Schauen wir uns zuerst einmal an, was ein Vektorskop für uns leisten kann. Sehen Sie sich noch einmal in der Abbildung die beiden Funktionsverläufe von U und V an. Wenn wir nun beide Verläufe gleichzeitig abbilden wollen und dafür einen Verlauf um 90 Grad drehen, bekommen wir fixe Schnittpunkte für jede Farbkombination aus unserem Farbbalken. Die Abbildung links unten zeigt, wie U und V in einem Vektorskop dargestellt werden.

Die Schnittpunkte kennzeichnen wir mit R, M, B, C, G, Y. Diese Buchstaben stehen für die englischen Farbbegriffe Red, Magenta, Blue, Cyan, Green, Yellow. Diese Farben entsprechen genau den Farben aus unserem Farbbalken. Weiß wird dabei zusätzlich genau in der Mitte des Schnittpunktes von U und V dargestellt.

Sehen wir uns nun einmal an, wie Signale auf einem Vektorskop in der Realität aussehen können: Abbildung A zeigt die korrekte Darstellung eines 100/75 Balkens. Abbildung B deutet auf eine blasse Farbwiedergabe hin. Die dargestellten Farben sind zu schwach und erreichen nicht die für sie vorgesehenen Schnittpunkte. Abbildung C deutet auf deutlich zu starke Farben hin. Abbildung D zeigt schließlich einen deutlichen Blaustich, weil sich der Weißpunkt aus der Mitte in Richtung Blau bewegt. In den letzten drei Fällen greift man in der Regel zu einer Farbkorrektur und versucht, das Bild des Vektorskopes möglichst nahe an das Ideal von Abbildung A anzupassen. Nur dann kann ein Techniker von einer normgerechten Farbaufzeichnung ausgehen.
Auch im digitalen Bereich kann das Vektorskop durchaus praktisch sein, wenn man Aufnahmen mit Testbalken von verschiedenen Kameras besitzt. Denn hiermit kann man die Kameras leicht aneinander anpassen. Um festzustellen, ob eine Kamera in den Superwhites aufzeichnet, oder ein Codec die Aufnahmen clippt, hilft jedoch ein Waveform-Monitor mehr, den wir in der Folge vorstellen wollen.