Frage von patooo:He,
ich bin jedes Jahr überrascht wieviel Geld mein Steuerberater für seine "Beratung" aufruft. Habe mir nun überlegt die Steuern mal selber zu machen.
Wie macht ihr das? Könnt ihr mir eine Steuersoftware empfehlen? Vielleicht eine die auch KI nutzt. Es gibt soviele Anbieter, ist ja schlimmer als bei Kameras.
Danke für eure Infos,
lieben Gruß, patooo
Antwort von Alex:
Ich arbeite mich gerade in Accountable ein.
Erstaunlich einfach. Hat nen KI-Chatbot eingebaut, den man alles Mögliche rund um die Software und zu jedem Beleg fragen kann. Bin recht begeistert.
https://www.accountable.de/
Antwort von patooo:
Danke, schau ich mir mal an!
Antwort von ruessel:
Bei den Kosten vom Steuerberater hat man zu hoher Wahrscheinlichkeit nie eine Betriebsprüfung. In meinen knapp 20 Jahren filmisches Schaffens wurde nie geprüft, bei einen Bekannten mit einer Filmbude der alles selber machte, in den 20 Jahren 4 mal, mit endlosen Diskussionen die meist am Ende um 3000,- EUR gekostet haben. Mein Steuerbüro hatte zuletzt (2017) so um 1200,- genommen - mit vorsortierten Belegen, das habe ich mir einfach (wegen der Ruhe) gegönnt.
Antwort von stip:
ruessel hat geschrieben:
Bei den Kosten vom Steuerberater hat man zu hoher Wahrscheinlichkeit nie eine Betriebsprüfung. In meinen knapp 20 Jahren filmisches Schaffens wurde nie geprüft, bei einen Bekannten mit einer Filmbude der alles selber machte, in den 20 Jahren 4 mal, mit endlosen Diskussionen die meist am Ende um 3000,- EUR gekostet haben. Mein Steuerbüro hatte zuletzt (2017) so um 1200,- genommen - mit vorsortierten Belegen, das habe ich mir einfach (wegen der Ruhe) gegönnt.
Aus dem selben Grund bleibe ich auch bei meiner Steuerberaterin (plus aus Bequemlichkeit).
Antwort von Jörg:
kann ich nur bestätigen. Das Geld war hervorragend angelegt.
Bei Betriebsaufgabe vor 5 Jahren gabs vom FinA einen Persilschein, es wird
auch in Zukunft keine Prüfung stattfinden.
Antwort von GaToR-BN:
Ich habe mein Konto bei Finom angelegt. Dort ist online auch die Rechnungserstellung und Belegerkennung vorbereitet.
Da kann man also digital vorarbeiten. Tatsächlich nutze ich aber noch die Lösung von meinem Steuerberater. Habe aber die Hoffnung, dass die Vorbereitung mittelfristig noch ausgebaut wird.
Tatsächlich ist die Frage, ob ein (S)teuerberater diese Vorarbeit vor mir honoriert. Ich habe den Eindruck, dass es schwer ist einen guten/günstigen zu bekommen. Komplett selbst würde ich das auch nicht wegen möglichen Prüfungen machen.
Antwort von macaw:
ruessel hat geschrieben:
Bei den Kosten vom Steuerberater hat man zu hoher Wahrscheinlichkeit nie eine Betriebsprüfung. In meinen knapp 20 Jahren filmisches Schaffens wurde nie geprüft, bei einen Bekannten mit einer Filmbude der alles selber machte, in den 20 Jahren 4 mal, mit endlosen Diskussionen die meist am Ende um 3000,- EUR gekostet haben. Mein Steuerbüro hatte zuletzt (2017) so um 1200,- genommen - mit vorsortierten Belegen, das habe ich mir einfach (wegen der Ruhe) gegönnt.
Ich habe so viele, oftmals richtig heftige Stories aus meinem nächsten und weiteren Umfeld erlebt - jeder einzelne mit Steuerberater - daß ich mich niemals auf eine solche vermeintliche Sicherheit verlassen würde. Kontopfändungen, Nachzahlungen usw. teils in Höhe von hunderttausenden Euros, weil da richtig Mist gebaut wurde (eins davon betraf eine sehr große und bekannte Firma aus der Werbefilmproduktion). Am "besten" ist dabei, daß es einen aus heiterem Himmel trifft, weil das FA direkt zu einem eintrudelt, wenn es keine zufriedenstellende Kommunikation mit dem Berater gab. Dann steht man da und guckt dumm aus der Wäsche, weil man keinen Plan hat, was da überhaupt abging. Und zum Thema Haftung des Steuerberaters, falls das jemanden interessiert - auch nach intensivster Recherche habe ich keinen einzigen Fall gefunden, wo ein Steuerberater zur Rechenschaft gezogen wurde. Der vermutliche Grund: Als Mandant musst Du Deinen Berater verklagen - und das tu mal, während Du grad den o.g. Stress hast.
Ich mache den Kram daher selbst, sage aber nicht, daß das der Königsweg ist aber man sollte dringend Ahnung haben, was wie und warum gemacht wird und vor allem, was der Steuerberater so mit dem Amt treibt.
P.S.: Ich benutze Wiso Steuer seit 15 Jahren
Antwort von stip:
Dann waren das wohl echte Pfeifen. Wenn man bei einer halbwegs etablieren Steuerkanzlei ist dann kennen die und die Mitarbeiter beim Finanzamt sich, da wird ständig kommuniziert. Ich weiss ja nicht von wem du all diese Horrorstories hast aber normal ist das sicher nicht.
Antwort von macaw:
stip hat geschrieben:
Dann waren das wohl echte Pfeifen. Wenn man bei einer halbwegs etablieren Steuerkanzlei ist dann kennen die und die Mitarbeiter beim Finanzamt sich, da wird ständig kommuniziert. Ich weiss ja nicht von wem du all diese Horrorstories hast aber normal ist das sicher nicht.
Diese Horrorstories habe ich von Familienmitgliedern, Freunden und Kollegen, zwei weitere aus zweiter Hand - und die sind wie gesagt große Firmen die garantiert keine 0815 Steuerbüros hatten. Außerdem sollte man nicht vergessen, daß auch das Finanzamt Spielchen macht, gegen die selbst der Steuerberater nicht immun ist, das hat ein enger Schweizer Freund schon mehrfach erlebt, der in D lebt und tätig ist, aber seine GmbH in der Schweiz hat. Quellensteuer und was weiß ich.
Du, mir ist egal, wenn Du das als ausgedacht abtust - es ist exakt so passiert. Wenn ich übrigens einmal auf Google Suche, finde ich direkt sowas:
https://rae-oehlmann.de/wenn-steuerbera ... er-machen/
Und obwohl in dem Artikel davon die Rede ist, daß man bei Versäumnissen des Beraters klagen kann, ist der letzte Absatz echt ein starkes Ding und genau der Punkt für meinen Kommentar:
"Ist jedoch die Beweislage schwierig, und kann dem Berater ein bestimmtes Wissen oder Versäumen nicht nachgewiesen werden, dann sollten Steuerzahler von der Klage absehen. Sie zahlen sonst neben der zu hohen Steuer auch noch Prozess- und womöglich Anwaltskosten, die letztlich nicht weiterhelfen."
So, jeder sollte nun Bescheid wissen. Habt also ne Idee von dem was steuertechnisch passiert und ansonsten gutes Gelingen!
Antwort von pillepalle:
Bei den Kosten vom Steuerberater hat man zu hoher Wahrscheinlichkeit nie eine Betriebsprüfung. In meinen knapp 20 Jahren filmisches Schaffens wurde nie geprüft, bei einen Bekannten mit einer Filmbude der alles selber machte, in den 20 Jahren 4 mal, mit endlosen Diskussionen die meist am Ende um 3000,- EUR gekostet haben.
Bevor sich hier irgendwelche Mythen etablieren... die Unternehmen für eine Steuerprüfungen werden nach einem Zufallsprinzip ausgesucht. Dagegen hilft auch kein Steuerberater. Wenn es Unregelmäßigkeiten/Auffälligkeiten bei den eigenen Zahlen gibt, dann hat man eine hohe Warscheinlichkeit geprüft zu werden. Wenn ruessels Bekannter also geprüft wurde, dann vermutlich weil es Unstimmigkeiten/Auffälligkeiten gab, oder weil er zufällig ausgewählt wurde und nicht weil er keinen Steuerberater hatte. Und wenn man mehrmals geprüft wird, dann weil das Finazamt nicht den Eindruck hat, daß nach der Prüfung alles ordnungsgemäß läuft.
Und natürlich haben sie auch ein Interesse, daß sich der Besuch lohnt und sie nicht irgendwelche Leute Prüfen wo es nichts zu holen gibt. Eine Bekannte von mir mit Steuerberater wurde auch geprüft und sollte ein paar Tausend Euro nachzahlen. Sie hat dagegen geklagt und vor Gericht gewonnen, weil sie eben wusste, daß der Grund der Nachzahlung an den Haaren herbei gezogen war.
VG
Antwort von stip:
pillepalle hat geschrieben:
Wenn es Unregelmäßigkeiten/Auffälligkeiten bei den eigenen Zahlen gibt, dann hat man eine hohe Warscheinlichkeit geprüft zu werden. Wenn ruessels Bekannter also geprüft wurde, dann vermutlich weil es Unstimmigkeiten/Auffälligkeiten gab, oder weil er zufällig ausgewählt wurde
Aber darum geht es ja, Unstimmigkeiten/Auffälligkeiten/Unregelmäßigkeiten gibt es mit einem soliden Steuerberater nicht. Und die Leute kennen i.d.R. die Mitarbeiter in deren Finanzamt, da besteht durchaus ein Vertrrauensverhältnis wenn jahrelang Daten geliefert werde und es immer in Ordnung ist.
Antwort von pillepalle:
Der Steuerberater kann nur versuchen halbwegs geradezubügeln, was man macht. Aber es stimmt natürlich, dass ganz blöde Fehler bzw. Auffälligkeiten mit Steuerberater nicht vorkommen. Insofern hilft es schon. Aber wenn man (auch ohne Steuerberater) keinen großen Murks macht, dann sind die Chancen geprüft zu werden auch nicht größer.
Es gibt eben Dinge die für und welche die gegen einen Steuerberater sprechen. Ab einer gewissen Größe geht es kaum noch ohne, weil das deutsche Steuerrecht extrem kompliziert zu verstehen ist. Selbst für Fachleute. Ist dann auch mit Aufwand verbunden und dafür muss man auch bereit sein sich mit der Materie zu beschäftigen. Auf der anderen Seite verdient der Steuerberater nur, wenn man auch Steuern bezahlt. Er hat also immer ein gewisses Interesse, daß der Gewinn nicht zu gering ist. Deshalb kann man auch schlecht pauschal sagen, daß es für jeden gut, bzw. schlecht sei. Aber wer ihn sich leisten kann und möchte, sollte das ruhig tun.
VG
Antwort von Drushba:
patooo hat geschrieben:
He,
ich bin jedes Jahr überrascht wieviel Geld mein Steuerberater für seine "Beratung" aufruft. Habe mir nun überlegt die Steuern mal selber zu machen.
Wie macht ihr das? Könnt ihr mir eine Steuersoftware empfehlen? Vielleicht eine die auch KI nutzt. Es gibt soviele Anbieter, ist ja schlimmer als bei Kameras.
Danke für eure Infos,
lieben Gruß, patooo
Für Projektbuchhaltung Sesam Fibu, Klassiker der Filmgeschäftsführung. Ist mandantenfähig, kannst also mehrere Projekte parallel verwalten. Merksatz meines Profs seinerzeit: Mit Buchhaltung sollte sich wirklich jeder auskennen, mit Steuern nur der Steuerberater! ;-) Bei mir drum nie ohne Steuerberater, das ist sicherer. Er bekommt die Daten + Belege von Sesam und kann es direkt in sein Datev einlesen (Datevschnittstelle).