Frage von chrishilton:Hallo Freunde,
ich bin Chris und schon länger dabei, heute habe ich eine konkrete Frage an die Profis.
Ich habe ein Buch geschrieben und möchte nun daraus ein Hörbuch machen. Ich werde selbst sprechen. Musikstudio ist vorhanden, gerade ist eine Sprecherkabine in Arbeit.
Jetzt die Frage:
Ich möchte das Hörbuch auf einen mobilen Recorder (Zoom H6) sprechen (habe ich bereits) und brauche ein Mikrofon, welches dafür geeignet wäre.
Kann mir jemand ein gutes Mikrofon (evtl. bei Thomann) empfehlen, welches kompatibel ist (Miniklinke) und gut geeignet wäre?
Danke sehr. LG Chris
Antwort von dokta_ALK:
http://www.thomann.de/at/grossmembran_mikrofone.html
Alles ab ca. 100€ aufwärts ist brauchbar.
Das Billigste, brauchbare ist das Studio Projects B1.
Miniklinke is nicht!
XLR wegen Phantomspeisung.
Dein Zoom hat ja XLR-Eingänge.
Popschutz nicht vergessen!
Antwort von Peppermintpost:
die frage hatte ich hier vor ca 6Monaten auch gestellt und bin dann beim Rode NT USB gelandet.
http://www.rode.com/microphones/nt-usb
ich bin sehr zufrieden, das Mikro hat ne tolle Spach Aufnahme/Wiedergabe
es ist schon fast empfindlicher was Details angeht als mir lieb ist (speziell Schall Reflektionen von der Rückwand hat man aus 1m Éntfernung noch drauf). Alles in allem fand ich es einen guten Kauf und würde es morgen wieder nehmen.
Antwort von arfilm:
Ich würd mich hier grad mal einklinken...ich habe neulich eine Voice Over Aufnahme für eine Doku mit dem Sennheiser ME66 am Zoom H5 gemacht...nun, damit bin ich schon sehr zufrieden, hatte alles schön gedämmt drum herum. Wieviel müsste man denn in etwa auf den Tisch legen um ein besseres (für diese Anwendung besseres!), dynamisches Mikro zu bekommen?
Ist das Rode NT USB für diese Aufnahmesituation schon besser geeignet?
Antwort von Peppermintpost:
ich kann dir leider nicht sagen ob das rode besser ist als das sennheiser, weil ich das sennheiser nicht kenne. aber ich kann dir gerne das rode zu unserem nächsten stammtisch mitbringen und es dir für einen monat leihen, dann kasst du es selber testen.
bitte erinner mich dann bitte einen tag vor unserem treffen falls du es willst
Antwort von Sammy D:
Ich bin zwar kein Profi, aber wir verwenden fuer unsere Sprachlehrbuecher immer das AKG C535EB.
Eigentlich eher ein gunestigeres (dennoch sehr gutes) Buehnen- und Studiomikrofon, aber es besticht auch bei Sprachaufnahmen durch seine hohe Klarheit und Klangfarbe.
Antwort von domain:
Es gibt meiner Meinung nach zwei Hauptprobleme bei Sprachaufnahmen:
1.) Das Nichtvorhandensein von XLR. Wobei kurze nichtsymmetrische Klinkenkabel (< 100 cm) normalerweise noch kein Problem sind. Es kommt darauf an, wie weit geschlossene, also unter Last stehende Verbraucher vom Kabel entfernt sind. Nicht verwendete 220V-Anschlüsse spielen z.B. gar keine Rolle, erst wenn ein Gerät angeschlossen ist, werden sie kritisch. Daher geht in der Regel ohne symmetrische XLR-Anschlüsse nicht viel ohne vorhergehende mühselige Tests.
2.) Die Schalltotheit von Sprecherkabinen. Die darf nicht übertrieben werden, sonst erkennt man sich selbst nicht mehr. Perfekt schallschluckende Wände sind nicht optimal. Immer müssen gewisse leichte Reflektionen vorhanden sein.
Ein Pop-Schutz ist übrigens nicht nötig, man kann ja auch 10 cm neben das Mikro hineinsprechen.
Mein Tipp, das Schweizer-Messer unter den Mikros: AKG C1000s MKIV
Antwort von pixelschubser2006:
Ich habe sowas mal mit meinem Sennheiser MD 421 gemacht. Das hat Vor- und Nachteile. Klanglich ist das Ding klasse, allerdings ist es eher ein Reportage-Mikro, auch wenn es in seinem ursprünglichen Einsatzgebiet nur noch eher selten verwendet wird. Besonders in den USA werden aber dynamische Großmembran-Mics durchaus gerne als Radiosprecher-Mik eingesetzt. Im Endeffekt liefert es eine beachtliche Klangqualität, die manche eher einem Kondensator-Mikro zuordnen würden. Allerdings mit der Eigenschaft, eher unempfindlich zu sein. D.h. ohne zusätzlichen Vorverstärker ist es ein Balance-Akt, rauschfrei aufzunehmen. Wobei man rauschen auch recht simpel und gut per Software rausrechnen kann. Vorteil ist ganz klar die Unempfindlichkeit für Raumeinflüsse.
Fairerweise muss man aber auch den Preis berücksichtigen. Mit rd. 400 Euro kostet das Ding genausoviel wie ein Audio-Interface UND ein Großmembran-Mikro, welches schon nicht mehr zur Billig-Klasse gehört. Also kein billiges Vergnügen! Leider auch keines, welches Second-Hand einfacher zu lösen ist, denn alte, gebrauchte Exemplare werden wegen ihrer Eigenschaften fast zum Neupreis gehandelt.
Antwort von PHuV:
Mein Tipp, das Schweizer-Messer unter den Mikros: AKG C1000s MKIV
Ich habe mir gerade ein Rode NT2-A gekauft. Vorher habe ich immer mit einem AKG C1000 gearbeitet. Nun konnte ich mal beide gegeneinander esten. Mit großem Abstand hat das Rode NT2-A gewonnen. Die Sprachqualität ist deutlich hörbar klarer und besser.
Antwort von domain:
Meiner Meinung nach ist der spezifische Original-Klang eines Mikros nicht dermaßen entscheidend, außer dass billige Mikros neben ziemlichem Rauschen immer eine gewisse Basslastigkeit aufweisen, wahrscheinlich weil die bescheidene Konstruktion keine extrem hohen Schwingungen der Membran zulässt.
Erst die Korrekturen in der Post machen bei höherwertigen Mikros den eigentlichen und gewünschten Sound aus.
Der Ton kann genauso gegradet werden wie das Bild.
Antwort von Auf Achse:
@domain: Bei Großmembranmikros ist ein Popschutz unbedingt nötig. Und bei allen anderen schadet er auch nicht. Das sind ein paar wirklich gut investierte Euros.
Der Popschutz sollte übrigens nicht am selben Mikrofonstativ befestigt sein an dem das Mikro hängt. Die Sprache versetzt den Popschutz samt Rahmen in Schwingungen die sich wiederum aufs Mikro übertragen.
Auf Achse
Antwort von domain:
Der Abstand, den Bügelmikros oder Lavaliermikros vom Mund halten reicht eigentlich für einen guten Sound. Bei dynamischen Gesangsmikros, in die in Null Zentimeter Abstand hineingebrüllt wird warte ich bis heute auf die Spuckefäden beim Entfernen.
Schon klar, warum das so gehandhabt wird, aber beim normalen Besprechen ohne damisch lauten Hintergrundsound ist das doch nicht notwendig. Und die Spuckefilter im Studio eigentlich auch nicht ;-)
Antwort von chrishilton:
Danke für die Tipps. Ich werde mich wohl für das Rode NT-2 entscheiden mit Popschutz.
Liebe Grüße Chris