Frage von Gunnar P,:Hallo,
man liest mal dies + mal das. Was ist denn nun besser z.B. für Mpeg2? Jetzt werden bestimmt wieder einige sagen "Das hängt vom Ausgangsmaterial ab". Klar, aber sagen wir mal: Ein ganz normaler Film mit ruhigen + bewegten Szenen, 11/2 Stunden lang...
mfG
Gunnar
Antwort von StefanS:
Grundsätzlich ist die Bildqualität bei Verwendung des selben Vorlagematerials und des selben Codecs die selbe bei identischer Datenrate, egal obe diese Datenrate mittels CBR voreingestellt ist oder via VBR zugewiesen wird.
Darauf basierend arbeite ich wie folgt:
Filme aus eigenen DV Aufnahmen sind nie länger als 60 min.
Also wähle ich CBR mit einer sehr hohen Datenrate von 8500 kbit/sec.
TV-Aufnahmen z. B. bis ca. 90 min bearbeite ich ebenfalls meist mit CBR, dann kommen allerdings nach Abzug des Tons (224 kbit) nur noch ca. 6300 - 6500 kbit fürs Bild rum. Hier ist der Grenzfall, wo man darüber nachdenken kann, einem Actionfilm mit schnellen Szenen mittels VBR auch mal etwas mehr Datenrate zuzuweisen.
Sollte die Filmlänge 90 min übersteigen und somit die Datenrate für das Bild unter diesen Wert von 6300 - 6500 kbit sinken, kommt halt VBR zum Einsatz.
Das ist bestimmt nicht der Weisheit letzter Schluß und holt nicht immer das allerletzte Quentchen - oder heißt es nach neuestem Duden Quäntchen, weiß nicht, schaut selbst nach - Qualität raus, aber für mich reicht es aus. Man kann es besser machen, aber es ist halt ein Kompromiß zwischen Zeitaufwand und Ergebnis.
Das ist aber seit letztem Wochenende Schnee von gestern, weil ich mir da endlich einen DL Brenner angeschafft habe :-)
Und nächstes Wochenende läuft der erste Test.
Gruß
Stefan
Antwort von Anonymous:
http://de.wikipedia.org/wiki/Qu%C3%A4ntchen
Antwort von StefanS:
Danke für den Link, ich gestehe, ich war zu faul zu suchen :-)
Gruß
Stefan
Antwort von Gunnar P.:
Klingt irgendwie plausibel was Du schreibst Stefan. Bei höheren Datenraten, sagen wir mal pauschal über 6000 kbits, hat man also immer eine gute Qualität mit CBR. Unter 6000 (bei längerem Material) bei normalen Filmen sollte man VBR nehmen...
Sind da alle mit einverstanden?
mfG
Gunnar
Antwort von Anonymous:
Sind da alle mit einverstanden?
jein.
Wenn Du nicht mehr als 65 Min. Material hast, kannst Du immer mit der für DVDs höchstmöglichen Bitrate von rd. 8600 für den Videoteil mit CBR encodieren.
Dauert Dein Video länger, ist -bei einer Standard-DVD mit 4,7 GB- VBR angesagt, um trotz geringerer Bitrate das Bestmögliche herauszuholen. Bei der Einstellung der Bitrate gibts dann eine gewisse Unsicherheit, weil der 'Bitverbrauch' von der Art des Materials (und dem Kompressionsalgoritmus des jeweiligen Encoders) abhängig ist (viel Bewegung = viele kleine Bits). Da helfen nur Faustregeln wie die von Stefan und eigene Erfahrung. Die in manchen Encodern integrierten Bitrechner sind naturgemäss nicht sehr verlässlich.
Gruss
ph
Antwort von Quadruplex:
Grundsätzlich ist die Bildqualität bei Verwendung des selben Vorlagematerials und des selben Codecs die selbe bei identischer Datenrate, egal obe diese Datenrate mittels CBR voreingestellt ist oder via VBR zugewiesen wird.
Entschuldigung - aber das ist Quatsch.
Der Sinn der variablen Bitrate ist, die zur Verfügung stehende Datenrate optimal zu nutzen. Praktisches Beispiel: Wenn Du in einem Video ein Standbild hast, verbrätst Du bei konstanter Bitrate unnötig Bits, die Dir in bewegten Sequenzen fehlen und zu Blockartefakten führen. VBR würde bei Standbildern die Datenrate absenken und in Sequenzen mit viel Bewegung/Schwenks erhöhen.
Mit anderen Worten: auf jeden Fall fürs Bild VBR nutzen.
Antwort von StefanS:
Zum Standbild ist Deine Aussage sicher korrekt. Das will ich nicht bestreiten.
Meine Aussage ist aber in ihrer Gesamtheit auf einen Film bezogen, so, wie es Gunnar auch geschildert hat, der ja nun üblicherweise nicht aus lauter Standbildern besteht, sondern aus sich mehr oder weniger schnell bewegenden Bildern, sonst wäre es ja eine Diaschau. Und da ist diese Aussage nun mal kein Quatsch, sondern eine der Möglichkeiten, sorry.
Auch VBR kann einem Bild nicht mehr Bandbreite geben, als die DVD Spezifikation hergibt und mit meinen 8000 - 8500 kbit, die ich als VBR nutze, wenn die Filmlänge es hergibt, bin ich da nun mal sehr nah dran.
Die Frage ist nun, wo man für sich eine Grenze zieht im Sinne, daß man meint, einen Unterschied am Wiedergabemedium zwischen z.B. 8000 kbit und 7000 kbit zu erkennen.
Und da ich anfangs gesagt habe, daß dies meine Arbeitsweise und mein Kompromiß zwischen Zeit und Qualität ist, erhebe ich darauf keinen Anspruch auf eine allein selig machende Vorgehensweise, lasse sie aber auch nicht als Quatsch bezeichnen.
Schon mal gar nicht in einer Diskussion, die dem Fragesteller mehrere Möglichkeiten eröffnen soll und aus der er sich ein einigermaßen neutrales, eigenes Urteil bilden können sollte.
Gruß
Stefan
Antwort von Quadruplex:
Auch VBR kann einem Bild nicht mehr Bandbreite geben, als die DVD Spezifikation hergibt
Das stimmt natürlich. Und mir persönlich war und ist die für Zeilensprung-Quellmaterial (also DV-Video) zu niedrig - mit schnellen Schwenks und Bewegungen im Bild kriegt man MPEG-2 von DVD an seine Grenzen, sprich: Ich bekomme Blöcke im Bild.
An dieser grundsätzlichen Einschränkung von DVD lässt sich nichts ändern. Die Frage ist doch: Was ist mit der Masse durchschnittlichen Materials? Überlasse ich es dem Encoder, die Bits optimal und effizient zu verteilen oder nutze ich CBR? Dann verschenke ich Spielzeit und/oder Qualität.
Antwort von StefanS:
Überlasse ich es dem Encoder, die Bits optimal und effizient zu verteilen oder nutze ich CBR? Dann verschenke ich Spielzeit und/oder Qualität.
Dem kann ich mich ja durchaus anschließen.
Es gilt dann aber immer noch, daß wenn mein Filmchen, und sei es DV :-), z. B. nur 20 Minuten hat, daß ich die 20 Minuten mit CBR und hart an der Grenze der erlaubten Bitrate codieren lassen kann, da rettet mich auch kein VBR.
So kann ich z.B., wenn ich für den Ton 224 kbit reserviere, bis zu 70 Minuten Video mit. ca. 8345 kbit codieren lassen. Da bringt mir dann VBR wirklich nix.
Gehen wir über diese Spielzeit hinaus, muß jeder für sich selbst entscheiden, ob er bei 80 Minuten Länge die Bildqualität bei ca. 7275 kbit noch für erträglich hält. Ich gestehe jedoch, daß meine Augen so schlecht sind, daß sie bei dieser Bitrate noch keine Blockbildung erkennen können.
Sind wir dann bei 90 Minuten und ca. 6450 kbit angekommen, beginnt halt auch bei mir, bei anderen darf das anders sein, das Nachdenken und geht es darüber hinaus, muß eben Zeit die Artefakte helfen zu vermeiden.
So das war's jetzt aber :-)
Gruß
Stefan
Antwort von Andre Steiger:
Ich kannte das immer so, dass CBR eher zu bevorzugen sei, wo ein konstanter Datenstrom erforderlich ist - bspw. beim Streaming. Bei allen anderen Anwendungen sei VBR zu bevorzugen, da bessere Qualität bei durchschnittlicher Bitrate.
In diesem Zusammenhang vielleicht auch dieser Beitrag interessant.
Andre.
Antwort von Gandalf:
>>Professionelle Encoder bieten mittlerweile bis zu 20 Analyse-Läufe an, um eine perfekte Videoqualität zu garantieren.
Ups! Welcher Encoder soll denn das können? Sicher keiner 'für den Consumerbereich' ? ;-)
Antwort von Axel:
Ich kannte das immer so, dass CBR eher zu bevorzugen sei ...
Immer dann, wenn eine hohe Datenrate aufgrund der Länge des Films (kürzer als 60 min) möglich ist. VBR bringt dann nichts.
VBR ist nur gut mit guten Encodern. Siehe hier.
Die VBR-Version von Quicktime inkl. Compressor, Canopus ProCoder und TMPEGenc sind die, die ich probiert habe. Bei allen konnte ich - leider - folgendes Phänomen feststellen: Sehr schnelle Bewegungen (Achterbahn)werden nicht natürlich dargestellt, sondern ruckelig, was das Ausgangsmaterial nicht machte. Bessere Resultate lieferten - nicht lachen! - DVD2one (Mac) und Shrink DVD (PC) nach vorheriger Erstellung als Double Layer DVD mit hoher Bitrate und CBR, und diese waren dreimal schneller.*
Ach ja, das kommt natürlich hier für niemanden in Frage ...
*EDIT: Lese gerade zur Technik, die Tools nutzen die 4472 MB eines Standartrohlings voll aus, durch Neuberechnung in CBR ... Tja, also entweder so, oder ein Hardware-Encoder.
Antwort von Markus:
Hallo zusammen,
eine ähnliche und sehr ausführliche Duskussion zu diesem Thema findet Ihr hier: Optimale Einstellungen für Mainconcept Encoder
Antwort von peterM:
Wie schon gesagt bringt ab 8 Mbit ne variable bitrate wenig.
Ein entscheidener grund um CBR zu verwenden ist einerseits z.B bei uns Mehrkanalstreaming und framesync der Streams und anderer Seits gehts halt schneller, wobei zugegebermassen das auf heutigen Worstations nicht mehr so die Rolle bei SDTV spielt.