Frage von aight8:Meine Frage ist kurz gehalten.
Wieso werden in Profi oder Semiprofi Kameras leglich 1/3" Sensoren verbaut? Bei DLR Kameras in niederiger Preisklasse findet man ja schon einiges eher eine 35mm also 1".
Wieso findet man diese erst in den extrem hohem Preissegment wieder oder nichtmal dort. Was hat das für ne Logik?
Antwort von Wechiii:
Warum willst du denn mehr als einen 1/3" Chip haben?
Antwort von Tuffy:
Er will eine kleinere Schärfentiefe, manche kaufen dafür eine 550D ;)
Antwort von rush:
Moin,
im "professionelleren" Umfeld, etwa im EB-Bereich findet man in der Regel 2/3" Chips vor... .
Warum nicht größer? Weil du sonst arge Probleme in Sachen Schärfe bekommst... Bei 2/3 und 1/3 Zoll kann man auch schonmal kleinere Unschärfen kaschieren bzw. diese fallen viel weniger auf.
Bei größeren Chips muss die Schärfe dagegen auf den Punkt sitzen... Daher arbeitet man damit auch eher szenisch oder hat einen Schärfeassistenten etc.
Antwort von WoWu:
Die Schärfe muss eigentlich immer auf dem Punkt sitzen, egal ob grosser oder kleiner Sensor. Und das Schärfeproblem stellt sich eher bei den kleinen Chips, weil die Objektive das gar nicht mehr leisten können.
Somit wird es in der Tat mit grösseren Sensoren, unproblematischer.
Es besteht immer eine Abhängigkeit von Sensorgröße und der Menge der darauf befindlichen "Pixels" (und damit deren Größe) und der Abbildungsleistung des Objektivs.
Dazu kommt, dass neuere Sensoren eine Bauform von 16:9 haben, gegenüber alten Sensoren, die in 4:3 haben (oder eben häufig aus der Fotographie wieder eine andere Bauform).
Ein großer Teil der Pixels sind also gar nicht nutzbar in 16:9. Insofern sind 1/3" (neu) auch nicht mehr gleich 1/3 (alt)".
Nur bei den Fotosensoren ist es eben so, dass für Video zuviele Pixels drauf sind, was ganz erhebliche, neue Probleme im Videobereich ergibt.
Antwort von rush:
Nunja Wolfgang,
prinzipiell hast du sicher Recht... Die Schärfe sollte immer sitzen - keine Frage. Aber im Alltag gibt es immer mal unerwartete Situationen... .
Man muss aber natürlich auch die Brennweite berücksichtigen. Wenn ich mich im Weitwinkelbereich bewege habe ich bei kleineren Sensoren sehr viel Spielraum... Unschärfen entstehen quasi keine, selbst wenn die Schärfe mal nicht ganz auf den Punkt liegt... .
Wenn ich nun aber mit einen größeren Sensor und bei gleicher Blende arbeite, so fällt ein Fokus der leicht daneben liegt meiner Meinung nach schon eher auf. Im Umkehrschluss ist es aber so, wie du sagst, das sich dadurch die korrekte Schärfe auch leichter finden lässt...
Antwort von WoWu:
Ja, ja, nur vergisst Du dabei, dass bei den Bonsai Sensoren die Tiefenschärfe ohnehin von fast Null bis fast Unendlich reicht und sie Schärfeeinstellung fast überflüssig macht.
Aber es ist eben so, dass es große Sensoren mit einer limitierten Pixelzahl nicht am Markt gibt. Daher müssen sie Binnen. Dann stimmt aber die Objektivleistung nicht mehr überein mit dem Binning ... also gibt es Aliasing Effekte. Kleinere Sensoren, mit angepasster Pixelzahl sind schon häufiger anzutreffen und dafür gibt es auch erschwinglich anzufertigende Objektive. Bei den winzigen Sensoren, mit Bildkreis für eine 5mm Brennweite wird es dann schon wieder schwieriger und die Darstellung manchmal von Haus aus schon so unscharf, dass sich eh die Einstellung erübrigt, bzw. nur noch schlimmer werden kann.
Also gäbe es doch nur zwei Alternativen .... TV muss mindestens 6k übertragen, oder man greift auf den mittleren Kompromiss zurück.
Und mit dem richtigen Objektiv, das auf Offenblende optimiert ist (z.B. ein Fujinon E), gibt das mindestens einen ebenso schönen Eindruck, wie bei einer Fotooptik mit anschliessendem Binning und künstlicher Unschärfe, um die Effekte weg zu bekommen. Wenn nicht sogar besser, weil erheblich detailreicher.
Aber die Frage war ja, warum klein .... Gegenfrage ... warum groß, wenn man die Probleme (für Video) nicht weg bekommt ?
Antwort von beiti:
Wieso werden in Profi oder Semiprofi Kameras leglich 1/3" Sensoren verbaut? Bei DLR Kameras in niederiger Preisklasse findet man ja schon einiges eher eine 35mm also 1". In dem Zusammenhang sollte man erwähnen, dass die Zoll-Größen für kleine Chips noch nicht einmal wörtlich zu nehmen sind, sondern auf einer seltsamen alten Norm für Röhren beruhen.
Ein sogenannter 1/3"-Chip hat keineswegs eine bildwirksame Diagonale von 1/3" (8,5 mm), sondern höchstens 5,4 mm.
KLICK
Diese Chips sind schon sehr klein. Andererseits findet man in preiswerten Amateur-Camcordern Chips in nur 1/6" Größe; dagegen wirken 1/3" schon wieder recht professionell.
Antwort von Randoms:
Ich hatte mich schon immer gefragt wieso Vollformat Chips teurer sind.
Hat man steigende Preise nicht immer mit fortschreitender Miniatusierung in Zusammenhang gebracht? Ist doch auch bei CPUs so.
Für die geringe Tiefenschärfe sind die größeren Chips besser, diese sind aber in Kameras verbaut die dementsprechend kosten.
Ist das herstellungsbedingt gerechtfertigt, oder ist das einfach nur teuer weil es alle wollen bzw anstreben?
Weiß das jemand?
Antwort von aight8:
Und ein 3 Sensor kombination wäre bei so grossen Sensorgrössen ja glaub auch wesentlich Platz und Kostenintensiver!? Aber bei so grossen Sensoren würde man das sowieso nicht machen, oder? Weil ich meine, die 3 Sensoren haben als Ziel ja besseres Lowlight zu erzielen. Das hatt so ein grosser Sensor sowieso ehner schon?
Antwort von beiti:
Weil ich meine, die 3 Sensoren haben als Ziel ja besseres Lowlight zu erzielen. Nein, die sollen für vollständige Farbwerte sorgen (also RGB für jeden Pixel).
Antwort von Replay:
Die Limitierung ist weniger das Objektiv, sondern die Pixelgröße. Wenn also ein 1/3" Sensor nur so viele Pixel hat, wie man wirklich braucht, ist das kein Thema.
Was aber ein sog. „Knopfobjektiv“ zu leisten vermag, kann man sehr schön erkennen, wenn man sich ansieht, was ein
102 Jahre altes winziges Wollensak-Objektiv, an eine 5D Mk II gebastelt, hinbekommt. Das reicht dicke für HD.
Grüße
Replay
Antwort von WoWu:
Daran erkennt man, dass Dir die Zusammenhänge von Objektivleistung und Sensorauflösung nicht wirklich bekannt sind. Was die Wollensack Linse betrifft, sicher eine sehr schöne 6-stündige mechanische Leistung, sie anzubringen.
Die Bildergebnisse sind allerdings nicht überzeugend. Sie erinnert mehr an die alte Bolex als an eine hoch auflösende Kamera.
Von Detailtreue kann nicht wirklich mehr die Rede sein und die Effekte sind zwar nett anzusehen und die Stimmung auf den Bildern Geschmacksache, aber technisch sind sämtliche Parameter unter aller Kritik.
Künstlerisch wertvoll aber technisch ziemlicher Müll.
Und wenn dann noch behauptet wird, die gezeigten Bilder seien so, wie sie aus der Kamera gekommen sind, möchte ich mal wissen, wo die Farbe bei manchen Aufnahmen geblieben ist ?
Antwort von Replay:
Öhm... die Kamera auf s/w stellen?
Antwort von aight8:
ok wieso wir nun plötzlich bei den Objektiven sind weiss ich jetzt zwar nicht genau.
Aber hab mir genau desselbe gedacht.
Der Alters-Effekt bei den Bildern hatt das Gewisse Etwas. Aber richtig Originalgetreue Bilder bekommt man nur mit zeitgemässen Objektiven, mit heutigem Technikstand.
Antwort von WoWu:
@ aight8
Bei Objektiven deshalb, weil man lediglich die Sensorgröße oder allein die Auflösung des Sensors nicht losgelöst von der Objektivleistung betrachten kann.
Es nutzt Dir absolut nichts, wenn ein Sensor ein riesige Auflösung auf kleiner Fläche hat und das Objektiv die Auflösung gar nicht bringt, also unscharfe Bilder auf die Sensorfläche projiziert.
Anders herum, wenn die Auflösung eines Objektivs höher als die Sensorauflösung ist, ergibt das erhebliche Aliasing Effekte, ist also auch kontraproduktiv. Sensor und Objektiv stehen in Bezug auf eine Detailwiedergabe in einem direkten Zusammenhang.