Test Nikon D750 - Nikons beste Fullframe Video-DSLR bisher?

Nikon D750 - Nikons beste Fullframe Video-DSLR bisher?

Mit der Nikon D750 stellt Nikon eine Fullframe Video-DSLR vor, die bislang die meisten Videofunktionen aller Nikon-DSLRs in sich vereinigt. Hierzu zählen u.a. : Klappdisplay, Flaches Bildprofil, Zebra, Power-Iris, Live-Audio-Pegel, individuelles Videomenü, cleanes HDMI-Out. Wie gut ist die neue Nikon D750 in Sachen Video (Inkl. Videovergleich zur GH4 und Nikon D810 …)

// 15:59 Do, 23. Okt 2014von

Mit der Nikon D750 stellt Nikon eine Fullframe Video-DSLR vor, die bislang die meisten Videofunktionen aller Nikon-DSLRs in sich vereinigt. Hierzu zählen u.a. : Klappdisplay, Flaches Bildprofil, Zebra, Power-Iris, Live-Audio-Pegel, individuelles Videomenü, cleanes HDMI-Out. Wie gut ist die neue Nikon D750 in Sachen Video + Vergleich zur GH4 und Nikon D810 …



Nikon D750
Nikon D750




Nikon D750 - techn. Daten und Ergonomie

Beim ersten In-die-Hand-nehmen fällt eine gegenüber bisherigen Nikons positiv veränderte Ergonomie auf. Die Handballenausformung der Nikon D750 ist deutlich gewachsen, so dass nun auch größere Hände und vor allem längere Finger einen guten Halt finden, bei dem die Fingerspitzen nicht an das vordere Kameragehäuse stossen.



Nikon D750 mit verbesserter Ergonomie
Nikon D750 mit verbesserter Ergonomie


Für uns eine sehr willkommene Neuerung, auch wenn sie sicherlich je nach Handgröße individuell unterschiedlich beurteilt werden dürfte. In unserer persönlichen Sicht hat Nikon hiermit gut gegenüber Konkurrent Canon aufgeholt, auch wenn die Krone für gute Ergonomie unserer Meinung immer noch an Canon und hier vor allem an die 5D Mark III geht. Aber wie gesagt – Griffgefühl ist eine sehr persönliche Angelegenheit …



Völlig neu ist ebenfalls das von Nikon in Monocoque-Bauweise (aus einem Stück) gefertigte Front-Gehäuse der Nikon D750, das sich von der Verarbeitung und der gefühlten Festigkeit kaum von einem kompletten Magnesiumgehäuse unterscheidet.



Nikon D750 Magnesium und Carbon-Gehäuse
Nikon D750 Magnesium und Carbon-Gehäuse




Nikon dürfte mit dem aus Carbonfaser bestehenden Monocoque-Gehäuse neben einer Gewichtsreduzierung vor allem die WIFI-Leistung im Blick gehabt haben, die bei kompletten Metallgehäusen bekannter Maßen eine Herausforderung darstellt. Die Verarbeitung ist auf Top-Niveau – auch was die Qualität der Dichtungen anbelangt und dürfte damit auch professionellen Ansprüchen genügen.



Die Nikon D750 ist Nikons bislang am sinnvollsten für den Videoeinsatz entwickelte DSLR (mal vom fehlenden Fokuspeaking abgesehen). Dies merkt man an einer ganzen Reihe von gut mitgedachten Details bei der Nikon D750. An prominentester Stelle dürfte hierbei das mit 8 cm Diagonale erfreulich groß gearbeitete, klappbare Display der D750 mit knapp 1.3 Mio Bildpunkten stehen.



Nikon D750 mit Klappdisplay
Nikon D750 mit Klappdisplay


Am oberen Rad finden sich gut greifbare Einkerbungen, die auch ein Ausklappen während des Stativbetriebs erlauben. Anders als bei anderen beweglich gelagerten Displays, lässt sich der Monitor der Nikon D750 nicht zur Seite klappen sondern nur nach hinten, oben und unten. Für den Videobetrieb mag streng ergonomisch gesehen ein seitlich klappendes Display noch einen Tick angenehmer sein (wie bsp. bei der Nikon D5300 oder der GH4) doch wer mal Kopfhörer, externe Mikros und/oder HDMI an seiner VIDEO-DSLR betrieben hat, wird den seitlich klappenden Monitor auf der Kabel-Interface-Seite nicht mehr ganz so vorteilhaft finden …



Auch beim Moduswahlrad der Nikon D750 gibt es Positives zu berichten: So stehen für die Nikon D750 die von uns sehr geschätzten U1 und U2 Programmierslots zur Verfügung mit denen nahezu alle Kameraparameter auf zwei individuelle Profile gelegt werde können. Darüber hinaus ist das Modus-Wahlrad mit einem zentralen Riegel versehen, der es gegen unbeabsichtigtes Verstellen sichert.



Nikon D750 mit U1 und U2 Funktionen
Nikon D750 mit U1 und U2 Funktionen


Herzstück der Nikon D750 stellt der mit 24,3 MP effektiv auflösende CMOS Sensor dar. Wie bei der Nikon D810 spricht Nikon von einem weiterentwickelten Sensor gegenüber der Nikon D610 – auch wenn die technischen Daten den gleichen Sensor vermuten lassen. Wie dem auch sei – für die verbesserten Videofunktionen der Nikon D750 dürfte vor allem der EXPEED 4 Bildprozessor verantwortlich sein, der uns in einer ganzen Reihe von Nikons (s.a. unser Nikon D810 Test) bereits erfreulich gute HD-Videoqualität beschert hat.



Mit der EXPEED 4 Engine halten nun auch bei der Nikon D750 50 und 60p HD-Formate Einzug. Damit stehen in 1080 24, 25, 30, 50 und 60p zur Verfügung. Wie gehabt wird Video im High@L4.2 Profil in H-264 in einem Mov-Container mit 8 Bit enkodiert und erreicht eine max. Datenrate um die 40 Mbit/s (bei 1080/60p inkl. Audio). Ton wird ebenfalls wie gewohnt mit 16 Bit bei 48 KHz als uncompressed PCM aufgezeichnet. Getan hat sich bei der Nikon D750 in Sachen Audio allerdings etwas bei der Verteilung der Stereomikrofons im Gehäuse. Mit Einlässen links und rechts vom Objektivmount wird für Stereoaufnahmen eine bessere Räumlichkeit erzeugt (Wir raten trotzdem zum externen Mikrofon).



4K ist weiterhin kein Thema bei Nikon. Wer 4K benötigt ist bei der Nikon D750 falsch. An Stelle von 4K arbeitet Nikon am HD-Bild und dies bedeutet derzeit HD-Bewegtbild mit minimalen Artefakten und bemerkenswert guter Color-Science und Sensoren mit hohem Dynamikumfang.





Schön zu sehen, dass der Markt für diverse Anwendungsfälle das passende Tool zur Verfügung stellt. Wer in erster Linie Auflösung benötigt, ist bei 4K am besten aufgehoben. Wer hingegen eher auf der Suche nach einem möglichst cinematischen Bild ist, sollte auf hohen Dynamikumfang und gute „Colorscience“ achten. Mehr hierzu im Testlaborabschnitt sowie im Kapitel „Das wahre Leben“.



Und zum Schluß noch ein Wort was uns bei den Fotofunktionen der Nikon D750 aufgefallen ist: Das AF-System der Nikon D750 ist außergewöhnlich gut geraten. Es ermöglicht in unseren kurzen Foto-Tests bei geöffneter Blende erstaunlich sichere Gesichtserkennungen bei geringem Umgebungslicht. Wer eine Schwachlicht Schnappschuss Kamera sucht, findet hier ein bemerkenswertes Werkzeug. Die Nikon D750 meistert die schwierige Balance zwischen Foto- und Videofunktionen außerordentlich gut.



Doch nun zu den neuen Videofunktionen der Nikon D750





Nikon D750 neue Videofunktionen

Klappdisplay



Mit dem Klappdisplay bietet Nikon erstmalig im Fullframe-Segment ein Klappdisplay an. Wer die erbittert geführten Diskussionen in Fotografie-Foren kennt, in denen sich Fotgrafen mit Händen und Füßen gegen Klappdisplays wehren, bekommt eine Vorstellung davon, mit wieviel Risiko Nikon hier operiert. Das Klappdisplay ist in sich ein ziemlich deutliches Statement von Nikon hin zu verstärktem Fokus auf die Videofuktionen. Ein Engagement das wir begrüßen.



 Nikon D750 Klappdisplay nicht den I/O Interfaces im Weg
Nikon D750 Klappdisplay nicht den I/O Interfaces im Weg


In unserem Gebrauch machte die in Metall ausgeführte Mechanik des Klappdisplays einen wertigen Eindruck. Wie lange es sich im harten Profieinsatz bewährt , werden die kommenden Monate und Jahre zeigen. Die Thematik Ergonomie vs externe Kabelführung im Vergleich zu einem seitlich ausklappbaren Display hatten wir ja bereits angesprochen (mal einen Kopfhörer bei der GH4 im Einsatz gehabt?). Hinzu kommt eine robustere Aufhängmöglichkeit mit dem Scharnier hintr dem Display als bei dem einzelnen Gelenk des seitlichen Klappmechanismus.



Die ergonomisch beste Option wäre wohl ein seitlich klappenden Display mit einer unbeeinträchtigten Kabelführung. Derzeit ist uns damit allerdings keine VIDEO-DSLR bekannt.



Flaches Bildprofil



Wie bei der Nikon D810 hat nun auch ein flaches Bildprofil mit der interessanten Bezeichnung „ausgewogen“ Einzug gehalten. Unserem ersten Eindruck nach reiht es sich zwischen den „echten“ Log-Profilen vom Schlage eines S-Log und dem eher sanft zu Werke gehenden „Cinelike D “ einer GH4 ein. Wenn etwas mehr Zeit ist, werden wir mal die unterschiedlichen derzeit im Angebot befindlichen Bildprofile ausführlicher erkunden.



Hier bliebt erstma festzuhalten, dass das flache Bildprofil der Nikon D750 vom Bildeindruck kaum unterscheidbar an dem der Nikon D810 dran ist und damit ebenfalls einen leicht herzustellenden cinematischen Look ermöglicht.



Zebra



Auch Nikons neue Zebrafunktion kennen wir bereits von der Nikon D810. Wie dort lassen sich auch bei der Nikon D750 leider keine weiteren Zebra-Abstufungen wählen. Das D750 Zebra ist bei 100% fix. Dafür lässt es sich (wie bei der Nikon D810) während der Aufnahme dazuschalten und im HDMI-Kameramenü kann vorab bestimmt werden, ob es auch auf HDMI ausgegeben werden soll oder nicht.



Power-Iris



Mit der Power-Iris Funktion hält eine automatische Auf- und Abblendfunktion bei der Nikon D750 Einzug mit deren Hilfe die Blende bei Objektiven mit elektronisch gesteuerter Blende auf Knopfdruck motorisch öffnen, bzw. schließen lassen. Es ist nicht ganz eine entklickte Blende it stufenlosen Übergängen aber von der Wirkung ziemlich nahe dran und damit eine hochwillkommene Funktion für alle, die nicht mit manuellen Optiken unterwegs sind.



Die Power-Iris Funktion lässt sich auf die Wippe des rückseitigen Multicontrolers (und/)oder auf die Funktionstasten auf der Vorderseite des Nikon D750 Kameragehäuses legen.



Live-Audio-Pegel



Eine der wenigen videorelevanten Funktionen, die die Nikon D750 ihrer großen Schwester D810 voraus hat. Bei der neuen Nikon D750 lässt sich der Ton während der Videoaufnahme aussteuern. Hierzu aktiviert man während der Liveview-Aufnahme das „i“ Menü und navigiert zu Mikrofonsymbol – mit einem Klick nach rechts auf der Multicontroler-Wippe stehen nun ganz unten die Automatische Tonaussteuerung und darüber die 20-stufige manuelle Aussteuerung zur Verfügung. Clever, dass man von den automatischen Aussteuerung direkt in die manuelle und umgekehrt wechseln kann.





Individuelles Videomenü



Eine der ganz großen Neuerungen der Nikon D750 und unseres Wissen nach auch einzigartig bei Nikon ist das separate Videomenü der Nikon D750. Das klingt erstmal nicht spektakulär, bedeutet jedoch, dass man mit einem einzigen Tastendruck im Liveviewmodus die Nikon D750 mit allen zugehörigen Kameraparametern wie Dateinamen, Speicherort, Filmeinstellung und Qualität, Mikrofoneinstellungen, Bildfeld (FX oder DX), Picture Control (Bildprofil) Rauschunterdrückung, und ISO von Fotografie auf Videobetrieb umstellen kann.



Und noch ein Handling-Tip an dieser Stelle: Wer mit manuellen Objektiven ohne Schärfenzieheinrichtung unterwegs ist und eine schnelle Schärfekontrolle trotz fehlenden Peakings benötigt, der wird sich eine 100% Ausschnittsvergrösserung vermutlich lieber auf die OK-Taste (und damit mit rechts bedienbar) legen, als auf den Vergrösserungstasten links herumzutippern. Das Umlegen der Vergrösserungsfunktion auf OK ist im Nikon-Menü möglich.



Leider funktioniert die Liveview-Vergrösserung jedoch nicht während der Videoaufnahme. Hier darf Nikon ebenso wie beim Thema Fokuspeaking gerne noch mit einem Firmware-Update nachlegen.



Separates Videomenü der Nikon D750
Separates Videomenü der Nikon D750


Wir haben schon seit längerem davon phantasiert, wie man eine DSLR umsetzen könnte, die sich mit einem Knopfdruck von einer Belegung als Fotoapparat zu einer Filmkamera hin wandeln lässt: Nikon ist mit dem dualen Menükonzept schon ziemlich nahe dran – fehlt nur noch die freie Belegung aller Buttons einmal für Video und einmal für Foto … Zusammen mit den U1 und U2 Kamera-Setups erhält man ziemlich viel Kontrolle für die individuelle Konfiguration der Nikon D750: Klasse Funktionen.



Cleanes HDMI-Out (zoomfähig)



OK, ein cleaner HDMI-Out ist in 2014 nicht wirklich mehr eine Funktion, über die man staunt, sondern die man an einer aktuellen Video-DSLR einfach erwartet. Anders sieht es hingegen bei der Zoomfähigkeit des externen HDMI-Signals aus. Unseres Wissens nach stellt die Nikon D750 die derzeit einzige Video-DSLR dar, an der das möglich ist. Eine willkommene weitere Funktion bei der Bildkontrolle, die zwar Peaking nicht ersetzen kann, aber zumindest etwas über dessen uns komplett unverständliches Fehlen hinwegtröstet ...



1080/50/60p



Bei den Videoformaten findet sich Bekanntes: Wie bereits erwähnt nimmt die Nikon D750 max. um die 40 Mbit/s (bei 1080/60p inkl. Audio) H.264 in einen QuickTime Mov-Container auf. Bei den 1080/50 und 60p Formaten sollte man jedoch beachten, dass die Nikon D750 lediglich 10 Minuten hiervon am Stück in der "high" Qualitätseinstellung aufnimmt (20 Minuten bei "norm" Einstellung). Bei den 1080/24, 25 und 30p Formaten sind es 20 Minuten "high" am Stück.



Videoformate der Nikon D750
Videoformate der Nikon D750


Damit zieht die Nikon D750 mit anderen Modellen mit Expeed 4 Prozessor gleich: 4K – Fehlanzeige. Weder Nikon noch Canon bedienen derzeit das 4K Einstiegs-Segment.



Soweit zu den Neuerungen im Videobereich.



Abschließend wollen wir auch ein Paar kurze Erfahrungswerte bei der Fotografie weiterreichen: Das AF-System der Nikon D750 hat uns nachhaltig beeindruckt. Eine so schnelle und sichere AF-Funktion – vor allem auch bei schwachem Umgebungslicht – ist uns bisher nicht bekannt. Auch die Lowlight-Leistung ist bemerkenswert.



Im Vergleich zur Nikon D810 empfanden wir allerdings das Auslösegeräusch der Nikon D750 als eher laut und auch der Quiet-Modus hat nicht wirklich eine Verbesserung gebracht.









Testlabor Nikon D750 Schärfe

Das Schärfeverhalten der D750 ist grundsätzlich höchst interessant. Um dies näher zu erläutern, packen wir einmal drei FullHD-Testbilder untereinander. Und zwar die D3300, die D750 und die D810…



Nikon D750 - Nikons beste Fullframe Video-DSLR bisher? : PIC ISO Vergleich 340


Auf den ersten Blick liegen die drei Kameras erstaunlich nahe beieinander (was man prinzipiell auch so sehen darf),  jedoch gibt es im Detail doch einiges zu entdecken. Wirft man einen Blick auf die vertikalen Luma-Sweeps auf der linken Seite, so erkennt man dort in den feinen Mustern bei der D3300 und bei der D750 feine Magenta-Chroma-Schlieren, die bei der D810 nicht auftreten. Diese Schlieren treten auch in den feinen Kreisdetails hervor, bei der D3300 noch etwas deutlicher, als bei der D750. Der feine Unterschied könnte jedoch auch dem fehlenden Flat-Profil der D3300 geschuldet sein.



Während die vertikale Auflösung bei der D750 und der D3300 nahezu gleich zu sein scheint, zeigt die D750 horizontal sichtlich mehr Details in den feinen Sweep-Mustern (oben und unten), als die D3300.  



Die D810 hat dagegen das sauberste Bild von allen. Horizontal wie vertikal sieht man in allen Sweeps noch einen Tick mehr Details und in feinen Luma-Mustern kommen keinerlei farbige Schlieren zum Vorschein.



Diese Detail-Unterscheide in realen Bildern zu sehen, fällt allerdings schwer. Augenfällig ist erst wieder der Unterschied zu einer Kamera mit nachezu perfekter FullHD-Schärfe wie der Canon C100 oder der Downskalierten Blackmagic 2,5K im RAW-Modus.





Testlabor Farben und Lowlight

Leider ging der Weißabgleich der D750 in unserem Messkasten in eine leicht andere Richtung als bei der D810, weshalb die Bilder nicht hundertprozentig vergleichbar sind. Dennoch zeigt auch die D750 jede Menge natürliche Farbdetails, die äußerst differenziert wiedergegeben werden. Die Farbstimmigkeit gefällt uns subjektiv sehr gut, die freien Bildprofile lassen dazu viel Gestaltungsspielraum offen.



Die Nikon D750 bei 1200Lux mit F5,6, ISO100 und 1/50s Belichtungszeit
Die Nikon D750 bei 1200Lux mit F5,6, ISO100 und 1/50s Belichtungszeit


Gegenüber der D810 fällt die Schärfe der D750 im 12 Lux Testaufbau etwas ab. Sie rauscht dadurch weniger, aber gibt auch weniger der feinsten Details preis. Hier einmal eine Belichtungsreihe von 100 - 6400  ISO.



Die Nikon D750 bei 12Lux mit F1,4,1/50s und ISO100
Die Nikon D750 bei 12Lux mit F1,4,1/50s und ISO100


Die Nikon D750 bei 12Lux mit F1,4,1/50s und ISO200
Die Nikon D750 bei 12Lux mit F1,4,1/50s und ISO200


Die Nikon D750 bei 12Lux mit F1,4,1/50s und ISO400
Die Nikon D750 bei 12Lux mit F1,4,1/50s und ISO400


Die Nikon D750 bei 12Lux mit F1,4,1/50s und ISO800
Die Nikon D750 bei 12Lux mit F1,4,1/50s und ISO800




Die Nikon D750 bei 12Lux mit F1,4,1/50s und ISO1600
Die Nikon D750 bei 12Lux mit F1,4,1/50s und ISO1600


Die Nikon D750 bei 12Lux mit F1,4,1/50s und ISO3200
Die Nikon D750 bei 12Lux mit F1,4,1/50s und ISO3200


Die Nikon D750 bei 12Lux mit F1,4,1/50s und ISO6400
Die Nikon D750 bei 12Lux mit F1,4,1/50s und ISO6400





Das wahre Leben

Nikon D750 mit CP.2 und Kompendium
Nikon D750 mit CP.2 und Kompendium


Wir haben diesmal bei unseren Außenaufnahmen die Gelegenheit genutzt, dass sich die Panasonic GH4 und die Nikon D810 zeitgleich noch in der Redaktion befanden und entsprechend einen Clip mit unterschiedlichen Praxiseindrücken zusammengestellt. Für´s Pixelpeeping empfehlen wir eher unsere Laborshots – hier geht es darum, sich einen ersten Eindruck vom Videomaterial der jeweiligen Kamera im Außeneinsatz bei Tageslicht unter realen Bedingungen zu verschaffen – so gut dass bei YouTube Kompressionen eben möglich ist.



Bei unseren Aufnahmen kamen folgende Optiken zum Einsatz: Zeiss CP.2 25mm T2.1, Nikkor AF-S 24-70mm 1:2.8 G ED sowie das Panasonic X Vario f2.8/12-35mm. Bei den ersten beiden Aufnahmen kam als ND-Filter der Eclipse von Genustech an den Nikons zum Einsatz:








Die beiden ersten Shots zeigen recht anschaulich, wie nahe die Bilder der Nikon D810 und der Nikon D750 beieinander liegen. Wir hätten keine Probleme die Bilder der beiden Kameras gegeneinander zu schneiden. Vor allem bei der Farbabstimmung und beim Dynamikumfang sehen wir die beiden Nikons sehr nahe beieinander.



Bei den anderen Aufnahmen mit feinen Strukturen wie den Eisenbahnbrücken lässt sich bei sehr genauer Betrachtung die etwas höhere Auflösung der Nikon D810 ausmachen. Das Material der Nikon D750 eignet sich jedoch im flachen Bildprofil recht gut für eine Nachschärfung, so dass man ziemlich genau auf den Bildeindruck der Nikon D810 kommt (die sich aber natürlich auch nochmal entsprechend nachschärfen lässt).



Insgesamt empfinden wir den Bildeindruck und die Farbgebung der Nikons in diesen Clips bereits Out-of-the-Box als sehr gelungen und „cinematisch“. Verantwortlich hierfür sehen wir die auf hohem Niveau arbeitende ColorScience von Nikon sowie die gute Umsetzung des relativ hohen Dynamikumfangs der beiden Sensoren auf das 8 Bit Videosignal.



Nimmt man nun das auf HD herunterskalierte 4K Material der GH4 hinzu, kommt nochmal eine ganz andere Bildcharakteristik ins Spiel. Die Schärfe verteilt sich auf Grund des kleineren M43-Sensors bei der GH4 im Bild anders und auch die Gesamtauflösung liegt deutlich über jener der Nikons.



Für unseren Geschmack würden wir zumindest in diesem direkten Vergleich die Bilder der GH4 eher mit Video assoziieren und jene der Nikons eher mit Film (was zugegebener Maßen etwas unfair ist – schließlich kann die höhere Auflösung der GH4 auch als echter Vorteil gewertet werden). Hinzu kommt die etwas kühlere Farbabstimmung der GH4.



Allerdings muss man auch sagen, dass sich bei der GH4 die gesamte Bildcharakteristik (abgesehen von der Schärfentiefe) dem „cinematischen“ Bild der Nikons angleichen lässt. Es braucht halt nur etwas mehr Aufwand. Von höherer Auflösung zu geringerer Schärfe zu kommen ist nicht sonderlich schwer und auch bei der Farbabstimmung lässt sich bei der GH4 vor allem beim genutzten Cinelike-D Profil noch viel machen. In diesem Zusammenhang sollte auch mit bedacht werden, dass die Panasonic GH4 mit einer Base-ISO von 200 arbeitet, die Nikons hingegen mit 100 respektive 64 ISO.





Fazit

Die Nikon D750 punktet mit den weitreichendsten Videofunktionen aller uns bekannten Nikon DSLRs. Klappdisplay, Zebra-Funktion, Flaches Bildprofil, eigenes Videomenü u.v.m. unterstreichen Nikons verstärktes Engagement im Videobereich. Ein Engagement, das sich auszuzahlen beginnt – schließlich hat man den ewigen Rivalen Canon bei der Videoqualität bei vielen Modellen teils deutlich hinter sich gelassen – s. hierzu unsere Video-DSLR Bestenliste. So sehen wir bsp. weder im Foto- noch im Videobereich einen Parameter, bei dem die Nikon D750 nicht vor der (derzeit knapp 500,- Euro teureren) Canon EOS 5D Mark III liegen würde.



Bei der Videoqualität muss sich die Nikon D750 im eigenen Haus allerdings der Nikon D810 in Sachen Auflösung geschlagen geben.



Bei Dynamikumfang, Lowlightverhalten, Moiré und Artefakthandling sehen wir die Nikon D750 auf ziemlich genau dem gleichen Niveau wie die sehr gute Nikon D810 – s. hierzu auch unseren Nikon D810 Test.



Wir prophezeien der Fullframe Nikon D750 mit einem derzeitigen Straßenpreis um die 2.140,- Euro einen grossen Erfolg, da sie sowohl Fotografen als auch Videofilmer für sich einnehmen wird. Im Vergleich zu den derzeitigen Top-DSLRs (GH4 und Sony Alpha7s), die eher Richtung Video als Richtung Fotografie ausgerichtet sind, empfinden wir die Nikon D750 als ziemlich ausgeglichen.



Die Nikon D750 leistet sich somit kaum Schwächen im Videobereich - und wenn man speziell auf das Fullframe-Segment schaut wird sie bei der Videoqualität nur von der Nikon D810 und der Sony A7s geschlagen – wer hätte das noch vor ein paar Jahren gedacht?



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