Frage von Mattheo:Ich habe mir vor 1 Woche einen neuen UV Filter von Hama, 72mm Gewinde zugelegt, da der alte zerkratzt war.
Freudig setze ich ihn auf meine Canon XH-A1 und fange an auf Dreh zu gehen. Als ich einen Schwenk von einer hellen Lichtquelle aus mache, zeigt sich im Bild neben dem normalen Lens Flare auch noch ein anderes Phänomen was ich nicht wirklich bestimmen konnte. Kreise auf dem Bild, aber ohne die typische Lens Flare Farbe.
In einem Innenraum probiere ich das ganze noch einmal aus, halte die Kamera Richtung lampe und ziehe die Schärfe auf die merkwürdige Begebenheit und dann merke ich: die Linse der Kamera spiegelt sich im Glas des UV Filters.... Das habe ich noch nie so gesehen und ist mir komplett neu.
Jetzt die ganz große Preisfrage: Filter zurück geben und bemängeln oder damit leben, weil es halt bei neuen Filtern immer so ist???
Vielleicht lief ja was in der Produktion schief.
Danke schon mal für eure Tipps.
Thread vom Mod in die Rubrik "Camcorder-Zubehör" verschoben.
Antwort von domain:
Bei Filtern mit Multi-Coating sollte es eigentlich kaum zu so ausgeprägten Spiegelungen kommen. Hat dein Filter eine derartige Beschichtung?
Eigentlich sind UV-Filter nicht nötig und verschlechtern nur die optische Qualität des Objektives. Können allerdings ev. in Situationen verwendet werden, wo man Angst um die Unversehrtheit der Frontlinse haben muss
Antwort von Markus:
Freudig setze ich ihn auf meine Canon XH-A1...
Hallo,
hat die XH-A1 möglicherweise eine helle Beschriftung an der Vorderseite der Camcorderoptik und ist sie es, die sich bei Gegenlicht abbildet? - Falls das die Ursache sein sollte, denke über eine mattschwarze Lackierung nach... ;-)
Antwort von Mattheo:
@ domian
über die Beschichtung hatte ich noch nicht nachgedacht. Kann ich gerade im Moment aber absolut nicht sagen, da ich gerade auf Dreh bin und die restlichen Daten für den Filter nicht vorliegen habe und aus den Bezeichnungen am filter direkt nichts heraus zu finden war.
Selbst wenn er kein Multi Coating hat, finde ich es merkwürdig das er die Linse von Innen reflektiert.
@Markus
Beschriftung wird es definitiv nicht sein, 1. seh ich im Bild genau das es die Linse ist und 2. ist hinter dem filter keine helle Beschriftung angebracht. Die Ursache ist ja definitiv die Reflektion der Linse auf die Innenseite des Filters.
Antwort von Schleichmichel:
Inzwischen sollte jeder Filter vergütet sein. Aber selbst die beste Vergütung taugt nichts, wenn man durch eine starke Lichtquelle schwenkt.
Maßnahmen: Kompendium bzw. Gegenlichtblende und auf Schwenks durch Lichtquellen verzichten. Ggf. den Schwenk ohne Filter realisieren. Aufschrift mattschwarz überlackieren war auch ein guter Vorschlag.
Antwort von domain:
Ein Problem bei allen Objektiven in Retrofokusbauweise ist ja, dass der Weitwinkeleffekt in der Art eines umgekehrten Opernguckers erreicht wird, nämlich mit einer Konkavlinse als Frontlinse und einem insgesamt umso mehr konvex, also vergrößernd wirkendem nachfolgenden Teil.
Echte Weitwinkelobjektive bauen sehr kurz und haben keine Konkavlinse vorne und somit auch kein "Staubproblem" wie wir es bei unseren Videokameras beobachten können.
In Weitwinkelstellung wird hier nämlich Staub zwar nicht wirklich scharf, aber doch deutlich sichtbar auf dem Sensor abgebildet.
Insofern ist jeder Filter, der ja nochmals einige mm weiter vorne sitzt ein zusätzliches Problem (Staub bzw. Spiegelungen werden noch schärfer abgebildet) und außerdem kommen noch zwei weitere anfällige Glasflächen hinzu.
Ich habe mit meiner FX1 erst neulich wieder einmal einige Aufnahmen gegen den blauen Himmel verdorben, weil ich die Frontlinse vorher nicht peinlichst gereinigt hatte.
Aus diesem Grund würde ich nie auf die Idee kommen, mir noch weitere Probleme durch unnötige Filter aufzuhalsen
Antwort von Mattheo:
Alles richtig und gute Vorschläge aber zum Thema Kompendium und Vermeiden von Schwenks durch Lichtquellen:
Bei Konzertaufnahmen ist es zum Beispiel äußerst unpraktisch ein Kompendium an der Kamera zu haben, die Überlegung der Anschaffung eines Kompendiums ist zwar bereits getan und wird auch passieren, aber dennoch bei bestimmten Drehs eher unpraktisch. Bei Konzertaufnahmen lässt es sich aber nicht vermeiden, wenn zum Beispiel auf der Bühne Blinder zum Einsatz kommen, in helle Lichtquellen zu filmen, allein schon Scheinwerfer reichen hier aus um eine Lichtreflexion in der Kamera hervor zu rufen. Und in engen Räumen mit viel Publikumsverkehr ist es mir doch lieber die eigentliche Linse durch einen Filter oder dergleichen zu schützen.
Kratzer auf der Linse sind dann eher unwiederruflich, auf dem Filter ist er auswechselbar.
Bei anderen Drehs, wo man Zeit und Ruhe hat (was leider auch selten der Fall ist) kann man natürlich den filter weg lassen, oder bei einem entsprechenden Schwenk abschrauben.
Was mich dennoch weiterhin irritiert ist die Spiegelung der Linse, denn das hatte ich vorher einfach noch nicht gesehen, scheint sich hier aber auch niemand wirklich erklären zu können.
Antwort von Markus:
Es gab UV-Filter früher auch mal in einer Ghostless-Ausführung. Da war die Glasfläche gewölbt, um eben solche Reflexionen auszuschließen. Diesen Typ habe ich aber schon lange nicht mehr gesehen (Zusammenhang zwischen "war relativ teuer" und "Geiz ist geil"?!).