Frage von Bachi:Hallo :)
derzeit rätsle ich, wie man den Bildausschnitt des angehängten Werkes nennt. Ist das eine Totale? Oder eine Halbtotale? Oder doch etwas anderes?
Danke!
Antwort von Valentino:
Es fehlt so etwas das Größenverhältnis, aber eigentlich ist es eine Totale.
Eine Panorama ist es auf jedenfall nicht, dafür sieht man zu wenig, es kann aber auch eine Halbtotale sein.
Weil aber weder ein Tier, Mensch oder irgendetwas im Bild zu dem man ein Größenverhältnis aufbauen könnte fällt das doch schon recht schwer.
Dazu handelt es sich um eine Langzeitbelichtung, bei einem 1/50 Videoaufnahme sieht das wieder ganz anders aus, da man dann von der Gischt und dem fließenden Wasser Rückschlüsse ziehen könnte.
Kurioserweise ist dem Fotograf und den Ortskundigen das Größenverhältnis meist klar.
Das ist auch einer der Gründen, warum die meisten Cutter eher selten das Set besuchen, damit sie ohne jegliches Wissen der Location nur durch den Blick der Kamera und rein nach Gefühl eine Szene montieren können.
Und ganz zum Schluss die große Frage, ist das nicht eine
Fotomontage?
Antwort von Bachi:
Danke für die Antwort!
Nein, es ist keine Fotomontage. Es ist in der Tat eine Langzeitbelichtung, genauer gesagt 1,6 Sekunden ;) Die Felsenformation ist in etwa 2m hoch,
die Location ist black head in New South Wales.
Es ist ein Werk von dem australischen Fotografen Rodney Trenchard, über den ich u.a. in meiner Seminararbeit schreibe
Antwort von soan:
Supertotale.
Antwort von Axel:
Tolles Foto. Hätte ich auch für eine Computergrafik gehalten.
Antwort von otaku:
begriffe wie pick up, close up, close, american, wide, establish etc.
sind film und keine photo begriffe. auch wenn sich einige dieser begriffe in der photografie wiederfinden. wenn also z.b. von einem portrait gesprochen wird, das amerikanisch geschossen ist, ist das gleiche gemeint wie im film, das die unterkannte des bildes auf mitte des oberschenkels sitzt. ein super slose ist das was man aus "spiel mir das lied vom tod" kennt, wo eigendlich nur die augen zu sehen sind und ein close ist der kopf. wenn man aber von wide (totale) oder establish (einfuehrungs szene) spricht, dann ist das keine feste groesse. es richtet sih danach was in der sequenz als naechstes folgt oder welcher shot vorausgegangen ist.
also nehmen wir das beispiel z.b. gilmor girls - lorelei und rory sitzen in der kueche und unterhalten sich. die szene beginnt mit close rory, dann close lorelei dann sehen wir die ganze kueche und beide sitzen am tisch. dann ist diese 3te sowohl wide als auch establish, weil sie zum einen einen groesseren bildausschnitt zeigt, zum anderen aber auch erklaert wo die szene gerade spielt. wide sagt also nur etwas ueber den bildausschnitt im vergleich zu den vorangegangenen oder nachfolgenden, establish sagt er erklaert die szenerie.
establish wird bei klassischer erzaehlweise natuerlich als erster shot benutzt damit sich der zuschauer orientieren kann. aber wie in meinem gilor girls beistiel muss das natuerlich nicht zwingend der fall sein.
wenn wir uns jetzt deinen shot ansehen, dann ist da alles moeglich, weil wir ja nicht wissen wie es weiter geht. also wenn du dieses bild benutzt, und dann tauchst du ins wasser ein und erzaehlst eine geschichte ueber die fische die dort leben, dann ist dein shot definitiv ein establish, und weil du im folgenden wohl closer deine fische drehst wohl auch ein wide shot.
wenn aber als naechstes ein helicopter shot folgt der ein riesiges schlachtfeld zeigt wie z.b. herr der ringe, dann ist dein shot eigendlich nur ein pick up, also ein detail shot der entweder etwas erklaert oder eine stimmung vermittelt. also dein bild mit herr der ringe kombiniert wuerde sagen, eigendlich ist es ein friedliches naturbelassenes land in dem jetzt aber krieg ist.
letzten endes sind diese bezeichnungen keine wissenschaft, sie sollen dir helfen deine idee in worten zu vermitteln. wenn du als regiesseur deinem kameramann erklaeren willst wie die szene aufgebaut werden soll.
eigendlich wenn du mit einem kameramann arbeitest der nicht nur den an und aus knopf kennt, sondern jemand von dem du dir creativen input moechtest und dem du vertraust (und das solltest du wenn du einen film machst) dann wuerdest du mit grosser wahrscheinlichkeit deine szene noch nicht einmal so detailiert beschreiben sondern ehr in eine richtung gehen die die stimmung beschreibt, oder was du erreichen moechtest.
also bei den gilmor girls in der kueche wuerdest du vermutlich sagen.
rory spricht ueber atomphysik, schnitt lorelei spricht ueber hochzeitsvorbereitungen, dann sehen wir das beide im gleichen raum sind und jeder spricht ueber etwas anderes keiner hoert was der andere sagt.
bei dieser beschreibung ist der kameraman gefordert, weil er nun weiss, das er nicht nur ein closeup braucht, er weiss auch, das z.b. da licht hinter rory und lorelei total unterschiedlich sein muss um erstmal die illusion zu vermitteln sie sind an unterschiedlichen orten. der establish shot macht es dann lustig, weil er erklaert sie sitzen beide in der kueche an einem tisch.
also die begriffe zu kennen kann nicht schaden, die begriffe sind nicht statisch, es sind film und keine photo begriffe, und es ist nur eine moeglichkeit eine szene zu beschreiben, es gibt viel mehr.
ich hoffe das hilft dir und verwirrt nicht zu sehr