Frage von Paul Punkt Paul:Hallo,
ich habe kürzlich den Umstieg von meinem Sony HI-8-Camcorder auf einen Panasonic SD-66 vollzogen und mich damit für das AVCHD-Format bzw. AVS/H.264 entschieden.
Nun möchte ich auch (endlich) meine HI8-Kassetten digitalisieren. Mögliche Wege sind grundsätzlich bekannt.
Vor einigen Jahren wurde der Weg über Canopus und DV-Codec empfohlen (mit TBC). Ist das noch zeitgemäß?
Ich müsste ja dann erst in den DV-Codec digitalisieren und dann (zur Speicherplatzreduzierung) in AVS/H.264 oder MPEG2 umwandeln.
Mit geht es um die Archivierung des Rohmaterials, für Bearbeitungen käme weitere Neuberechnungen hinzu (Qualität ?).
Eigentlich suche ich direkten Weg bzw. eine qualitativ hochwertige Digitalisierung in "unkomprimiert" mit Ton-Synchronität zur weiteren Umwandlung in einen platzsparenden Codec.
Also eine Box mit S-Video- und analogem Audio-Eingang und digitalem Output in Form einer avi-Datei.
Irgendwelche Empfehlungen?
Der Paul.
Antwort von vs:
Hallo,
Vor einigen Jahren wurde der Weg über Canopus und DV-Codec empfohlen (mit TBC). Ist das noch zeitgemäß?
Der Weg war noch nie zeitgemäß, außer man ist Redakteur und fürchtet um Werbe-Einnahmen wenn man das Gegenteil behauptet ;-)
Erst mal hat DV schon mal Nachteile im Codec ansich. Das 4:2:0-Sampling ist anders umgesetzt als bei MPEG2 und führt (im Gegensatz zu MPEG2 MP@ML, wo man von 4:2:0 garnichts sieht) zu Treppchen entlang diagonaler Farbkonturen. 4:2:0 war außerdem absolut überflüssig, in der Zeit als DV entstand, hätte man auch direkt bei 4:2:2, einem guten Mbit mehr und somit dem guten alten M-JPEG (wovon DV ja nur eine verschlimmbesserte Weiterentwicklung ist) bleiben können.
Das zweite ist das Canopus-Gerät. Der TBC (ein Chip von Panasonic) ist fehlerhaft implementiert und kann bei bestimmten Bildstörungen zu starken Verzerrungen führen. Edirol war auch von dem Problem betroffen. Die Bildstörungen lassen Geräte ohne TBCs oder vernünftige Vollbild-TBCs absolut kalt.
Du kannst dir einen gebrauchten Digital8 Camcorder bei Ebay besorgen. Die größeren Modelle (ich glaub der 270er konnte es nicht) lesen auch Hi8 und geben es digital über Firewire aus. Aber auch hier nur DV mit den üblichen Nachteilen. Aber es ist einfach einfach.
Oder du gehst ab deinem Hi8-Gerät den Weg über USB (was anständiges wie Pinnacle USB-500 - Verbaute Komponenten sind akzeptabel, Aufzeichnung ist Uncompressed und geht auch mit Virtual Dub), Videokarte (Blackmagic Intensity Pro oder Decklink Extreme), SDI (Lynx Yellowbrick oder Blackmagic Miniconverter via Decklink SDI) oder wenn du ganz verwegen bist HDMI (z.B. Pioneer PDA-V100HD via Blackmagic Intensity - habe ich aber noch nicht ausprobiert ob es geht - Den Pioneer Scaler hab ich, Super Qualität, aber keine Intensity oder sonstige HDMI-Karte um zu sehen ob man es auch am PC aufzeichnen kann). Hier bekommst du in der Regel Uncompressed-Material welches du anschließend noch umwandeln musst. Der Vorteil an Uncompressed: Du kannst vor der verlustbehafteten Kompression noch Filtern was das Zeug hält.
Antwort von Paul Punkt Paul:
Oder du gehst ab deinem Hi8-Gerät den Weg über USB (was anständiges wie Pinnacle USB-500 - Verbaute Komponenten sind akzeptabel, Aufzeichnung ist Uncompressed und geht auch mit Virtual Dub), Videokarte (Blackmagic Intensity Pro oder Decklink Extreme), SDI (Lynx Yellowbrick oder Blackmagic Miniconverter via Decklink SDI) oder wenn du ganz verwegen bist HDMI (z.B. Pioneer PDA-V100HD via Blackmagic Intensity -
Ich habe mal nach der USB-500 und der Blackmagic Intensity Pro gesucht. Beides akzeptable Lösungen, vielen Dank für die Info.
Die Pinnacle scheint ersetzt worden zu sein durch die Studio MovieBox HD bzw. das Studio 14 MovieBoard HD PCI. Hier ist auch Software dabei.
Die Blackmagic ist sehr interessant, aber eventuell überdimensioniert, da ich die Encoder-Funktionalität ja nicht einsetzen will.
Der Vorteil an Uncompressed: Du kannst vor der verlustbehafteten Kompression noch Filtern was das Zeug hält.
Ja, das ist mein Ansatz. Ich habe vor Zeiten erste Versuche über eine Grafikkarte gemacht. Die hat Hi8 in "UYVY (packed 4:2:2)" digitalisiert, ansprechende Qualität. Video/Audio-Synchronität habe ich nicht mehr getestet. Keine Jitter-Effekte. Problem sind eher Blitzer, kleine helle Punkte über ein, zwei Zeilen und ein, zwei Bilder. Die konnte ich mit VirtualDub-Filtern beseitigen. Diesen Weg gilt es zu verbessern.
Die Grafikkarte ist nicht mehr im aktuellen PC verbaut, und Ton ging getrennt über Soundkarte.
Offensichtlich ist UYVY nicht reines 4:2:2, sondern gepackt, oder? Was ist zu beachten? Ideal wäre, wenn ich das 4:2:2-Material mit VirtulDub bearbeiten / filtern könnte.