Frage von MilzPaul:Hallo zusammen,
komme nicht so wirklich weiter: Ich trage mich mit dem Gedanken, mir für meine FS100 ein 2/3 ENG-Objektiv zu besorgen und dieses anzuflanschen...
Bei den Bezeichnungen der ENG-Obj. blicke ich nicht wirklich durch,
bzw. finde ich im Netz weder Technischen Daten noch Listen über die älteren Modelle... die aufgedruckten Brennweiten"codes" kann ich ja noch gerade mal interpretieren.
Aber bezüglich z. B. der min. Blende oder der Pinbelegung des Anschlusssteckes wirds schon schwierig. Oder ob "normal" oder "HD" ... erkenne ich auch nicht ohne Datenblatt...
Was wäre Eurer Meinung nach eine vernünftige Lösung (Adapter von G4 auf Emount mal vorausgesetzt) für mein Vorhaben? Muss ich mit übler Vignettierung oder Verzerrung rechnen? Was wäre ein sinnvoller (WW)-Bereich?
Momentan arbeite ich mit einem Metabones-Adapter und davor Altglas von Minolta etc. mit vorzeigefähigem Ergebnis. Das Sony Kit Zoom 18-200 ist nicht wirklich handlebar in chaotischen Aufnahmesituationen und auch nicht lichstark genug.
Antwort von Frank Glencairn:
MilzPaul hat geschrieben:
Das Sony Kit Zoom 18-200 ist nicht wirklich handlebar in chaotischen Aufnahmesituationen und auch nicht lichstark genug.
Ähem, doch. Das ist eigentlich sogar ganz großartig.
Ich hab mit dem Teil seinerzeit ziemlich extreme Situationen gemeistert - - da mußt du halt üben.
Wenn du mit der - extrem leichten und komfortablen - Kit-Lens schon überfordert bist, warum glaubst du, daß du mit ner B4 Broadcast zurecht kommst?
Die Komplexität im Handling steigt bei so ner Linse um den Faktor 3.
Nicht gerade lichtstark, keine Stabilisation, kein Autofokus (der auf der SEL wirklich gut ist), kein Weitwinkel durch den Doppler, externe Stromversorgung/Zusätzlicher Akku, wenn du ein Motorzoom nutzen willst etc. - und dabei noch unschärfer und schlechtere Abbildungsleistung.
Antwort von ksingle:
Da solltest Du wirklich(!) auf Frank hören!
Deine Situation ist mit einem Speedbooster von Metabones optimal. Dir eröffnet sich damit eine Vielfalt von (preiswerten) Objektiven gegenüber einem ENG - bei hoher Lichtstärke und einem geringen Tiefenschärfe-Bereich.
Antwort von Jott:
"Frank Glencairn" hat geschrieben:
MilzPaul hat geschrieben:
Das Sony Kit Zoom 18-200 ist nicht wirklich handlebar in chaotischen Aufnahmesituationen und auch nicht lichstark genug.
Ähem, doch. Das ist eigentlich sogar ganz großartig.
Dito. Ist quasi alternativlos: praxisgerechter riesiger Brennweitenbereich, weicher Autofokus/Push Focus, Stabilizer. Besser wird's nicht für EB-ähnliche Sachen. Die Qualität ist für solche Zwecke mehr als in Ordnung. Lichtstark genug ist es auch, weil du mit der FS100 ja eine der lichtstärksten Kameras überhaupt besitzt.
Antwort von MilzPaul:
Nee, darum gehts bei meiner Frage nicht. Mir geht es um technische Daten von ENG Objektiven: Wo zu finden und wie in der Praxis am Super35-Sensor.
Trotzdem mal meine Meinung zum Kit Obj wenn schon eine Nebendiskussion aufgemacht wird:
Aber allein schon, wenn die Cam nicht auf dem Stativ ruht: Neigst du sie mit dem 18200 nach mal kurz vorne verstellt sich sofort der eingestellte Bereich des Zooms (fährt voll aus), weil zu leichtgängig...sehr nervig ...Es ist ein prima Objektiv zum fotografieren, zum Filmen finde ich es ungeeignet. Auch nutze eh immer nur manuelle Schärfeneinstellung, AutoFunktion uninteressant.
An meinem HXR NEX-5 Henkelmann liebe ich genau das Motorzoom für bestimmte Situationen, daher möchte ich ähnliches - also für schnelle Situationen - auch an der FS haben. Aber halt kein Rig-Gebastel mit Zahnradring am Glas..
Antwort von Frank Glencairn:
Dafür Rig gebastel mit zusätzlichem Akku, Adapter und Doppler - vergiss es.
Antwort von Jott:
Das 18-200 gibt's für ein paar Euro mehr auch als Motorzoom. Und ich wundere mich: die Optik ist für Video optimiert - als KItoptik für die FS-Reihe - und zum Fotografieren kaum zu gebrauchen. Interessant, wie du das anderesrum siehst. Das Rausrutschen der manuellen Version sollte eigentlich erst passieren, wenn man den Boden filmt. Soll ja vorkommen, aber dafür haben wir immer einen Schnipsel Gaffer zum Festmachen dran kleben. Unter dem Aspekt, dass alternative Optiken das 10- bis 50-fache kosten, steckt man das locker weg! :-)
Aber wenn du festgelegt bist, eh' keins zu wollen: gibt es überhaupt sinnvolle Adapter für Broadcastoptiken zu E-Mount? Die müssten ja Glaselemente höchster Qualität haben, um den Bildkreis aufzublasen, sonst guckst du mit der FS100 durch ein Schlüsselloch (2/3* ist ja winzig im Vergleich zu S35). Blackmagic verkauft so was für die Ursa, aber natürlich nicht in Richtung E-Mount. Und woher dann der Strom für die Servos?
Antwort von Frank Glencairn:
Nee, die Adapter sind alle nur mechanisch, ohne Glas. Du mußt einen Doppler (mit all seinen Nachteilen) dazwischen machen.
Antwort von Jott:
Ich meinte den:
https://www.teltec.de/blackmagic-ursa-m ... mount.html
Würde aber an der FS100 auch nichts nutzen.
Weg mit der FSf100 und her mit der Ursa Mini? Dann wäre der Weg offen zu einer adaptierten Broadcast-Optik.
Antwort von MilzPaul:
Am liebsten ein Glas mit ähnlichen Daten wie bei meiner NX-5 (aber unrealistisch, geb ich zu)
Zoom Ratio: Sony G Lens, 20x (optical), 1.5x Digital Extender
Focal lemght: f = 4.1 to 82.0 mm (equivalent to f = 29.5 to 590 mm at 16:9 mode, f = 36.1 to 722 mm at 4:3 mode on 35 mm lens)*2
Iris: Auto/Manual (F1.6-F11, close)
Image Stabilizer AF/MF selectable, 800 mm to ? (MACRO OFF), 10 mm to ?
(MACRO ON, Wide), 800 mm to ? (MACRO ON, Tele) ON/OFF selectable
Filter diameter: 72 mm
Und wenn ich mir was wünschen könnte, wäre es sei Samyang Motor Zoom... ;) wegen der farblichen Anmutung derer Objektive, die mir sehr gefällt
Klar wäre die URSA mein Favorit...aber die FS ist nunmal da und und deren spezieller Look ist auch sehr geil.
Antwort von WoWu:
Das Gefrickel von 2/3 auf irgendwas würde ich mir schenken.
Wir haben damals auf der GH2 über einen passiven B4 Mount Broadcast optiken angeflanscht (HJ40x14B). Das hat bestens funktioniert, aber eben weil die Kamera auch entsprechend zu croppen war.
Auch die Zoomsteuerung ist kein wirkliches Problem, solange man die Betriebsspannumg hat. Ist etwas Bastelei aber funktioniert sehr gut, weildie Optiken die ganze Elektronik enthalten und die Steierung dann trivial ist.
Aber wenn Du erst mit der optischen Anpassung hantieren musst, ist das keine so tolle Lösung, weil das nie genau passt und weil auch die Objektivauflösung über die Adapter meist nicht besser wird, es sei denn, man hat ohnehin ein schwaches Objektiv, dann fällt das nicht auf.
Was die Daten dieser Objektive betrifft, musst Duwissen, welches Du benutzen willst. Dafür gibt es dann sehr ausführliche Informationen vom Hersteller.
Antwort von MilzPaul:
z. B. Canon-YJ19x9B4-KRS-SX12
bei Canon nix zu finden.....
...mit passivem G4 to Emount Adapter. Oder ist das total schwachsinning was ich vorhabe?
Antwort von rush:
Wie kommst du immer auf G4 ?
Der gängige 2/3" Flansch wird als B4 bezeichnet!
Es gibt auch optische B4 auf emount Adapter.. aber die kosten (ab ca 1800€ für den MTF
https://www.toneart-shop.de/mtf-adapter ... mount.html oder aber auch mal eben sportliche 4000€ für den IB/E mit wechselbaren UMS Mount
https://www.teltec.de/ib-e-hdx35-ums-ad ... 84481cf24b) und selbst dann benötigst du i.d.R. noch eine sehr hochwertige Broadcastlinse mit Doppler und verlierst Lichtstärke... das ist eher Spielerei und du verlierst zusätzlich immens an Weitwinkel...
Dann doch lieber direkt sowas wie das 18-110er G von Sony... nativ, kein Adaptergefummel und ganz okay und preislich wahrscheinlich sogar sinnvoller ;)
Antwort von Frank Glencairn:
MilzPaul hat geschrieben:
...mit passivem G4 to Emount Adapter.
B4
MilzPaul hat geschrieben:
Oder ist das total schwachsinning was ich vorhabe?
Ja, total
Antwort von WoWu:
Ich kann Rush da nur Recht geben.
Die Fummelei auf eine andere Sensorgrösse bringt eher Nachteile, weil die MTF sich derart verändern kann, dass das hinterher nichts mehr bringt.
Dazu kommt noch, dass die YJ19x9B4-KRS-SX12 sowieso nur ne "shut"n gun" Linse für SD ist. Derwürde ich keinen zusätzlichen Adapter spendieren.
So ein B4 ist zwar billig zu kriegen, setzt aber dann voraus, dass dahinter wirklich ein 2/3 Sensor sitzt, bei dem auch das Pixel-pitch stimmt.
Antwort von schroedingerskatze:
Darüber hinaus: die Linsenelemente der meisten B4-Objektive sind für die Lichtteilung durch ein Prisma berechnet. Durch die unterschiedlichen Wellenlängen farbigen Lichts, die nicht durch 3 um einen Prismenblock angesiedelte CCDs korrigiert werden ist neben allen anderen Unzulänglichkeiten dieses Verfahrens auch mit massiven chromatischen Abberationen zurechnen. Und die werden durch den Extender dann nochmal äquivalent zum Bildinhalt vergrößert. Nach diesem langen Satz ein kurzer: Lass es!
Antwort von Jott:
Vorsicht, das 18-105 ist für digitale Korrektur konstruiert, geht nicht ohne, daher so billig. Die FS100 ist zu alt für so was, no way.
Antwort von acrossthewire:
"Frank Glencairn" hat geschrieben:
Nee, die Adapter sind alle nur mechanisch, ohne Glas. Du mußt einen Doppler (mit all seinen Nachteilen) dazwischen machen.
Gibt einen höllenteuren mit Korrektur Glas wie bei dem Blackmagic Adapter.
https://www.lensadaptor.com/b4-23-sony-e-mount-package
Aufgrund der Grösse des Sensors funktioniert der aber auch nur mit B4-Linsen mit 2x Extender.
Ich probiere gerade an den kleinen Blackmagics Micros die Adaption von B4 Objektiven. Und nach meiner Erfahrung muss
man für halbwegs brauchbare Ergebnisse auf f4 - 5,6 abblenden (mit Extender sind das dann f8-11)
da ist man schon lange im Bereich der Beugung. Der einzige Vorteil ist halt die Parfokalität über den kompl. Brennweitenbereich und der
butterweiche Zoom wenn man die Stromversorgung gebaut hat.
Antwort von WoWu:
Du gehst einfach in die falsch Richtung und nimmst Objektive, die für einen kleineren Bildkreis aber größeres pp für einen größeren Bildkreis und kleineres pp.
Das funktioniert nicht, solange Du gute Qualitäten damit machen willst.
Das klappt nur für ziemlich niedrige Ortsfrequenzen und auch nur, wenn die Objektive für flächige Projektion gerechnet sind.
Antwort von mash_gh4:
eine kamera, die ziemlich gut für die adaption derartiger 2/3" gläser geeigent ist, bei gleichzeitiger komaptibilität mit höherwertigen modernen s35 u. MFT optiken (bspw. fujion mk), ist die JVC GY-LS300 (...wobei man da langsam auch schon auf eine nachfolgemodel wartet).
siehe:
http://www.dvinfo.net/forum/jvc-4k-pro- ... paros.html
Antwort von rush:
Jott hat geschrieben:
Vorsicht, das 18-105 ist für digitale Korrektur konstruiert, geht nicht ohne, daher so billig. Die FS100 ist zu alt für so was, no way.
Wer sprach vom 18-105?
Ich zumindest hatte das 18-110G angesprochen!
Keine Ahnung wie sich das an der fs100 schlägt - ich vermute aber ziemlich brauchbar....
An Systemkameras vom schlage einer A7rII oder auch a6xxx könnte dagegen auch das "billigere" 18-105 in Betracht gezogen werden... Ich habe das Teil auch als "wenn's Mal was ohne wechseln sein muss" rumliegen... Das 18-110 ist aber natürlich ein völlig anderes Glas und zum manuellen arbeiten ist es sicher viel besser geeignet
Antwort von Jott:
Yep, verwechselt. Das 18-110 ist natürlich okay und haptisch viiiel besser. Hier sieht man schön, wie man sich entscheiden kann: elektronische oder optische Korrektur, entsprechende Preisdifferenz.