Aufnahme
Das Capturen des Videomaterials gestaltet sich problemlos. Die Batch-Capturing-Funktion wurde durch eine automatische Szenentrennung bei der Aufnahme ersetzt. Letztere ist für typische Amateurprojekte deutlich besser geeignet und funktionierte im Testbetrieb auch problemlos. In der Grundeinstellung werden die einzelnen Szenen nicht nur ins Projektfenster sondern auch gleich in die Timeline gelegt. Gerade für den sequenziellen Schnitt von typischem Urlaubs- oder Hochzeitsmaterial ist das besonders praktisch. Alternativ kann man dieses Verhalten für andere Projekte aber auch abschalten.
Ausstattung
Dafür, dass sich das Programm hauptsächlich an Einsteiger richtet, besitzt es einen Funktionsumfang, der sich sehen lassen kann. Denn es stehen bis zu 99 Video- und Audiospuren zur Verfügung, und sogar mit Keyframes lässt sich einiges machen. Damit bietet Adobe Premiere Elements wohl die durchdachteste Schnittoberfläche am PC für unter 100 Euro an. Die meisten Funktionen liegen genau dort, wo man sie erwartet. Allerdings wird es auf Monitoren mit einer Auflösung von 1024x768 Pixeln schnell eng, weshalb sich höhere Monitor-Auflösungen zur Arbeit mit dem Programm deutlich besser eignen. Auch die Echtzeit-Vorschaumöglichkeit über Firewire wurde nicht wegrationalisiert. Ein Vorschaumonitor kann somit bequem über einen Camcorder angeschlossen werden und stellt sogar Echtzeiteffekte dar, sofern man einen leistungsfähigen PC besitzt.

Auf professionelle Trimming-Tools sowie auf die Zwei-Monitor-Ansicht wurde zu Gunsten von vereinfachten Voreinstellungen verzichtet. Doch dies ist für Anfänger nicht sonderlich tragisch. Denn die einzelnen Clips lassen sich nach wie vor bequem in einer umschaltbaren Quell-Monitor-Vorschau zurechtstutzen und anschließend in die Zeitleiste ziehen. Das sogenannte Ripple Editing ist fest voreingestellt. Das bedeutet, dass sich beim Kürzen in der Timeline Lücken automatisch schließen.
Ansonsten bleibt noch die Einschränkung auf gängige DV-Formate im Schnitt zu erwähnen. Adobe Premiere Elements unterstützt keine Videoformate über 720 x 576 Pixel. Echte anamorphe 16:9-DV-Videos lassen sich aber dennoch erstellen. Für die meisten DV-Anwender sollte dies bis auf weiteres keine echte Einschränkung sein, es sei denn man plant in Kürze den kostspieligen Umstieg auf HDV.