Frage von matzelism:Hallo zusammen,
ich sitze gerade an einer Hand voll Filmen die eine länge von je 76 sec. und eine Framerate von 25 fps haben.
Nun möchte ich die Filme auf 30 fps, bei gleicher Filmlänge umwandeln.
Das bedeutet nun das Premiere 380 neue Frames erstellen muß.
Der durch die Umwandlung enstanden Film, ruckelt jetzt leicht nach jedem 5ten Frame, da die bestehenden Frames an den benötigten Stellen einfach dubliziert worden sind. Es wurden keine echten Zwischenbilder neu berechnet/erzeugt um den Übergang zu glätten.
Auch die Funktion "Überblenden von Frames" unter "Video Optionen" "Clip"
bringt keine Verbesserung.
Habt ihr eine Idee?
besten Dank
Matze
Antwort von _Jannik_:
Das ist auch meine Frage
Wäre schön wenn das jemand weiß :)
Antwort von beiti:
Ein bisschen was hat sich technisch schon getan in den siebeneinhalb Jahren, seit Matze die Ausgangsfrage gestellt hat. ;) Allerdings eine preiswerte, einfach umzusetzende und dennoch hochwertige Lösung für das Problem gibt es leider nach wie vor nicht.
Die Methode, die Matze beschreibt, nennt man auch "Nächster Nachbar". Sie führt in diesem Fall zur Verdoppelung jedes fünften Frames. Das funktioniert bei wackeligen Handkamera-Aufnahmen ganz gut, aber mit gleichmäßigen Bewegungen sieht es ruckelig aus.
Die gängigste Alternative ist das "Blending", also die proportionale Überblendung zwischen zwei Ausgangsframes. Das ruckelt normalerweise etwas weniger, aber dafür entstehen Geisterbilder (besonders störend, wenn das Originalmaterial mit kurzer Verschlusszeit gefilmt wurde).
Heute beherrschen einige Schnittprogramme auch eine echte Frame-Interpolation - also eine Funktion, die Bewegungen analysiert und dann Zwischenbilder durch Morphing errechnet.
Wie gut die funktioniert, ist allerdings je nach Software verschieden. Es hängt auch stark vom Bildinhalt ab (Gleichmäßigkeit des Hintergrunds und Komplexität der Bewegungen).
Ich habe es bisher mit DaVinci Resolve und mit Edius ausprobiert; beide fand ich, wenn das Material komplexer wird, nicht überzeugend, da sie dann zu viele Bildfehler/Artefakte erzeugen.
Die besten Ergebnisse habe ich noch mit MVTools (PlugIn für AviSynth) erzielt - aber AviSynth ist von der Bedienung her ein Unding (Steuerung per Script).
Es gibt auch professionelle Normwandel-Software und Handware-Normwandler; die sind recht gut, aber für den Normalanwender völlig unerschwinglich.
Hier ein Beispiel, das von 50p auf 60p gewandelt wurde:
https://youtu.be/LzXqePJhIbY
Wenn man von 25p auf 30p will, wird es schwieriger und auffälliger, weil dann die zeitlichen Abstände bereits doppelt so groß sind, d. h. die Artefakte/Fehler sind immer doppelt o lang zu sehen.