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Adobe After Effects 6.5

After Effects - der derzeitige Platzhirsch in Sachen MotionDesign - wird dieser Tage mit der Versionsnummer 6.5 ausgeliefert. Wir haben uns die wichtigsten Neuerungen der ".5" Version angesehen und hier für Euch zusammengetragen. Sind die neuen Features einen halben Versionssprung wert ? Sollte man upgraden ? Was bringen die Neuerungen im Einzelnen ? Fragen über Fragen ...

// 16:16 Mi, 11. Aug 2004von

After Effects - der derzeitige Platzhirsch in Sachen Motion Design - wird dieser Tage mit der Versionsnummer 6.5 ausgeliefert. Wir haben uns die wichtigsten Neuerungen der ".5" Version angesehen und hier für Euch zusammengetragen. Sind die neuen Features einen halben Versionssprung wert ? Sollte man upgraden ? Was bringen die Neuerungen im Einzelnen ? Fragen über Fragen ...



Die wohl wichtigsten Neuerungen der 6.5 Version von After Effects lassen sich in 8 Punkten benennen, die wir im Folgenden etwas ausführlicher vorstellen wollen:



1. Verbesserte Integration in andere Adobe-Software, wie Encore, Premiere und Audition (aber auch Final Cut Pro)


2. Animationsvorgaben mit einem Schwerpunkt im Bereich Typoanimation


3. Schnelleres Rendern von Vorschauen in gemischten Netzwerken mit GridIron


4. Intelligenteres Caching und Festplattencache


5. Verbessertes Motion Tracking (Pro Version)


6. Professionelle Farbkorrektur mit Colour Finess (Pro Version)


7. Interface Verbesserungen: Masken, GUI, Mausunterstützung etc..


8. CFX: Cycore Effects






1. Verbesserte Integration in andere Adobe-Software wie Encore Premiere und Audition (aber auch Final Cut Pro)

Es ist das Jahr der Integration. Alle großen Softwarehersteller im Videobereich integrieren ihre Software-Suiten für die Medienproduktion zunehmend und Adobe macht hier glücklicher Weise keine Ausnahme. Vereinfacht doch die Integration von Programmen, die im Workflow der Videoproduktino aufeinander angewiesen sind, den Alltag der Medienarbeiter ungemein. Adobe hat die Software seiner Videocollection folglich in hohem Maße aufeinander abgestimmt. Für After Effects bedeutet dies eine erheblich verbesserte Zusammenarbeit vor allem mit Premiere Pro und Encore. So lassen sich jetzt einzelne Spurelemente aus Premiere Pro einfach über "kopieren" und "einfügen" in After Effects als Ebenen übernehmen und umgekehrt, vorausgesetzt die entsprechenden Effekte finden sich installiert. Vorsicht ist hingegen beim Kopieren von Typo-Effekten oder Masken geboten. Unseren ersten Tests zufolge funktioniert das Copy Paste beim Beachten der entsprechend gemeinsamen Effekte absolut reibungslos. Ganze Sequenzen oder Projekte lassen sich ebenfalls von Premiere in After Effects importieren und werden als Kompositionen mit einzelnen Ebenen exakt übernommen. Die einzelnen Ebenen-Elemente (Footage) des Imports befinden sich zusätzlich in einem eigenen Ordner in After Effects: sehr aufgeräumt und damit angenehm übersichtlich.



Doch auch die DVD Produktion profitiert von der neuen Abstimmung zwischen After Effects und in diesem Fall: Encore. Im Menue "Ebene" findet sich nun der Menuepunkt "Adobe Encore", der zu den Untermenues "Schaltfläche erstellen", "Zu Glanzlicht 1"... "2" .... "3 "zuweisen" sowie zu "Videominiatur zuweisen" führt. Hier lassen sich, wie der Name bereits andeutet, Schaltflächen für DVD-Menues aus einzelnen After Effects Ebenen zusammenstellen.



Adobe After Effects 6.5 : 1


Die fertigen Schaltflächen können als eigene Kompositionen Encore-Spezifisch mit einem "+" vor dem Namen abgespeichert und direkt nach Encore importiert werden. Selten war es so einfach, entsprechende DVD-Menues zu erstellen. In After Effects erstellte Ebenenzeitmarken bleiben bei einem Export nach Avi oder Quicktime erhalten. Das bedeutet, dass diese Zeitmarken als Kapiteldefinitionen in DVD-Projekten übernommen werden können, (vorausgesetzt, es befinden sich gem DVD-Spezifikation mindesten 15 Frames zwischen zwei Kapitelmarkern).



Doch damit nicht genug. Selbst Final Cut Pro Timelines, in denen sich nur harte Schnitte befinden, lassen sich in After Effects 6.5 importieren. Ein großes Lob auf das AAF Medienformat sei hiermit angestimmt und alle Software-Hersteller, die die Bemühungen um ein offenes Austauschformat unterstützen. Zusammen mit dem kostenlosen AAF-Exporter-Plugin von Automatic Duck, den es hier zum Download gibt, lassen sich ganze FCP Timelines ohne Übergänge und Filter in AfterEffects 6.5 importieren.





Adobe After Effects 6.5 : 2AAF


Nach wie vor gibt es die Möglichkeit, die entsprechende Footage in dem jeweilig zugeordneten Programm "extern" zu öffnen. Wer also seine WAV-Dateien standardmäßig mit Audition bearbeitet, kann über das Menue "Bearbeiten", Untermenue "Datei extern bearbeiten" seinen Soundtrack in Audition öffnen lassen.



Adobe After Effects 6.5 : 2extern





2. Animationsvorgaben mit Schwerpunkt im Bereich Typoanimation

Neu in After Effects 6.5 sind sog Animationsvorgaben, die an die Stelle von Favoriten aus der Vorgängerversion gerückt sind. Animationsvorgaben erleichern den täglichen Umgang mit After Effects bedeutend. Animationsvorgaben finden sich in zwei Praxis-Situationen sehr hilfreich wieder: Zum Einen bei der Anwendung bereits vorgefertigter Animationen und zum Anderen beim Speichern eigener Effektkombinationen.



Betrachten wir zunächst die bereits vorgegebenen Animationen. After Effects kommt mit knapp 300 vorgegebenen Textanimationen daher, die sich aus der "Effekte und Vorgaben" Pallette per Doppelklick oder Drag&Drop sehr einfach anwenden lassen.



Adobe After Effects 6.5 : 3


Wer sich einen schnellen Überblick über die einzelnen Effekte verschaffen möchte, dem sei die Hilfedatei von After Effects 6.5 empfohlen. Hier finden sich alle Texteffekte als kleine GIF-Animationen in thematisch geordneten Galerien wieder. Anbei eine Auswahl aus der Galerie "Heraus animieren":



Adobe After Effects 6.5 : FadeOut
Adobe After Effects 6.5 : FadeChar
Adobe After Effects 6.5 : FadeSlow
Adobe After Effects 6.5 : RainingChar
Adobe After Effects 6.5 : RandomFly
Adobe After Effects 6.5 : RandomFly2




Wer auf Handarbeit wert legt, der kann die Animationsvorgaben seinen Vorstellungen entsprechend anpassen, da alle Effekte und Animatoren natürlich frei zugänglich und justierbar sind.



Kommen wir zum zweiten Anwendungsfall: Das Speichern eigener Effektvorgaben. Vielleicht noch wichtiger als das Anwenden der prekonfigurierten Textanimationen ist das Speichern von eigenen Effektkombinationen. Auf diese Weise lassen sich schnell persönliche visuelle Stile entwickeln. Wer lange an einem besonderen Effekt gebastelt hat, womöglich mit sehr trickreich gesetzten Keyframes, kann Effektkombination samt Keyframes in den Animationsvorgaben abspeichern und in eigenen Ordnern sortieren. Ein kompetenter Motion-Designer, wer einen prall gefüllten Ordner sein eigen nennen kann. Doch es muss nicht immer der eigene Schweiss sein. Mittlerweile gibt es einen regen Austausch von selbst geschaffenen Animationsvorgaben im Internet. Wer sucht, der wird schnell fündig werden. Vielfach bieten auch Plugin-Hersteller spezielle Animationsvorgaben für Ihre Plugs an.






3. Schnelleres Rendern von Vorschauen in gemischten Netzwerken mit GridIron

Zusammen mit After Effects 6.5 kommt eine auf zwei Rendernotes limitierte Version von GridIron daher. In Ergänzung zu After Effects eigenem Netzwerkrenderer, der den finalen Export verteilt rendert, handelt es sich bei GridIron um eine verteilt rendernde Vorschau. GridIron gibt an, dass die AfterEffects Vorschau mit jedem zuätzlich eingebundenem Computer sich nahezu verdoppelt. Auch wenn wir keine Verdoppellung messen konnten, muss doch gesagt werden, dass GridIron funktioniert und dass es die Vorschau merklich beschleunigt, und das allein ist bereits sehr beachtenswert, gehören Netzwerkprozesse ja nicht gerade zu den problemfreien Bereichen der digitalen Medienproduktion. Sog. Grid-Computing ist nunmher aus den Hallen der Wissenschaft in den Anwendungsbereich gewandert. Hier scheint für zukünftige Entwicklungen, bsp. für das Mieten von Render oder Preview-Power über das WWW noch viel Potential zu sein. Man darf gespannt auf zukünftige Entwicklungen sein.






4. Intelligenteres Caching und Festplattencache

Die Geschwindigkeit von Render-Prozessen in After Effects ist von mehreren Faktoren abhängig. Zum einen von der Rechenpower, die natürlich prozessorabhängig ist oder von der Größe des eingebundenen Netzwerkes. Sie ist außerdem abhängig von der Größe des zur Verfügung stehenden Arbeitsspeichers und last but not least von der Intelligenz der Renderengine. Auch im letzten Punkt hat After Effects 6.5 deutlich dazugewonnen. Die Renderengine speichert die bereits gerenderte Timeline jeweils in Ebenen intern ab. Das bedeutet, dass wenn innerhalb des bereits gerenderten Teils einer Komposition an einer Ebene eine Veränderung vorgenommen wird, so wird beim erneuten Rendern nur die veränderte Ebene (und ihre Wirkung auf Andere) neu berechnet. Das Ergebnis ist wiederum ein beschleunigtes Arbeiten bei der Anpassung von Kompositionselementen.



Adobe After Effects 6.5 : 4


Neu in After Effects 6.5 ist ebenso die Möglichkeit, nun Festplattencache optional zur Verfügung zu stellen. Unter dem Menue "Einstellungen" "Speicher und Cache" läßt sich die Option "Disk-Cache aktivieren" wählen. Nach Angabe des Ordners, in dem der externe Cache angelegt werden soll und der Bestimmung der Cache-Größe, nimmt After Effects den Festplatten-Cache zur Hilfe, sobald der installierte Arbeitsspeicher nicht mehr ausreicht. Zwar kann der Festplattencache von der Geschwindigkeit her nicht mit RAM mithalten, aber das Festplattencaching bietet eine günstige Alternative, um unkompliziert zu mehr Renderpower zu kommen. Allerdings liess sich der Festplattencache nur bei der Windows-Version einwandfrei betreiben. Bei der Mac-Version liess sich der Festplattencache auf dem Powerbook der SlashCAM-Redaktion nicht aktivieren. Hier wäre etwas Nachbesserung wünschenswert.








5. Verbessertes Motion Tracking (Pro Version)

Der Motion Tracker von After Effects wartet ebenfalls mit neuen Features auf. So lässt sich nun nach der Analyse einer Bewegung die Korrektur auf die vertikalen oder horizontalen Koordinaten beschränken. Darüber hinaus wurde die Tracker-Palette neu gestaltet, sowie die Kontext-Bezeichnung der Auswahlwerkzeuge verdeutlicht.



Adobe After Effects 6.5 : 5


Die Auswahl eines Trackpunktes ist nun per Tastenkombination in unterschiedlichen Zoomstufen darstellbar und Skalierungen können über zwei Feature-Regionen verfolgt werden. Außerdem wurde das Motiontracking mit optionaler Automatisierung versehen. D.h. dass sich Aktionen definieren lassen, sobald die Trackinggenauigkeit unter einen vorgegebenen Wert fällt. Diese "Vertrauenswerte" für ein Tracking werden bei jedem Tracking erstellt und geben die Abweichungen eines Frames relational zum Gesamtracking an. Doch genug der Worte. Wir haben hier eine 4-sekündige handgehaltene Kamera in der Tele-Einstellung durch den Motiontracker gejagt, der sich bekanntlich neben dem Tracken auch zum Stabilisieren von Footage anwenden lässt.



Adobe After Effects 6.5 : 6


Es wurden die Standardeinstellungen des Trackers benutzt und nur die Position, nicht die Drehung als Stabilisations-Parameter gewählt. Der Unterschied zwischen Original und Korrektur ist deutlich zu sehen und mit etwas Feinjustierung sicherlich noch optimierbar :



Orginal - Korrigiert






6. Professionelle Farbkorrektur mit Colour Finess (Pro Version)

Zu den wichtigsten Neuerungen von After Effects 6.5 zählt mit Sicherheit die in der Pro Version zur Verfügung stehende Farbkorrektur via Colour Finesse. Dieses von Synthetic Aperture produzierte Plugin, war für After Effects bislang nur als kostenpllichtiges Extra-Plugin verfügbar. Jetzt wurde ist von Adob mit der Pro-Version gebundelt. Allerdings ist die Bezeichnung "Plugin" irreführend. Colour Finess stellt quasi ein eigenes Programm dar, dessen Farbkorrekturmöglichkeiten dem moderner Schnittsysteme von Avid oder Apple in nichts nachstehen. Angefangen bei der Wahl unterschiedlicher Farbräume, namentlich RGB, CMY oder YUV, über Splitscreen-Darstellungen, Farbraum-Limitierung, den Optionen der Sekundären Farbkorrektur, wie Farbanpassung und Isolierung und vielem Mehr. Um einen Eindruck von der Qualität dieses Farbkorrektur-"Plugins" zu erhalten, hier ein Paar Screenshots mit den wichtigsten Arbeitsbereichen und Funktionen:



Das Farbanalyse-Fenster mit den auch einzeln einblendbaren Scopen: Vectorscop, Histogramm, Levels und Luma-Werte.
Das Farbanalyse-Fenster mit den auch einzeln einblendbaren Scopen: Vectorscop, Histogramm, Levels und Luma-Werte.


Das Preview-Fenster im Split-Modus - Original und Korrektur
Das Preview-Fenster im Split-Modus - Original und Korrektur


Das Korrektur-Fenster im HSL/Hue Offset Modus
Das Korrektur-Fenster im HSL/Hue Offset Modus




Palette mit Werkzeugen für die gezielte Farbanpassung.
Palette mit Werkzeugen für die gezielte Farbanpassung.





7. Interface Verbesserungen: Masken, GUI, Mausunterstützung etc..

Die 6.5er Version bietet neben den großen, markanten Verbesserungen auch eine Vielzahl an kleinen neuen Features, die das Leben des Motion Designers einfacher machen. Dazu zählt mit Sicherheit das "Pro-Maske eine neue Farbe"-Feature, mit dem sich für jede neue Maske eine eigene Randfarbe zuordnen lässt. Für komplexe Animationen, in denen viele individuelle Maskenformen überlagern eine echte Hilfe.



Wie ihr vielleicht bei den bisherigen Screenshots bemerkt habt, lassen sich die GUI-Farben von After Effects nun abdunkeln, Für diejenigen, die lieber mit dunkleren Interfaces arbeiten eine sehr willkommene Ergänzung. Es ist sicherlich reiner Zufall, dass die Abdunklung von AE es sehr viel ähnlicher eine Animationssoftware von der Konkurrenz macht.



Adobe After Effects 6.5 : 11


Die erweiterte Scrollrad-Unterstützung von Mäusen mit ebensolchen ist eine sehr willkommene Neuerungen. Einfach mit dem Mauszeiger auf den Bereich der Animation gehen, der vergrößert werden soll, und mit dem Mausrad vergrößern oder verkleinern. Mit dem Mausrad lässt sich ebenfalls in der Timeline nach vorne und nach hinten navigieren, sowie vertikal durch einzelne Ebenen hindurch.



Darüber hinaus sind eine Fülle an neuen Tastaturshortcuts hinzugekommen, um die neuen Features auch per Tastatur schnell justieren zu können ... zu viele um sie hier aufzulisten ...






8. CFX: Cycore Effects

Die 6.5er Version hat zusätzlich ein großes Effekt-Paket spendiert bekommen: Mit CFX von Cycore (formerly known as Final Effects) sind über 60 hochwertige Effekte hinzu gekommen.



Adobe After Effects 6.5 : 12


Leider sind die Cycore Effekte alle nur 8-Bit. Adobe selbst hat jedoch einige Effekte auf 16 Bit aufgebohrt, so dass in der Professional Version nun über 30 16-Bit-Effekte zur Verfügung stehen, von denen Colour Finesse von Synthetic Aperture natürlich auch einer ist.








Fazit:

Das After Effects Update mit der halben Versionsnummer ist ein mächtiges Update und den Preis von knapp 114 Euro von Version 6.0 auf 6.5 allemal wert. Die Neuerungen sind kein Pseudo-Gedöns, sondern echte Verbesserungen. Sicher ist die Frage erlaubt, ob Farbkorrektur nicht eher was fürs Finishing in der Postproduktion ist, aber hier sollte man nach der erforderlichen Qualität gehen - und die kann eher gegeben sein, wenn Farbkorrekturen vor dem Rendern angebracht werden als danach. After Effects setzt mit diesem notwendigen Update weiterhin den Standard im Bereich Motion Design und dies mit Abstand.



Bedeutet dies, dass ich wunschlos glücklich bin ? Nun ja, da gäbe es noch ein wenig Platz für ein Paar Anregungen für die 7er Version. Hier mein Wunschzettel für den Weihnachtsmann:



- Das Capturen von DV-Footage direkt in After Effects.


- Weitere Integration auch in Mac-Software hinein (Kapitelmarken für DVD-Studio Pro ?)


- Echtzeitfähigkeit für Previews


- Bessere Integration von Colour Finesse in After Effects (Keine eigene Applikation)


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