil, etc.) wird es sehr sehr schwierig an ein Licht-Praktikum am Set bei einem guten Oberbeleuchter zu kommen.
Außerdem musst du dir vor Auge führen dass das Leben als Beleuchter am Set nichts mir kreativer Lichtsetzung zutun hat.
Das macht allein der DoP/Kameramann mit dem Oberbeleuchter.
Als Praktikant bist du wahrscheinlich damit beschäftigt abseits vom Set den LKW zu sortieren oder 100 Meter Powerlock Kabel durch den Acker zu legen .
Als normaler Beleuchter verbingt du den Drehtag auch mal oft bei Minusgraden in 60 Metern Höhe auf nem Steiger und kannst vielleicht unten in ganz kleinen Punkten erkennen was da am Set abgeht ;-).
Wenn du nicht gerade als Oberbeleuchter/Gaffer oder Best Boy am Set bist wirst du von kreativer Lichtsetung nicht wirklich viel mitbekommen ;-)
Also du darfst dir keine falschen Vorstellungen von einem Licht-Praktikum machen. Mit einem kreativen Lichtsetz-Workshop hat das überhaupt nichts zutun ;-). Aber kommt natürlich auch auf die Größe der Produktion an,
bei einem kleinen TV-Film oder Studentenfilm bei dem die Teams und der Aufwand entsprechend kleiner sind bekommt man vielleicht mehr mit.
Noch was:
Leute die ,,nur mal reinschnuppern wollen'' bzw danach noch studieren wollen etc. und nict vorhaben professionell in die Beleuchter-Schiene reinzukommen haben es noch viel viel schwerer an einen Platz zu kommen.
Die Oberbeleuchter sind meist auf der Suche nach Leuten die sie sich über Jahre zu verlässlichen Teammitgliedern ausbilden/ rekrutieren können.
Antwort von rainermann:
Kann ich 100% genauso bestätigen
Antwort von Adam:
Ein guter Freund (er hatte als 15jähriger den Berufswunsch) - heute sehr erfolgreich als Kameramann - hat angefangen als Kartenabreisser im Kino, dann Filmvorführer und dann: Praktikum beim Fotografen und eben Beleuchtung für Fotografie.
Er ist bis heute absolut davon überzeugt, dass dieses 'Handwerklernen' die richtige Entscheidung war.
Und auch ich glaube, dass mit Standbildern (also Fotografie und die Beleuchtung für Fotos) erstmal am besten gelernt werden kann.
Evtl. findest Du da leichter ein Praktikum. 3 Monate beim Fotografen bringen bestimmt sehr viel!
Antwort von dudelsack44:
Danke für Rat und Anregungen! :-)
Beim Fotografen? Klar, warum nicht.. allerdings nicht im Studio vor der Leinwand, oder? Reisen die nicht extrem viel, sodass es evtl. schwierig ist, da ein Praktikum zu machen?
Übrigens: Kabel verlegen fänd ich für den Anfang auch spannend.
Antwort von Adam:
Beim Fotografen? Klar, warum nicht.. allerdings nicht im Studio vor der Leinwand, oder? Reisen die nicht extrem viel, sodass es evtl. schwierig ist, da ein Praktikum zu machen?
Übrigens: Kabel verlegen fänd ich für den Anfang auch spannend.
Naja - Fotografen gibts ja in vielen verschiedenen Bereichen. Im Studio mit Menschen, Produkte im Studio (mit jeweils anderer Ausleuchtung).... und natürlich auch 'ausser haus'.
Aber das heißt ja nicht unbedingt Reisen.
Im Endeffekt ist es das gleiche wie beim Film. Es gibt Filmemacher (sagen wir mal Dokumentarfilmer) die viel reisen (je nach Thema) und Kameramänner die jeden Tag die Tagesschau filmen (um es mal extrem zu machen).
Ich glaube(!), dass das Praktikum beim Fotografen einfacher zu 'ergattern' ist. Und man leichter lernt, da z.B. nur eine Lichtsituation geschaffen wird, dafür evtl. wesentlich akribischer (z.B. für ein Produktfoto).
Auch der Bildaufbau ist bei einem Fotografen sehr gut zu erlernen.
Für Anfänger ist es wohl leichter alles zu verstehen, da alles relativ statisch ist.
Ich bin der Meinung, dass Fotografie-Handwerk die beste Basis für Film ist.
Und Deine Aussage: "Kabelverlegen fände ich auch spannend" ist die richtige Einstellung. Das ist genauso wie ein guter Architekt auch wissen sollte wie Beton angerührt wird. Und er sollte es nicht nur wissen, sondern auch mehrmals gemacht haben.
Antwort von carstenkurz:
Ich denke auch, dass man in der Fotografie mehr über Licht und Bildwiedergabe lernt. Dass die Bilder laufen ist dabei erstmal egal.
Wichtig ist, von unten nach oben - mit wenig anfangen. Digital schadet nicht, weil man sofort Resultate sieht. Aber man sollte erstmal die Finger von der Farbkorrektur am Rechner lassen. Man kann mit einem Objekt auf einem Tisch, einer Lampe und einer weissen Pappe schon sehr viel lernen, wenn man sich die Zeit nimmt.
Wenn man sich die Biografien von Kameraleuten anschaut, sind sicher die meisten über die Fotografie zum Film gekommen.
- Carsten