Frage von ice:man liest ja immer wieder, daß optische Bildstabilisatoren beim Filmen mit Stativen ausgeschaltet werden sollen - warum eigentlich?
Ich filme häufig aus (stehenden) Fahrzeugen mit Stativ und hoher Vergrößerung. Je nachdem, ob ich alleine oder mit anderen Leuten im Wagen sitze, erfährt das Stativ immer wieder leichte Erschütterungen, die sich bei hoher Vergrößerung natürlich als Wackler im Bild bemerkbar machen; die muß ich dann später in der Postproduktion versuchen auszugleichen, mal mit mehr, mal mit weniger Erfolg. Gilt die allgemeine Empfehlung auch für solche Fälle? Oder würdet ich eher dazu raten, den Stabilisator doch einzuschalten?
danke
Antwort von Auf Achse:
Probiers einfach aus, was hält dich ab! Und gib uns bitte bescheid was rausgekommen ist.
Auf Achse
Antwort von TonBild:
man liest ja immer wieder, daß optische Bildstabilisatoren beim Filmen mit Stativen ausgeschaltet werden sollen - warum eigentlich?
Also, in der Fotografie würden diese Bildstabilisatoren bei langen Belichtungszeiten zu Unschärfen führen. Aber bei Filmaufnahmen lasse ich den Bildstabi auch bei Aufnahmen vom Stativ meist an um Mikrowackler durch die Bedienung auszugleichen.
Einen exakten Schwenk kann ein Bildstabilisator allerdings erschweren. Hier wäre dann dieser auszuschalten.
Antwort von StanleyK2:
Ausprobieren ist immer am einfachsten!?
Versuch mal einen sauberen Schwenk mit längerer Brennweite auf Stativ mit Bildstabilisator zu machen. Beim Start wird das Bild auffällig "festgehalten" und beim Stopp gibt es ein Überschwingen/Nachfedern.
Antwort von Jalue:
Bei mir läuft's auf einen Kompromiss hinaus.
Einerseits kann der Stabi beim Stativeinsatz zum "Nachschwingen" führen weshalb man ihn ausschalten sollte.
Andererseits, so geht es zumindest mir, vergisst man oft, ihn wieder einzuschalten, wenn man schnell vom Stativ zum Handkamerabetrieb wechselt - und das Ergebnis sind dann fast zwangsläufig verwackelte Bilder, spätestens wenn man den Zoom ausfährt.
In der Regel lasse ich ihn also einfach an, um dem Preis, dass ich hin und wieder einen Take wiederholen, bzw. länger 'laufen lassen' muss, bis das Nachschwingen weg ist.
Antwort von ice:
Dieses Nachschwingen ist mir auch schon mal aufgefallen, allerdings mache ich eigentlich nie Schwenks. Wenn dies der einzige Nachteil wäre, würde ich den Stabi wohl zukünftig eingeschaltet lassen. Takes zu wiederholen ist leider nicht drin, wir reden hier von Wildtieraufnahmen in Afrika
Antwort von Jalue:
Na ja … das Problem tritt nicht nur bei Schwenks auf. Gerne unmittelbar nach dem Einschalten und so nach ca. 1 Sekunde steht das Bild (jedenfalls bei den Mühlen, mit denen ich bisher gearbeitet habe).
Wenn du das Tierfilmen hobbymäßig betreibst, sprich, zusammen mit anderen Touristen im Safaribus sitzt, wirst du wohl damit leben müssen. Ansonsten würde ich den Stabi doch eher ausschalten und alles daran setzen, für eine ‚stabile Plattform‘ zu sorgen.
Antwort von StanleyK2:
Ja, Stabi einschalten, ausschalten und das Vergessen derselben Aktionen. Ist mir auch schon passiert ...
Kein Stabilisator - so unterschiedlich die sind - ist perfekt, und schon gar nicht für jede Situation. Manche, z. B. die längeren Tüten von Canon, haben deshalb zwei Betriebsarten: einmal "normal", zum anderen ohne Stabilisierung der horizontalen Bewegung, damit man ungehindert schwenken/mitziehen kann.