Frage von imfocus:Hallo Forum,
mich würde interessieren, ob man als Naturfilmer davon leben kann und wenn ja wie und welche Möglichkeiten gibt es in diesem Bereich Fuß zu fassen?
welche Arten von Jobs kann man auch zB machen?
oder muss man in diesem Bereich nebenzu andre Jobs machen um davon zuleben?
freu mich über Feedback
Antwort von 7River:
Sicherlich gibt es welche, die vom Produzieren von Dokumentationen leben. Aber ich würde mal behaupten, dass jemand, der solche Naturdokumentationen produzieren möchte, sehr viel Ahnung von der Materie haben sollte. Auch müsste so jemand schon spezielle Kompetenz haben und Fachwissen besitzen. Nicht umsonst sind die „großen Vorbilder“ u. a. aus dem Fernsehen vom Fach und haben Naturwissenschaften studiert. Und ich denke auch, dass es für Leute, die ein „Kaninchen von einem Hasen“ oder einen „Mäusebussard von einem Habicht“ nicht unterscheiden können, es schwer werden wird... Oder sprichst Du ausschließlich von der technischen Seite, also vom reinen Filmen?
Antwort von ennui:
Rein intuitiv würde ich mal schätzen, das ist ein jahrzehntelang eingespielter Klüngel aus ÖR-Redakteuren und Filmern mit viel Erfahrung, wo man als Außenstehender null Chancen hat, es sei denn, man ist gerade anderweitig durch herausragende Naturdokus aufgefallen. Also müsste man sich wohl an die ranwanzen und da ein Praktikum oder den Assistenten machen. Schafft man es irgendwie in den Klüngel, kann man wahrscheinlich irgendwann auch ganz gut davon leben, andernfalls seh ich da eher schwarz, außer man hat eben was ganz außergewöhnliches zu bieten und kann mit den Profis locker konkurrieren. Und natürlich braucht man Fachwissen aus der Biologie dabei.
Antwort von martin2:
wenn du so n typ wie der andreas kieling bist, der sich den nackten oberkörper + kopf im kanadischen schmelzwasser wäscht, sich hochgiftigen waranen, autolangen krokos und lachs fressenden bären bis auf zwei metern nähert, dann kannst du das auch werden.
ps: es darf dir nix ausmachen im schlafsack in der serengeti mit 2000 moskitos pro qm zu schlafen.
http://www.andreas-kieling.de/
Antwort von Mr.Wolf:
was ist aber aus Kameratechnischer Sicht???
finde darüber sollte auch gesprochen werden.
es wäre ja ne Möglichkeit zusammen mit Biologen etc. zu Arbeiten. Man kann ja nicht als voraussetzung eines Naturfilmers ein Biologie Studium sehen.
finde das das Wichtigste eines Kameramanns das ist, das er sein Handwerk beherrscht.
und da wäre interessant zu wissen, welche skills man haben muss oder wie man sich das aneignet um tolle Naturfilme ala BBC zu drehen. finde das sind aus kameratechnischer Sicht geniale Filme
Antwort von ChillClip:
Neben dem Beherrschen des Handwerks muss man auch skrupellos sein und darf keine Scheu haben, das Publikum zu bescheissen und "Geschichten" zu inszenieren, die so nicht unbedingt in der Natur filmbar sind.
Antwort von Hesse:
Hallo Forum,
mich würde interessieren, ob man als Naturfilmer davon leben kann und wenn ja wie und welche Möglichkeiten gibt es in diesem Bereich Fuß zu fassen?
welche Arten von Jobs kann man auch zB machen?
oder muss man in diesem Bereich nebenzu andre Jobs machen um davon zuleben?
freu mich über Feedback
Die Frage ist doch nicht ernst gemeint, oder?
- brennst du für deinen Traum?
- kennst du alle Einstellungen deiner Kamera (hast du ne Mark II oder III, ich glaube nicht)?
- kannst du mehrere Monate ohne Gehalt auskommen?
- hast du 50.000 €, um deinen Wunsch vorzufinanzieren?
- hast du ND-Filter und ein Sammelsurium an Objektiven?
- hast du jemanden, der dich von außen filmt?
- hast du mehrere Wechselkameras?
- hast du Mikrofone und Ahnung davon?
Kopfschüttel*
Antwort von medikus:
als "Alleinunterhalter" kannst Du das vergessen,außer du willst in der Art von Jens Klingebiel sogenannte Stockfootage anbieten.Davon leben können ist alleine nicht machbar,dazu braucht es ein großes Team.Habe schon die Universum-Filmer am Werken gesehen,die treiben einen unglaublichen Aufwand,sowohl personell als auch Geräte-mäßig.Eingespielte Leute arbeiten da mit allen Genehmigungen,Begleitung/Führung durch Jäger/Forstpersonal.
Der Einzelne kommt da überhaupt nicht mit,der technische Standard ist inzwischen so hoch,das ist für den Otto-Normalverbraucher ein paar Nummern zu groß.
Da bleibt ernsthaft nur die Möglichkeit, sich in einem Team langsam hoch zu dienen,unglaubliche Begeisterung für die Sache ist aber unabdingbar.
Antwort von Bruno Peter:
sich in einem Team langsam hoch zu dienen,unglaubliche Begeisterung für die Sache ist aber unabdingbar
Ich war 47 Jahre berufstätig, vom Lehrling bis zur höchsten Position!
Ohne Fleiß und Fortbildungswillen gibt es allerdings keinen Preis!
Antwort von Mr.Wolf:
@hesse: Kopfschüttel bei deiner Antwort!!! Es war von ihm eine ganz normale Frage. Der Mensch hat eben ein Ziel, welches er versucht zu erreichen und dabei eventuell auf Antworten von erfahrenen Jungs kommen die ihn eine Art Leitfaden geben....
Aber deine Antwort finde ich eher *kopfschüttel*
by the way ne Mark 2 oder 3 ist mit Abstand die untauglichste Kamera die du empfehlen konntest
Antwort von handiro:
http://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/e ... index.html
es gibt auch eine grosse Redaktion beim BR....einfach mal gurgeln nicht wahr?
Die Macher sind Biologen oder haben andere Naturwissenschaften studiert...
Kieling? unser Deutscher Steve Irwin? naja...
und nicht vergessen: Tierfilmer faken öfter als bekannt ist: um einen Luchs oder Bären vor die Kamera zu bekommen, legen sie Köder aus etc...
Es wird auch gerne mit zahmen Wölfen/Bären/Tigern gedreht etc....
Antwort von medikus:
und nicht vergessen: Tierfilmer faken öfter als bekannt ist: um einen Luchs oder Bären vor die Kamera zu bekommen, legen sie Köder aus etc...
Es wird auch gerne mit zahmen Wölfen/Bären/Tigern gedreht etc....
Film ist doch immer Fake.
Antwort von Chrigu:
wenn du für deine naturfilme zahlende kundschaft findest, ja.
wenn deine naturfilme anders sind als andere, ja.
wenn deine naturfilme spektakuläre aufnahmen haben, ja.
wenn du aber nur bäume, ein paar blümchen, ein bach, ein adler oder ein see mit enten filmst, dann nein. sowas gibt es millionenfach bei youtube, oder dein reicher onkel findet das toll und stellt dich ein.
Antwort von Filminator:
wenn du so n typ wie der andreas kieling bist, der sich den nackten oberkörper + kopf im kanadischen schmelzwasser wäscht, sich hochgiftigen waranen, autolangen krokos und lachs fressenden bären bis auf zwei metern nähert, dann kannst du das auch werden.
ps: es darf dir nix ausmachen im schlafsack in der serengeti mit 2000 moskitos pro qm zu schlafen.
http://www.andreas-kieling.de/
Da war der Kieling ja sehr erfolgreich ein Abenteurer-Image aufzubauen, aber mindestens die Hälfte der 'gefährlichen" Sachen, die er macht kann jeder machen, der dort in der Gegend Urlaub macht. Und zwar gefahrlos. Und was er bei den 'letzten ihrer Art" oder so ähnlich macht, hab ich das meiste auch schon gemacht, ganz ohne Abenteurer oder Naturfilmer zu sein. Wo die Unmengen Moskitos in der Serengeti herkommen sollen ist mir auch ein Rätsel.
Aber dein Kommentar zeigt auch, was das wichtigste ist als Tierfilmer: Reputation und Image
Dann kommt man auch mit Hunden als Wölfe durch ...
Antwort von martin2:
Wo die Unmengen Moskitos in der Serengeti herkommen sollen ist mir auch ein Rätsel.
Dann kommt man auch mit Hunden als Wölfe durch ...
meinte amazonas oder taiga
Antwort von Filminator:
meinte amazonas oder taiga
Am Amazonas hat es auch nicht so viele Moskitos, da das Wasser meist fließt und die Moskitos Schwarzwasser nicht mögen. Beim Schlafen in der Hängematte war nicht mal ein Moskitonetz nötig.
Antwort von domain:
Da war der Kieling ja sehr erfolgreich ein Abenteurer-Image aufzubauen, aber mindestens die Hälfte der 'gefährlichen" Sachen, die er macht kann jeder machen...
Da spricht ja wieder mal nur der blanke Neid aus jemand. Halt ein bisserl armselig, wenn man neben objektiven Aufnahmen nicht auch über die entsprechenden Fähigkeiten zur Selbstinszenierung und Dramaturgie und Vermarktung verfügt.
Aber eines kann ich auch sagen: Erwin Pröll befindet sich mindestens auf der Ebene von Kieling. Unglaublich, was der als Naturfilmer neulich in Universum aus der unspektakulären Linzer Umgebung herausgeholt hat, perfekte Aufnahmen und als Mikrodramen zusammengeschnitten:
http://tv.orf.at/orf3/stories/2614599/
Antwort von vertov99:
ERICH Pröll! Auch wenn nur Ösis angesichts des kleinen Namensfehlers schmunzeln werden :-)
Antwort von domain:
Ja natürlich Erich Pröll.
Ganz gut beschriebene Vita:
http://kundendienst.orf.at/starsimorf/proell.html
Besonders erwähnenswert darin: "Der Großteil der Filme wurde ohne Auftrag und in Eigenregie erstellt und als Gesamtprodukt verkauft. Sämtliche Filme wurden von Erich Pröll auch selbst gedreht, viele davon selbst geschnitten und getextet. "
Es geht also schon auch so, allerdings verfügt Pröll wirklich über außergewöhnliches Talent, allein schon was den Schnitt betrifft.
Antwort von Filminator:
Da spricht ja wieder mal nur der blanke Neid aus jemand. Halt ein bisserl armselig, wenn man neben objektiven Aufnahmen nicht auch über die entsprechenden Fähigkeiten zur Selbstinszenierung und Dramaturgie und Vermarktung verfügt.
Nö, kein Neid, einfach nur die Feststellung, dass es weniger auf das Können ankommt, sondern aufs Image. Es gibt wesentlich bessere Naturfilmer/-fotografen, aber Kieling hat halt zusätzlich noch das Abenteurer-Image, dass er sich mit den Bären aufgebaut hat und davon zährt/profitiert er noch heute. Nur deshalb kann er heute Filme ans Fernsehen verkaufen, die nichts anderes zeigen als das was jeder Tourist dort machen kann. Ein Neueinsteiger hätte mit so was keine Chance. Und deshalb auch meine Antwort auf die Eingangsfrage, dass das wichtigste ist sich erstmal einen Ruf, ein Image zu erarbeiten und für Publicity zu sorgen.