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Infoseite // Raid 5 langsamer als einzelne Festplatten?



Frage von Auf Achse:


Servus!

Ich habe eine Frage zur Datenübertragungsgeschwindigkeit einzelner Festplatten im Verhältnis zu Raid 5. Man nehme 6 Stk. 1TB 32Mb Cache Festplatten (natürlich alle gleiches Modell). Wenn die Rohfilme wahllos über die 6 Platten verteilt sind ergibt sich beim Schneiden die selbe oder ähnlich hohe Übertragungsgeschwindigkeit wie wenn diese Platten im Raid 5 Verband organisiert sind? Wenn JA / NEIN bitte Erklärung WARUM!

Danke und Grüsse,
Auf Achse

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Antwort von Fudoh:

Bei einem Raid (5) werden die Daten ohnehin IMMER gleichmässig über alle angeschlossenen Platten verteilt - dafür sorgt der Raidcontroller. Und obwohl mehr Daten geschrieben werden müssen (Paritätsdaten) als wirklich im Programm anfallen, ist ein Raid (5) sowohl beim Lesen als auch Schreiben in jeglicher Hinsicht schneller als einzelne Platten. Bei einem Raid5 aus 6 Platten kommst Du heute problemlos auf über 300MB/sec Lesen und Schreiben - selbst mit Mittelklasse Controllern.

Grüße
Tobias

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Antwort von tommyb:

Wenn man davon ausgehen kann, dass jede Platte etwa 60 MB/Sekunde schafft und von jeder dieser Platten nur eine Datei gelesen wird, dann kommt man in der Tat auf einen höheren Durchsatz - der allerdings nicht komplett ausgenutzt wird.

Damit der Datendurchsatz auch möglichst hoch ist, müssen Dateien aber auch gezielt auf die sechs Platten verteilt werden. Keine der Platten darf stärker ausgelastet werden als andere.

Geht eine dieser Platten während des Schnitts flöten, sind dann auch die Daten weg, d.h. einer der Streams ist futsch.

Bei RAID 5 hat man den Vorteil, dass es nur ein Laufwerk gibt und man sich keine Mühe geben muss die Daten nach ihrer Größe (also nach Bitrate/Sekunde) auch richtig gewichtet auf die Platten zu schieben. Die Performance eines RAID 5 würde im Fall von komprimierten Dateien (z.B. AVCHD Schnitt) für sechs gleichzeitige Streams ausreichen (6 x 24 Mbit = 144 : 8 = 18 MB/Sek). Hinderlich wäre allerdings nur, dass der Kopf der verwendeten Platten seine Position sehr oft wechseln müsste.

Das heißt:
Bei den sechs losen Platten würde der Kopf kontinuierlich die Streams auslesen, bei einem RAID 5 würde der Kopf hin und her springen. Das könnte die Performance in diesem Fall erheblich drücken wenn die Platten nicht schnell genug nachkommen. Sind sie zudem stark fragmentiert oder werden sehr kleine Blockgrößen verwendet (alles ab 4 kb und darunter), wird der Flaschenhals noch enger.


Falls Du unbedingt ein schnelles System haben möchtest und einigermaßen komfortabel arbeiten willst, dann empfiehlt sich eventuell ein RAID 00 System.

Dabei werden insgesamt vier Festplatten verwendet um wiederum zwei RAID 0 verbunde zu erstellen die untereinander wieder mit einem RAID 0 verbunden sind. Dabei hat man jedoch gar keine Ausfallsicherheit - sondern im Gegenteil ein besonders hohes Ausfallrisiko. Stirbt eine Platte, ist ALLES weg.

Eine weitere Alternative ist ein RAID 50 System. Hier braucht man mindestens sechs Platten, hat die Kapazität von vier Platten, eine hohe Geschwindigkeit, Komfort und vor allem Sicherheit.


Unabhängig davon für welches RAID man sich entscheidet, sollte auf jedem Fall eine echte RAID-Karte genutzt werden mit einem echten RAID-Hardware-Controller.

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Antwort von Auf Achse:

Servus!

Danke für eure sehr ausführlichen und fundierten Antworten! Meine Frage hat sich deshalb aufgeworfen, weil das Defragmentieren meines RAID 5 Verbandes um ein vielfaches länger dauert als ich es bei den losen Platten gewöhnt war!
Mein Computerfuzzi hat mir ein MoBo mit integriertem Raid Controller eingebaut (Marke und Type schau ich heute noch nach). Meinst du mit ECHTER Raid Karte einen externen Raid Controller? Welchen würdest du empfehlen?
Ein unbeschreiblicher Vorteil des Raid 5 ist für mich die Verwendung der 6 (=5) Platten als EINE grosse Platte! Kein Dateinen-hin-und-herschieben mehr weil der Platz zu wenig wird...und natürlich die Ausfallssicherheit!

Danke für eure Infos,
Auf Achse

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Antwort von tommyb:

Ja, mit "echte Karte" meine ich einen externen Controller.

Das was auf dem Mainboard verbaut ist, ist ein Software RAID. Diese sind im Volksmund zwar nicht besonders gut, aber sie reichen völlig aus um das zu machen, wofür sie bestimmt sind.

Bei einem Software RAID übernimmt die CPU die Berechnungen. Das ist bei den heutigen Geräten keine große Sache mehr, das machen sie mit ihren vielen Kernen mal so nebenbei.

Schwieriger wird es nur, wenn komplexere RAID-Level verwendet werden. 0 und 1 zählen definitiv nicht dazu, sie sind recht einfach. Ein RAID 5 hingegen ist schon etwas schwieriger zu betreiben, weil hier mathematische Berechnungen durchgeführt werden müssen. Trotzdem reicht für den Betrieb von RAID 5 auch Software RAID aus - also das was auf dem Mainboard vorhanden ist.

Einen Nachteil hat das Vorhaben jedoch schon:
Fällt eine der Platten aus, kann man mit dem RAID 5 noch weiterarbeiten. Die Geschwindigkeit ist dann jedoch extrem niedrig. Der Datendurchsatz kann von 200 mb/s auf unter 10 mb/s fallen. Das liegt eben auch daran, weil es ein Software RAID ist. Echte Hardware, also ein externer Controller würde hier die Berechnungen in der Hardware durchführen, der Geschwindigkeitsabfall würde dann nicht so extrem ausfallen.

Ein weiterer Nachteil ist das Worst-Case-Scenario. Das ist der Fall, wenn der Controller ausfällt. Stirbt Dir das Mainboard weg (nach vielleicht 5 Jahren), lassen sich die Daten eines RAID 5 womöglich nur mit einer Spezialfirma wiederherstellen. Man könnte zwar genau das gleiche Mainboard auftreiben, ich habe aber bis dato noch kein Software RAID gesehen welchem man vorhandene Platten zuweisen konnte und er hat direkt weitergemacht.

Das ist bei guten (teuren) Hardware RAID Controllern oftmals möglich.


Bei einem RAID 1 ist der Worst-Case übrigens absolut nicht schlimm. Die Daten müssen hier ja nicht anhand von mathematischen Formeln errechnet werden sondern liegen unverändert und für jeden lesbar auf der Platte herum.


Übrigens ist ein RAID 5 mit sechs Festplatten auch nicht mehr besonders ausfallsicher. Sind sie irgendwo aus der gleichen Charge, könnten auch zwei Platten innerhalb kürzester Zeit sterben und dann ist ebenfalls alles weg.

Besser wären 2x RAID 5 mit je drei Platten.

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Antwort von Auf Achse:

Servus tommyb!

Wow, danke für deine ausführlichen Erklärungen. Wenn ich das für mich zusammenfasse: Ein Software - Controller reicht für den genügend schnellen Datentransfer aus, ist aber ein Sicherheitsrisiko das mir missfällt.
Kannst du mir einen oder mehrere externe Controller empfehlen?

Danke und Grüsse,
Auf Achse

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Antwort von tommyb:

Nein, nicht direkt, da ich nur RAID 1 nutze und das einzige RAID 5 bei mir womöglich irgendwann demnächst auch auf ein RAID 1 konvertiert wird (die Geschwindigkeit ist da nämlich nicht ausschlaggebend).

Vielleicht hilft Dir ja dieser Test von Tom's Hardware Guide:
http://www.tomshardware.com/de/sata-rai ... 37791.html
http://hardware.thgweb.de/2006/02/03/ra ... en_klasse/
http://hardware.thgweb.de/2005/11/19/sc ... index.html

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Antwort von carstenkurz:

Das Gegenteil ist der Fall. Software-RAIDs werden vom Betriebssystem verwaltet und können mit jedem Mainboard wieder in Betrieb gehen. Bei Hardware-RAIDs gibt es keine Garantie, ob man den Controller nochmal kriegt wenn das Ding die Grätsche macht, ob man Informationen zur RAID-Konfiguration erhält bzw. ob das Ding kompatibel mit irgendeinem typischen Software-RAID Schema ist. Hardware RAID Controller sind ein single-point-of-failure. Bei externen RAIDS kommt deren Netzteil noch dazu.

Im Übrigen: Wer glaubt, ein RAID für den Videoschnitt defragmentieren zu müssen, der...


- Carsten

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Antwort von tommyb:

Ich habe es bis jetzt noch nicht geschafft das eine RAID 5 Dingel was bei mir läuft wieder zum laufen zu bringen, nachdem ich aus Spaß die SATA Kabel untereinander getauscht habe. Danach waren die RAID Settings ungültig, eine Neuerstellung des RAIDS erforderte eine Formatierung der gesamten Platten.

Das Experiment habe ich aus Spaß gemacht, als nur wenige Daten drauf waren.

Falle es interessiert: Mainboard ist das ASUS M4N72E.

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Antwort von camworks:

das ist ja wohl auch logisch! ist ja wohl klar, daß eine vertauschung der plattenreihenfolge einen ausfall des raids zur folge hat. dafür ist ein raid auch nicht gedacht.

wenn du schon experimentieren willst, hätte ich an deiner stelle ein sata-kabel abgezogen und somit ein degradetes raid erzeugt. dann hättest du gesehen, was passiert, wenn eine platte ausfällt: der controller stellt fest, daß eine platte nicht ansprechbar ist, aber über die parityplatte ist das raid trotzdem noch lesbar, aber je nach controller möglichweise recht langsam. solltest du ein hot-spare-laufwerk angeschlossen haben, sollte der controller dann umgehend mit einem rebuilt des raids anfangen, was schonmal ein paar stunden dauern kann. danach sollte das raid wieder normal laufen und alle nutzdaten sollten weiterhin vorhanden sein.

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Antwort von tommyb:

Ach was... so funktionert ein RAID? Meine Welt steht Kopf.

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Antwort von camworks:

sarkasmus ist unangebracht. dein experiment war schwachsinnig und bei sowas kann man nur davon ausgehen, daß derjenige keine ahnung hat.

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Antwort von tommyb:

Vielleicht solltest Du mal die Beiträge lesen die hier geschrieben wurden (und den Kontext verstehen), statt dich direkt in den Thread zu übergeben.

Falls Du dann doch etwas blind/faul/doof bist, meine Aussage bezog sich auf diese Aussage:
Software-RAIDs werden vom Betriebssystem verwaltet und können mit jedem Mainboard wieder in Betrieb gehen.

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Antwort von camworks:

und was hat das mit dem "experiment" zu tun?

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Antwort von tommyb:

Okay, für Dich gerne vorverdaut:
Wenn ich meine RAID 5 Platten aus dem System hole und in ein anderes System einbaue, wird das vorher aufgebaute RAID selbstverständlich nicht erkannt. Beim Abstecken gehen die Settings verloren und ich darf mein RAID neu erstellen, inkl. erzwungener formatierung.

Das Vertauschen der Kabel führt zu nichts anderem. Ich hätte genau so gut die Platten wirklich alle ausbauen können um sie an ein anderes Mainboard anzuschließen. Dann hätte ich den selben Effekt gehabt. Drum ist die aufgestellte These "ein Software RAID sei von BS zu BS übertragbar" für mich nicht erfüllt (außer wirklich echte Software-RAIDs wie sie etwa bei Win XP eingerichtet werden können).

Jetzt verstanden?

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Antwort von camworks:

du schreibst nur unsinn. dein szenario (also controller und platten auf anderen rechner ohne datenverlust umziehen) habe ich bereits mehrfach mit erfolg durchgeführt. natürlich muss dabei die reihenfolge der laufwerke bleiben wie sie vorher schon bestand.

das vertauschen der kabel hat mit dem szenario überhaupt nichts zu tun. und dein dauerndes "du bist zu blöd zu verstehen"-gehabe kannst du dir auch sparen, denn offensichtlich bist du der einzige, der hier nichts versteht.

das gleiche passiert (also funktioniert) auch, wenn man ein software-raid umzieht. solange die parameter und die plattenreihenfolge gleich sind, kein problem.

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Antwort von LarsProgressiv:

Hallo camworks,

es ist keineswegs (selbst-)verständlich, dass beim Vertauschen vom Platten eines RAID5, das RAID nicht mehr funktioniert.
Unter Linux z.B. kannst Du die Platten eines Software-RAIDs so zusammen klemmen, wir es nur irgend möglich ist. Dabei spielt die Reihenfolge beim Erstellen des RAIDs überhaupt keine Rolle. Diese Informationen sind mit in den Metadaten des RAIDs auf den Platten abgelegt.
Es ist sogar so, dass ein ursprünglich mit Platten an einem SATA-Controller erstelltes RAID noch läuft, wenn man die Platten gemischt per USB und/oder FireWire und/oder SATA an einen Rechner klemmt.

Also würde ich das Experiment von tommyb nicht als schwachsinnig bezeichnen. Er überprüfte nur, ob man unter WIndows auf die Reihenfolge der Platten achten muss oder nicht. Denn wo kann man das schon nachlesen?

Grüße
Lars

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Antwort von camworks:

man kann auch nirgendwo nachlesen, daß man keine dynamitstangen ins klo steckt und explodieren läßt, dehalb muß ich sowas doch nicht testen. nicht alles, was möglich ist, ist auch sinnvoll.

es ist ein leichtes, die kabel und platten mit nem cd-marker/edding zu numerieren und dann gibts erst gar keine probleme. wie er schreibt, hat er es nach diesem unglaublich aussagekräftigen experiment noch nicht mal geschafft, sein raid wieder ans laufen zu kriegen. seine postings stecken voller fehler (zitat: "Wenn ich meine RAID 5 Platten aus dem System hole und in ein anderes System einbaue, wird das vorher aufgebaute RAID selbstverständlich nicht erkannt. Beim Abstecken gehen die Settings verloren und ich darf mein RAID neu erstellen, inkl. erzwungener formatierung"). wie bereits geschrieben, das ist unsinn.

ein echter spezialist eben, aber dann groß rumtönen, wenn ihm erklärt wird, wie"s richtig geht.

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Antwort von tommyb:

Es ist anscheinend viel einfacher Scheisse an Wände zu schmieren statt aussagekräftige Argumente zu liefern.

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Antwort von camworks:

dabei sollten wir es belassen, dein niveau ist einfach nur unterirdisch.

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