XQD und ISO64

Die Kamera hat zwei Speicherslots, einen SD- und einen XQD-Slot. Speicherkarten für den XQD-Slot kosten dabei rund das doppelte von vergleichbaren CFast Karten und sind weitaus weniger verbreitet. Hier hat Nikon unserer Meinung nach auf das falsche Pferd gesetzt, was eine Backup-Strategie in der Kamera unerfreulich teuer macht. Immerhin ist der SD/​SDHC/​SDXC-Slot UHS-II-fähig, weshalb man auch für schnelle Datenberge nicht zwingend auf XQD angewiesen ist.



Nikon D850 - 4K(önigin) für Vollformat-DSLR-Filmer  : dolppelslot


Beim Filmen kann man auch die ungewöhnlich niedrigen ISO64 benutzen, was im Grenzfall sogar den Einsatz eines ND-Filters ersparen kann. Leider sind die zusätzlichen ISO 32 aus dem Fotomodus nicht nutzbar. Da diese jedoch wahrscheinlich nur einer digitalen Korrektur entsprechen und die geclippten Highlights eine Blende tiefer ansetzen, ist dies leicht zu verschmerzen.




Fazit

Im direkten Vergleich zu einer Canon 5D Mark 4 schlägt sich die neue Nikon D850 erst einmal ziemlich beachtlich. Sie bietet ansehnliches 4K bei voller Sensorfläche und fast perfektes Debayering im S35-Modus, dazu ein tolles Display, brauchbare FullHD Zeitlupe, ISO 64 sowie ein sehr gutes, ausklappbares Display mit perfekter Vergrößerungsfunktion. Auch beim Rolling Shutter übertrifft sie die Canon 5D Mark 4 deutlich. Und das bei einem ähnlichem Preis um die 4.000 Euro. Nur beim Autofokus für Filmer muss sich Nikon klar geschlagen geben.



Allerdings hat sich der Video DSLR-Markt in den letzten Jahren deutlich von Canon wegbewegt. Und im Vergleich zu Sonys spiegellosen A7SII oder RII Vollformat-Modellen (die beide rund 1.000 Euro günstiger zu haben sind) steht die Nikon D850 für Filmer bei weitem nicht so interessant da. Hier vermisst man unter anderem Peaking in 4K, mindestens ein genormtes Log-Profil oder auch bewegliche Sensoren. Von Möglichkeiten wie einem 10 Bit Output aus dem Bereich der spiegellosen Systemkameras mit etwas kleineren Sensoren wagt man hier noch nicht einmal zu träumen. Als Vorteil für Nikon kann man jedoch ein weiteres mal die subjektiv schönere Color Science anführen.



Auf jeden Fall werden Fotografen mit viel Nikon Glas die D850 zu einem Erfolg machen und für eine professionelle Fotokamera mit zusätzlichen 4K Funktionen ist die D850 auch sicherlich nicht überteuert. Wer jedoch primär filmen will, findet in diesem Preisbereich deutlich attraktivere Geräte. Hier könnte Nikon schon mit wenigen zusätzlichen Features noch viel mehr Filmer ansprechen. Dafür muss Nikon aber zuerst erkennen, dass für dieses Marktsegment nicht mehr Canon sondern Sony der neue Konkurrent ist.



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