Frage von Janosch1408:Hallo zusammen,
Ich möchte demnächst einen Film machen und bräuchte dafür noch ein externes Mikrofon. Die Aufnahmen werden meist draussen und drinnen (club, bar) gemacht und man sollte die Stimmen klar hören können. Daher denke ich ist ein Richtmikrofon das richtige, oder?
Da ist mir das RODE NTG-3 ins Auge gestochen. Dazu das Zoom H4N. Meine Frage ist nun aber, wie versorge ich dieses Mikro mit Strom?
In der Beschreibung steht 48V Phantomspeisung... Ich habe keine Ahnung was das ist und mit Google finde ich irgendwie nicht das was ich suche:
Muss dieses Ding - was ich auch nicht im Internet finde - an eine Steckdose gesteckt werden oder kann dies auch mit Batterien/Akku betrieben werden? In der Stadt resp. draussen kann man nicht ohne weiteres eine Steckdose (mit Strom^^) mit sich herumtragen...
Ich möchte mit dem Ton einfach nicht Netzgebunden sein. Ist das möglich und wenn ja, was brauche ich? Ist bei dem Kauf dieses Mikrofones schon alles nötige dabei, dass ich dieses ohne direkten Netzanschluss zum laufen kriege? Und ist diese Phantomspeisung schon mit dabei?
http://www.houseofsound.ch/rode-ntg-3.html
http://www.houseofsound.ch/zoom-h4n-han ... -deal.html
Wäre sehr froh, wenn mir hier jemand weiter helfen könnte :)
Besten Dank!
PS: Filme mit einer GH2 ohne XLR eingänge :(
Antwort von hofnarr:
der zoom h4n stellt lt. produktbeschreibung die erforderliche phantomspeisung für das ntg-3 bereit.
Antwort von carstenkurz:
Ich würde zum NTG-2 raten. Ein vergleichbares Mikro mit Alternativversorgung ist meiner Meinung nach die bessere Wahl.
- Carsten
Antwort von Janosch1408:
@hofnarr: stimmt, hab ich übersehen :-))
@carsten: das ntg2 soll batteriebetrieben zu leise sein und eine schlechte qualität haben - hab ich zumindest in einem erfahrungsbericht gelesen.
Ich denke da bleib ich beim ntg3 und h4n :)
Danke!
Antwort von carstenkurz:
Man sollte nicht nur die Google-Treffer lesen, sondern auch die kompletten Threads dahinter. Dann stellt sich oft raus, dass die angeblichen Probleme am Nutzer liegen, nicht am Mic.
Es gibt beim H4n übrigens recht oft Probleme mit Störsignalen bei eingeschalteter Phantomversorgung.
Unabhängig davon ist das NTG-3 sicher das 'bessere' Mikrofon als das NTG-2. Nur sollte man abhängig vom Verwendungszweck immer auch Handling-Optionen berücksichtigen.
Eine GH-2 + Recorder + Richtrohr sind eben nicht mehr ganz so einfach im Handling.
- Carsten
Antwort von Janosch1408:
Der Ton mach nicht ich... Wir werden ein team von ca. 6 Leuten sein, von daher kein Problem ;)
Hm jetzt dachte ich das ntg3+h4n wäre die perfekte lösung für mich... Was kannst du mir empfehlen, falls ich das ntg3 möchte und netzunabhängig sein will?
Vielen dank für die info!
Antwort von beiti:
das ntg2 soll batteriebetrieben zu leise sein und eine schlechte qualität haben - hab ich zumindest in einem erfahrungsbericht gelesen. Solche Erfahrungsberichte muss man immer mit "Idiotenfilter" lesen. Mit etwas Erfahrung findet man leicht raus, ob der Schreiber Ahnung von der Materie hat oder nur wild drauflos schreibt.
Das NTG-2 habe ich gründlich getestet, und ich stelle beim besten Willen keinen qualitativen Unterschied zwischen Phantom- und Batteriespeisung fest. (Nun musst Du selber entscheiden, ob Du meine Aussage glaubst oder ausfilterst. ;) )
Leider habe ich nicht ganz verstanden, was Du vorhast. Wenn das Mikro nur direkt auf die Kamera gesteckt werden soll, muss ich Carsten Recht geben: Dann ist ein batteriebetriebenes Mikro, das direkt an der Kamera angeschlossen wird, die praktischere Variante. Der fehlende XLR-Eingang spielt bei einem so kurzen Kabel auch keine große Rolle. Externe Aufnahme finde ich in diesem Fall nicht lohnend.
Allerdings stelle ich mir ein NTG-2 auf einer GH-2 schon recht unförmig und kopflastig vor - besonders in Verbindung mit einem kompakten Objektiv. Wenn ums Mikrofon ein Fell-Windschutz montiert ist (der ist für Außenaufnahmen quasi Pflicht), bildet ein NTG-2 schon einen recht großen und langen Puschel.
Da würde ich mir dann überlegen, lieber ein VideoMic Pro zu nehmen. Das hat auch eine gute Richtwirkung (natürlich nicht ganz so wie ein NTG-2 oder 3) und passt einfach besser auf eine kompakte Kamera.
Anders sieht es aus, wenn der Ton von einer zweiten Person per Angel eingefangen wird. (Keine Ahnung, ob das für Dich in Frage kommt.) Bei längeren Kabeln sind symmetrische XLR-Eingänge dringend zu empfehlen, und ein externer Recorder ermöglich dem Tonmann dann ein unabhängigeres Arbeiten. Da würde ich sogar vorzugsweise mit externem Recorder arbeiten, selbst wenn die Kamera auch XLR hätte.
Antwort von carstenkurz:
Der Ton mach nicht ich... Wir werden ein team von ca. 6 Leuten sein, von daher kein Problem ;)
Hm jetzt dachte ich das ntg3+h4n wäre die perfekte lösung für mich... Was kannst du mir empfehlen, falls ich das ntg3 möchte und netzunabhängig sein will?
Es gibt sicher bessere Rekorder als den H4n. Der wird nur überall gefeatured, weil der H4 der erste dieser Dinger war. Er ist aber unnötig kompliziert ausgestattet und qualitativ nicht unbedingt die erste Wahl.
Allerdings darf man jetzt auch nicht so furchtbar schwarz/weiss bei sowas denken - natürlich kann man auch mit nem H4n und einem NTG-2/3 gute Aufnahmen machen. Nur bin ich eben ziemlich sicher, dass früher oder später die Phantomversorgung als einzige Option beim NTG-3 vermutlich mal unpraktisch sein wird. Es geht nicht darum, Dir den H4n oder das NTG-3 auszureden, sondern die Kaufentscheidung nochmal von allen Seiten zu beleuchten und eben auch pragmatische Überlegungen einfließen zu lassen. Auch was die Frage des Budgets und evtl. sinnvoller zusätzlicher Ausstattung angeht. Für das NTG-3 werden immerhin 300 Euro mehr aufgerufen als für das NTG-2. Nicht, dass man mir unterstellt, ich würde dazu aufrufen, grundsätzlich billigere Mikros zu kaufen.
- Carsten
Antwort von Janosch1408:
Genau, Ich möchte den Ton separat aufnehmen (mit Tonangel und dazugehörigem Tonangelmann/frau). Am liebsten mit dem NTG-3, da mir die Ton- und Sprachqualität bei diesem Film wichtig sind.
Daher wäre, wie schon erwähnt, das NTG-3 in Verbindung mit dem Zoom H4N, das auch gleich eine Phantomspeisung besitzt, die perfekte Lösung.
Nur verunsicherte mich der Post von Carstenkurz wegen den Störsignalen, die die Phantomspeisung vom H4N hervorrufen könnte. Weisst Du vielleicht etwas dazu?
Danke :)
@Carsten: Hab dein Post nicht mehr gesehen ;)
Also das finanzielle steht erstmal nicht an erster Stelle, darüber entscheide ich dann, wenn ich weiss, was es alles gibt und wie viel noch im gesamten Budgetplan platz hat ;)
Was könntest Du mir für einen Recorder empfehlen, wenn ich fragen darf? :)
Antwort von CameraRick:
Ich hab auch schon oft mit dem H4n aufgenommen, aber dann andere Mikros als das NTG-3 (will heißen: auch Bessere)
Wir haben nachher immer die Mikros mit Batterie betrieben, da über Phanstomspeisung oft die Qualität schlechter war/das Signal mehr gerauscht hat. Die PreAmps des H4n sollen allgemein nicht so toll sein, wenn man glauben darf was man so liest; ich selbst habe den Tascam DR-40 und kann da nicht so die Aussagen treffen. Der DR-100 von Tascam hingegen soll schon wesentlich besser bestückt sein als der Zoom.
Ich jedenfalls würde bei so kleinen Rekordern immer nur ein Mikro mit separater Batteriespeisung nehmen, sicher ist sicher. Sei es nun ein NTG-2 oder ein ME66.
Auf dem Papier ist die Kombi sicher perfekt, aber die Frage ist, wie das nachher im Einsatz ist.
Im Zweifel bestellen und testen, und im weiteren Zweifel zurück damit.
Wenn der Ton so richtig satt werden soll, würd ich eher über Nachvertonung nachdenken -
Antwort von beiti:
Ich habe auch den Tascam DR-40, und dort sind mir bisher keine Nachteile durch die Phantomspeisung aufgefallen. Wenn überhaupt, dann klingt das NTG-2 per Phantomspeisung sogar noch eine Spur besser (aber das kann Einbildung sein). In Sachen Rauschen/Nebengeräusche bemerke ich keinen Unterschied zwischen Phantom und Batterie.
Also am DR-40 hätte ich keine Bedenken, ein Mikrofon ausschließlich über Phantomspeisung zu betreiben.
Fairerweise muss man aber auch sagen, dass die PreAmps dieser billigen Recorder keine Klangwunder und alles Andere als rauschfrei sind. Soweit ich aus zuverlässiger Quelle (aber nicht durch eigene Versuche) weiß, ist der DR-100 da auch nicht viel besser.
Wenn man einen guten externen PreAmp zwischen Mikrofon und Recorder hängt (nur zum Testen, natürlich nicht im Alltag), dann merkt man, wieviel Spiel hier qualitativ noch ist. Dasselbe gilt für die Mic-Eingänge der Camcorder.
Man kann darüber streiten, wie praxisrelevant diese Unterschiede für Video-Zwecke sind. Hat das Mikro einen guten Ausgangspegel, ist das Rauschen des PreAmp nicht so kritisch. Aber in Grenzfällen, z. B. wenn man eine sehr leise Quelle aufnehmen muss, oder wenn man aus räumlichen Gründen nicht optimal nah mit dem Mikro an die Schallquelle herankommt, könnte es durchaus eine Rolle spielen.
Es ist immer die Kombination, die die Qualität ausmacht.
Wenn man z. B. ein dynamisches Mikrofon verwendet und dies an einem mittelmäßigen PreAmp betreibt, erhält man total verrauschte Aufnahmen.
Derselbe PreAmp kann jedoch in Verbindung mit einem kräftigeren Kondensatormikrofon recht gute Aufnahmen liefern.
Und dasselbe dynamische Mikrofon liefert recht gute Aufnahmen an einem hochwertigen, rauscharmen PreAmp.
So entstehen auch leicht Gerüchte. Ein weiterer Grund, warum man Erfahrungsberichte von unerfahrenen Anwendern nicht immer ernst nehmen darf.
Antwort von carstenkurz:
Was könntest Du mir für einen Recorder empfehlen, wenn ich fragen darf? :)
Meine Herangehensweise ist so, dass ich mir grundsätzlich mehrere Geräte kommen lasse und dann selber rumprobiere - und da spielt das Handling und die Flexibilität eine ebenso große Rolle wie Audioqualitäten.
Bei Filmton muss man flexibel sein. Eine Gerätekombi, die nur für einen Job gut ist, ist mir da zu wenig.
Was für eine Art Film dreht Ihr denn da - eher dokumentarisch, oder Spielfilm?
Meine persönliche Wahl wäre Tascam oder Roland, oder Sony (wobei Sony mit Phantom teuer wird). Eventuell sogar H2n, auch wenn der keine Phantomversorgung liefert. Dafür ist er aber sehr flexibel was die Mikrofonierung angeht. Der H4n ist meiner Meinung nach eher ein Gerät für Musiker - aus dem Bereich kommt er auch.
Hat der Mensch, der die Tonaufnahmen machen soll, ansatzweise Ahnung davon?
Viele Anfänger gehen bei mobilen Rekordern und Mikrofonen von einer 'Idealvorstellung' aus, die die Geräte aber nicht einlösen, wenn man nicht weiss was man tut. Da sind eben simplere Geräte oft die bessere Lösung.
Warum Phantomspannung oft etwas problematisch in mobilen Geräten ist:
Die beträgt im besten Falle 48Volt, und solche Spannungen liefert kein Gerät einfach so aus einer Batterie - da muss ein sogenannter DC/DC Wandler dazwischen, der eine hochfrequente Wechselspannung als Zwischenprodukt verwendet. Und diese Dinger produzieren oft unerwünschte Nebengeräusche, teilweise in der Rekorderelektronik, teilweise über die angeschlossene Mikrofon/Kabelkombi.
Sowas ist dann halt ärgerlich, wenn man mit den Beteiligten keine Chance hat, sowas wegzukriegen. Wie gesagt, MUSS nicht sein, muss auch bei einer H4n/NTG-3 Kombi nicht zwangsläufig auftreten, ich will nur den hier immer wieder geäußerten blinden Glauben in Phantomversorgung und XLR etwas relativieren.
- Carsten
Antwort von Frank Glencairn:
Hier mal ein bisschen was grundsätzliches.
Das NTG3 ist deutlich besser als das NTG2 oder NTG1 (was das selbe wie das NTG2 ist, nur ohne Batterie)
Der Rauschabstand (signal to noise ratio) ist beim NTG2 schlechter wenn man mit der Batterie arbeitet.
Micro an der Kamera geht gar nicht. Schon allein wegen den Geräuschen die der Kameraman verursacht. Das Mikro muß für Dialog im Idealfall 30 cm vom Mund des Sprechers weg sein.
Für innen nimmt man kein Shotgun sondern ein Hypercardioid (Superniere).
Das einzige Shotgun, daß ich kenne, das man für innen und außen benutzen kann ist das Sennheiser MKH 416. Das kostet gebraucht weniger oder gleichviel wie ein NTG3, ist aber deutlich besser.
Vergiss die Idee direkt mit einem Rekorder wie dem Zoom aufzunehmen, das Rauscht wie ein Gebirgsbach.
Der Recorder ist eigentlich ziemlich egal. Wichtig ist nur, daß du ein gutes PreAmp hast, das einen sauberen Line Pegel liefert, mit dem du dann über Line In in den Recorder gehst. Dann kannst du sogar in der Kamera mit top Qualität aufnehmen.
JucedLink Riggi Micro oder Riggy Assist ist das was du brauchst.
http://www.juicedlink.com/audio-preamps-mixers-etc-c-66
Schau mal auf Youtube, die haben einige Vergleichsfilmchen gemacht.
Mein Tip: Gebrauchtes Senheiser und JucedLink PreAmp direkt in die Kamera und fertig. Das Ergebnis wird deutlich besser sein als einfach das Mikro in den Zoom zu stöpseln
Frank
Edit: Schau mal da rein, ist ne prima Zusammenfassung für's Grundverständnis von Filmton:
http://www.hdm-stuttgart.de/~curdt/Film ... tahnke.pdf
Antwort von mikroguenni:
das ntg2 soll batteriebetrieben zu leise sein und eine schlechte qualität haben - hab ich zumindest in einem erfahrungsbericht gelesen. Solche Erfahrungsberichte muss man immer mit "Idiotenfilter" lesen. Mit etwas Erfahrung findet man leicht raus, ob der Schreiber Ahnung von der Materie hat oder nur wild drauflos schreibt.
Das NTG-2 habe ich gründlich getestet, und ich stelle beim besten Willen keinen qualitativen Unterschied zwischen Phantom- und Batteriespeisung fest. (Nun musst Du selber entscheiden, ob Du meine Aussage glaubst oder ausfilterst. ;) )
...
Die 3 NTG die ich hier habe, sind bei Batteriespeisung ca. 10dB leiser als bei Phantomspeisung (5mV/Pa bei Batt, 15mV/Pa bei P48). Bei genügend großen akustischen Pegeln spielt das am normalen (Consumer) Camcorder keine Rolle, weil das Signal durch die Automatik ausgeregelt wird.
Das Eigenrauschen ist bei Batteriespeisung und Phantomspeisung fast identisch (18dB bei P48 und 17dB bei Batteriespeisung), also eher besser bei Batteriebetrieb.
Drastische Unterschiede gibt es bei der Aussteuerbarkeit (max. Schalldruck). Dieser beträgt bei P48 131dB, bei Batteriespeisung nur 94dB, der Bereich bis 100dB läßt sich mit leichten Verzerrungen noch nutzen, dann ist Schluß. Laute Schallquellen daher unbedingt mit P48 und wenn möglich mit einem externen Recorder aufnehmen!
JucedLink PreAmp ist bei Aufnahmen mit dem Camcorder auf jeden Fall empfehlenswert, da die Mikrofonpegel vernünftig an die (meist miserablen) Toneingänge der Camcorder angepaßt werden.
Ein Mikrofon das sich auch mit 1.5V Batterie vernünftig betreiben läßt:
http://en-de.sennheiser.com/news/mke-60 ... ournalists
Gruß Mikroguenni