Test Boxed Cinema Camera 6K? Blackmagic PYXIS 6K - Sensortest - Rolling Shutter und Dynamik

Boxed Cinema Camera 6K? Blackmagic PYXIS 6K - Sensortest - Rolling Shutter und Dynamik

Lange wünschten sich viele Anwender von Blackmagic eine rigging-fähige Boxed-Kamera. Mit der PYXIS 6K wurden ihre Wünsche nun erhört, doch gibt es auch Unterschiede in der Bildqualität gegenüber der Cinema Camera 6K mit ähnlichem Sensor?

Der Vollformat-Sensor der PYXIS 6K erinnert auf dem Papier jedenfalls stark an jenen der Blackmagic Cinema Camera 6K. Dieser verfügt ebenfalls über eine native Auflösung von 6048 x 4032 Pixeln, einen internen optischen Tiefpassfilter sowie duale native ISO-Möglichkeiten. Auch bei den Aufnahmeformaten stehen die gleichen Auflösungen und Bildraten-Optionen wie bei der Cinema Camera 6K zur Verfügung.



So kann die Blackmagic PYXIS mit bis zu 36 fps mit 6048 x 4032 Pixeln in 3:2 mit Open Gate (voller Sensorfläche) aufzeichnen. 48 fps sind in 6K DCI (6048 x 3200, 17:9) möglich, 60 fps mit 6048 x 2520 in 2,4:1 sowie in 4096 x 2160 in 4K DCI. Das alles inklusive den typischen Blackmagic RAW Format-Optionen und Möglichkeiten wie eine zuschaltbare Highlight-Recovery.



Slow Motion ist dagegen einzig eingeschränkt möglich: 100 fps gibt es "nur" in einem Super 16 Crop (2112 x 1184, 16:9) und in nativem 1:1 FullHD (1920 x 1080) sind letztlich sogar noch 120 fps drin. Auch diese Werte erinnern bereits sehr stark an die Cinema Camera 6K. Mal sehen, ob unsere Rolling Shutter Messungen hier weitere Indizien zum verwandtschaftlichen Verhältnis liefern können...



[ Hier geht es zu unserem Praxistest der Pyxis 6K ]



Die Blackmagic PYXIS 6K
Die Blackmagic PYXIS 6K




Rolling Shutter - Blackmagic PYXIS 6K

Und wie bereits vermutet sehen wir auch bei Blackmagics erster Boxed-Camera die gleichen durchwachsenen Werte wie bei kleinen Schwester:



Die volle Sensorauslesung (im 3:2 Seitenverhältnis mit 6048 x 4032 Senseln) beträgt ungefähr 25,1 Millisekunden. Dies macht in Cine-Anwendungen ein Stativ fast obligatorisch. In diesem Modus wird man allerdings fast ausschließlich anamorphotisch arbeiten, was im Gegenzug mit einer extrem großen Bildabdeckung belohnt wird. Trotzdem bleibt das Wobbeln hier ein Problem, das man beim Dreh im Hinterkopf behalten sollte.



Für die meisten Anwender dürfte die 6K DCI-Auflösung mit 6048 x 3200 Senseln besonders relevant sein. Diese kommt mit rund 20 Millisekunden etwas besser weg, ist aber eigentlich nicht mehr sehr zeitgemäß. Wer ohne Anamorphot mit voller Sensorbreite cinemaskopisch filmen will, darf sich bei 6048 x 2520 Senseln schon über 15 Millisekunden freuen.



Ebenso in diesem Zeitrahmen (ca. 14,3 Millisekunden) kann man im 16:9 4K-Modus bei S35 Crop mit 4096 x 2304 Senseln filmen. Und erst in den klein(st)en Super 16 Sensorfenstern landet man bei Werten um die 8 Millisekunden.







4K Debayering - Blackmagic PYXIS 6K

Ebensowenig verwundert es aufgrund der Verwandtschaft, dass die PYXIS 6K beim Debayering entsprechend gut abschneidet: Bei Auslesung des Sensors in voller 6K-Breite übernimmt das Schnittprogramm das 4K-Debayering, welches durch das Oversampling genügen Reserven bereithält um ein tadelloses Ergebnis zu erreichen:



Blackmagic PYXIS 6K - Readout 6K, Output 4K
Blackmagic PYXIS 6K - Readout 6K, Output 4K




Dynamik der Blackmagic PYXIS 6K

Zur Einschätzung der Dynamik greifen wir wie immer auf unsere Augen-Testreihe zurück, die einen visuellen Vergleich zwischen diversen Kameras ermöglicht. Hierfür richten wir eine Testkasten-Szene mit festem Weißabgleich auf 3200K ein. Dann tasten wir uns mit Blende und Belichtungszeit an eine Einstellung heran, in der die Haut unseres Puppenkopfes gerade nicht mehr clippt - und legen diese Einstellung als ETTR-0 fest. Von dieser Einstellung aus blenden wir sukzessive in Schritten von ganzen Blendenstufen ab (primär über die Belichtungszeit und dann - falls anschließend noch weiter notwendig - über ND-Filter oder Blendenring.)



Die hierbei entstehenden Aufnahmen bilden eine Blendenreihe mit jeweils einer zusätzlichen Blendenstufe "Unterbelichtung". Diese Aufnahmen korrigieren wir in Blackmagic DaVinci Resolve wieder zurück auf die Helligkeitsverteilung der ETTR-0 Referenz und vergleichen diese Aufnahmen mit anderen Kameras.



Für einen direkten Vergleich haben wir diesmal auf folgende Kameras zurückgegriffen:



* Eine Panasonic S5II, eine der aktuell günstigsten DSLMs mit vergleichbaren Sensoreigenschaften.



* Eine Canon EOS C70, die aktuell die Dynamik-Referenz der S35-Cinekameras unter 5.000 Euro darstellt.



* Eine Panasonic GH7, die aktuell die beste Dynamik im deutlich kleineren MFT-Format bietet.



Vorhang auf:








Erkenntnisse - Dynamik

Folgende Erkenntnisse lassen sich für die PYXIS 6K festhalten:



* Die Dynamik der Blackmagic PYXIS 6K liegt innerhalb des sowieso engen Rahmens typischer Vollformat-DSLMs mit aktuellen 6K Sony Sensoren. Hier schenken sich die meisten Vollformat-Kameras seit geraumer Zeit nicht viel.



* Erstaunlich ist, wie gut sich mittlerweile auch Panasonic in dieser Liga mit seiner MFT-GH7 schlagen kann. Echte Ausreißer aus dieser unspektakulären Dynamik-Gruppe sind selten. DGO-Volformat-Sensoren könnten dies in Zukunft ebenso ändern wie Vollformat-Sensoren mit doppelter Auslesung.



* Die Canon C70 belegt dies indirekt: Sie ist mit ihrer Dual Gain Sensorauslesung als S35/APS-C-Referenz noch ungefähr eine Blendenstufe besser als das übrige Testumfeld. Würde man bei der PYXIS 6K bei der Messung eine aktivierte Highlight Recovery gelten lassen, so dürfte Blackmagic mit der Canon jedoch "auf Augenhöhe" landen.



Zur Erläuterung: Mittels Highlight Recovery clippt die Haut im Waveform Monitor erst mindestens eine Blendenstufe später. Und unsere Testreihe startet dementsprechend mindestens eine Blendenstufe "früher" als ohne Highlight-Recovery. Dadurch gewinnt die Kamera dann bei der Messung mindestens eine zusätzliche Blendenstufe an Dynamik.



Da die Farben in den wiederhergestellten Bereichen jedoch eventuell nicht hundertprozentig stimmen, schaltet Blackmagic selbst die Highlight-Recovery beim Debayering per Default aus. Und aus diesem Grund haben auch wir ohne Highlight-Recovery gemessen. Wer plant, die Blackmagic PYXIS 6K durchgehend mit Highlight-Recovery zu nutzen, darf sich bei unserem Dynamik-Test daher noch guten Gewissens eine Blendenstufe "hinzudenken".







Fazit

Die neue Blackmagic PYXIS 6K liefert wie ihre 6K Cinema Camera-Schwester bei den Rolling-Shutter-Werten nur Mittelmaß ab. Das Debayering ist dagegen tadellos und die Dynamik liegt auf dem allgemeinen Niveau typischer Vollformat-DSLMs mit aktuellen 6K Sony Sensoren.



Gegenüber vielen DSLMs muss die Blackmagic zwar auf Autofokus und Sensor Stabilisierung verzichten, bietet dafür aber die Vorteile der internen, nativen RAW-Aufzeichnung mit wenig Kompressions-Artefakten und erweiterten RAW-Korrekturmöglichkeiten in der Postproduktion. Besonders sei an dieser Stelle die Highlight-Recovery erwähnt, welche die Dynamik noch signifikant steigern kann - sofern die Motive mitspielen.


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