Test Mühelose Luftaufnahmen DJI Neo ausprobiert: 4K Selfie-Drohne, die sich ohne Führerschein und ohne externe Steuerung fliegen lässt

Mühelose Luftaufnahmen DJI Neo ausprobiert: 4K Selfie-Drohne, die sich ohne Führerschein und ohne externe Steuerung fliegen lässt

Mit der neuen Neo bringt DJI eine spannende ultrakompakte, führerscheinfreie 4K Drohne auf den Markt, die sich entweder mit Controller, Goggles und Motion3, dem Handy oder auch völlig ohne externe Steuerung fliegen lässt. Wie gut also ist die Video- und Flugqualität von DJIs neuer 4K Drohne?

// 15:07 Do, 5. Sep 2024von

Vorab unser Test-Clip mit der neuen DJI Neo, bei dem wir am Anfang auch den Start und die Landung via Handfläche ohne externe Steuerung zeigen. ( Alle Daten zur kleinen Drohne übersichtlich in unserer News.)








Technische Daten

Mit gerade mal 135g bei 30×157×48.5 mm (L×BxH) dürfte die DJI Neo die bislang kleinste und kompakteste Drohne des chinesischen Herstellers sein. Damit fällt sie in die C0 Drohnenklasse der europäischen Union und darf auch ohen Führerschein oder Komptenznachweis geflogen werden und dies auch nahe an oder über Menschen (Open A1 / aber nicht über Menschenmengen). Die C0 Kategorie macht allein auch daher Sinn, weil sich die Neo ausdrücklich auch aus der Hand starten lässt, was ansonsten kaum erlaubt wäre (hierzu später mehr).


Mühelose Luftaufnahmen DJI Neo ausprobiert: 4K Selfie-Drohne, die sich ohne Führerschein und ohne externe Steuerung fliegen lässt : DJINEO Hand

Das Kameramodul besteht aus einem 1/2 Zoll CMOS Sensor und einem Single-Axis (Neigung) mechanischem Gimbal. Aufgezeichnet wird in maximal 4K 8Bit Mp4 (75Mbit/s) auf einem internen Speicher, der 22GB umfasst. Als Colormode steht ausschließlich der Normal-Mode zur Verfügung und damit auch keine Log-Formate.



Wie häufig bei neuen Drohnen von DJI gehören auch wieder neue Akkus dazu. Die Neo-Akkus besitzen eine Kapazität von 10.5 Wh mit denen laut DJI bis zu 18 Minuten (17 mit Prop-Guards) möglich sein sollen. Zur praxisrelevanten Flugzeit dann weiter unten mehr. DJI verspricht pro Akkuladung zumindest 20 Starts und Landungen aus der Hand. Für eine „Selfie-Drohne“ in unseren Augen ein durchaus praxistauglicher Wert.


DJI Neo in der hier getesteten Fly More Kombination
DJI Neo in der hier getesteten Fly More Kombination



An Sensorik finden sich zwei nach unten gerichtete Sensoren die vor allem für die Abstandserkennung zum Boden sowie für Landung und Start vorgesehen sein dürften. Das bedeutet auch, dass sich keine seitliche Kollisionsverhinderung an Bord der DJI Neo befindet. Wer also Quickshots wie Circle, Spirale u.a. abruft, sollte stets sicherstellen, dass sich in der Flugumgebung keine Hindernisse befinden. Das geringe Gewicht der Neo sowie die Prop-Guards wirken Beschädigungen bei Kollisionen entgegen. (Wir hatten auch einen Crash beim ersten Durchfliegen des Fahrradrahmens, bei dem wir die Sitzstrebe touchiert haben – ohne irgendeine Beschädigung an der Neo).





Das Hauptmerkmal der DJI Neo stellt für uns neben der kompakten Größe ihre vielfältigen Steueroptionen dar. So lässt sich die Neo mit den Goggles 3 und RC Motion 3 Controller als FPV-Drohne fliegen oder mit dem neuen RC-N3 Controller im Verbund mit einem Handy klassisch mit Handcontroller.



Zusätzlich lassen sich bei der Neo auch mit dem Handy solo die Quickshots aufrufen oder komplett ohne externe Steuerung entweder via Sprachbefehl oder Quickshots-Buttons an der Drohne selbst vorkonfigurierte Flugmanöver starten. Letzteres erinnert etwas an die Spark Drohne von DJI – erscheint uns bei der neuen Neo jedoch deutlich stringenter umgesetzt.



Zusammen mit der hohen Mobilität ergibt sich hierbei ein bemerkenswert breites Anwendungsspektrum zwischen „Immer-Dabei-Drohne“ für Selfies, Vlogging bis hin zur anspruchsvolleren Mini-FPV-Drohne.



Für die Steuerung ohne externen Controller haben wir die Drohne via Doppelklick auf den On/Off Button aktiviert, sie auf die Handfläche gelegt und dann via längerem Druck auf einen der Quickshot-Buttons gestartet.


Mühelose Luftaufnahmen DJI Neo ausprobiert: 4K Selfie-Drohne, die sich ohne Führerschein und ohne externe Steuerung fliegen lässt : NeoHandSetup

Es ertönt dann ein Countdown von drei Sekunden und die Drohne hebt von der Handfläche ab und geht auf einen standardisierten Abstand (meistens um die 2 m), um mit dem jeweiligen Flugmanöver zu beginnen.



Zur Auswahl stehen folgende vorkonfigurierten Quickshots:



- Follow: Fluggerät folgt dem Motiv von hinten und fliegt entlang dem weg des Motivs


- Dronie: Die Drohne fliegt rückwärts und steigt auf, wobei die Kamera auf das Motiv gerichtet ist und eine Videoaufnahme macht.


- Kreisen: Die Drohne umkreist das Motiv.


- Rocket: Die Drohne steigt auf, während die Kamera nach unten gerichtet ist.


- Spotlight: Die Drohne dreht sich, während das Zielobjekt im Bild bleibt.


- Direction Track: Drohne folgt der Bewegung des Motivs in die Richtung, in der sich das Fluggerät beim Start von OmniTrack befand



Zusätzlich lässt sich auf den individuellen Button (rechs unten) auch der Quickshot „Bumerang“ legen. Hierfür muss via DJI Fly App unter Einstellungen / intelligente Flugmodi/ Individuell „Boomerang“ ausgewählt werden.



Schön zu sehen: Hat man den individuellen Button mit einem Flugmanöver belegt wird dieser gespeichert und steht auch beim nächsten Start der Neo auf dem Button zur Verfügung.


Mühelose Luftaufnahmen DJI Neo ausprobiert: 4K Selfie-Drohne, die sich ohne Führerschein und ohne externe Steuerung fliegen lässt : DJINeoabove



Die Videoaufnahme startet beim Flug ohne externe Steuerung gleich beim Abheben der Drohne und bleibt bis zur Landung aktiviert. Aufgezeichnet wird in allen Modi mit 8 Bit 4K 30p als Mp4. Gewählt werden kann in der Fly App zwischen H.265 und H.264. Wir haben alle Aufnahmen im platzsparenden H.265 Codec aufgezeichnet.



Die Qualität der Aufnahmen – insbesondere der Quickshot-Flüge - ist von den vorherrschenden Windverhältnissen recht stark abhängig. Das geringe Gewicht der Neo kann hier zur Herausforderung werden. Bei unseren Testshots sieht man vor allem beim Rocket-Shot, dass sich die Neo hier schwer tut, eine stabile Flugbahn zu halten.



Wir raten daher dazu, stets aufmerksam die jeweiligen Winderhältnisse zu beobachten und hier Erfahrungswerte zu sammeln, welcher Quickshot bei welchem Wind noch funktioniert.



Bei unseren Testflügen empfanden wir die Flüge mit Controller als stabiler als die Quickshots. Von Vorteil beim manuellen Fliegen mit Controller ist auch, dass sich Windböen abwarten lassen, bevor man seinen Flug fortsetzt.



Gespannt sind wir auf die seitliche Verfolgungsoption der DJI Neo, die bei unserer Vorab-Firmware leider noch nicht zur Verfügung stand.



Nicht unerwähnt lassen wollen wir den etwas kreischigen Sound der DJI Neo. Der reale Soundpegel mag zwar unterhalb von größeren Drohnen liegen aber die kleinen Propeller erzeugen einen hochfrequenten Sound, der ziemlich „eindringlich“ daher kommt. Auf jeden Fall keine Drohne, die wir in besonders leisen Umgebungen oder als Low Profile Tool einsetzen wollen würden.





Steuerung mit RC-N3 Controller und Handy

Mit dem neuen RC-N3 Controller verwandelt sich die DJI Neo in eine klassische „Hand-Controller-Drohne“. Hierfür wird das jeweilige Smartphone als Monitor in die ausziehbare Halterung geklemmt und via entsprechendem Kabel mit dem Controller verbunden. Bei uns kam das iPhone 15 Pro Max zum Einsatz, das problemlos mit dem RC-N3 funktionierte.


Mühelose Luftaufnahmen DJI Neo ausprobiert: 4K Selfie-Drohne, die sich ohne Führerschein und ohne externe Steuerung fliegen lässt : NeoController

Da wir leider keine Goggles 3 und RC Motion 3 Controller zur Verfügung hatten, ermöglichte uns der RC-N3 Controller mittels seines klassischer RC Steuerknüppels kontrollierte Flugmanöver. Hiermit war es uns dann auch möglich, durch den Fahrradrahmen zu fliegen. DJI gibt die Videoübertragungsdistanz der Neo zusammen mit dem RC-N3 Controller mit bis zu 10 km an.



Die beste Kontrolle über die Kameraeinstellungen ist ebenfalls dem Verbund mit RC-N3 Controller vorbehalten. Hier lassen sich dann auch Verschlusszeit, ISO und Weissabgleich manuell einstellen.



Als Option zwischen RC-Controller und dem kompletten Weglassen der externen Steuerung bietet sch der Flug via Smartphone mit der DJI Fly App per WLAN an. Die Reichweite gibt DJI hier mit maximal 50m an.


Mühelose Luftaufnahmen DJI Neo ausprobiert: 4K Selfie-Drohne, die sich ohne Führerschein und ohne externe Steuerung fliegen lässt : DJINeoHandy

Die Fly App bietet einen Liveview des Kamerabildes und zwei virtuelle Steuerpads, mit denen sich mit etwas Eingewöhnung nahezu alle Flugbewegungen des Hardware-Controllers ausführen lassen. Bemerkenswert ist hierbei, dass die beiden virtuellen Touchpads parallelen Input akzeptieren. Will man also eine Kurve oder einen Kreis „manuell“ fliegen, werden sowohl Drehung als auch Richtungs-“Touchs“ auf beiden Pads parallel erkannt und in die entsprechende Flugbewegung umgesetzt.



Auch die Neigung des Kamerawinkels lässt sich via Smartphone-Bedienung komfortabel steuern. Beim Innenraum-Flug in der slashCam Redaktion zeichnete sich die Handybedienung trotz recht hoher WLAN-Dichte mit geringer Latenz aus – zumindest bei unseren Innenraum-Flugdistanzen von ca. 3-4m. Für Innenraumflüge können wir soweit die Neo durchaus empfehlen.







Videoqualität

Wunder darf man bei der kleinen Sensorgröße von ½ Zoll in Sachen Videoqualität bei der DJI Neo nicht erwarten. Im Vergleich zum nächstgrößeren Kamerasensor mit 1/1,3 Zoll bei DJI-Drohnen, wie er sich in der Avata 2 oder den Minis findet, fällt die Videoqualität der DJI Neo spürbar ab.



Selbst bei den höheren Geschwindigkeiten beispielsweise der DJI AVATA 2 (wie hier in unserem Testclip), zeigt sich recht deutlich, dass das Videomaterial der Neo weniger Auflösung und deutlich mehr Nachschärfung von Hause aus mitbringt:






Damit positioniert sich die DJI Neo klar im Konsumer-/ Einsteigerbereich, was auch völlig in Ordnung geht und sich im Einklang mit der bemerkenswert einfachen Bedienung findet.



Aktuell lässt sich die Videoqualität nicht verändern – bei der Farbeinstellungen lässt sich lediglich „Normal“ auswählen. Ob hier in Zukunft auch das leichte 8 Bit Log-Profil von DJI (D-Cinelike) hinzu kommt, ist uns aktuell nicht bekannt. Weniger Nachschärfung und mehr Farbkorrekturspielraum würden wir auf jeden Fall jederzeit gerne nehmen.



Eine Hintertür für professionelle Anwendungen könnte durchaus in der ultra-kompakten Größe und der einfachen Bedienung liegen. Denn auch für Pros gilt: Lieber ein qualitativ etwas minderwertigeres Bild als gar keins.





Akku

Wie bereits erwähnt gibt DJI maximal 18 Minuten ohne und 17 Minuten mit Propeller-Guards als Flugzeit für die Neo an. Dies sind wie stets Zahlen, die bei eher kontrollierten Bedingungen zu Stande kommen.


Mühelose Luftaufnahmen DJI Neo ausprobiert: 4K Selfie-Drohne, die sich ohne Führerschein und ohne externe Steuerung fliegen lässt : NeoAkkus

Bei unseren Tests sind wir zwischen 12 und 15 Minuten – je nach Flugintensität und Windstärke gelandet. Für die kompakten Abmessungen und das bemerkenswert geringe Fluggewicht ein durchaus praxisrelevanter Wert – zumal die Neo vor allem mal schnell nebenbei für ein Paar kurze Shots genutzt werden dürfte und nicht als „A-Cam“.



Was wir allerdings zunehmend problematisch empfinden, sind die Mengen an Sondermüll, die immer neue Akkugenerationen verursachen. Mit nahezu jeder neuen Drohne produziert DJI auch neue Akkus. Hier würden wir uns ein System wünschen, das modular skalierbare Akkus für die Nutzung an unterschiedlichen Drohnen zur Verfügung stellt.





Fazit

Mit der neuen Neo hat DJI eine bemerkenswert vielseitige 4K-Drohne geschaffen. Dank vorprogrammierten Flugmanövern kombiniert mit KI-basierter Personenverfolgung lässt sie sich spielend einfach ohne externe Steuerung nutzen. Zudem lässt sie sich als C0 Kategorie führerscheinfrei fliegen.



Darüber hinaus stehen zahlreiche Optionen für kontrolliertere, manuelle Flugmanöver zur Verfügung. Angefangen bei der Smartphone-Only Steuerung über die Kombination Smartphone und Controller bis hin zum FPV-Flug mit Goggles 3 und RC Motion 3 Controller.



Die 4K Videoqualität der Neo reicht zwar nicht an die nächstgrößere Drohnenklasse von DJI mit 1/1,3 Zoll Sensor heran, reicht aber als „Immer-Dabei“ und „Selfie“-Drohne aus.



Mit der Neo zeigt DJI erneut ein bemerkenswertes Stück Zukunftstechnologie, das sich durch einen besonders niederschwelligen Zugang für einen breiten Nutzerkreis eignet.





Preis und Verfügbarkeit

Die DJI Neo kann unter store.dji.com und bei autorisierten Handelspartnern ab heute in den folgenden Konfigurationen bestellt werden:



DJI Neo: 199,- Euro


DJI Neo Fly More Combo: 349,- Euro


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