Objektiv und Sensor
Sony setzt bei diesem Modell nicht auf die eigene Linsenmanufaktur sondern bedient sich bei Carl-Zeiss, was dem rund 1 Zoll großen Sensor einen beachtlichen Weinwinkel von 28mm (bezogen auf kb) beschert. Der Zoombereich fällt dabei mit knapp 100mm nur 3,6fach aus, was einem solchen Gerät unserer Meinung nach aber nicht schlecht steht.
Bemerkenswert ist auch die Lichtstärke des Objektivs, die von Sony im absoluten Weitwinkel mit F1,8 angegeben wird. Ab ca. 50 mm Brennweite bleiben davon aber nur noch F4,9 übrig. Im Videomodus wird das Bild übrigens leicht beschnitten und liegt somit geschätzt eher bei ungefähr bei 33mm Weitwinkel. Das führt uns gleich zur Sensorgröße:
Der neue 1.0-Zoll Exmor CMOS-Sensor ist zwar nicht so groß wie APS-C, aber mit 13.2mm x 8.8mm deutlich größer, als übliche Camcorder- oder Knipsen-Bildwandler. Die Blackmagic Kamera hat beispielsweise einen 15.6mm x 8.8mm Sensor und Micro Four Thirds Sensoren sind 17,3 x 13,0 mm groß. Dazu sei aber natürlich angemerkt, dass die Sony DSC-RX100 aufgrund der verkleinerten Chipfläche im Videomodus, sowie der Reduzierung auf das 16:9-Format in der Fläche effektiv noch einmal etwas reduziert wird. Damit dürfte die tatsächliche Fläche beim Filmen wohl ungefähr auf dem Niveau von Super 16 liegen, das mit 12,51mm x 7,41mm definiert ist. Das deckt sich auch ungefähr mit unserem subjektiven Sichteindruck. Für drastische Tiefenschärfe-Effekte ist der Sensor zu klein, aber man ist schon nah am typischen 16mm-Doku-Look.
Bedienung
Da die Kamera keinen Touchscreen besitzt, ist die Bedienung besonders wichtig. Dabei macht Sony einiges richtig, anderes wirkt in unseren Augen dagegen nicht so gelungen: Vorneweg das Gute: Man landet mit jeweils maximal einem Dreh und einem Klick bei der Belichtungszeit und bei der Blende. Dazu gibt es einen Objektivring, der viele Funktionen annehmen kann, jedoch besonders gut als festeingestellter Fokusring funktioniert. Weiters kann man eine Art Untermenü für eine Funktionstaste mit 7 Funktionen anlegen. Dort lassen sich dann Gain (aka ISO), Weißabgleich, Bildszenen-Presets etc. schnell einstellen. Hat man diesen Workflow einmal für sich gelernt, kann man die Kamera anschließend wirklich schnell bedienen und findet eine Menge manuelle Kontrolle vor. Übrigens weitaus mehr, als bei jedem Sony Camcorder unter 1.000 Euro.
Frei definierbare Dynamikkurven gibt es (natürlich ??) nicht, aber immerhin gibt es Bild-Presets wie SoftHighKey oder Retro, die eine deutliche Schattenaufhellung bewirken, übrigens weitaus mehr als die ebenfalls einstellbaren Dynamic Range Profile. Dazu lassen sich einige Bildparameter wie Schärfe und Kontrast in anderen Presets ebenfalls in kleinen Bereichen nachjustuieren. Kurz: Hier gibt es viel Raum für eigene Experimente um für die Postproduktion noch etwas mehr Dynamik-Spielraum herauszukitzeln.