Frage von Pit:DVD – Filmlänge:
Habe von DV-Camcorder überspielten Film auf PC bearbeitet (liegt z. Zt. noch als "AVI"-Projekt vor).
Programm: Med. Studio Pro 7.
Als Anfänger habe ich nun das Problem, dass der Film lt. Timeline reichlich 2 Stunden lang ist.
Die Zeit kann ich ja auf Timeline ablesen, aber wo erkenne ich, wie viel GB das ausmacht?
Will auf DVD brennen.
Nach was muss ich mich richten, nach Zeit oder Gigabyte ???
Wie lang darf der Film sein (in Minuten oder GB), wenn MPEG 2 verwendet wird?
Wie lang, wenn DivX verwendet wird?
Vielen Dank für Hilfe!
Pit
Antwort von Stefan:
Du solltest dich nach der Geduld der Zuschauer richten ;-)
Absolutes Limit ist das Fassungsvermögen des DVD-Rohlings. Der Platz ist fix.
Bei der Umwandlung in das DVD Format kannst du "beliebige" Filmlängen in diesen Platz quetschen.
Das Quetschen macht der MPEG Encoder und er macht das so stark wie du einstellst. Langer Film heisst viel Quetschen (Komprimieren), kurzer Film heist wenig Quetschen.
Das Ausmaß des Quetschens stellst du über die Bitrate ein. Hohe Bitrate heisst wenig bzw. niedrige Bitrate heisst viel Quetschen und Bildinfos wegwerfen.
Ein guter Kompromiss für selbstgedrehte DV Filme auf DVD-5 Rohlingen (4,7 GB) ist 90 Min. Film. Dabei ist der Tonteil z.B. als MPEG oder Dolby Digital komprimiert.
Viel Glück
Der dicke Stefan
Antwort von Udo:
Hi Pit,
der erste Satz von Stefan ist goldrichtig.
Aber nun noch ein Vorschlag.
Wenn Du solche langen Filme hast erstelle ruhig erst einen guten, wenn auch zu langen MPEG2 und eine zu große DVD auf der Festplatte. Nimm dann einen Shrinker und transcodiere genau auf DVD Größe. So genau bekommt es kein Bitratenrechner hin.
Udo
Antwort von Markus:
Du solltest dich nach der Geduld der Zuschauer richten ;-)"
Hallo zusammen,
dem möchte ich mich (aus leidvoller Erfahrung*) ebenfalls anschließen.
Ob ein Film ankommt oder nicht, lässt sich mittels Stopp-Test leicht feststellen: Dabei führt man einem Zuschauerkreis (s)einen Videofilm vor. Nach 10 Minuten stoppt man die Wiedergabe und beobachtet die Reaktionen: Sagen die Leute "Hey, warum stoppst Du den Film?" oder springen alle gleich auf und sagen "Toll, danke für die Vorführung" (= elegante Formulierung für "Das musst Du nicht weiterlaufen lassen!").
PS: Meine privaten Urlaubsfilme haben übrigens eine Laufzeit von 20 - 30 Minuten. Bei längeren Rundreisen mache ich auch Zweiteiler mit örtlichen Schwerpunkten. So hält sich u.a. auch der Bearbeitungsaufwand in Grenzen. ;-)
* In diesem Zusammenhang grüße ich auch meinen Schwiegervater recht herzlich, der aus 9,5 Stunden Rohmaterial einen sage und schreibe 8-stündigen Urlaubsvideo geschnitten hat! Das sind zwei E-240 randvoll mit langweiligen Momenten! Ich habe den Film zwar gesehen (sehen müssen, falls ich dazu gefragt werde), doch das habe ich in der schnellsten Bildsuchlaufgeschwindigkeit getan. Und selbst das hat noch fast 1 Stunde gedauert!
Antwort von Voltz:
Ich erstelle häufig zwei Versionen.
Eine Version ist für mich selbst und überschreitet selbst bei einer abwechslungsreichen Urlaubsreise selten 60 Minuten. Die passen dann in jedem Fall noch mit bester Qualität auf eine DVD.
Auch diese Version enthält natürlich einzelne Kapitel, damit man interessante Teile schnell anspringen oder weniger interessante überspringen kann.
Zum Vorführen für Verwandte, Freunde und Bekannte sowie für meinen Jahresfilm fertige ich gerne noch eine zweite Version, die max. 10-15 Minuten lang sein darf.
So kann ich, je nach dem wie interessiert der Zuschauer ist, die ausführlichere Variante nachschieben.
PS:
So einen Schwiegervater wie Du Markus, habe ich auch und musste mir ein 2-stündiges, ungeschnittenes USA-Reisevideo antun.
Mein Schwiegervater saß allerdings daneben und sah mich immer ganz erwartungsvoll an... ;-)
Antwort von Markus:
Mein Schwiegervater hat einmal erwartungsvoll zugesehen, wie ich... bei so einer Vorführung eingeschlafen bin! Ich fand das sehr lustig. ;-)
Antwort von Voltz:
Ich wäre auch sehr gerne eingeschlafen. ;-)
Leider hat mein Schwiegervater so gefilmt, wie das eben ein Anfänger tut. D.h. mit dem Sucher der Camera auf Objektsuche gehen usw.
Mir war viel zu schwindelig, um dabei einschlafen zu können ;)
Antwort von Markus:
Ja, die Seekrankheit ist so eine Sache beim Ansehen "hektisch motivsuchender" Aufnahmen. Ob da auch Tabletten gegen Reiseübelkeit helfen? ;-)
Antwort von jasmin61:
Hey Pit,
hier noch was zum nachlesen
viewtopic.php?t=29796
PS: Nein sie helfen definitiv nicht, mir ist sogar bei Blair Witch Projekt im Kino schlecht geworden! Bin ich froh das ich (noch) keinen Schwiegervater habe;-)
Antwort von Pit:
Hi Pit,
der erste Satz von Stefan ist goldrichtig.
Aber nun noch ein Vorschlag.
Wenn Du solche langen Filme hast erstelle ruhig erst einen guten, wenn auch zu langen MPEG2 und eine zu große DVD auf der Festplatte. Nimm dann einen Shrinker und transcodiere genau auf DVD Größe. So genau bekommt es kein Bitratenrechner hin.
Udo
Danke Stefan, Danke Udo für Eure korrekten Erläuterungen – ich freue mich!
Bezügl. Zuschauergeduld habt Ihr Recht! Doch möchte ich, wie ich bei einem fortgeschrittenen "Filmer" gesehen habe,
in viele Kapitel einteilen (ausschließl. Url.-filme), um nur das jeweils zutreffende zu zeigen od. anzusehen.
Deshalb macht es mir auch nichts aus, mehrere DVD’s aus dem langen Film zu brennen.
Leider weiß ich aber nun nicht, wie das Teilen vor sich geht, also wie ich z.B. die ersten 90 Min. auf die erste und dann den Rest auf die zweite DVD bringe.
Was, bitte, ist ein Shrinker ? Was macht er - bzw. kann man mit ihm machen?
Nochmals Danke und freundliche Grüße
Pit.
Vorstehendes hatte ich gestern versucht als Antwort für Stefan und Udo hier einzugeben – leider nicht gelungen, wie ich eben feststelle - versuche es noch mal.
Über die anderen inzwischen getätigten Beiträge freue ich mich aber auch, da ich daraus lerne und Spaß gemacht hat es mir besonders, da ich selbst schon "Schwiegervater" bin.
Danke an alle! Es sind gute Tipp’s dabei!
Antwort von jasmin61:
zum DVD Shrinker
http://www.netzwelt.de/news/56338-nero- ... inker.html
Antwort von Stefan:
Das Teilen geht ganz einfach - Wegschmeissen ;-)
Meine Arbeitsmethode ist, dass ich gerne mit mehreren Projektdateien arbeite. Angenommen du hast ein langes Projekt GESAMTFILM.
Dann speicherst du das Projekt als TEILFILM1 und als TEILFILM2. Dann schneidest du im Projekt TEILFILM1 den Schwanz ab und in TEILFILM2 den Kopf. Die Teilprojekte machst du dann zu getrennten DVDs. Bingo. Wenn du den Trennpunkt gut wählst, hast du dort einen sog. Cliffhanger und jeder ist am Ende von DVD1 gespannt auf DVD2...
Das Arbeiten mit mehreren Projektdateien hat bei mir den Vorteil, dass ich mit dem Schnitt etwas mutiger werde. Oft zögert man, was man behält etc. Radikal weg kommt auf jeden Fall alles was technisch unsauberes Material ist (Wackler, Schwenks, Zooms).
Wenn man solche Schnitte und Löschaktionen in einem temporären "Spielprojekt" ausprobiert, merkt man oft, dass ein beherzter Schnitt und Wegwerfen dem Film meistens gut tut. Und wenn nicht, ist man schnell zurück in das eigentliche Projekt gegangen.
Beim Filmbetrachten ist das Hinzudenken und Selbstvervollständigen beim Zuschauer ein wesentlicher Teil.
Die Kunst beim Schneiden ist IMHO das zu erkennen und auch sanft zu steuern. Was im Hirn des Zuschauers schon komplett ist, braucht man nicht mehr zu zeigen. Das verzögert beim Betrachten und bringt Langeweile. Das Hirn will Neues, Neues und nochmal Neues.
Leider stumpft man selbst ab, wenn man lange genug an einem Projekt sitzt. Man kann vor lauter Szenen, hin- und herabspielen etc. den Ersteindruck kaum noch fassen. Wahrscheinlich machen deshalb die "Profis" ausführliche Testaufführungen vor dem finalen Schnitt.
Viel Glück
Der dicke Stefan
Antwort von Pit:
Hallo Stefan
und alle anderen Helfer,
danke Euch nochmals - es hat geklappt.
Habe es so gemacht: das lange Projekt in voller länge nochmals als Teil 1 gespeichert. Alles, was nach etwa 70 Minuten kam (war eine günstige Stelle) weggelöscht. Diesen Teil 1 fertig erstellt, danach gebrannt, läuft auf
PC und Player bestens.
Vom 2. gespeicherten Projekt habe ich die ca. ersten 70 Min. gelöscht und bin dabei, den Anfang dieses 2. Teils noch etwas zu "frisieren".
War das von Dir, Stefan, so gemeint oder gibt es noch eine elegantere Lösung?
Mit freundlichen Grüßen
Pit.