Frage von abcHD:Hi,
ich habe ein abgeschlossenes Filmstudium und jetzt schon ein paar eigene Kurzfilme, Imagefilme etc. gedreht. Ich moechte jetzt voll profesionell als Freelancer/Independent Filmmaker in die Branche einsteigen. Das heisst ich moechte Imagefilme/Hochzeitsvideos etc. drehen aber gleichzeitig auch an meinem eigenen Projekten arbeiten und an anderen Filmen mitarbeiten.
Ich stehe gerade an der Entscheidung wie ich mich dabei am besten selbst vermarkten sollte. Die Wahl ist entweder fuer Homepage, Visitenkarten etc. meinen eigenen Namen zu verwenden oder aber quasi eine "1 Mann Production Company" zu gruenden unter der ich dann meine Projekte veroeffentlichen wuerde, sowie Homepage etc. danach gestalten. Es waere Toll wenn ein paar Leute ihre Meinungen zu den Vor-und Nachteilen der beiden sagen koennten.
Die andere Frage ist unter welcher Rechtsform man sowas am Besten aufziehn wuerde. Ich bin in den ganzen Businessthemen leider noch nicht so belaufen und wuerde mich auch dazu ueber ein paar Ratschlaege freuen, sprich Firma, GmbH etc, gruenden, Kuenstlerkasse und was es da sonst noch alles so gibt.
Ich bedanke mich schonmal im Vorraus fuer hoffentlich ein paar gute Ratschlaege!
Gruss
abcHD
Antwort von PowerMac:
‘Abgeschlossenes Filmstudium‘ - und was? Ein SAE Digital Filmmaking-Kurs?
Nenn dein anderthalbjähriges Intermezzo nicht Studium.
Antwort von aight8:
Wenn du dich als dich selber vermarktest kommt das viel persönlicher rüber, und diese Stärke sollte man doch ausnutzen wenn man alleine produziert. Mach dir selber einen Namen, dich hinter einem "Sunrise Media" Decknamen zu verstecken kommt halt anders rüber. Freelancern tue ich selber im Software Bereich, ganz ohne Einmanns-Firma sondern über Freelanceragenturen und die Kontakte die ich seit dem geknüpft habe. Freelancern im Film bin ich ebenfalls ein Grünschnabel, darum verfolge ich den Thread mit Spannung.
Antwort von frm:
So einfach ist das nicht.
Du hast gestzliche Vorgaben.
Als "Einmann" Betrieb und ohne Rechtsform wie GmbH oder GBR und wie sie alles heißen muss dein Vor und NAchname in deinem Firmenname ersichtlich sein.
Nähere Informationen gibt bei deinem Steuerberater oder Finanzamt deines Vertrauens.
HG
Florian
Antwort von abcHD:
‘Abgeschlossenes Filmstudium‘ - und was? Ein SAE Digital Filmmaking-Kurs?
Nenn dein anderthalbjähriges Intermezzo nicht Studium.
Vielen Danke fuer die freundliche Anfeindung die absolut nichts mit dem Thema zu tun hat. Fakt ist dass ich mich fuer bereit halte, in den Beruf einzusteigen, und wenn du da anderer Meinung bist ohne mich auch nur im geringsten zu kennen, dann werde ich da wohl nichts an deiner Meinung aendern koennen, aber so lasse doch wenigstens diesen Thread mit deiner Schlechtmacherei zu Frieden. Wie aight8 bereits angedeutet hat, gibt es hier wohl noch andere Leute, die an einer Diskussion darueber interresiert sein duerften.
Vielleicht koennten ja noch ein paar mehr Leute die selbst als Freelancer arbeiten, sagen wie sie das betreiben und welchen Rechtsform nutzen. Ich koennte mich da naechste Woche nochmal genauer bei einem Steuerberater beraten lassen. Kennt vielleicht noch jemand einen guten Link zu dem Thema wo die verschiedenen Optionen fuer Freiberufler behandelt werden?
Gruss,
abcHD
Antwort von susy:
*interessiert*
Antwort von PowerMac:
Zeig‘ doch was von Deinen Arbeiten.
Antwort von crassmike:
So einfach ist das nicht.
Du hast gestzliche Vorgaben.
Als "Einmann" Betrieb und ohne Rechtsform wie GmbH oder GBR und wie sie alles heißen muss dein Vor und NAchname in deinem Firmenname ersichtlich sein.
Nähere Informationen gibt bei deinem Steuerberater oder Finanzamt deines Vertrauens.
Mittlerweile ist das allerdings auch nicht mehr so streng. Soweit ich weiß, kann man sich nun einen normalen Namen suchen. Der Tipp mit Steuerberater od. Finanzamt ist richtig.
Eine umfangreiche "Knowledge-Base" gibts hier:
http://www.klicktipps.de/gewerbe.php
Wenn du ganze Filme als "Ein-Mann-Produktionsfirma" raushauen kannst, ist wohl das Gewerbe der richtige Weg. Wenn du als "Professional" in irgendeinem speziellen Bereich arbeiten möchtest, wo du kreativ tätig bist, ist wohl die freiberufliche Tätigkeit die angebrachte.
MfG
Antwort von tatita:
‘Abgeschlossenes Filmstudium‘ - und was? Ein SAE Digital Filmmaking-Kurs?
Nenn dein anderthalbjähriges Intermezzo nicht Studium.
Ich habe (oder mache) selbst ein SAE Studium. Bin zwar auch nicht ganz zufrieden damit gewesen aber das hat doch absolut nichts damit zu tun was man kann oder eben nicht...
Ich arbeite momentan Teilzeit als Ein Personen Unternehmen. Bin aber selbst noch unsicher wie ich das in Zukunft machen werde.
Antwort von Alf_300:
Als praktisch Anfänger eigene Einmannfirma in der Filmbranche, guter Witz
Antwort von Pianist:
Die andere Frage ist unter welcher Rechtsform man sowas am Besten aufziehn wuerde.
Wenn Du immer schön darauf achtest, keine Rechte anderer Leute zu verletzen und auch ansonsten all Deinen Verpflichtungen nachzukommen gedenkst, dann spricht nichts gegen die Rechtsform "Einzelunternehmen" mit der daraus resultierenden Vollhaftung. Da muss es dann auch kein Phantasiename als "eingetragener Kaufmann" sein, das wirkt meist eher belustigend, sondern ich finde es immer noch am besten, mit seinem eigenen Vor- und Nachnamen anzutreten. Du solltest einfach versuchen, gewisse Alleinstellungsmerkmale zu entwickeln, so dass dann irgendwann die Leute ausdrücklich von Dir die Filme haben wollen und von niemandem sonst.
Matthias
Antwort von soan:
Ich bin Einzelunternehmer, habe im Kleingedruckten (auf Rechnungen etc) neben meinem "Firmennamen" auch noch meinen Namen stehen (...Inhaber XY). Noch dazu kann man meinen Firmennamen fetzig mit drei Buchstaben abkürzen --- das zieht immer *g*.
Antwort von JoDon:
Vielleicht koennten ja noch ein paar mehr Leute die selbst als Freelancer arbeiten, sagen wie sie das betreiben und welchen Rechtsform nutzen. Ich koennte mich da naechste Woche nochmal genauer bei einem Steuerberater beraten lassen. Kennt vielleicht noch jemand einen guten Link zu dem Thema wo die verschiedenen Optionen fuer Freiberufler behandelt werden?
Die ganzen Hater-Beiträge hier sind wirklich traurig.. no comment.
ad Topic: du kannst dir aussuchen ob Freiberuflich oder Gewerbe (bei Gewerbe wirst du Zwangsmitglied in der Handwerkskammer HWK, das gleiche wie die IHK). Bei der HWK zahlst du sobald du einen bestimmten Gewinn pro Jahr machst einen Beitrag, aber finanziell spielt das unterm Strich keine Rolle. Als Mitglied der HWK kannst du außerdem deren kostenlose Beratung in Anspruch nehmen.
Der Unterschied zwischen Freiberuf oder Gewerbe ist in der Praxis minimal. Wenn du den Freiberuf wählst, dann beachte, dass in deiner Tätigkeitsbeschreibung (beim Ausfüllen am Finanzamt) das Wort "künstlerisch" vorkommt, damit du dich klar als Freiberuf darstellst.
Antwort von musicmze:
Bin auch alleine tätig und hab einen normalen Firmennamen gewählt. Wirkt einfach professioneller und größer (mit dem richtigen Auftreten)... Ich verschweige meinen Kunden aber nicht, dass ich vorrangig alleine arbeite (auf Nachfrage). Ich erkläre es so, dass ein Pool aus Selbstständigen drumrum agiert, die man für verschiedene Projekte ranholen kann (Kamera, Ton, Licht) - das ist ja auch wirklich so in 50% der Fällen.
Nicht verzagen, einfach probieren - mein Studium war fertig (Medientechnik, Vertiefung Kamera), dann ein jahr Berufserfahrung im Lokalen Fernsehen und dann selbständig gemacht (in Sachsen).
Wichtig ist, dass man die richtigen Kunden gewinnt. Der Markt um kleinere und mittlere Unternehmen ist so gut wie nicht vorhanden (Firmevideos, Imagefilme...). Die hab ich mir rangeholt... und das läuft gut. Große Firmen werden umworben von den großen Produktionsfirmen. Wenn man sich auf die kleineren Firmen beschränkt, hilft man denen sogar, weil die sonst keine Filme bezahlen könnten mit großen Teams.
achso: ich bin auch Freiberufler.
Antwort von Pianist:
ad Topic: du kannst dir aussuchen ob Freiberuflich oder Gewerbe (bei Gewerbe wirst du Zwangsmitglied in der Handwerkskammer HWK, das gleiche wie die IHK). Bei der HWK zahlst du sobald du einen bestimmten Gewinn pro Jahr machst einen Beitrag, aber finanziell spielt das unterm Strich keine Rolle. Als Mitglied der HWK kannst du außerdem deren kostenlose Beratung in Anspruch nehmen.
Sag mal - geht's noch? Ich habe hier ja selten so viele falsche Auskünfte in einem einzigen Absatz gelesen...
Er kann sich natürlich nicht aussuchen, ob er Freiberufler oder Gewerbetreibender ist. Da muss man ganz genau schauen, was er wirklich konkret macht, und dann wird man oftmals auch zu dem Ergebnis gelangen, dass es sich insgesamt um eine gewerbliche Tätigkeit handelt.
Und er wird natürlich nicht Zwangsmitglied bei der Handwerkskammer, er ist doch kein Handwerker. Wenn sich herausstellt, dass es sich um eine gewerbliche Tätigkeit handelt, dann wird er automatisch Mitglied bei der Industrie- und Handelskammer. Und wie kommst Du denn dazu, einfach zu behaupten, dass die Beiträge "unter dem Strich keine Rolle spielen"? Dann darfst Du gerne die Bezahlung meiner IHK-Beiträge übernehmen...
Und "kostenlos" gibt es bei den Kammern fast nichts mehr. Du musst zusätzlich zu den Beiträgen für vieles, was Du von denen möchtest, noch extra was bezahlen.
Das Wichtigste hast Du aber gar nicht erwähnt: Ein Gewerbetreibender muss Gewerbesteuer zahlen, ein Freiberufler nicht. Die Gewerbesteuer wird zwar inzwischen zum größten Teil mit der Einkommenssteuer verrechnet, aber je nach Hebesatz bleibt immer noch genug zu zahlen.
Dennoch kann es sinnvoll sein, sich nicht als Freiberufler, sondern als Gewerbebetrieb zu präsentieren, nämlich immer dann, wenn man es mit Kunden zu tun hat, die in irgendeiner Form ein Augenmerk auf die mittelständische Wirtschaft haben. Bei denen hat man als Unternehmer rein emotional einen besseren Stand als ein Freiberufler.
Matthias
Antwort von abcHD:
Eine umfangreiche "Knowledge-Base" gibts hier: http://www.klicktipps.de/gewerbe.php
MfG
Danke fuer den Link genau sowas hab ich gesucht, werde mir das demnaechst mal in Ruhe durchlesen.
Wenn ich eure Meinungen kurz zusammen fassen darf:
Also Freiberuf oder Gewerbe ist beides moeglich und macht im Endeffekt keinen allzu grossen Unterschied, fuer genaues sollte man sich nochmal mit einem Steuerberate zusammen setzen.
Eigener Name gegen Produktionsfirma:
Unterschiedliche Meinungen
Der eigene Name wirkt persoenlicher, eigener Firmenname kann aber eventuell besser einpraegsam sein und groesser. Was professioneller wirkt haengt wohl hauptsaechlich davon ab wie man das ganze aufzieht. Zudem ist es von Vorteil den eigenen Namen zu verwenden wenn man eher als Professional arbeiten will, sich also fuer spezielle Einsatzgebiete anheuern lassen will, (z.B. als Kameramann, Editor) waehrend ein Firmenname von Vorteil sein kann wenn man den Haupteil der Produktion selber macht.
Ich hoffe ich habe euch da richtig verstanden. Also so wie ich das sehe, gibt es da nicht den einen richtigen Weg, sondern es ist prinzipiell beided moeglich.
Ich tendiere momentan dahin einen Produktionsfirma Namen zu nehmen, dabei aber klar deutlich zu machen, dass ich die Hauptperson hinter dem ganzen bin, wie es hier auch einige zu tun scheinen.
Gruss,
abcHD
Antwort von JoDon:
@Pianist: ob IHK oder HWK ist ja im Endeffekt egal. Der Punkt ist, man kann es sich aussuchen ob Freiberuf oder Gewerbe, indem man clever seinen Tätigkeiten umschreibt. Das Ganze ist ja auf diesem Feld nicht klar abgegrenzt. Die relativ eindeutig umschrieben Fotografie ist ein gutes Beispiel:
künsterlische Fotografie: Freiberuf
handwerkliche Fotografie: HWK
gewerblicher, nicht handwerkliche Fotografie: IHK
Ad eigener Name:
Wenn du dich als Kreativer darstellen willst, dann nimm deinen eigenen Namen. Ich sehe den Trend klar in diese Richtung gehend, viele Agenturen und Firmen haben genug von den 0815 Film-Produktionsfirmen mit denen sie bisher teuer ihre Projekte umgesetzt haben und suchen Kreative die mehr als das bieten.
Wenn du etwas über Selbst-Vermarktung lernen willst, dann schau über den Teich wo Filmer wie Shane Hurlbut, Chase Jarvis, Vincent Laforet, Philipp Bloom zeigen wie man es machen muss.
Antwort von soan:
Die Entscheidung ob ein "künstlerischer Fotograf" in der HWK landet oder nicht hängt nicht von der Tätigkeitsumschreibung ab sondern von dem Auftragsspektrum und dem entsprechenden Sachbearbeiter am anderen Ende der Strippe. NATÜRLICH kann man hier mauscheln und die Unwahrheit sagen - aber ob das empfehlenswert ist wage ich zu bezweifeln!!!
Die HWK schreibt dich entsprechend an, prüft dein Tätigkeitsfeld und stuft dich dann entsprechend ein. Ich hing zwischen zwei Kammern und habe mich bewusst für die IHK entschieden - ich fotografiere zwar viel (künstlerisch und handwerklich *g*), aber ein Großteil meines Umsatzes macht die Mediengestaltung aus. Die Mediengestalter und das entsprechende Tätigkeitsfeld werden bei uns von den Handelskammern geführt.